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Re: Morsches Leimholz

Verfasst: Mo 9. Sep 2013, 20:56
von Robert Hut
[In Antwort auf #74019]
Hallo beeinander,
Titanzink ist eigentlich nicht mehr erste Wahl, damit gab es sehr viel Ärger (Lochfraß).
Uginox ist meine Empfehlung.

Gruß, Robert


Re: Morsches Leimholz *MIT BILD*

Verfasst: Mi 11. Sep 2013, 16:57
von Heinz Kremers

Hallo Rafael,

da hat wohl Architekt/Zimmermann/Bauherr seinerzeit Murks gemacht.

Vor ca. 35 Jahren stand ich bei meinem Bau auch vor der Frage, wie die Sparren verkleiden. Ich habe das seinerzeit mit kanadischen Holzschindeln aus Red Cedar gemacht. Das sieht immer noch gut aus und erfüllt seinen Zweck voll und ganz.

Die Pfette würd ich einfach einige mm weiter abschneiden, so daß Du eine Schindel senkrecht anbringen kannst und den Sparren so abdecken, wie auf den Fotos zu sehen.



Zumindest andeutungsweise ist auf dem folgenden Bild zu sehen, daß die Schindeln ca. 1 cm tiefer hängen als der Sparren.



Dieses Vorgehen würde den Zimmermann sparen, vorausgesetzt die Pfette ist noch so gut, daß sie den Sparren problemlos trägt.

Gruß

Heinz


Re: Morsches Leimholz

Verfasst: Do 12. Sep 2013, 19:39
von Andreas Winkler

Hallo Rafael ,

auf dem Bild von Heinz sieht man schön, wie ich das mit dem "stramm verlegt" bei Deinen Ortgangziegeln gemeint habe.

Bei Heinz´ Ortgang ist das sehr viel besser ausgeführt. Erstmal steht die ganze Dachkonstruktion über den letzten Sparren und schützt diesen dadurch. Gut, bei Heinz´ Dach sitzt der letzte Sparren samt Pfette/Schwelle "im" Haus, aber sinngemäß und fachlich korrekt kann und vor allem würde man das auch auf Dein Dach mit der sichtbaren Schalung und den Flugsparren übertragen. Dabei kann man auch den Lappen der Ortgangziegel etwas Abstand zum Ortgangbrett (bei Heinz sind es Schindeln) gönnen, so wird das ablaufende Wasser besser von den Holzteilen weggehalten.

Bei Dir ist der letzte Sparren zugleich Ortgang"brett", was zumindest ungewöhnlich und in meinen Augen auch fachlich nicht gut ist. Die Ziegel (bzw. bei Deinem Dach vermutlich Dachsteine aus Beton) machen den Eindruck, direkt am Sparren anzuliegen. Das hat vermutlich einen Grund und hängt wohl mit der Einbaubreite der Dachsteine zusammen. Da kann man nicht beliebig verrutschen und ist wegen der seitlichen Verfalzung auf ganze oder halbe Dachsteine (ungefähr 15 cm Einbaubreite) angewiesen. Kann sein, daß es bei Deinem Dach aus irgendeinem Grund so "rausgegangen" ist, wie es ist und mein keine andere Möglichkeit gesehen hat.
Daß man die Pfette hat ungeschützt über den Ortgang herausstehen hat lassen, ist entgültig nicht mehr fachgerecht.

Thomas hat zur dunkeln Farbe ja schon geschrieben - dadurch heizt sich Holz bedeutend stärker auf, als wenn es heller gestrichen wird oder unbehandelt bleibt. Mit den Folgen, die damit verbunden sind. Der Außenbereich des Holzes wird sehr viel wärmer als weiter drinnen, dadurch entsteht eine Art Spannung, die zu Rissen führt, insbesondere natürlich am Hirnholz. Schützende Schicht ade.
Dunkle Holzflächen waren bis Mitte/Ende des 1980er Jahre populär (Farbton "Palisander" oder gar "Ebenholz"), wie so vieles, scheint es wieder zu kommen.

Gruß, Andreas


Re: Morsches Leimholz

Verfasst: Mi 18. Sep 2013, 15:10
von Rafael Neumann

Hallo zusammen,

vielen Dank auch für die letzten beiden Rückmeldungen.

Eine Verkleidung des Sparrens scheint wirklich sinnvoll zu sein, aber ich werde halt schauen müssen, wie viel Platz ich tatsächlich habe:
Könnte es also für Holz oder Schiefer reichen oder geht halt nur ein Kupferblech ?

Aktuell muss ich noch einen Zimmermann dazu bewegen, sich den Schaden anzuschauen. Bei uns in der Ecke scheinen die keine "Bastelarbeiten" zu mögen. Ich werde aber auf jeden Fall berichten, was daraus geworden ist.

Schöne Grüße
Rafael


Re: Morsches Leimholz

Verfasst: Fr 27. Sep 2013, 10:05
von Rafael Neumann

Hallo zusammen,

gestern war ein Zimmermann vor Ort, der sich den Schaden angesehen hat. Ganz so schlimm scheint es doch nicht zu sein, weil wohl das verbleibende Holz durchaus massiv ist und die Last weiterhin trägt. Sein Vorschlag ist, den Bereich um das Loch herum sauber auszustemmen, ein Stück Holz einzufügen und einzuleimen (stramm nach oben und unten, etwas lockerer zu den Seiten, damit nicht weggesprengt wird) und dann sowohl die Pfette als auch den äußeren Leimbinder zu verkleiden - wie ihr das ja auch bereits vorgeschlagen habt. Er möchte an mir auch gar kein Geld verdienen, sondern das kann ich auch gut selbst - meint er, und ganz Unrecht hat er vielleicht nicht.

Meine Fragen wären nun folgende - weil er dazu konkret nichts gesagt hat:
1. Mit welchem Leim sollte man das Ersatzstück einleimen: Wasserfester Holzleim, PU-Leim oder etwas ganz anderes, also z.B. meinem Treppenschaum ?

2. Sollte man den hinteren Teil des Loches - also rund um den Sparrennagel - ebenfalls auffüllen, also z.B. mit einem 2k-Gemisch, falls es so etwas gibt ?

Schöne Grüße und wie immer Danke im voraus für die Rückmeldungen
Rafael


Re: Morsches Leimholz fertig - mit Bild

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 19:59
von Rafael Neumann

Hallo zusammen,

ich habe mich nun wie vom Zimmermann empfohlen an die Arbeit gemacht und bin wie folgt vorgegangen:
Morsches Holz ausgestemmt
Loch mit 2K-Masse gefüllt und somit verstärkt
Vorne ein Stück Rotholz sauber eingepasst und verklebt (oben/unten stramm - seitlich etwas lockerer)
Holz grundiert und dreimal mit Fensterfarbe gestrichen - wie den Balken auch
Holz mit Eternit verkleidet

Und so schaut das jetzt aus:


Liebe Grüße und vielen Dank für die ganzen Tipps
Rafael