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Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 20:38
von Andreas Winkler

Hallo Dirk,

interessantes Projekt.
Beurteilungen, die nicht vor Ort abgegeben werden, sind schwierig, weil auch bei vermeintlich genauer Beschreibung einfach Dinge übersehen werden können, die vor Ort die Sachlage u.U. auf den Kopf stellen können.

zu 1):
Du schreibst, daß die Hütte auf Kies mit Drainage und Betonplatte steht. Wie würdest Du die Feuchtigkeit vor Ort beschreiben? Ist der Kies ständig naß (also voll Wasser) oder trocken? Wenn er trocken ist, würde ich gar keine zusätzliche Folie/Abdichtung einbauen, da der Kies beim Feuchtetransport die Aufgabe einer kapillarbrechenden Schicht hat. Durch den groben Kies/Schotter kann das Wasser nicht “nach oben gezogen” werden - wie gesagt, sofern dieser nicht voll mit Wasser ist. Normalerweise legen die Maurer zwischen Kies und Sauberkeitsschicht/Bodenplatte eh noch eine Folie (so kenn ich es zumindest).
Kies ringsum bzw. dort wo die Mauer im Erdreich ist, samt Drainage hört sich auf jeden Fall schon mal gut an, hoffe in Vlies verbaut. Wenn alles fachgerecht eingebaut ist und es "normal trocken" auf der Bodenplatte ist, würde ich für ein sporadisch genutztes Gartenhaus auf eine Folie bzw. separate Abdichtung verzichten. Die UK-Hölzer für den Boden bzw. die Ausgleichshölzer (kommt auf die Ebenheit der Platte an) punktweise auf Schweißbahn-Abschnitte legen - fertig.
Wenn Aufwand und Geld eher im Hintergrund stehen und die "Arbeit" im Vordergrund, kannst Du natürlich auch eine Schweißbahn anbringen, womöglich mit Voranstrich und vollflächig verschweißt. Alles was außen nicht dauerhaft an der Luft ist, kannst Du mit Bitumenanstrich abdichten, dann ist das bei normaler Beanspruchung dicht gegen Feuchtigkeit. Natürlich die Übergänge beachten.

zu 2):
auch das kommt auf die Feuchteverhältnisse vor Ort an. Wenn Die Mauer dauerhaft innen naß wird, gammelt Dir erst die UK und dann die Wandverkleidung weg. Wenn es naß wird und Du baust eine Folie ein, gammelt die UK und Verkleidung an den Stellen weg, wo das Wasser durch die Folie kommt (Stöße usw.). Also die Mauer so ausführen, daß sie nicht dauerhaft naß wird. Dann brauchst Du innen auch keine Folie. Prinzip "Wasser und Feuchte müssen draußen bleiben". Wie oben schon geschrieben, hört sich eine Drainage außenrum sehr gut an. Wenn sie funktioniert, wirst Du unter normalen Umständen (z.B. nicht im Grundwasser gebaut) keine Probleme bekommen.

Im Zweifelsfall das Ganze mit Maurer-Chef oder Baustellen-Kapo oder auch dem Planer vor Ort durchsprechen.

Gutes Gelingen und Gruß, Andreas



Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 21:39
von Dirk Boehmer

Hallo Andreas,

die Hütte steht schon ziemlich trocken da. Zwei Seiten sind da völlig ebenerdig. Vorn mit weitem Überdach, großflächig
gepflastert. Rechts mit Unterstand für die Fahrräder. Links und hinten wurde die Hütte in den Hang gebaut. Doch
auch hier wurde viel Kies mit Drainage und Flies verbaut. Nur im Frühjahr bei der Schneeschmelze kommt schon
mal Oberflächenwasser, das dann aber gut abfließen kann.

Die Betonplatte bekam ein Folie, die vor dem Gießen auf den Kies ausgebreitet wurde.

