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Justus vS
Beiträge: 4
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

zu Deinem letzten Bild: Verbinder

Beitrag von Justus vS »

[In Antwort auf #42834]
Hallo Till,

zusätzlich zum Tisch- und sonstigem Neid (sehr spannende Projekte) finde die Konstruktion Deiner Kopierfräse spannend.

Die Verbinder im Untergestell sehe ich zum ersten Mal, sind das gängige Schrauben?

Fröhliche Grüße, Justus



Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: zu Deinem letzten Bild: Verbinder

Beitrag von Till »


Hallo,

Die Schrauben sind im Prinzip massivere Ösenschrauben, ich habe sie nur genommen weil ich eine Sack voll davon habe. Eine durchgehende Gewindestange oder eine Bügelschraube würden es auch tun.


Wolfgang Jordan
Beiträge: 1348
Registriert: So 5. Jan 2014, 20:47
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Re: Bilder

Beitrag von Wolfgang Jordan »

[In Antwort auf #42862]
Hallo Martin,

da bin ich jetzt überfragt, denn die Lösung mit dem Furnier ist die einzige, die mir machbar erscheint. Wobei die Trägerplatte nicht unbedingt MDF sein müßte, das würde auch mit Tischlerplatte oder Sperrholz gehen. Jetzt will ich mich aber nicht noch weiter aus dem Fenster hängen, denn mir fehlt die Erfahrung mit Furnieren.

Die Platten von Tills Tischen sind genau genommen Rahmen mit fest eingeleimter Füllung, und das kann eigentlich nicht gut gehen. Wozu gibt es denn solche Konstruktionen wie Gratleisten, Hirnleisten, Nutklötzchen, Füllungen, wenn es auch ohne ginge?

Gruß, Wolfgang



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Bilder

Beitrag von Heinz Roesch »

[In Antwort auf #42862]
Hallo Martin,

mit meinem begrenzten Wissen sehe ich da derzeit auch
nur zwei Möglichkeiten. Man könnte die Tischplatte mit
entsprechend angefrästen Übergängen einnuten, genau wie
man das bei Schränken und Türen macht. Das könnte ganz
gut aussehen, aber ob es bei einem Tisch praktisch ist?
Man schafft halt genau die Ritzen und Vertiefungen in
denen sich hässlicher Schmutz sammelt und die Oberfläche
ist nicht eben.

Die Furnierlösung halte ich für völlig legitim. Man kann
ein tolles Furnier mit genialer Optik aussuchen und als
Trägerplatte muss man ja keinen Müll einsetzen, sondern
kann eine Tischlerplatte oder noch hochwertigere Dreischicht-
oder Multiplexplatten verwenden, die keine Wünsche in Bezug
auf Stabilität und Planheit offen lassen.

Viele Grüße

Heinz



Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Bilder

Beitrag von Till »


Selbstverständlich kann man auch Tischplatten aus Werkstoffplatten und Furnier herstellen, man kann sie wie früher üblich auch aus einer Blindholzplatte und Furnier herstellen, mit dem selben Risiko das man ein Riß ensteht. Ob das ein adäquater Vorschlag ist, einfach die Technologie zu wechseln weil die verwendete Nachteile hat, muss jeder selber wissen. Erzähle ich einem Fahrzeugbauingenieur ich möchte ein Flugzeug haben, wird der mir erzählen, so ein Flugzeug das kann vom Himmel fallen, nimm doch besser ein Auto.

Gratleisten würden bei der Platte nichts bewirken, Nutklötze haben überhauptnichts mit der Problematik zu tun, sondern sind eine gute, und auch hier verwedete Methode die Platte am Gestell zu befestigen. Hirnleisten bewirken kein Stück mehr als die verwendeten blinden Federn.

Eine Rahmen- Füllung Konstruktion ist diese Platte, allerdings wie Heinz richtig beschreibt eine mit eingeleimter Füllung. Es werden auch Tischplatten mit nicht eingeleimter Füllung und umlaufender Schattenfuge gemacht, ob es wieder adäquat ist als "Lösung" den Riß vor dem man Angst hat schon vorrausschauend einzubauen muss jeder selber entscheiden.

Ich habe schon eine ganze Menge solcher Platten gebaut, und es hat auch mal Rißbildung gegeben. Aber längst nicht bei allen. Ein Tischler, der mit seinen Produkten so sie noch aus Holz sind mit dem Werkstoff Plastik konkurriert, wird das Risiko nicht eingehen wollen. Das liegt aber nicht daran das ein Tisch der eventuell einen reparablen Riß ausbildet seinen Zweck nicht erfüllt, es liegt an betriebswirtschaftlichen Überlegungen (teure Nachbesserung) und an der Konditionierung der Kunden auf "makellose" Plastikprodukte.

Das jede derartige Konstruktion abzulehnen ist und durch technologisch andere (industrialiertere) Methoden ersetzt werden soll sehe ich als Sackgasse. So hat sich das Handwerk schon weites gehend obsolet gemacht.

Der "Fehler" bei dieser Platte ist das verleimen von längs- mit Hirnholz. Je länger die so Verleimte Fläche ist desto größer die Wahrscheinlichkeit das auftretende Spannungen das Holz irgendwo zerreißen. Das die Fuge ansich nicht halten würde ist weniger das Problem, es ist genug Leimfläche an der Blindfeder vorhanden.

Dieser Fehler umgehen lässt sich am einfachsten durch eine Platte die nur aus parallel angeordenten Brettern verleimt wird, dann allerdings Gratleisten benötigen würde. Eine Stirnleiste wiederum ist mit dem selben "Fehler" behaftet. Übrigen macht man ganz bewusst denselben "Fehler" bei jeder Konterverbindung, nur das die Spannungen aufbauende Strecke hier halt kürzer ist.

Ein Luxus den wir Dilettanten, nichtprofessionellen oder semiprofessionellen Holzwerker uns viel mehr Leisten sollten ist Risiken die dem Werkstoff nunmal inne sind einzugehen, anstatt wie der vom Markt getriebene Profi auf Kunststoffe, industrielle Werkstoffe und Angstkonstruktionen (Leimholzplatten) auszuweichen. Ein Beispiel sind Türen, deren Füllungen mach aus Plattenmaterial machen kann, aus Massivholz das in Lamellen verleimt ist, oder aber, und da findet sich im Spannangel ein entsprechend kommentiertes Bild, eine ganze Füllung aus einem Stück. Was natürlich das höchste Potential für daraus folgende Probleme bietet, aber numal schöner aussieht.

Oder aber die alle Jahre auftauchende Frage einen Neulings nach Baumscheiben: das man Baumscheiben nicht herstellen kann, weil sie bei Trocknung zerreissen müssen wissen wir alle. Ist das ein Grund es nicht zu versuchen? Ich habe ein Schneidbrett aus einer Zwetschgen (!) Baumscheibe seit Jahren in der Küche als Brett in Benutzung. Sie hat ein paar Risse, aber ist weit davon zu zerfallen...

Die Kirsche für den Tisch im ersten Bild habe ich vor 2 Jahren gefällt. Es war ein krummer, kurzer, teilweise angefaulter und drehwüchsiger Baum. Ich habe weit bessere Kirsche liegen. Kein Sägewerksmeister hätte den Baum eingeschnitten, kein Tischler so krummes zerissene Holz angefasst. Ich genisse es mir den Luxus leisten zu können auch so ein Holz zu verarbeiten. Wer die Platte anschaut und schon ein wenig Holz gesehen hat weiß den Grund.



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