Seite 2 von 2

Re: Verbinder gesucht - Anwendungsbericht mit Bild

Verfasst: Di 23. Feb 2010, 18:37
von Heiko Rech
[In Antwort auf #55599]
Hallo,
heute habe ich die Beschläge eingebohrt. Dazu habe ich mir erst einmal eine Schablone bauen müssen, was einige Zeit in Anspruch nahm. Die Verbinder sollten der Einfachheit halber auch im 32er Raster sitzen. Also wird die Schablone an den bereits vorhandenen Dübeln gehalten. Die Holzklötze dienen als Tiefenbegrenzung und sind so lang, dass die Tiefe bei komplet eingespanntem Bohrer genau stimmt. Mit Klemmen wird die Schablone zusätzlich gehalten.


Dieses Bild zeigt wie ich die große Bohrung mache, Sobald der Bohrer richtig im Holz ist, frisst er sich regelrecht in die Spanplatte hinein. Ohne einen stabilen Tiefenstopp ginge das nicht.


So sehen die Bohrungen dann aus. Es bleibt nicht mehr sehr viel Material stehen.


Mit dem zweiten Teil der Schablone werden die 10mm Löcher gebohrt. Auch hier wird die Schablone anhand der vorhandenen Dübel positioniert.


Das ist nun das Ergebnis. Eine Bohrung mit Ø30mm und eine mit Ø10mm nehmen den Verbinder auf.

Diese Verbinder sind mit Sicherheit sehr stabil, aber auch mit sehr viel Aufwand zu verarbeiten. Ich würde sie daher niemandem mit nur wenig Erfahrung im Möbelbau empfehlen.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Beschläge nicht zur Probe eingebaut werden können. Ich habe an einem Probestück versucht einen eingebauten Beschlag wieder herauszunehmen. Der Beschlag ist gebrochen und das Holz gesplittert. Sie halten also sehr fest.

Gruß

Heiko




Re: Verbinder gesucht - Anwendungsbericht mit Bild

Verfasst: Mi 24. Feb 2010, 13:11
von Dirk Boehmer

Hallo Heiko,

wieder einmal mehr hast Du gezeigt, dass man mit einfachen Mitteln
prima Ergebnisse erzielen kann. Man muss nur wissen wie. Prima Beitrag!

--
Dirk



Re: Verbinder gesucht - Anwendungsbericht mit Bild

Verfasst: Mi 24. Feb 2010, 15:13
von Heiko Rech

Hallo Dirk,

es ging mir eigentlich mehr darum zu zeigen, dass etwas, das auf den ersten Blick sehr einfach wirkt, durchaus seine Tücken haben kann.

Möbelbau mit System 32 sieht erst einmal recht einfach aus, kann aber ja nach verwendeten Beschlägen die Hobbywerkstatt in Ihre Grenzen bringen.

Gruß

Heiko



Re: Verbinder gesucht - Anwendungsbericht mit Bild

Verfasst: Mi 24. Feb 2010, 20:34
von Rainer Lux
[In Antwort auf #56690]
Hallo Heiko,

danke dir an der Stelle mal für deine tollen Berichte und Anleitungen (und die Bereitschaft hier immer wieder so fleißig zu schreiben).

Die Schablone hab ich allerings nicht ganz kapiert. Für das 30er-Loch hast du doch sicher einen Forstner- oder Kunstbohrer verwendet. Wie wird der denn seine Späne los? Und wie wird der gekühlt. Ich hätte das so nie versucht, weil ich Angst gehabt hätte da ein munteres Feuerchen zu schüren (na ja - OK - zumindest saubere Brandstellen zu bekommen).

Liebe Grüße,

Rainer




Re: Verbinder gesucht - Anwendungsbericht mit Bild

Verfasst: Mi 24. Feb 2010, 21:04
von Heiko Rech

Hallo Rainer,

in dem Buchenklotz ist auch noch ein 30er Loch, das Platz schafft für die Späne. Damit es bei Spanplatte nicht zu warm wird, muss man zügig bohren, also Ansetzen, volle Drehzahl, rein ins Holz und schnell wieder raus.

