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Re: Styropor, Beton und Konsorten
Verfasst: So 25. Okt 2015, 08:12
von Hans Dieter
Hallo Olli
Vielleicht denkst du in die falsche Richtung.
Hier würde ich eine Silikonform machen da gibt es gießbares und spachtelbares, um diese Silikonform wird noch ein Korsett aus Gips/Beton gemacht, dafür muss die Silikonform außen konisch sein, somit kannst du die Form mehrfach benutzen, bei zwei verschiedenen Formen sehen die Steine nicht gleich aus und du kannst schneller produzieren. Der Stein wird mit Silikonform aus dem Korsett genommen, die Form wird aufgebogen und kann gleich wieder benutzt werden.
Früher als es solche Matterialien noch nicht gab, haben die Stuckatoere elastische Formen aus Knochenleim mit Seife verkocht und diese Masse als Negativform über das Positiv gegossen, danach in einen Holzrahmen Gips über die elastische Knochenleimform gegossen.
Knochenleim ist inzwischen teuer weil es kaum noch gefragt/produziert wird.
Gruß
HD
Re: Styropor, Beton und Konsorten
Verfasst: Mi 28. Okt 2015, 22:38
von Ulrich Leimer
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In Antwort auf #81888]
Beton in Form
Hallo Franz, hallo Olli,
die Idee mit dem Rütteln bzw. Rütteltisch ist schon toll, die Idee mit dem "dünn anrühren" nicht so. Um so ungünstiger der Wasser-Zement-Faktor, also die Menge an Wasser, die beim Anmachen in den Beton kommt, um so mehr
schwindet er, wenn das Wasser beim Erhärten verdunstet. Das gibt Risse und andere Fehlstellen, die man eigentlich nicht haben möchte, zudem leidet die Endfestigkeit. Die Profis nehmen einen recht trockenen, also erdfeuchten Beton und setzen Fließmittel zu, damit
das Material gut in alle Ritzen läuft. Ein gut sortierter Baustoffhändler hat vielleicht auch soetwas, z.B. von Remmers.
Natürlich muss man trotzdem rütteln, stampfen oder was ähnliches. Für kleinere Formen, wie z.B. Stürze hatten wir ein vibrierendes Massagegerät im Einsatz in Ermangelung eines Innenrüttlers. War erstaunlich, wie flüssig plötzlich der Brei wurde....
Mal so als Gedanke
Gruß Uli
Re: Styropor, Beton und Konsorten
Verfasst: Do 29. Okt 2015, 09:41
von Olli Trappe
Hallo Uli,
Du schreibst nicht so tolle Idee. Deine Formulierung ist falsch. Ich habe von meinen praktischen Erfahrungen berichtet, mit denen ich sehr gute Ergebnisse erziele. Alle Stein gelingen, kein Bruch, keine Risse, praktisch keine Luftblasen auf der Sichtseite. Auch nach 1,5 Jahren erfreuen sich die Steine bester Gesundheit. Es ist recht schwierig in Textform die Konsistenz von recht dünnem Beton zu beschreiben. Ich würde sagen wie Milchreis. Nur, auch den kann man mit mehr oder weniger Milch kochen. Den Witz mit dem Lehrbub und dem erdfeuchten Beton kennst Du ja. Die Verblendsteine, die ich gegossen habe, haben eine Kantenlänge 25 x 12cm und sind 2 bis 3cm tief. Schon ein wenig kleiner als ein Sturz. Hast Du auch schon mit so kleinen Formen gearbeitet?
Ich habe auch schon eigene Erfahrungen gesammelt, wie Profis Beton machen. Terrasse mit Gefälle zum Haus. Wasserwaage war wahrscheinlich kaputt oder verliehen. :-) 2008 haben wir die Bodenplatte abgerissen und alles in Eigenleistung neu betoniert. Selbst gemischt, kein Fließmittel, keine Rüttelflasche, aber Gefälle vom Haus weg. Hält seitdem bombig und ich habe viel Geld gespart.
