Re: Das kommt mir gefährlich vor!
Verfasst: Sa 12. Sep 2015, 18:28
[In Antwort auf #81374]
"Die Frage ist nur dann relevant, wenn das Ding gewerblich und in Betrieben, die unter Aufsicht der BG stehen, eingesetzt wird. Kein Werkzeug und keine Maschine, die privat genutzt werden, benötigen eine Zulassung der BG. "
Dies ist mir natürlich bekannt.
Dass es in anderen Ländern vergleichsweise viele Unfälle gibt ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass es dort eben keine BG gibt, im gewerblichen Bereich. Und wenn noch nicht einmal z.B. der Einsatz eines Spaltkeils (in der TK) im gewerblichen Bereich Vorschrift ist, kann sich jeder selber ausmalen wie groß die Neigung bei den Hobby-holzwerkern ist, auf so etwas essentielles zu achten, anzuschaffen und auch zu benutzen. Da blüht einfach die Unkenntnis. Und in so einem "paradiesischen" weil vorschriftsfreiem Umfeld verwundert es nicht wirklich, wenn solche "Neuentwicklungen" auftauchen.
Und jetzt mal ein konkreter Vergleich :
Bei einer Oberfräse liegen zwischen ca 10.000 und 30.000 U/min. an, da darf nichts schief gehen.
Die Oberfräse hat i.d.Regel Mindestens! ZWEI Auflageflächen zur Sicherheit: einen Anschlag (Kopierring, Anlaufring etc.) und die Grundfläche. Und jeder der auf die verrückte Idee kommen würde die Oberfräse anzuwerfen um dann freihändig mit 10.000 - 30.000 Sachen aus der Luft ins Holz einzutauchen wird hoffentlich von jedem hier im Forum daran gehindert.
Und bei dieser "Neuentwicklung" muss man genau das machen: ohne irgend welche Anschläge Führungen etc muss man aus der Luft ins Holz rein, allerdings "nur" mit 5.000 - 12.000 Sachen (Drehzahlbereich eines elektronisch regelbaren Winkelschleifers, die nicht regelbaren haben ca. 11.000 Sachen drauf). Soll das plötzlich gut sein?
Jeder, dem mal was trotz Spaltkeil und Schutzhaube vom Kreissägenblatt erfasst wurde und "nur" mit 4.000 Sachen um die Ohren geflogen ist (kickback) weiß, daß man da nicht mehr reagieren kann und man auf seine Schutzengel angewiesen ist.
Da ist es richtig tröstlich, das die Schneiden von diesem Dingens nicht unendlich weit rausstehen und im Falle eines Falles die Wundentiefe wenigstens zum Teil begrenzt. Ich weiß wovon ich spreche, Arbeitserfahrung in der Notaufnahme. Deswegen möge man mir meine vielleicht etwas einseitige Sichtweise nachsehen.
Auf der anderen Seite kann ich Klaus nur beipflichten: Leute mit mehreren Jahrzehnten Holzwerker Erfahrung werden mit dieser "Neuentwicklung" sicher gut zurechtkommen. Aber sicherer macht das dieses Teil m.M. nach nicht.
Grüße von Volker dem Handschuhschreiner.
"Die Frage ist nur dann relevant, wenn das Ding gewerblich und in Betrieben, die unter Aufsicht der BG stehen, eingesetzt wird. Kein Werkzeug und keine Maschine, die privat genutzt werden, benötigen eine Zulassung der BG. "
Dies ist mir natürlich bekannt.
Dass es in anderen Ländern vergleichsweise viele Unfälle gibt ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass es dort eben keine BG gibt, im gewerblichen Bereich. Und wenn noch nicht einmal z.B. der Einsatz eines Spaltkeils (in der TK) im gewerblichen Bereich Vorschrift ist, kann sich jeder selber ausmalen wie groß die Neigung bei den Hobby-holzwerkern ist, auf so etwas essentielles zu achten, anzuschaffen und auch zu benutzen. Da blüht einfach die Unkenntnis. Und in so einem "paradiesischen" weil vorschriftsfreiem Umfeld verwundert es nicht wirklich, wenn solche "Neuentwicklungen" auftauchen.
Und jetzt mal ein konkreter Vergleich :
Bei einer Oberfräse liegen zwischen ca 10.000 und 30.000 U/min. an, da darf nichts schief gehen.
Die Oberfräse hat i.d.Regel Mindestens! ZWEI Auflageflächen zur Sicherheit: einen Anschlag (Kopierring, Anlaufring etc.) und die Grundfläche. Und jeder der auf die verrückte Idee kommen würde die Oberfräse anzuwerfen um dann freihändig mit 10.000 - 30.000 Sachen aus der Luft ins Holz einzutauchen wird hoffentlich von jedem hier im Forum daran gehindert.
Und bei dieser "Neuentwicklung" muss man genau das machen: ohne irgend welche Anschläge Führungen etc muss man aus der Luft ins Holz rein, allerdings "nur" mit 5.000 - 12.000 Sachen (Drehzahlbereich eines elektronisch regelbaren Winkelschleifers, die nicht regelbaren haben ca. 11.000 Sachen drauf). Soll das plötzlich gut sein?
Jeder, dem mal was trotz Spaltkeil und Schutzhaube vom Kreissägenblatt erfasst wurde und "nur" mit 4.000 Sachen um die Ohren geflogen ist (kickback) weiß, daß man da nicht mehr reagieren kann und man auf seine Schutzengel angewiesen ist.
Da ist es richtig tröstlich, das die Schneiden von diesem Dingens nicht unendlich weit rausstehen und im Falle eines Falles die Wundentiefe wenigstens zum Teil begrenzt. Ich weiß wovon ich spreche, Arbeitserfahrung in der Notaufnahme. Deswegen möge man mir meine vielleicht etwas einseitige Sichtweise nachsehen.
Auf der anderen Seite kann ich Klaus nur beipflichten: Leute mit mehreren Jahrzehnten Holzwerker Erfahrung werden mit dieser "Neuentwicklung" sicher gut zurechtkommen. Aber sicherer macht das dieses Teil m.M. nach nicht.
Grüße von Volker dem Handschuhschreiner.