Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Beitrag von Georg »


Diese Säge ist sicher eine robuste und für Stichsägenverhältnisse äußerst präzise. Aber zwei Fragen stellen sich mir doch:
Braucht man eine Stichsäge mit 900 Watt? Für die Schnittiefen für die sie ausgelegt ist vielleicht. Die wird aber höchstens im Fasadenbau und in Zimmereien benötigt. Ist dort die angekündigte Päzision überhaupt nötig?
Ich als normaler Holzwerker werde präzise Geradeschnitte auch weiterhin mit der Handkreissäge ausführen. Ich möchte behaupten eine Mittelkasse HKS mit Führungsschiene ist die Mafell P1cc in Punkto Schnittqualität mindestens ebenbürtig, wahrscheinlich schneller und deutlich billiger.
Überhaupt der Preis: Angesagt sind 379€ + MwSt, also rund 450€ Brutto ohne Zubehör. Das erforderliche Zubehör für Führungsschiene und Adapter dürften sich dann noch einmal auf 150-180€ addieren. Ach ja die Wechselplatte für 45° Schnitte braucht man ja auch noch.
Für etwas mehr als die Hälfte bekomme ich bei der Konkurrenz mit den "Apothekenpreisen" eine Stichsäge, mit der ich ca 95% aller bei mir anfallenden Sägearbeiten für die ich eine Stichsäge brauche, genau so gut erledigen kann. Die restlichen 5% gehen damit auch, nur daß es wegen der geringeren Motorleistung etwas länger dauert.
In meinen Augen eine Stichsäge für Spezialisten und Liebhaber. Für mich als fortgeschrittener Hobbyanwender ist die Maschine überdimensioniert, sowohl leisungsmäßig als auch preislich.



Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Beitrag von Robert Hickman »


Tom,

In Anbetracht der Tatsache, dass es genug unpräzise teure Stichsägen gibt, die nur dann einen halbwegs geraden Schnitt produzieren, wenn man sie leicht schräg führt, die nicht exakt senkrecht schneiden, weil die Grunplatten-Rasten nicht genau gefräst sind oder, oder oder... , freue ich mich darauf zu sehen, was man in Oberndorf auf die Beine stellt. Ich erwarte von einer Stichsäge nicht die Schnittgüte und Präzision einer Kreissäge, aber wenn ich damit Bögen und Rundungen auch im Vollholz mit einer akzeptablen Präzision hinbekomme, dann ist so eine Maschine eine Überlegung wert, auch wenn der Kauf weh tun wird. Wenn ich jahrelang daran Freude haben werde, dann ist es mir egal, wenn ich dafür gut 140€ mehr als anderswo zahlen muss. Und Zubehör gibt es auch bei anderen Herstellern nicht kostenlos Jetzt heißt es warten und dann ausprobieren.

Viele Grüße

Robert



Uli-P
Beiträge: 30
Registriert: So 25. Dez 2016, 12:57

Re: Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Beitrag von Uli-P »

[In Antwort auf #52636]
Da machen wir uns nix vor, Mafell wird´s schwer haben, da die meisten eine Stichsäge haben und nicht umsteigen werden. Daher ist der Preis auch 2´t rangig. Für Neueinsteiger ist das Gerät sicher absolut konkurenzfähig zu anderen Markenherstellern, auch für die Firmenerweiterung ist Sie interesant.
Aber Einzelgänger (wie wohl viele hier) wie ich werden wohl kaum die alte Stichsäge verkaufen um sich eine Neue zu holen (wenn sie nicht gerade einen unreparierbaren Defekt hat).
Der Markt ist gesättigt von Stichsägen, der geübte nimmt sie eh nur für kleinere Schnitte und arbeitet sie nach. Dem Bastler zu Weihnachten ist die vom Aldi auch recht, da er die hohen Kosten scheut und Ihm die Genauigkeit beim einstiehlen des Tannenbaumes egal ist, da er ja nichts anders kennt.
Ich denke 95% dieses Forums sehen das ähnlich (oder nicht?) und wird nicht auf eine andere Stichsäge umsteigen.... alles andere sind Mafell Puristen die nicht anders können und nur Mafell kaufen weil sie zu viel Geld haben und es immer das Neueste sein muss.

Gruß... Uli



Rolf G

Re: Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Beitrag von Rolf G »

[In Antwort auf #52636]
Also ich bin gelernter Tischler und arbeite auch als solcher. Bei uns in der Firma wird so gut wie nie eine Stichsäge benutzt. Vorallem im Montage bereich kann man mit einer Stichsäge nichts anfangen. Die packt sich auch keiner in den Wagen, wofür auch. Für 95% aller Situationen gibt es eine bessere Lösung als eine Stichsäge. Ich versteh auch nicht wieso der normale Hobby-/ Heimwerker so von denn Dingern bessesen ist.

