Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
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Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
Hallo Franz,
So wie ich das sehe, sind die Lamellen nur 20mm breit! Da macht erneutes Auftrennen der einzelnen Lamellen in meinen Augen nur wenig Sinn.
Wenn allerdings nur einige wenige Lamellen so stark verrutscht sind, könnte man nur diese stark verrutschten Lamellen herausschneiden.
Gruß
Heiko
Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
[In Antwort auf #29301]
PVAC (Ponal Dispersionsleim) ist thermoplastisch. Hast du die möglichkeit, die Platten auf 90 Grad Celsius (besser mehr) zu erhitzen? - dann wird die Adhäsion ausreichend verringert, um mechanisch trennen zu können.
MfG, MM
PVAC (Ponal Dispersionsleim) ist thermoplastisch. Hast du die möglichkeit, die Platten auf 90 Grad Celsius (besser mehr) zu erhitzen? - dann wird die Adhäsion ausreichend verringert, um mechanisch trennen zu können.
MfG, MM
Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
guude,
theoretisch ja, der leim geht bei endsprechender durchheizung in die knie, nur noch ca. 30% der ursprünglichen festigkeit, aber: woher so einen großen ofen nehmen, und???? was sagt Dein eichenholz dazu? das wird bestimmt nicht begeistert sein!
trotzdem weiterhin: gut holz, justus.
Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
Vielleicht in der Sauna?
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Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
[In Antwort auf #29329]
Hallo,
dann hätte man zwar einzelne Lamellen, aber da wäre dann der Leim in den Poren und ein Leimfilm auf der Oberfläche der Leimstellen, was eine erneute Verleimung erschweren würde. Also müßte man dennoch hobeln, was durch die Leimschicht nicht unbedingt besser geht. Hinzu kommt noch, wie von Justus bereits geschrieben die eher negativen Auswirkungen der Hitze auf das Holz.
Gruß
Heiko
Hallo,
dann hätte man zwar einzelne Lamellen, aber da wäre dann der Leim in den Poren und ein Leimfilm auf der Oberfläche der Leimstellen, was eine erneute Verleimung erschweren würde. Also müßte man dennoch hobeln, was durch die Leimschicht nicht unbedingt besser geht. Hinzu kommt noch, wie von Justus bereits geschrieben die eher negativen Auswirkungen der Hitze auf das Holz.
Gruß
Heiko
Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
[In Antwort auf #29329]
Die Einwände sind natürlich richtig - auch wenn Eichenholz einiges an Hitze verträgt, ist es ihm gegenüber nicht gerade freundlich. Auch garantiert diese unkonventionelle Methode das Gelingen nicht (abhängig von Holzoberfläche, Verleimungsart und hanwerklichem Geschick). Also nur Notlösung, falls aufsägen nicht möglich und das Holz sonst keine Verwendung findet; und dann beim Erwärmen rel. Luftfeuchtigkeit kontrollieren, um Risse im Holz zu vermeiden.
Im übrigen ist Ponal nicht gerade ein hochwertiger Leim, und ich kann auch nicht verstehen, weshalb PVAC bei hochwertigen Hölzen überhaupt verwendet wird (was allerdings allgemein üblich ist). Ich bevorzuge Resorzin-Formaldehydharz, welches höchste Bindekraft besitz, hochaushärtet, nebenbei noch hoch-wasser- und temperaturbeständig sowie fugenfüllend und dem Holz adäquater ist (Resorzin wird zwar synthetisiert, ist aber ein in Baumharzen vorkommendes Phenol).
Außerdem besitzt es eine sehr lange Topfzeit. Nachteil: die dunklen Fugen sind sichtbar (bei Eiche nicht so sehr).
Aufgrund dieser Eigenschaften müsstest du den allten Leim dann auch nicht völlig
runterschleifen - es reicht ein aufrauhen.
Presst du unter Hitze, böte sich ferner Melamin-F-Harz an - ist gesundheitlich unbedenklich und härtet transluzent aus.
