Fragen zum Bau einer Holzzarge für eine Glastür *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
justus

Re: Fragen zum Bau einer Holzzarge für eine Glastü

Beitrag von justus »


guude,

ggtüren können in ganz normalen normzargen eingehängt werden. in diesem fall sollen die bandteile in mapelvollholz eingebohrt werden, da kann man elefanten dran hängen!

gut holz, justus.



Johannes M
Beiträge: 1638
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von Johannes M »

[In Antwort auf #41601]
Hallo Rafael,
ich gehe mal davon aus, daß Du nur die Zarge ändern willst. Wenn Deine Säge genügend Schnitthöhe schafft, kannst Du das selber sägen. Die Schnitte bei denen Du von Hinten durch die Bekleidung sägst eventuell mit transparentem Packband abkleben, damit nichts ausreißt.
Was für eine Tür soll denn da rein, die muß ja auch geändert werden.

Es grüßt Johannes



Rafael Neumann
Beiträge: 157
Registriert: Mi 2. Okt 2013, 11:07

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von Rafael Neumann »


Guten Abend Johannes,
hier kommt keine Glastür zum Einsatz, sondern Tür und Zarge sind Buche furniert (Röhrenspan), und die Tür wird ebenfalls entsprechend angepasst.

Bis dann
Rafael



Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Rafael,

wenn Deine Säge entsprechend hoch bei 22,5° schneidet, kannst Du selbst schneiden. Du mußt halt vorsichtig beim schneiden sein, da Du mal von vorne und mal von hinten schneiden mußt (Du brauchst ja zwei 22,5° Winkel, kannst aber das Sägeblatt vermutlich nur in eine Richtung schwneken). Wahrscheinlich wirst Du dich eh erst an den entgültigen Riß "herantasten", dann merkst Du, ob irgenwas ausreißt; ggf., wie Johannes schon geschrieben hat, abkleben.
Die Zarge und Bekleidung dann verleimen und mit vorgebohrten Schrauben sichern.

Mir würde die Zarge eher weniger Gedanklen machen, das Türblatt mit Falz (und Einleimer !) hinzubekommen, dürfte erheblich fummeliger werde. Zumal der Falz auch bei furnierten Türen meist foliert ist. Hast Du Dir da schon was überlegt ?

Gruß, Andreas



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Andreas,

mir würde das Türblatt hierbei die wenigsten Gedanken machen. Es sollte sich natürlich um eine Tür mit Vollspan Innenlage handeln. Die kann man einfach passend schneiden, Fälzen und den Falz mit passenden Bügelkanten versehen.

Fummeliger wird es natürlich bei Röhrenspan oder gar Wabenkern. Noch fummeliger wird es dann, wenn die Kanten des Türblattes abgerundet oder gar profiliert sind.

Gruß

Heiko


Rafael Neumann
Beiträge: 157
Registriert: Mi 2. Okt 2013, 11:07

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von Rafael Neumann »


Hallo Andreas und Heiko,

ich hatte gestern mit Justus telefoniert, der mir schon eine Menge Tipps geben konnte - herzlichen Dank noch einmal an dieser Stelle dafür.

Ich komme leider erst heute Abend dazu, die Schnitthöhe meiner Säge bei 22,5° zu prüfen. Wenn es passt, werde ich zunächst ein Modell aus furnierter Spanplatte herstellen und dann schauen, inwieweit etwas ausreißt. Ich denke, ich halte mich auch hier an Justus, der mir empfohlen hat, kein Sägeblatt für beschichtete Platten zu verwenden (also HZ/DZ), sondern eher ein Blatt mit WZ.

Die Tür würde ich zunächst 2cm größer als das korrekte Maß abschneiden. Leider ist es "nur" Röhrenspan, so dass ich wohl erst eine Leiste einleimen und anschließend den Falz mit der Säge oder der Oberfräse herausarbeiten werde. Dann wird der Falz wieder furniert, das sollte dann schon funktionieren.

Gibt es noch mehr zu überlegen, außer dass man verdammt genau aufpassen muss, wann von vorn und wann vion hinten geschnitten werden muss ?? Selbstverständlich kann ich meine Elektra-Beckum nur zu einer Seite schwenken. Auf der linken Seite ist halt der große Schiebeschlitten, auf der anderen Seite könnte man den kleinen Anschlag benutzen, aber das erscheint mir nicht so sinnvoll.

Schöne Grüße aus RE
Rafael



Andreas Winkler
Beiträge: 1134
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Rafael,

habe keine schlechten Erfahrungen mit scharfen HZ/DZ-Sägeblättern und Massivholz bzw. Furnier gemacht, aber ein scharfes WZ klappt natürlich auch.
Bin ein großer Freund von Probestücken, aber extra ein Model bauen halte ich für etwas übertrieben, oder ? Du hast ja mit Deiner 86er Zarge genug "Fleisch" zum Ausprobieren, außerdem ist da der Lack auch schon drauf.
Natürlich muß man aufpassen; wenn man das, was wegfallen soll immer deutlich markiert, kann eigentlich nix schiefgehen, ggf. zusätzlich eine Skizze machen (was man sich nicht oder schwer vorstellen kann, immer aufmalen - das hilft garantiert).
Evtl. ein Stück Plattenwerkstoff unterlegen, das mit dem Nicht-Ausreißen wird sicher schon irgendwie klappen.