Der Heimwerker hohlt sich immer relativ früh eine Stichsäge und merkt leider erst viel zu spät wie überschätzt eine Stichsäge wirklich ist. Ganz davon abgesehen das sie nur im Regal verstaubt.

Ich bekomm echt Kopfschmerzen wenn der Heimwerker seine Gartenlaube mit einer Stichsäge zu schneidet. Wieso nicht eine Kappsäge zum ablängen? Kann ich dann auch Gehrungsschnite mit machen. Oder eine starke HKS? Zum ablängen auch zu gebrauchen, präzis gerade Schnitte in Platten Werkstoffen. Deutlich einfacher als dieses rumgefummel mit dem Parallelanschlag der Stichsäge oder irgendwelchen Hilfskonstruktionen. So etwas wird nie gerade und winklig. Wie auch imer das Blatt einer Stichsäge ist und bleibt immer flexibel also werden präzise gerade Schnitte einfach unmöglich bleiben. Abgesehen davon hat man nie das richtige Blatt zur Hand die Dinger sind höllisch teuer und werden meistens zu heiß und brechen wenn man an Vollholz geht.

Eine Stichsäge ist nur bei Platten Werkstoffen zu gebrauchen und dann auch wirklich nur bei Rundungen.

Und das kriegt man auch sehr vorzüglich mit einer Oberfräse hin mit der ich auch so ziemlich alles andere machen kann.

Den Rundungschnitt muss ich wenn sichtbar eh nachschleifen was bei Platten keine große Arbeit darstellt. Wenn nicht sichtbar ist Präzision sowieso egal und ich kann es auch schnell und einfach mit einer Handstichsäge ausführen, die brauch weniger Platz und ist gut mitzunehmen.

An geraden Schnitten, zum Ablängen und für alle anderen Holzsorten (Massivholz, Balken, Latten o.ä.) ist sie nicht zu gebrauchen.

Wer mir wirklich sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, die einer Stichsäge eine Daseinsberechtigung geben, nennen kann der hat meinen Respekt.

Also im Beruf ist sie fast nie sinnvoll zu gebrauchen und einfach überflüssig immer mitzuschleppen. Man kann sich sehr oft auch für die Rundungen mit der Oberfräse oder per Hand helfen.

Also das sind meine Erfarung im Möbelbau und in der Montage.

Könnt mich ja gerne eines besseres belehren vielleicht hat sie unter Heimwerkern oder in anderen Betrieben einen guten Ruf und wird sinnvoll verwendet.

Ohh ha viel Text aber musste meinem Ärger mal Luft machen auch in der Hoffnung das die Leute nicht mehr soviel Geld für soetwas Überflüssiges ausgeben. Zumindest am Anfang einer Holzwerker Karriere ist das Geld immer besser investiert.

Mfg Rolf



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo Rolf,

ich bin auch der Meinung, dass eine Stichsäge in der Werkstatt zu den weniger benutzten Werkzeugen gehört. Beim Trockenbau, beim Deckenabhängen und bei vielen typischen Heimwerkertätigkeiten rund um Wohnung oder Haus kann man sie gut ein setzen; wobei der Profi sie zu ersetzen weiß durch das typische Montagewerkzeug, wie Gehrungssäge, Reziproksäge und Handkreissägen.
Darin stimme ich Dir vollkommen zu!
Für das Geld, das ich für die neue Mafell ausgeben müßte, würde ich mir eine gute Gehrungssäge kaufen, die alle umständlichen Zubehörteile der P1cc überflüßig macht und auf Dauer gesehen billiger und wirtschaftlicher ist.
Bei Makita bekommt man für den halben Preis eine HKS mit 2000 Watt und 85 m/m Schnittleistung! Was soll man dazu noch sagen...?!

Grüße Andreas R.



Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Stichsäge unnötig?

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #52682]
Hallo Robert,

ich gebe dir recht. Eine (gute) Stichsäge erfüllt durchaus Zwecke, die mit anderen Werkzeugen nicht oder nicht so gut zu erreichen sind. Klar kann eine Stichsäge nicht die Funktion einer Kreissäge übernehmen, das soll und muss sie auch nicht! Eine Kreissäge kann aber auch keine Stichsäge ersetzen - oder hat jemand mit einer Kreissäge schon mal enge Innenrundungen ausgesägt :-)?

Wenn man dafür jedes Mal die Oberfräse bemühen und zuerst eine Schablone anfertigen muss, dann meine ich, dass eine exakt schneidende Stichsäge durchaus ihre Existenzberechtigung hat. Ich benutze meine Fein gerne und häufig, aber natürlich zweckentsprechend - und bin sehr zufrieden. Nebenbei: wenn mal zwischendurch ein Stück Metall abzulängen oder mit einem Profil zu versehen ist, leistet sie schnell und unkompliziert gute Dienste.