Gruß

Heiko



Re: Verbinder gesucht - Anwendungsbericht mit Bild

Verfasst: Do 25. Feb 2010, 22:57
von Marc Hohnsbehn

Hi,Heiko
wieso viel Aufwand ?
ich hatte ne Minifix-Schablone aus Alu von Häfele(sicher teuer bezahlt-liesse sich aber auch im Do it yourself verfahren nachbauen>Peters CNC Eck (HP!)mußt dich leider anmelden-lohnt sich aber )

dein Bild:soweit der Beschlag zurücksteht hinter Kante-besteht die Gefahr, dass
der Mechanismus entweder nicht zugeht(Kraftaufwand) oder gar seiner Funktion nicht gerecht wird .
ich lass sowas max. o,5 mm zurückstehen ,aber keine ~2 mm
Gruß Marc



Re: Verbinder gesucht - Anwendungsbericht mit Bild

Verfasst: Fr 26. Feb 2010, 07:44
von Heiko Rech

Hallo Marc,

das mit dem Rücksprung habe ich vorher ausprobiert und es hat funktioniert.

Gruß

Heiko



Re: Verbinder gesucht - Fazit nach dem Aufbau

Verfasst: Sa 3. Apr 2010, 19:14
von Heiko Rech
[In Antwort auf #56690]
Hallo,

im Moment komme ich mit dem Schrank nicht ganz so gut Voran. Aber gestern konnte ich den Korpus im Kinderzimmer aufbauen. Nachdem dieser dann an Ort und Stelle montiert war, kam ich zu denm Schluss, sowas auf diese Art nicht wieder zu bauen.

Das hat für mich folgende Gründe:

Die Verbinder sind nicht gerade ideal zur Verarbeitung in der Hobbywerkstatt. Der vorangegangene Bericht zeigt ja, mit wieviel Aufwand das Einbohren verbunden ist. Die Verbinder selbst sind leider nicht so toll, wie ich zu Beginn dachte. Das Einschlagen ist nicht so einfach. Es handelt sich um relativ dünnes Material, das schnell verbiegt und auch schnell bricht. Es sit sehr schwierig die Verbinder ordentlich in die Löcher zu bekommen.

Ein Verbinder war defekt und mußte beim gestrigen Aufbau getauscht werden. Auch dies ist nicht sehr einfach. Schnell bricht das Furnier weg. Der neu eingesetzte Verbinder sitzt dann nicht mehr sehr fest, was auch nicht schön ist.

Ich bin mir im Nachhinein nicht sicher, ob es wirklich eine Zeitersparnis ist, einen solchen Schrank so zu bauen. Man muss mit den furnierten Spanplatten extrem aufpassen, sonst sind Dellen drin, die man nicht mehr entfernen kann. Schwer sind sie obendrein. Das in meiner kleinen Werkstatt, macht keinen Spaß. Dazu die ganze Bohrerei.

Der nächste Schrank in diesen Dimensionen wird dann wohl eher aus Leimholz oder Dreischichtplatten hergestellt werden. In meinen Büchern sollte sich auch eine bessere Lösung für zerlegbare Eckverbindungen finden lassen.

Jetzt gehts aber an die Türen, die werden aber massiv, Rahmen mit Füllung.

Gruß

Heiko



Re: Verbinder gesucht - Fazit nach dem Aufbau

Verfasst: Sa 3. Apr 2010, 20:23
von Andreas Winkler

Hallo Heiko,

sehr schade, daß Du mit den Verbindern eher schlechte Erfahrungen gemacht hast !
Kenne besagte Verbinder schon sehr lange und bin sehr zufrieden damit. Sowohl von der Handhabung beim Einbau als auch im Gebrauch.
Sie "schlüpfen" gut, besitzen eine "stimmige" Fehlertoleranz, ziehen stramm an, außerdem kann man ein Möbel (auch aus Spanplatten) mit solchen Verbindern getrost mehrmals auf- und abbauen, ohne daß gleich alles davonfliegt.
Gut, einen beschädigten Verbinder ohne Flurschaden rausfummeln, ist wegen der "Widerhaken" nicht ganz angenehm.
Handhabung auch in der privaten Werkstatt eher problemlos, allerdings habe ich die Löcher immer "von Hand" angerissen und gebohrt.
Daß sich die Verbinder nicht einschlagen lassen, kenne ich so problematisch auch nicht. Evtl. hätte einpressen mit Zwinge und Zulage geholfen ? Vieleicht hat der Bohrdurchmesser nicht ganz gepaßt ?

Jetzt wo alles steht, hoffe ich doch, daß Du mit dem Ergebnis trotzdem irgendwie zufrieden bist.

Frohe Ostern !

Viele Grüße, Andreas