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Re: Fundament und Verlegung der Bodenbalken

Verfasst: Fr 23. Mär 2007, 15:21
von helmut hess

Hi all,

@Robert
holz auf betonplatte, na dann gute nacht, haelt gut und gerne 5-8 jahre.
jede holzkonstuktion an bauwerken sollte mindestens 40 cm vom boden entfernt sein und unterlueftet.
alles andere ist nur eine aufwendige form der kompostierung.

@stefan
den boden hast du ja beschrieben, aber wie willst du die waende erstellen?
das kann natuerlich auch auswirkungen auf eine optimale konstruktion des bodens haben (von windlasten auf waenden war ja hier schon die rede).
wenn es ein kleines blockhaus werden soll, ist der ganze ansatz zu ueberdenken.
aber dafuer koennte ich dir einige fotos als anregung bereitstellen, wenn du moechtest.

ich nutze bei sochen gruendungen versteckte beton fundamente, auf denen groessere natursteine liegen, deren oberkanten dann ausnivelliert sind.
die steine werden dann an ihrem fuss mit erdreich umgeben um die betonkloetze zu verdecken.
die betonkloetze sind als kegelstumpf (60 grd) ausgefuehrt, was material spart. die untere flaeche muss entsprechend dem gebaeudegewicht bemessen sein.
stilecht kommt auf die feldsteine birkenrinde als feuchtigkeitssperre (aber dachpappe geht auch)

so kannst du die winkeleisen einsparen, die in meinen augen am holz immer stoerend wirken (das ist meine persoenliche macke, kein massstab).




Re: Fundament und Verlegung der Bodenbalken

Verfasst: Fr 23. Mär 2007, 19:26
von stefan gebauer

@Sten

Danke. Wenn du Lust und Zeit dazu hast würde ich mich sehr darüber freuen, wenn du so eine Berechnung machst.

@heiner
..also das wird mir glaube dann doch etwas hoch. 30cm Fundamente aus dem Boden und dann noch 30cm bis zum Bodenanfang.

@helmut
..die Wände werden als Fachwerkrahmen gebaut.Dieser wird mit Kantholz 6x8cm erstellt. In der Breite (3,4m) wird eine Nebeneingangstür aus dem Baumarkt und ein Fenster mit den Maßen 89cm x 70cm (ca. 23kg)eingebaut.
Also es soll schon ein kleines Blockhaus mit den Maßen 3,4m x 3,8m werden.
Würde mich freuen, wenn du mir deine Bilder mal zukommen lassen würdest.Würde mich schon interessieren. Bin für jeden Tip dankbar.

Lieber jetzt noch die Fehler ausmerzen ,als wenn das Haus steht und nichts zu korrigieren gibt...

Stefan




Re: Fundament und Verlegung der Bodenbalken

Verfasst: Fr 23. Mär 2007, 20:49
von Jochen Rosner
[In Antwort auf #32025]
Hallo Holzwerker,
ich lese seit einiger Zeit schon in diesem Forum mit. Es sind durchaus oft interessante und informative Beiträge.

Zu dem Beitrag von Helmut Hess möchte ich auch etwas anmerken:

Es ist in meinen Augen schon bemerkenswert, wie man so viel Halbwissen und Quatsch schreiben kann und dann noch behauptet, auch gestandene Architekten hätten noch nie etwas von Schneelast gehört.

Es reicht leider nicht ganz aus, die Gesamtlast aus Eigen- und Verkehrslast eines Bauwerkes auf die Fundamente zu "verteilen". Sollte das Häuschen in Fachwerkbaweise erstellt werden, ist jede Wand schon ein statisch unbestimmtes System bei dem man nicht mehr einfach die Lasten durch die Anzahl der Einzelfundamente teilen kann, um die Last auf ein einzelnes Fundament zu erhalten.

Pauschal eine Aussage zu treffen, Sandboden könne mit mindestens soundsoviel Bodenpressung bebaut werden ist eine Latrinenparole. Um eine zulässige Bodenpressung ermitteln zu können sind schon ein paar mehr Informationen über die anstehenden Böden erforderlich, z.B. exakte Bodenart, Lagerungsdichte und mehr.

Dass Fundamente, die nicht frostfrei gegründet sind, bei einer Tauperiode in "matschigen, auftauenden Boden absacken" ist falsch. Wäre dies so, müssten sich Bauwerke auch bei Regen setzen. Und die allgemein anerkannte Regel der Technik, in der die Einbindetiefe in Abhängigkeit von einer "Klimazone" "festgelegt" ist, würde ich gerne kennenlernen. Würde die Arbeit für Planer am Bau sicher erleichtern.




OT: Umgangston

Verfasst: Fr 23. Mär 2007, 22:05
von Gero Meyhoefer

Hallo Jochen,

zunächst einmal herzlich willkommen in diesem Forum.

Sicher hast Du als (Nur-)Leser dieses Forums schon bemerkt, dass wir hier eine sehr entspanntes Verhältnis zueinander haben, jede Art von Kritik durchaus ernst nehmen und kontroverse Diskussionen nicht scheuen.

Die Atmosphäre die wir hier haben ist vor allem deswegen so gut, weil wir auch absolut gegensätzlioche Meinungen tolerieren und uns in einer Art und Weise auseinandersetzen, dass sich jeder selbst und den anderen am nächsten Tag wieder ins Gesicht schauen kann.