Stichsägen gerieten nicht zuletzt deswegen in ein schlechtes Licht, weil die meisten Hersteller sie mit unnötigen Gimmicks ausstatten, die man nicht wirklich braucht, die jedoch die Schnittqualität verschlechtern (Pendelhub, neigbare Grundplatte). Mafell hat das offensichtlich erkannt, wenn nunmehr eine feststehende Grundplatte angeboten wird.

Viele Grüsse
Klaus



Robert Hickman
Beiträge: 687
Registriert: Mo 2. Jan 2017, 16:40

Re: Stichsäge unnötig?

Beitrag von Robert Hickman »


Hallo Klaus,

Ich sehe die Stichsäge ebenso wie Du als Spezialmaschine für einen ganz bestimten Einsatzzweck und nicht als die Universalmaschine. Aber genau für diesen speziellen Zweck soll sie -bitteschön- anständig funktionieren und hinreichend genaue Ergebnisse überhaupt ermöglichen. Und da habe ich mit meiner bisherigen Stichsäge leider keine guten Erfahrungen gemacht, obwohl preislich eine sogenannte Profimaschine. Ich nutze meine Stichsäge in der Tat nicht oft. Muss ich sie aber nutzen, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Kurzum, ich habe daran keine Freude. Und genau deswegen bin ich neugierig darauf, was da Neues kommt und vor allem, was es kann. Ob mir die Leistung dann den Preis wert ist, das ist ein völlig anderes Kapitel.



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Teilthread gelöscht

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #52608]
Hallo,

ich habe einen Teil dieses Threads wegen persönlicher Angriffe auf Diskussionsteilnehmer gelöscht.

Es ist immer blöd, wenn sowas notwendig wird weil damit auch Beiträge verschwinden, die nicht zu beanstanden waren. Bitte habt Verständnis dafür, wenn Euer Beitrag mit im Müll gelandet ist.

Viele Grüße,
Gerhard


alexb
Beiträge: 88
Registriert: So 20. Mär 2016, 11:41

Re: Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Beitrag von alexb »

[In Antwort auf #52608]
Hallo Leute,

ich habe ein paar neue Informationen zur P1cc erfahren.
Der Preis liegt wohl bei 382€ plus Mehrwertsteuer (ergibt also 454,60€ brutto) für das Einführungsangebot. Darin sind enthalten:

Stichsäge P1cc im Systainer
3 Sägeblätter, CUnex W1, W2, W+P2
1 Grundplatte P1
1 Absaugstutzen
1 Späneabweiser
1 Spanreisschutz
1 Gleiter
1 Parallelanschlag
1 Gutschein für das "Sorglos-Paket" (5 Jahre Garantie usw.)

Außerdem hat die Säge zwar wohl eine neue Sägeblattaufnahme für die neuentwickelten Sägeblätter, zusätzlich können aber auch Standardblätter verwendet werden.

Gruß,
Alex



Andreas Winkler
Beiträge: 1125
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Neue Stichsäge von Mafell - P1cc

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #52702]
Hallo Rolf,

zu Anfang, habe dieses Thema nicht ganz genau mitverfolgt, nur quergelesen.

Auf Deinen Beitrag muß ich aber antworten, da ich eine komplett andere Aufassung habe.
In den Firmen, in denen ich bisher gearbeite habe, war die Stichsäge eines der allerwichtigsten Montagewerkzeuge. Gleich nach Hammer, Wasserwaage und Schraubenzieher.´
Sicher stößt eine Stichsäge bei Dimensionen größer als 4 cm an die Grenze einer sinnvollen Arbeit, hat man Serienabschnitte o.ä. gibt es auch geeigneteres Werkzeug.
Jedoch ist eine Stichsäge unheimlich anpassungsfähig und handlich, genau richtig für die Montage. Unentbehrlich, um Auschnitte in Arbeitsplatten oder Lichtauschnitte herzustellen. Unschlagbar oder sehr nützlich beim Zuschneiden von Abschlußblenden oder Ausschnitten in Fertigparkett oder Laminat, Türzargen kürzen usw.
Latten für Unterkonstruktionen kann man sehr gut mit der Stichsäge ablängen ohne den direkten Arbeitsort verlassen zu müssen.
Sicherlich gibt es da teilweise besser geeingnete Werkzeuge dafür, aber die hat u.U man nicht dabei oder es wäre einfach zu umständlich die extra anzuschmeißen.

Persönlich bin ich kein Ahänger von Schnickschnack wie ihn viele neue Werkzeuge haben (z.B. werkzeugloser Sägeblattwechsel), das Werkzeuge muß handlich sein, speziell bei der Stichsäge sollte das Sägeblatt nicht verlaufen und der Pendelhub sollte kräftig sein.

Gruß, Andreas



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