Die Kosten dieser Leime betragen zwar ein vielfaches der von Weißleim - der wenig Leim fällt jedoch bei wertvollem Holz nicht ins gewicht, und man bedenke, dass der Leim "ewig" zwischen dem Holz bleibt und nach Möglichkeit mehr verbinden (holzähnlicher) als trennen (holzfremder) sollte.
MM.
Die Einwände sind natürlich richtig - auch wenn Eichenholz einiges an Hitze verträgt, ist es ihm gegenüber nicht gerade freundlich. Auch garantiert diese unkonventionelle Methode das Gelingen nicht (abhängig von Holzoberfläche, Verleimungsart und hanwerklichem Geschick). Also nur Notlösung, falls aufsägen nicht möglich und das Holz sonst keine Verwendung findet; und dann beim Erwärmen rel. Luftfeuchtigkeit kontrollieren, um Risse im Holz zu vermeiden.
Im übrigen ist Ponal nicht gerade ein hochwertiger Leim, und ich kann auch nicht verstehen, weshalb PVAC bei hochwertigen Hölzen überhaupt verwendet wird (was allerdings allgemein üblich ist). Ich bevorzuge Resorzin-Formaldehydharz, welches höchste Bindekraft besitz, hochaushärtet, nebenbei noch hoch-wasser- und temperaturbeständig sowie fugenfüllend und dem Holz adäquater ist (Resorzin wird zwar synthetisiert, ist aber ein in Baumharzen vorkommendes Phenol).
Außerdem besitzt es eine sehr lange Topfzeit. Nachteil: die dunklen Fugen sind sichtbar (bei Eiche nicht so sehr).
Aufgrund dieser Eigenschaften müsstest du den allten Leim dann auch nicht völlig
runterschleifen - es reicht ein aufrauhen.
Presst du unter Hitze, böte sich ferner Melamin-F-Harz an - ist gesundheitlich unbedenklich und härtet transluzent aus.
Die Kosten dieser Leime betragen zwar ein vielfaches der von Weißleim - der wenig Leim fällt jedoch bei wertvollem Holz nicht ins gewicht, und man bedenke, dass der Leim "ewig" zwischen dem Holz bleibt und nach Möglichkeit mehr verbinden (holzähnlicher) als trennen (holzfremder) sollte.
MM.
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Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
Hallo,
natürlich gibt es hochwertigere Leime, aber mal ganz ehrlich, wozu soll das gut sein? Wenn ein PVAC Leim die Anforderungen erfüllt, was er ja in den meisten Fällen tut, wozu dann einen teureren Leim nehmen. So ganz verstehe ich das nicht. Die Topfzeit es PVAC Leimes ist auch abhängig, von der jeweils verwendeten Sorte, das Problem kann also auch ausgeschlossen werden.
Auch das Argument teuren Leim für teures Holz, kann ich nicht logisch nachvollziehen.
Hattst du schon einmal Probleme mit PVAC Leim, die dich zu dieser Vorehensweise bewegen, wenn ja welche?
Gruß
Heiko
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Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
Hallo,
das Thema Leim hatten wir schon mehrfach. Ich wüßte nicht, was gegen Ponal sprechen sollte. Und auch andere Forenmitglieder, die wirklich viel Leimholz herstellen finden daran nichts zu bemängeln, vgl. z.B.
http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/read/21260
Viele Grüße
Christoph
Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
Meine Einwände gegen PVAC sind vielleicht für die meisten Fälle ungerechtfertigt, da in der Tat die Beliebtheit des Weißleims nicht von ungefähr kommt.
