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Re: Sägetest mit Bildern
Verfasst: Do 9. Apr 2009, 21:58
von Roman aus Wien
Servus Ralf!
Du sagst, dass Du ein vorhandenes "Modell mit tollen Fahreigenschaften nachbaust". Da ich was vom Rodelsport verstehe, kann ich Dir versichern, dass eine Rodel mit so einem engen Kufenbogen keine "tollen Fahreigenschaften" hat. Wenn Du wirklich eine gute Rodel nachbauen willst, solltest Du Dich an den Rodeln der professionellen Herstellern orientieren, wie etwa Torggler, Schiefer, Bachmann, ect. (
http://www.torggler-rodelbau.com/touren.html ,
http://www.schieferrodel.com/de_Sport.html ,
http://www.bachmann-otto.com/de/d_produkte.htm ). Besonders wichtig ist die bewegliche Verbindung zwischen Bock und Kufe. Die kannst Du gut auf der Schiefer-Seite sehen.
Grüße aus Wien
Roman
Re: Sägetest mit Bildern
Verfasst: Sa 11. Apr 2009, 23:17
von Ralf
Hallo Roman,
Ich habe die Kufenform vom Gasser Tourenrodel Spezial übernommen.
http://www.gasserrodel.at/produkte.phpLediglich den Teil vor den Schienen will ich weniger(!) stark biegen, weil mir zum Einen die "Hörnerschlittenoptik" nicht gefällt, zum Anderen hatte ich Angst diese Starke Biegung nicht zu schaffen. Ich habe mich dabei ein bischen an Fotos vom Gasser "Tourenrennmodel"und dem Graf "Z-Series"orientiert.
http://www.graf-schlitten.ch/schlitten_schlitten.htmlLeider bin ich noch nicht dazu gekommen, einmal ein zwei Eschenleisten probehalber zu schneiden, und es damit zu versuchen.
Vielleicht kannst Du mir als Rodelexperte erklären, welchen Einfluß die Biegung der Kufe vor den Schienen auf das Fahrverhalten hat. Ich dachte das kommt eh höchstens mit tiefem weichen Schnee in Berührung, und beeinflußt das Fahrverhalten nicht. Im Bereich zwischen der der ersten und der letzten Schraube der Schienen ist die Kufe auf 910mm nur etwa 6mm gewölbt, und ich dachte das ist der Bereich auf den es ankommt.
Welche(n) Rodel fährst Du denn, und kannst Du vielleicht was über den Gasser berichten? Für uns "Schlittenfahrer" hier ist nämlich der Gasser schon unglaublich gut, auch wenn es kein Torggler oder Zumbach ist.
Gruß, Ralf
Re: Sägetest mit Bildern
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 06:09
von joh. t.
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In Antwort auf #51095]
hallo ralf,
die schablone ist schon super. über die rundung ist schon was gesagt worden. am besten geht das verleimen mit einer gegenschablone. die schablone ca 3 x 19 mm dick. die druckflächen zum werkstück mit klebeband abkleben, damit das werkstück nicht klebenbleibt. b
bei schlitten kufen als leim irgendein D 4 leim, PU oder epoxy oder bindan-cin oder titebond 3. weißleim kommt immer etwas zurück.die leisten bei der engen rundung höchstens 4 mm dick. erfahrungswert von mir. wenn du mit pu oder bindan-cin arbeitest den leim nach vorschrift angeben,die lamellen zusammenlegen seitlich als paket mit klebeband oder frischhaltefolie fixieren und dann in die schablone und von der mitte nach außen mit zwingen fixieren.in die schablone 35 mm löcher bohren zum besseren ansetzen der zwingen.
vorher alles einmal ohne leim probieren denn mit leim fehler machen ist sauerei und dann wird es auf einmal hektisch. quasi ein drehbuch vorbereiten und danach vorgehen. die offenen zeit ist immer schneller vorbei als man denkt.
werkstück über nacht in der schablone trocknen lassen.
wenn du die lamellem so sauber schneidest wie auf dem foto reicht bei bindan-cin oder pu auch die säge. würde ich so machen. allerdings auf obiger dicke 7 mm dicke bei der engen rundung bricht beim zwingen bei fichte.
und auch dickes furnier wird gemessert. da entstht soweit ich weiß kein verlust durch sägen.
viele grüße joh.
Konstruktionsprinzipen von Rodeln
Verfasst: Mo 13. Apr 2009, 23:06
von Roman aus Wien
Servus Ralf!
Das Umsehen bei den Profis - so wie Du das machst - ist höchst empfehlenswert.
Das Prinzip hinter den unterschiedlichen Kufenformen ist ganz einfach: Bei den Rennrodeln (Kunstbahn-, Naturbahnrenn- und Sportrodel) ist die Form - im Rahmen des techn. Reglements - für die Funktion "schnell Fahren" optimiert (http://www.rodel-austria.at/rennsport/rennsport.php). Bei der Form der sonstigen Rodeln werden auch die ästhetischen Erwartungen der potentiellen Kunden berücksichtigt.
Die Biegung der Kufe vor der Schiene hat natürlich nur indirekte Wirkung auf das Fahrverhalten, ist aber dennoch wichtig, weil die Biegung maßgeblich die Kufenlänge, die zur Beinlänge des Rodlers passen soll, bestimmt. Zu kurze Rodeln sind unbequem zu fahren und zu lenken.
Als Jugendlicher bin ich Naturbahnrennen mit den Ebner-Rodeln unseres Vereins gefahren. Heute fahre ich Sportrodeln von Bachmann und Torggler. Die Firmen, deren Rodeln bei Rennen verwendet werden, verstehen sicher alle ihr Handwerk. Da kann man als Käufer einer Rennrodel nicht allzu viel falsch machen.
Bei den Nicht-Rennrodeln sind die Qualitätsunterschiede natürlich größer, weil mit dem angestrebten Preissegment und der Ästhetik zusätzliche Kriterien in die Konstruktion der Rodel einfließen.
Grüße aus Wien
Roman