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Danke für die Anregungen, diesmal richtig

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 19:01
von Uwe Behle
[In Antwort auf #16576]
Hallo Forum,

besten Dank für die Anregungen. Habe letzten Freitag zugeschlagen und 2.2 m³ Esche (für die Treppe) und 0.5m³ "spottbillige" Stieleiche (konnte nicht widerstehen, mal sehen was daraus wird) gekauft. Jetzt habe ich nur noch das Problem, daß ich keinen Platz mehr zum Arbeiten habe :-(
Hier sind einige Bilder:
Esche

Eiche
Ich brauche noch ein paar Meinungen/Ideen, wie ich die Treppe ausführen soll. Die Treppe ist aus Beton und momentan sind die Stufen aus Kunststein (sehr dunkel und hässlich):

Treppe

Mir schwebt vor, Tritt- und Setzstufen einfach mit ca. 25mm starker gehobelter Esche zu überkleben (Parkettkleber). Handlauf und Geländer würde ich dann ebenfalls aus Esche herstellen.
Ich muß mich nur rasch entscheiden, denn ich möchte das Holz grob vorbereiten (besäumen, ablängen und eine Seite hobeln/abrichten) und dann drinnen trocknen lassen.
In der Garage ist bestimmt kein optimaler Ort, auch wenn ich derzeit einen Ventilator durch die Bohlen pusten lasse.

Gruß,

Uwe


Re: Danke für die Anregungen, diesmal richtig

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 20:24
von Heinz Kremers

Hallo Uwe,

Belegen der vorhandenen Stufen?? Wenn Deine Treppe jetzt ok ist, hat sie von unten bis oben gleiche Stufenhöhen. Durch das Bekleben wird die untere Stufe entsprechend höher und oben müstest Du auf dem Boden in Stufenstärke weiterarbeiten oder Du erhälst Richtung Treppe eine kleine Stolperstufe und Dein Besuch ist eher unten als ihm und Dir lieb ist.

Die vorhandenen Kunststeinstufen müßten sich relativ leicht lösen lassen und der Sockel an der Wand wird schon von der Farbe her nicht zu Deiner neuen Treppe passen. Also warum dann nicht ganze Arbeit und den alten Kram raus. Mit Hilti-Hammer müßte das in 1/2 Tag geschafft sein. Dann kannst Du auf dem Rohbeton oder wenn Du Glück hast auf dem Mörtel, in dem die Stufen jetzt liegen aufbauen und erhälst eine Lösung "aus einem Guß". Beleg einfach mal 2 - 3 Stufen am Außenrand mit irgendwelchen Brettstücken in der beabsichtigten Stufenstärke und schau Dir das Ganze von der Seite an.

Frohes Planen

Heinz



Re: Danke für die Anregungen, diesmal richtig

Verfasst: Do 15. Sep 2005, 21:02
von Georg

Ich kann mich der Meinung von Heinz nur anschließen. Lieber die alten Steinplatten abklopfen und die Holzplatten direkt auf den Beton montieren. Die Montage dürfte dabei das größte Problem sein. Einen wirklich überzeugenden Vorschlag, wie die Stufen zu befestigen sind, habe ich auch nicht. Vielleicht liest ja hier ein Treppenbauer mit, der dir vielleicht entsprechende Ratschläge geben kann.


Re: Danke für die Anregungen, diesmal richtig

Verfasst: Do 15. Sep 2005, 21:38
von MaxS

Hallo,

bin zwar kein Treppenbauer, aber ich durfte schon öfters helfen. Die Trittstufen werden mit Zulagen exakt nach der Wasserwaage ausgerichtet, wenn nötig klebt man die zulagen mit etwas silikon fest. Wenn man die Stufe ausgerichtet hat, hebt man sie ab, und gibt etwas Ponal Statik auf den Betonuntergrund. Un jetzt heißt es schnell sein: Innerhalb von 60s - 90s schäumt der nämlich auf wie Teufel. Vor der Aufschäumung muss die Stufe wieder an ihren Platz und mit ganz schweren Gewichten beschwert werden. Sonst sieht die Treppe vielleicht lustig aus, aber laufen kann man da nicht mehr. Wie wir die Setzstufen befestigt haben, kann ich dir nicht mehr sagen, es ist ja schon einige Jahre her. Ich denke, hier werden sich auch noch fachkundigere als ich zu Wort melden.

http://www8.henkel.de/deutsch/index.html?page=18837

MfG
Maximilian schreiegg


Re: Danke für die Anregungen, diesmal richtig

Verfasst: Do 15. Sep 2005, 21:54
von Christian Aufreiter

Vom Treppenbau habe ich zwar keine Ahnung, aber die Fa. Knapp hat ein, wie ich finde, interessantes System zur Stufenmontage im Programm.