Abgesehen davon, dass mir diese Leime aus "holzethischen" Gründen auf den Leim gehen, kommt es jedoch ebenfalls nicht von ungefähr, das im gewissenhaften Musikinstrumentenbau Standard-PVAC-Leime nicht verwendet werden. Hier ist es üblich, entweder den traditionellen Glutin-, oder aber hochwertigere aliphatische Kunstharzleime zu verwenden (z.B. Titebond), während ich aus genannten Gründen Resorzin vorziehe. Nur spezielle Weißleime (z.B. Bindan-P Propellerleim D3) finden ebenfalls Verwendung.
Warum nicht Ponal? - Verliert PVAC einmal durch große Wärme oder große Kälte (Frost, Unterschreiten der Glastemperatur) seine Bindekraft, so können die Fugen nicht nur unter diesem Einfluss kriechen oder brechen, sondern die alte Bindekraft wird auch nach diesen Einflüssen nicht wieder ganz erreicht. Ferner ist der für Weißleim typische "kalte Fluss" meist nicht von Vorteil. Schließlich wäre noch die Empfindlichkeit von PVAC gegen Öl zu nennen.
Es stimmt, all diese Gründe, die gegen Ponal sprechen, sind Extreme, welche vermieden werden sollten und meist auch vermieden werden können. Es kommt jedoch
hin und wieder vor, das alte Weißleimfugen urplötzlich außeinanderfallen, scheinbar grundlos. Grund kann aber bereits sein, dass Öl (Oberflächenbehandlung) im Holzinnern ungünstig allmählich in die Fuge gekrochen
ist, und somit das PVAC angelöst hat. Es gibt noch andere Gründe. Sie passieren sehr, sehr selten, und diese Seltenheit in Verbindung mit guter Verarbeitbarkeit, gesundheitlicher Unbedeklichkeit, Kostengünstigkeit und transluzenter Aushärtung rechtfertigen den Status des PVAC-Dispersionsleims als Standartleim. Wo jedoch etwas sehr Wertvolles verarbeitet und gefertigt wird,
und die Fugen womöglich noch gespannt sind (z.B Seiteninstrumente), wird kein vernünftiger Mensch Ponal verwenden - und die Logik dahinter ist diese: ist das Werkstück kostenintensiv, fallen die höheren Kosten etwa eines Phenolleims als Teil der Gesamtkosten kaum ins Gewicht.
Wärend bei Fichtenleimholz Resorzin-F-Leim beinahe teurer ist als das zu verleimende Holz, kann ich für ein Cembalo mit dem Verkaufswert von 6000 EUR ruhig 30 EUR für Resorzin gegebüber 5 EUR für PVAC investieren, mit der Garantie, dass die Fugen auch bei selten vorkommendem Zusammentreffen ungünstiger Parameter halten - denn auch eines von hundert Cembalos sollte sich (und seinem Besitzer) seiner ganzheitlichen Haltbarkeit erfreuen können.
Das Cembalo ist nur ein Beispiel - bereits ein hochweriger Tisch oder Stuhl etwa aus Eibe oder Mooreiche sollte die Verwendung von aliphatischem und den Verzicht von Weißleim rechtfertigen, sofern man dies nicht aus anderen Gründen ohnehin schon tut (wäre ich Holz, würde ich, wenn schon unbedingt nötig, mit Resorzin verleimt werden wollen - synthetisches Blut in den Adern ist besser als synthetischer Ohrenschmalz).
MM.
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Re: Leimholzplatte Eiche mit falschem Leim
Hallo,
also wenn wir mal alle ganz ehrlich sind, treten die von dir genannten Gründe keinen Weißleim zu verwenden nur recht selten bei den "normalen" Anwendern auf.
Die von dir genannten Bedingungen sind Ausnahemen. Wer diese Bedingungen hat, gerade den von dir angesprochenen Instrumentenbau, sollte wissen, dass man da keinen PVAC Leim nimmt.
Das von dir beschriebene Problem mit Weißleim und Öl, höre ich zum ersten mal und habe es auch noch niemals erlebt.Ich habe auch noch nie erlebt, dass eine Leimfuge einfach so auseunandergefallen ist.
Gruß
Heiko