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In Antwort auf #90331]
Wenn man nicht gerade in einer Museumswerkstatt arbeitet ist elektrische Energie natürlich ein Thema - und sei es nur zu Beleuchtungszwecken!
Der Raum der neuen Werkstatt war zuvor als Gästezimmer gedacht. Mit etwas über 25 m² durchaus geräumig für seine Bestimmung und die Bauzeit in der ersten Hälfte der 1970er Jahre. Insgesamt zwei Lichtschalter für eine zweistufig schaltbare Deckenbeleuchtung sowie 5 Steckdosen sind vorhanden. Wenn man zuvor in einem Haus lebte, wo der knauserige Erbauer in einem ähnlichen Raum bestenfalls 3 Steckdosen verbaut hat ist man erst mal positiv überrascht. Ein Schalter für eine Aussenlampe auf der Terrasse davor sowie je ein Fernseh- bzw. Telefonanschluss ergänzen die Installation.

Der Raum im Ursprungszustand
Trotzdem - für eine gut ausgestattete Werkstatt war das deutlich zu wenig. Hinzu kam, dass alles nur über eine einzelne Phase, abgesichert mit 16 A, geschaltet war. Da musste ausgebaut werden!
Ein grosser Vorteil: Der Raum mit der Elektroverteilung liegt auf gleicher Höhe wie der Werkstattraum, aber auf der anderen Hausseite jenseits des Flurs. Im Schaltschrank - der wegen der Investition in eine Photovoltaik-Anlage sowieso erneuert werden musste, wurde ein separat abgesicherter Abzweig zu einer Unterverteilung innerhalb der Werkstatt angeschlossen.

Absicherung der Unterverteilung Werkstatt im Hauptverteilerschrank
Als Sicherungen wurde erstmal pro Phase Schmelzsicherungen NEOZED 25 A (Ganzbereichsschutz) eingebaut, eine Verstärkung wäre möglich.
Die Wände zwischen Elektroverteilung und Flur bzw Flur und Werkstatt wurde unter der Decke durchbohrt und mittels Kabelkanal eine Verbindung hergestellt. Das verlegte Kabel hat 5 x 10 mm², somit genug Sicherheit für einen weiteren Ausbau.

Überbrückung des Flurs
Das Kabel endet in einer Unterverteilung an der Wand der Werkstatt:

Werkstatt-Unterverteilung (im Bild fehlt noch die Beschriftung der Komponenten!)
Darin untergebracht sind:
- Hauptschalter
- 3-phasiger FI
- 3-poliger Sicherungsautomat für die angeschlossenen Drehstromdosen (Motorschutz)
- 2 x16 A Sicherungsautomaten für die 230V-Steckdosen im hängenden Energieverteiler
- 3 x 20 A Sicherungsautomaten für die Verkabelung der langen Werkbank
- Einschalt-/Nachlaufautomatik für die Spanabsaugung
Steckdosen für 230 Volt:- Alle ursprünglich vorhandenen Wandsteckdosen wurden auf Schutzklasse IP 45 umgerüstet, um das Eindringen von Staub zu erschweren.
- Am Gestell der Hobelbank wurden rechts und links Mehrfachsteckdosenleisten mit je 5 Anschlüssen und einer Belastbarkeit von 16 A verbaut. (Vorsicht: Billige Leisten für den Hausgebrauch sind oft nur wesentlich geringer belastbar!) Die Dosen besitzen Staubschutzdeckel (IP 45)
- An der langen Multiwerkbank sind 12 x 230 V - Steckdosen (IP 45) verteilt auf 3 Phasen montiert. Diese Kreise sind mit 20 A abgesichert, um z.B. gleichzeitig eine Staubabsaugung (1500 Watt) und die Oberfräse im Oberfrästisch (2300 Watt) anschliessen zu können. 16 A wären da zu knapp. Eine weitere 230 v Steckdose befindet sich oberhalb der Rückwand.
Insgesamt sind in der Werkstatt 28 x 230 V - Steckdosen und 2 x 400 Volt -Anschlüsse verfügbar.
Beleuchtung:- Hobelbank: Doppelwannenleutche mit 2 x 2500 Lumen LED
- Drechselbank: Doppelwannenleuchte mit 2 x 2100 Lumen LED
- lange Multiwerkbank: Wannenleuchten mit 2 x 2100 Lumen LED
- zentral: Wannenleuchte mit 2100 Lumen LED
Gesamt somit 15.500 Lumen, was gemittelt für die Werkstatt zu einer mitteren Beleuchtungsstärke von gut 600 Lux führt. Über den Arbeitsplätzen liegt dieser Wert bei über 700 Lux.
Die LED-Röhren mit 2100 Lumen sind solche der neuesten Generation und einer Lichtausbeute von 150 Lumen/Watt. (Baumarktware liegt gegenwärtig um 100 Lumen/Watt.) Die Röhren über der Hobelbank sind noch ältere Ausführungen, die es nur auf ca. 115 Lumen/Watt bringen. (Altbestand aus dem Schwimmbad)

LED-Röhren der neuen Generation - beachte die Verdreh-Rastung am Sockel!
Typ Philips MAS LEDtube 1200 mm HO 14W865 T8 2100 Lumen
Die Röhren verfügen über um 90° drehbare Sockel. Dieses Feature ist sehr nützlich, wenn wie bei den Wannlampen über der langen Werkbank eine Abstrahlung mehr nach unten in Richtung Bankoberfläche erfolgen soll. Damit wird die nutzbare Beleuchtigsstärke auf der Arbeitsfläche nochmal deutlich erhöht.

Beleuchtung der langen Werkbank

Doppelwanne über der Hobelbank
Wer noch auf Leuchtstoffröhren ausgerichtete Wannen besitzt, muss diese nicht wegwerfen. Der Umbau auf LED ist einfach möglich. Man klemmt die Drähte vom Vorschaltgerät ab und verbindet die frei gewordenen Enden. Bitte kelne Lüsterklemme, die sind sowas von out - eine Steckklemme ist erste Wahl. Der Leutstoffröhrenstarter wird gegen den mitgelieferten LED-"Starter" ausgetauscht, der in Wirklichkeit kein "Starter" ist. Das Vorschaltgerät kann komplett entfernt werden, was die Wanne deutlich leichter macht. Bitte innen eine Beschriftung "Nur für LED" anbringen - falls mal ein Fremder dran rumschrauben sollte!
(Was viele nicht wissen: Der Energieverbrauch einer Leuchtstoffröhrenlampe liegt über dem auf der Röhre angegebenen Wert. Der Verlust im Vorschaltgerät muss extra hinzugerechnet werden, beträgt bei den 1200 mm langen 36 Watt Röhren rund 4 Watt, bei den längeren 1500 mm bis zu 7,5 Watt)
Wenn schon umgebaut wird.....

Das hat zwar nichts direkt mit Holz zu tun.......schadet aber auch nicht!
Gruss
Rolf