Viele Grüße
Olli
Re: Styropor, Beton und Konsorten
Verfasst: Do 29. Okt 2015, 13:00
von Franz Kessler
Hallo
Wenn ich mich in Eure Diskussion einschalten darf, als ich in den 60er Jahren unser Haus umbaute, war das Geld noch ziemlich rar, so wurden z.B. die Betonstürze vor den Rolladenkästen alle selber gefertigt, zwei Dopelt-T-Träger wurden auf die Decke gelegt, Zeitungspapier als Trennmittel, ein passendes Stück Stahlmatte, das ganze ausgegossen mit relativ flüssigen Beton, diese Stürze waren alle bestens in Ordnung, Jahre später gingen mir solche Arbeiten oftmals schief, der Beton bröselte, hatte nicht die Festigkeit, normal ist es doch so, je öfters man eine Arbeit macht, um so bessre gelingt sie einem, in Punkto Beton hatte ich oft das gegenteilige Gefühl, letztes Beispiel, die Mauer vom Hof zum Gemüsegarten hin, es war mein erster Beton, an Abdeckung mit Tropfnase dachte ich damals noch nicht, als ich dann den Hof mit Verbundsteine auslegte, wollte ich das nachholen, betonierte also eine Abdeckung etwa 4cm dick auf, gewarnt durch einige Fehlversuche ging ich ganz behutsam vor, die Mischung ganz penibel, wartete das richtige Wetter ab usw, Pustekuchen, der Beton bröselt, ich hab mit chemischen Betonverdichter nachhelfen müssen, um die Lebensdauer der Abdeckung etwas zu verlängern, eigentlich stehe ich vor einem Rätsel, hängt es am Zement, damals verarbeitet alles in unserer Gegend Hüttenzement, der im nahen Hüttenwerk sozusagen als Abfallprodukt angefallen ist.
Naja, mit Beton arbeiten hab ich eigentlich nicht mehr viel im Sinn, Holz macht eindeutig mehr Spaß.
Gruß Franz
Re: Styropor, Beton und Konsorten
Verfasst: Do 29. Okt 2015, 13:33
von Frank Zimmermann
Hallo Franz,
dieses Problem hatte ich auch, der Beton klebte nicht und man konnte ihn, obwohl gut durchgemischt, stellenweise mit der Hand abbröseln. Ein befreundeter Estrichleger gab mir den Tip einen Tropfen Spülmittel (Pril oder ähnl.) ins Wasser zu geben um die Oberflächenspannung herauszunehmen. Das Ergebnis war um Klassen besser.
Gruß, Frank
Re: Styropor, Beton und Konsorten
Verfasst: Do 29. Okt 2015, 22:11
von Ulrich Leimer
Hallo,
ich wollte das nochmal schreiben, trotz der vielleicht gemachten Erfahrungen, ist viel Wasser im Beton nie gut.
Eigentlich verarbeiten wir ja heute höherwertige Zemente, meist Portland, insofern verwundert es schon, dass die Bauteile nicht besser werden bzw. länger halten.
Gut ist immer, das (wenige) Wasser so lange wie möglich im Bauteil zu halten, damit es zum Aushärten beitragen kann. Also abdecken mit Folie oder
curring aufsprühen, das löst sich dann auf. Platten hat man sonst immer länger gewässert nach dem Ansteifen. Für kleinere Betonteile gelten da vielleicht andere Regeln.
Gruß Uli
Re: Styropor, Beton und Konsorten
Verfasst: Do 29. Okt 2015, 23:21
von Dieter Jäger
Hallo zusammen :)
Mit über 30 Jahre Bauerfahrung kann ich immer nur empfehlen natürliche harte Steine/Platten zu verlegen. Im Gegensatz zu Kunststeinen aus Beton werden Natursteine mit dem Alter nicht hässlich sondern im Gegenteil oft noch schöner was die Oberfläche betrifft. Ohne viel Chemie mit Trasszementmörtel verlegen. Ich streiche die Platten selbst vorher noch mit Zementschlemme ein und alles hebt bombenfest über viele Jahre. Und die Fugenbreite nicht zu klein wählen, damit das Fugenmaterial auch eine eigene Festigkeit erhalten kann.