Lösbare Verbindungen
Verfasst: So 2. Nov 2014, 20:19
Hallo Andreas,
Die Exzenterverbindung hat ja den Vorteil, dass sie viele Einschränkungen der klassischen Möbelkonstruktion umgeht. Eine (von aussen, so wird die Verbindung ja meist angeordnet) unsichtbare, lösbare winklige Verbindung, die nicht aufträgt, ist ja sehr praktisch. Man kann damit sauber rechtwinklig gefertigte Teile in fast jeder Anordnung zusammensetzen. Besonders praktisch, wenn man den Kunden Bretter, Kanthölzer, Spanplatten und Spanplattenstreifen verkaufen will (wunderbar kompakt verpackbar) und ihm dann den Zusammenbau zu Möbeln selbst überlässt.
Ein Element, das mir besser gefällt und die Exzenterverbindung 1:1 ersetzt, gibt es meines Wissens nicht. Wenn man den Exzenter vermeiden will, muss man eben die klassischen Holzverbindungen einsetzen wie Schlitz und Zapfen, Schwalbenschwanz, Gratverbindung- was es so gibt. Die Zerlegbarkeit der Exzenterverbindung haben diese Verbindungen überwiegend nicht, sie ist aber auch nur selten so dringend erforderlich wie bei Industriell gefertigten Möbeln zum selbst zusammenbauen.
Warum soll ich, wenn ich ein Schränkchen baue, das wiederzerlegbar machen? Wo ich Zerlegbarkeit brauche, z. B. bei Bettgestellen, helfen klassische Beschläge wie Betthaken oder auch Schraubverbindungen. Elemente wie Einschlagmuttern, Rampa- Muffen, Rundmuttern, Quergewindebolzen helfen da weiter. Möbel, die schon aus Gründen ihrer Größe zerlegbar sein müssen, wie Kleiderschrank oder großes Regal, habe ich meist so gebaut, dass sie mit langen stählernen Zugankern zusammengezogen werden. Ich meine auch, man darf eine Schraubenverbindung, die funktionell erforderlich ist und sauber ausgeführt wurde, durchaus sehen, auch an einem Holzmöbel.
Grüße
Friedrich