Ich finde es schade dass Du aus Versehen Dein erstes Posting hier vielleicht etwas ungünstig formuliert hast und möchte Dich deswegen freundlich darauf hinweisen, dass wir an Deiner Meinung sehr interessiert sind und auch Deine Antworten auf gestellte Fragen sehr gerne lesen werden. Ich hoffe ganz besonders aus diesem Grund aber auch, dass es Dir nichts ausmacht, wenn Du Deinen Umgangston dem hier gepflegten leisen Wort anpasst.

Beste Grüße

Gero



Re: OT: Umgangston

Verfasst: Sa 24. Mär 2007, 00:01
von Jochen Rosner

Hallo Gero,

es ist mir schon klar, dass mein Beitrag durchaus provokant ist. Mich hat gestört, dass, für meine Begriffe auch nicht im besten Ton, ein Berufsstand angegriffen wird. Ich möchte betonen, dass ich kein Architekt bin; oft habe ich auch ein gespanntes Verhältnis zu diesem Berufsstand.

Meiner Meinung nach sollte dann aber auch etwas vernünftiges und fundiertes folgen, wenn schon anderen (manchen Architekten) Inkompetenz vorgeworfen wird. Das war hier, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, nicht der Fall. Ich denke, dass viele, die sich beruflich mit der Planung und auch der Gründung von Bauwerken beschäftigten, meine Auffassung teilen. Wenn es so einfach wäre, vernünftige Werte für zulässige Bodenpressungen anzugeben, wären jede Menge Ingenieure mit Fachgebiet Geotechnik und Mitarbeiter von Bohrfirmen, die Sondierungsbohrungen durchführen, überflüssig und arbeitslos.

Gruss
Jochen




Re: OT: Umgangston

Verfasst: Sa 24. Mär 2007, 14:38
von Hauke Schmidt

Hallo Jochen,

ist es aber nicht so, das der Bau-Ing für die Statik zuständig ist? Zumindest gibt ein befreundeter Archtekt alle Zeichnungen zum Statiker. Klar hat ein Architekt Früher oder Später Erfahrungswerte, oder solche wurden schon im Studium vermittelt.

Mein Vater war Maurermeister und Ing. aber ohne Dipl, das gabs früher noch nicht und durfte auch Statiken berechnen.

Ich gebe aber Helmut irgentwie recht, wenn er Bauausführungen kritisiert. Hier bei uns wurde gerade eine grosse Sporthalle Bj 1972 geschlossen, weil sie nicht mehr der Statik genügt. Beim Bau wurden allerlei schlaue und teure Leute zu rate gezogen und das Ding hält man gerade 25 Jahre???

Und in den Nachrichten wurden mir schreckliche Ereignisse gezeigt, wo ganze Dächer von öffentlichen Gebäuden durch Schneelast eingestürtzt sind. Darf das vorkommen?

Liebe Grüsse

Hauke



Re: OT: Umgangston

Verfasst: Sa 24. Mär 2007, 15:43
von Jochen Rosner

Hallo Hauke,

also ich kann der Kritik nicht zustimmen. Ich würde mich mit Ehrfurcht verneigen, wenn die Kritiker 1972 gesagt hätten, dass 2005/2006 ein Winter mit aussergewöhnlichen Schneelasten sein wird und es dadurch zu Gebäudeeinstürzen kommen wird. Wir am Bau schaffenden sind leider keine Wahrsager, egal ob Handwerker, Statiker, Architekt, ...

Zu Deiner Frage, ob so etwas vokommen darf. Meiner Meinung noch sollte es nicht vorkommen. Aber wo Menschen am Werk sind, passieren Fehler, überall- und wenn man noch so oft kontrolliert. Trotz Strassenverkehrsordnung werden leider Menschen tot gefahren, trotz schlauer und teurer Leute kommen Jugendliche nach neun Jahren aus der Schule und können nicht lesen, schreiben und rechnen, es gibt bei Autos Rückrufaktionen...Aber am Bau, wo praktisch nur Prototypen gebaut werden, da sollen keine Fehler passieren.

Es soll aber auch immer billiger, immer schneller gehen. Ich hatte noch keinen Bauherrn, der mir gesagt hat, nimm so viel Geld und Zeit von mir wie du brauchst. Ich höre meist nur so viel wie möglich in kürzester Zeit bei geringsten Budget und wenn's geht nochmal Nachlaß.

Gruß
Jochen




Re: Fundament und Verlegung der Bodenbalken

Verfasst: Mo 26. Mär 2007, 00:35
von volker ziermann
[In Antwort auf #32037]
hallo zusammen,

warscheinlich etwas spät meinen senf abzugeben aber naja,

also das widerstandsmoment eines vollholzes rechnet sich wenn ich mich richtig entsinne :

w=(x*y²)/6 wobei x der liegende weg und y der stehende ist also bei einem balken 4/9 der hochkant steht x=4 y=9

das flächenmoment I ergibt sich aus (x*y³)12 wobei selbiges gilt wie oben

balken 6/6 wy=36 cm³

Iy=108cm4

balken 4/9 Wy=54 cm³

Iy=243 cm4

man sieht also das der 4/9 er balken wessentlich stabiler gegen durchbiegung sein wird als der 6/6 er

ich glaube die zimmerleute nehmen 4cm höhe pro frei gespannten meter als faustregel an

weiterhin viel spass beim schaffen

mfg volker

ps ich hoff ich hab mich nicht vertan statiker korrigiert mich