Das Ganze ist wirklich ein interessantes Projekt. Wie gesagt, einen Fotobericht vom Bau werde ich nachreichen.
Im Moment fehlen noch Wandbekleidung innen und der Fußboden. Dann werde ich mir Tische und Bänke
vornehmen, wohl auch selber bauen. Und eine kleine mobile Theke schwebt mir noch vor. Na ja, demnächst mehr... :-)
--
Dirk



Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 00:16
von Konrad Holzkopp

guude,

bei der minimalen nutzung und nur kurzfristigen fast kostenlosen heizung braucht es keine isolierung.
die wände haben zwar bereits eine gute eigendämmung, aber annähernd null wärmespeicherfähigkeit, d.h. es wird sehr schnell warm, aber auch sehr schnell wieder kalt.
da bringt eine zusätzliche dämmung fast nichts.

einzig die bodenfeuchte würde mir sorgen machen.
deshalb, wie bereits vorgeschlagen, den boden und die steine mit schweißbahn isolieren.
nicht durch die isolierung bohern, die unterste latte einfach nur an den glattkantbrettern befestigen..
den bodenaufbau schwimmend auf schüttung aufbringen, dünne OSB platten zwischen schüttung und dielen..

gut holz! justus.


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Sa 2. Feb 2013, 08:44
von Falk Herrmann

Meine Lösung wäre:
- Spachteldichtung über die komplette Fläche und an den Seiten hochgezogen, in den Kanten eine Rundung ausbilden
- normale billige PE-Folie auf die komplette Fläche, muss nicht verschweißt werden, sollte nur etwas überlappen
- eine schwimmende Lattenkonstruktion darauf, bei geringen Dämmansprüchen reichen ein paar Dachlatten hochkant in geringem Abstand und untereinander verschraubt
- dazwischen eine Dämmung, in meinem Falle waren es Polystyrolplattenabschnitte
- darauf OSB-/Verlegeplatten
- darauf der sichtbare Fußboden

Ich habe da in einem Gebiet mit ziemlichen Feuchteproblemen seit Jahren keine Probleme. Allerdings kommt es ein wenig auf den Unterbau an. Also, eine ordentliche kapillarbrechende Schicht aus verdichtetem Split unterm Unterbeton sollte es schon sein, hast Du ja aber.

VG,
Falk


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Sa 2. Feb 2013, 18:24
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #71453]
Hallo,

vielen Dank erstmal für die vielen Antworten. Ich werde mir wohl so einen
Abdichtspachtel für die Seitenwände holen. Dann kann ich erstmal mit
dem Verkleiden der Wände weitermachen. Vor dem Aufbringen des
Fußbodens wird noch eine Abdichtung nach unten kommen. Wie die
genau aussehen wird, weiß ich jetzt aber noch nicht.

Jetzt kann es auf jeden Fall weitergehen...
--
Dirk


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 07:56
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #71485]
Hallo Justus,

die 50cm hohen Wände habe ich schon mal mit doppeltem Bitumenanstrich (auch für Innen geeignet) abgedichtet.
Die untersten Querlatten werde ich dann nur direkt an den Glattkantbrettern befestigen, auf der Wand nur aufliegen
lassen. Danke für die gute Idee. Die anderen Querlatten sind schon auf der Wand, ich werde die Bretter am Wochenende
aufschrauben. Trotzdem werde ich an den Querlatten immer mal wieder Bereiche aussparen, damit ein wenig
Hinterlüftung erfolgen kann. Die Bretter lassen ja auch Fugen zu, die zusätzlich Platz zum "atmen" lassen.

Der Boden kommt zwar erst nach den Wänden, nicht optimal, ist aber nun mal so. Wie ich den dann abdichte, muss
ich dann mal sehen. Abdichtung aber auf jeden Fall.

--
Dirk


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 12:42
von Konrad Holzkopp

guude,

ich hatte das in einem anderen thread gepostet, aber technisch lässt sich das ja auch bei "wand zuerst" berücksichtigen:

meines erachtens machst Du einen taktischen fehler, ich würde zuerst den bodenaufbau herstellen.
der kann bis auf ~10 mm an die wände gelegt werden und dann kann die wandverkleidung mit 10-15mm luft zum boden angebracht werden,
so geht der boden optisch durch und der hinterlüftungsschlitz fällt nicht weiter auf.

gut holz! justus.