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In Antwort auf #5317]
Dietrich,
Ich frage mich manchmal schon, ob das alles so seine Richtigkeit hat, mit der
" Holzindustrie." Naja, Fakt ist , Holz wird gebraucht, es wächst ja auch wieder nach - ob im ausreichenden Maße, steht auf einem anderen Blatt.Meine ehrliche Meinung geht aber zum Teil auch dahin, das ´manchmal etwas zu sorglos damit umgegangen wird, und damit meine ich jetzt nicht die Tropenwälder ( meine Einstellung zum Tropenholz dürfte ja bekannt sein - sicher auch etwas
" zwiespältig " ) sondern unsere " einheimischen Wälder ". Wohin die sog.
" Mono-Kulturen " führen können, sieht man an Hand des Beispiels " Nürnberger Reichswald " ( der heißt so, kann ich nix für! ).
Was ich aber garnicht verstehen kann, ist zum Beispiel wenn wirklich alt-ehrwürdige Bäume, für unsere Verhältnisse " Giganten " aus reiner Profitgier unter Vorgabe von irgendwelchen fadenscheinigen Arrgumenten gefällt werden.
Nicht weit weg von meiner Wohnung führt ein Fußweg zu dem sehr bekannten Erlanger Volksfestplatz der " Erlanger Bergkirchweih" - ein schmaler Pfad, asphaltiert und gut begehbar, zum Teil mit Geländer. Links und rechts von diesen Weg standen bzw. stehen ( zur Zeit jedenfalls noch )enorme Buchen - echte " Riesen" locker mal über 100 Jahre alt, wenn nicht bedeutend älter.
letztes Jahr wurde eine dieser Buchen gefällt, angeblich wegen " Bruchgefahr" und einer dadurch nicht unerheblichen Gefährdung eventueller Fußgänger.
Der Stamm hatte an der Schnittstelle einen Durchmesser von 123 cm! Ein "Urviech" wie wir hier manchmal sagen. Von Fäulnis, Kernfäule oder Pilzbefall keine Spur. Der Stamm war kerngesund und wurde zu Kamin-taugliche Brennholz-Klötze zerlegt.Jetzt zeugt nur noch der große Stumpf von einem einst gewaltigen, in Würde gealterten Baum. Der Anblick ist ein Trauerspiel - es tut einem im Herzen weh.
Ähnliches geschah auch vor gut zwei Jahren in der Innenstadt.Dort stand im Garten einer "gesellschaftlichen Vereinigung " eine schöne große Eiche, mit zahlreichen, wirklich sehr großen " Maserknollen" am Stamm. Lange Zeit bewunderte ich den Baum jedesmal beim vorbeifahren, und dachte jedesmal:
" Na hoffentlich bleibt der noch lange stehen......."
Das hätte ich wahrscheinlich nicht denken sollen, einige Wochen später mußte er seinen Platz für einen " Party-Pavillion " für die Festivitäten besagter
" gesellschaftlicher Vereinigung " räumen. Meine Recherchen ergaben, das der Stamm komplett in die Furnierfabrik verkauft, und vom Erlös die Jubileumsfeier finanziert wurde.
Das deine Frau die Bäume fragt, ob sie diese fotografieren darf, erinnert mich ein wennig an den Glauben vieler Urvölker, welche ja davon überzeugt waren und sind, das auch Bäume eine Seele haben......später glaubten sie,( die Natur-Völker ) das dass Fotografieren Ihnen Ihre Seele rauben würde.........
Zu einer Eiche in meiner Umgebung habe ich ebenfalls ein ganz besonderes Verhältnis: Die ist gut 100 Jahre alt, und hat von mir bzw. meinem damaligen Auto eine kleine Narbe........ich hab´von meinem Auto und von den damaligen
" Vorfall " auch noch ein paar Narben - nicht nur körperliche...........
Bäume sind unser aller Heiligtum, heisst es irgendwo, glaube ich......
Gruß Dieter M.