Wie gesagt, wegen des Futters würde ich mir keine großen Gedanken machen, das wird nicht so schwierig.
Das Türblatt wird etwas aufwendiger werden. Würde das Türblatt sauber anreißen und dann mit der Handkreissäge von beiden Seiten auf das Ferigmaß schneiden (innen auf das fertige Falzmaß). Dann vorsichtig den Röhrenspankern mit Handsäge, Stemmeisen usw. so weit rausfummeln, daß man eine Leiste sinnvoll einleimen kann. Furnier und Deckplatte bleiben logischerweise stehen.
Dann eine entsprechend gefälzte Leiste einpassen und einleimen. Entweder aus Buche (und Du sparst Dir das Überfurnieren, mußt aber mit von oeben und seitlich sichtbarer Deckplatte leben) oder aus irgendwas und dann überfurnieren. Sehen wird man trotzdem "was", da der Falz mit ziemlicher Sicherheit foliert und nicht furniert ist.
Ganz aufwendig wäre natürlich den Falz ringsum zu furnieren.

Wüsnsche gutes Gelingen !

Gruß, Andreas



justus

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von justus »


guude,

ich würde das türblatt auf außenmaß plus 5 mm schrägschneiden, die röhrenspanlöcher mit rundholz ausleimen, auf fertigmaß minus furnierstärke schneiden, den bereich des überschlags furnieren, fälzen und den falz ausfurnieren. so spart man sich eine menge beiarbeitung, da der nächste arbeitsschrit das miterledigt.

gut holz, justus.


Rafael Neumann
Beiträge: 157
Registriert: Mi 2. Okt 2013, 11:07

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von Rafael Neumann »


Hallo zusammen,

es ist vollbracht !! Zunächst also herzlichen Dank für die umfangreichen Tipps und die Beschreibung der Arbeitsschritte.

Die Tür ist eingebaut und es ist zum Glück auch nicht viel daneben gegangen. Wie befürchtet, konnte man einen Ausriß auf einer Seite des Materails nicht ganz verhindern. Die Säge lässt sich halt nur zu einer Seite schwenken, ich habe abgeklebt, das Furnier vorher eingeschnitten und das Material unterlegt, aber dort, wo das Sägeblatt wieder aus dem Material austritt, kam es dennoch zu kleinen Rissen. Zum Glück ist es die Innenseite der Zarge zum Keller hin und ich denke, ich werde dies mit Holzwachs kaschieren. Den Blendrahmen werde ich entsprechend mit der Handsäge schneiden, das wird auf jeden Fall sauber.

Die Bearbeitung der Tür war tatsächlich etwas aufwendiger. Als die Zarge fertig verleimt war, habe ich die Tür mit einem Distanzholz auf Höhe der Bänder aufgelegt, das Innenmaß aufgezeichnet, entsprechende Zuschläge für den Falz eingerechnet und die Tür mit der Festo abgeschnitten - weg war sie.
Zum Glück habe ich mich nicht vermessen, die Röhrenspanreste ausgefräst, eine entsprechend gefalzte Leiste eingeleimt und das Ganze neu furniert. Wie Andreas geschrieben hat, sieht man einen Unterschied zwischen Furnier und Folie, aber die Tür geht zum Keller hin auf, und wenn man die Treppe hochkommt und die Tür aufmacht, achtet man da sowieso nicht drauf.

So weit die positiven Nachrichten. Wermutstropfen:
Einmal "musste" ich mich dann doch verschneiden und bei der Zarge einen Streifen von 5mm anstückeln, was man nun sieht. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass man an einer furnierten Oberfläche eine Schnittkante nicht mehr sauber hinbekommt, auch wenn man die ganze Fläche schleift und lackiert. Bei mir geht es nun um das kurze Querstück von 10cm an der 9er Zarge.

Gibt es Tipps, wie man den Schnitt kaschieren kann ?
Ich habe bereits den Türenhersteller angeschrieben und um ein Reststück lackiertes Furnier gebeten, das ich einfach an dieser Stelle drüberkleben möchte. Falls die etwas schicken, wäre das meiner Meinung nach eine gute Lösung.

Was kann man sonst tun ? Der Schnitt geht über die 9cm-Breite der Zarge, weil ich die diagonale dreimal gemessen und dann doch zu kurz geschnitten hatte.

Liebe Grüße aus RE und noch einmal herzlichen Dank an alle für die "Rückenstärkung"
Rafael



justus

Re: Umbau einer Holzzarge, unter Treppe

Beitrag von justus »


guude,

kleine berichtigung zur fachterminologie: was Du "Blendrahmen" nennst, ist eine "Zierbekleidung". das gegenstück ist die "Falzbekleidung". ein Blendrahmen ist der am mauerwerk befestigte rahmen eines fensters.

lackiertes furnier wirst Du vom hersteller kaum bekommen, es wird erst furniert, dan geschliffen und lackiert. also furnier aufleimen und dann lackieren. mögliches prob: bucheelemente werden häufig mit eingefärbtem lack lackiert. bist Du den bezaht und sauber aufgetragen hast, kannst Du Dir auch ein neues querstück kaufen! Du weist ja jetzt wo die probs liegen.

gut holz, justus.


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