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Re: Leinöffirnis für Kinderspielzeug?

Verfasst: Fr 5. Nov 2010, 15:29
von Bernhard Reitinger

Hallo Frank,

Bis jetzt ist mir kein ranziger Geschmack in die Nase gestiegen, aber danke für den Tipp.
Ich würde gerne mal versuchen das Bienenwachs vom Imker nebenan mit Ölen selber zu mischen. Hat hier jemand Erfahrung damit? Falls ja, welches Öl eignet sich am besten, Leinöl?

lg
Bernhard




Re: Leinöl

Verfasst: Fr 5. Nov 2010, 21:16
von sepp schick
[In Antwort auf #60593]
Hallo ein ehemaliger Mieter meines Elternhauses hat den Fichtenboden mit Bienemwachs ? behandelt was dazu geführt hat dass der Boden selbst noch nach Wochen noch immer geklebt hat. Also Vorsicht mit allem dass Weihnachten schon nahe ist sieht man schon in de Geschäften !
mfg sepp



Re: Leinöl

Verfasst: Fr 5. Nov 2010, 22:33
von Christian B

OK, also wird es wohl ehr auf das normale Leinöl hinauslaufen.
Wie lange braucht es denn ca bis es durchgetrocknet ist?



Re: Leinöl

Verfasst: Fr 5. Nov 2010, 22:50
von Heiko Rech

Hallo,

Für Spielzeug, das von Kleinkindern in den Mund genommen werden kann, würde ich auch keinen Firnis benutzen. Bei Spielzeug für ältere Kinderer ist das meiner Meinung nach aber kein Problem. In deinem Fall würde ich auch normales Leinöl oder Walnussöl nehmen.

Ich habe schon Küchenbrettchen mit Leinöl behandelt, die sich am darauffolgenden Tag benutzen ließen. Bauklötze kommen aber schon mal mit Kleidung, Teppich und ähnlichem in Kontakt, das würde ich dann doch lieber eine Woche warten.

Probier einfach aus, ob sich beim Reiben mit einem Papiertuch noch Rückstände auf dem Tuch bilden. Wenn ja, dann muss das Öl noch weiter aushärten.

Gruß

Heiko



Re: Leinöl

Verfasst: Sa 6. Nov 2010, 08:24
von sepp schick
[In Antwort auf #60593]
Hallo wozu das alles allzulage verwenden die Kinder diese Klötze sowieso nicht .Die früher verwendeten Matador Klötze waren auch unbehandelt und hielten jahrelang .
mfg sepp



Bienenwachs

Verfasst: Sa 6. Nov 2010, 09:06
von Jockel

Hallo Sepp
Das liegt nicht am Bienenwachs selbst.
Der guter Mann hats einfach zu gut gemeint und viel zu viel auf einmal aufgetragen.

Wenn du Leinölfirniss sehr dick aufträgst und es nicht nach einer halben Stunde abwischt wird es auch klebrig!

Gruß Jockel




Re: Leinöffirnis für Kinderspielzeug?

Verfasst: So 7. Nov 2010, 21:59
von Thomas Hansen
[In Antwort auf #60594]
Hallo Bernhard,

ich habe Olivenöl bei meiner vorherigen Küche für die Arbeitsplatten genommen und war eigentlich ganz zufrieden damit. Es wurde nicht ranzig, der Geruch blieb absolut angenehm, es war gut geschützt gegen eindringenden Saft von Tomaten oder ähnlichem und konnte vor allem einfach mit einer Ziehklinge von Zeit zu Zeit gereinigt werden. Es fühlte sich auch toll an.

Es gab aber auch zwei Nachteile: Saugfähiges wie Papier wurde fettig, wenn es lange und mit irgendetwas beschwert drauf lag. Wichtiger noch: Staub setzte sich in die Poren, die im Gegensatz zu härtenden Ölen deutlich offener blieben und veränderte die Farbe nachteilig. Vermutlich hätte man das mit mehr engagiertem arbeiten mit der Ziehklinge auch reduzieren können.

Brettchen würde ich jederzeit wieder mit Olivenöl behandeln, wobei ich am liebsten auf Hirnholzbrettchen arbeite, die regelrecht getränkt damit sind. Sonst empfehle ich es nicht mehr, aber so schlimm wie oft beschrieben ist es auch nicht.

Gruß
Thomas




Re: Leinöffirnis für Kinderspielzeug?

Verfasst: Di 9. Nov 2010, 22:47
von Bernhard Reitinger

Hallo Thomas,

Danke für deine Tipps. Bin auch bis jetzt sehr mit meinem Hirnholz-Schneidbrett zufrieden. Wie schon erwähnt, ich möchte in nächster Zeit mal selbst Bienenwachs mit Leinöl mischen und als Oberflächenbehandlung testen.

Mal schauen was dabei rauskommt.

lg
Bernhard




Bienenwachs Öl gemisch

Verfasst: Di 9. Nov 2010, 23:00
von Heiko Rech

Hallo,

ich habe das mal versucht und fand es nicht so toll. Das Gemisch brauchte sehr lange zum Trocknen. Scheinbar hindert das Wachs den Firnis am Abbinden.

Ich trage Firnis und Wachs immer nacheinander auf. Das funktioniert sehr gut. Erst einige Schichten Firnis, dann eine Woche warten und dann Wachs.

Reines Bienenwachs ist sehr weich und empfindlich, Ich mische in der Regel Carnaubawachs und Bienenwachs. Das Löse ich in Shellsol T im Wasserbad. Ich bin mit dieser Oberflächenbehandlung sehr zufrieden. Du kannst durch das Mischungsverhältnis Carnauba- Bienenwachs die Eigenschaften des Wachses gut beeinflussen. Carnauba ist hart und Matt, Bienenwachs ist weich und gänzend.

Du kannst auch noch ein wenig Paraffin zumischen, das sorgt für Glanz und macht die Mischung geschmeidiger.

Gruß

Heiko



Carnauba- und Bienenwachs

Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 08:38
von Philipp

@Heiko:
Carnauba ist hart und Matt, Bienenwachs ist weich und gänzend.


Ist das nicht anders herum? Carnaubawachs bingt Hochglanz, Bienenwachs ist immer matt.

Ansonsten kann ich Heiko nur bestätigen. Ich habe auch schon mit Wachs-/Harz-/Dammar-/Ölmischungen herumexperimentiert und sehe keinen großen Sinn darin. Es trocknet tatsächlich sehr langsam, so daß ein zweistufiger Auftrag aus 1. Öl und nach Trocknen 2. Wachs auch nicht mehr Zeit kostet.

Ich wachse immer zweimal, weil durch das Abdampfen des Lösemittels zum Schluß doch nur sehr wenig Wachs tatsächlich auf der Oberfläche übrig bleibt, und je nach Saugvermögen des Holzes dann ein unregelmäßiger Glanz entsteht. Beim ersten Polieren kurz nach dem Auftrag sieht alles noch wunderbar glänzend aus, aber nach einigen Tagen sieht man doch den Unterschied.

Gruß, Philipp