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In Antwort auf #29107]
Hallo Franz,
zunächt mal die einfachste und kürzeste Antwort: Das schwere an einem Gitarrenverstärker ist die Spule im Verstärker und der Lautsprecher. Das Gewicht ist aber ein Zeichen von Qualität, das muss also so sein.
Zu den Meisterstücken:
Es stimmt schon, dass viele der Stücke übertrieben sind. Vor allem wenn man unbedingt die teuersten Hölzer verarbeiten möchte und die Beschläge alle Einzelstücke vom Werkzeugmacher sind. Das geht dann an der Praxis völlig vorbei.
Sowas wollte ich nicht machen. Das Design sollte auch nach Jahren noch in die Einrichtung passen und nicht so extravagant, dass alle anderen Möbel im Raum sich dem unterordnen müssen. Vielmehr wollte ich soviel Masivholz wie möglich verarbeiten und das ganze handwerklich mit viel Aufwand gestalten, aber dennoch die Form schlich halten. Dabei sind dann verschiedene Details entstanden, die erst auf den zweiten Blick auffallen. So sind die Türen rundum im Falz aufschlagend, was bei abgewinkelten Türen einen sehr genau dimensionierten und schrägen Falz bedeutet. In den Massivholz Anleimern der Böden sind Magnete, die 0,5mm unter der Oberfläche sitzen und die Türen zu halten. Die Holzteile sind alle auf Bild gearbeitet. Hätte ich also eine Füllung vergeigt, hätte ich vier neu machen müssen, da die Maserung durchläuft. Die Überschobenen Füllungen (siehe unten) sind auch nicht ohne und werden recht selten verwendet. Alles in allem wollte ich nicht mit tollen Effekten punkten, sondern mit einem schlüssigen Konzept für ein Masivholzmöbel. Ist mir anscheinend gelungen :-)
Leider habe ich ein Bild vom ursprünglichen Schrank mit den PC Gehäusen. Das waren noch echte Bilder auf Papier, die beim mzug verloren gingen :-(
Aber ich habe eine 3D Grafik und eine Perspektive:


Bilder des Schreibtisches reiche ich nach, sobald ich ihn unter dem Papierberg finde :-)
Zur überschobenen Füllung:
Die Konstruktion ist wohl eine der aufwändigsten Arten der Rahmen/ Füllungs Varianten. Der Vorteil liegt in der eleganteren Optik. Der obere und untere Querfries des Rahmens ist von außen nicht zu sehen.
Ich versuche es mal anhand der folgenden Bilder zu erklären. Bei Interesse schicke ich auch gerne die Sketchup Datei.
So sieht eine solche Füllung von der außenseite aus:

und so von innen:

Die drei folgenden Bilder zeichen den aufbau der Konstruktion:



Ich habe das damals mit der Tischfräse gemacht, vor allem die große Abblattung der Füllung war kritisch. Ich möchte hier nicht öffentlich beschreiben, wie ich es gemacht habe, sonst macht das noch jemand nach. Prinzipiell geht das aber auch mit einer Oberfräse im Frästisch und den entsprechenden Fräsern, also ein Nutfräser zum Fälzen und für die Abblattung und ein Scheibennuter, der oben keine Mutter hat.
Gehalten wird die Füllung mit jeweils einem Dübel in jedem Rahmenteil, der in die Füllung eingebohrt ist. Die Füllung kann dann arbeiten und wird aber dennoch mittig fixiert. Diese Dübel sind in den Grafiken nicht eingezeichnet. eine einfachere Lösung wäre ein eingelegtes Gummiband.
Ich hoffe meine Beschreibung ist verständlich, wenn nicht einfach nochmal nachfragen.
Gruß
Heiko