Christian



Re: Danke für die Anregungen, diesmal richtig

Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 08:25
von Klaus P
[In Antwort auf #16750]
Hallo Uwe!

Ich bin vor zwei Jahren vor dem gleichen Problem gestanden. Ich habe den Kunsstein nicht ersetzen können, da darunter lediglich eine schiefe Ebene war.
Du kannst in deinem Fall die Trittstufen entweder andübeln und die Löcher mit Holzdübeln verblenden (Trittschallmatte unterlegen) oder mit Spezialkleber festkleben. PU Schaum bei Treppenbefestigungen ist zwar billig aber immer eine haarige Sache. Daneben gibt es noch einige Verbindungssysteme im Fachhandel.
Ich habe meine Tritte in Ahorn gefertigt.Bei den Spiegeln habe ich lediglich den Kunststein weiß gestrichen.

Die Handläufe habe ich schichtverleimt, da ich Bögen hatte. Die Steher wurden in Edelstahl gefertigt.

Frohes Werken
Klaus




Re: Stufen raus oder bleiben sie?

Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 09:31
von Uwe Behle
[In Antwort auf #16753]
Hallo Heinz, Georg, Maximilian und Cristian,

danke für Eure Beiträge.

Heinz, Deine Einwände sind zwar richtig, aber es gibt auch Gründe, die dafür sprechen. Was ich nicht erwähnt hatte ist, daß die untere Setzstufe um 10mm niedriger ist und die obere um 20mm höher als die restlichen Stufen. Da liegt daran, daß beide Geschoßböden mit einem neuen auftragenden Belag versehen worden sind.
Also würde bei 20mm zusätzlichem Belag lediglich die untere Stufe um 10mm höher werden.
Die dunklen Fliesen an der Treppenseite werden sowieso entfernt.

Weitere Vorteile:
- topfebene Klebefläche
- weniger Dreck und Bauschutt (habe festgestellt, daß recht große Stücke Mörtel mit herausbrechen, es werden also Verputzarbeiten nötig ==> bevor der Mörtel nicht trocken ist, kann es nicht weitergehen)
- geringerer Holzbedarf (und damit bleibt mehr für Möbel übrig!)

Ich stelle mir vor, die Überstände der Treppenstufen abzuschlagen und dann eine Treppenstufe aus Holz mit einer Stärke von 50mm so vorzubereiten:

- Stufe mit der Bandsäge auftrennen, sodaß ich zwei "bookmatched" Stücke mit ca 25mm Stärke habe. Das eine Stück würde dann die Trittstufe werden, das andere die Setzstufe.

- Von der Setzstufe schneide ich einen Streifen von ca 40mm Breite ab und leime ihn unten an die Vorderkante der Trittstufe. Zwar sind dann oben und unten vertauscht, aber das sollte nicht so extrem auffallen, wenn dort nicht gerade extreme Maserungen vorhanden sind. Das Ganze würde also von vorn wie eine 50mm starke Stufe aussehen. Außerdem hätte ich immer passende Maserungen zwischen Tritt und Setzstufe.

Die einzigen Bauchschmerzen bereitet mir die Stabilität der Trittkannte. Die "hängt" ja nur an 25mm Holz, wird aber auch durch die Setztstufe gestützt (knarrt das?)

Ich weiss, daß es besser wäre, ganze Sache zu machen und die alten Stufen zu entfernen. Aber könnte es auch so gehen, wie oben beschrieben?

Zum Verkleben könnte ich mir übrigens PU-Kleber vorstellen. Der braucht zwar eine Weile zum Erhärten, ist aber bombenfest.

Gruß,

Uwe


Re: Stufen raus oder bleiben sie?

Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 10:46
von reinhold

hallo Uwe,
Du solltest unbedingt einen Treppenbauer kontaktieren. Wird nicht ganz einfach werden, weil der ja davon lebt, dass er Treppen baut und nicht von Beratungen für Hobby-Treppenbauer.

Es sind ein paar unsaubere Gedanken in Deiner Planung. Sorry, wenn ich brutal erscheine, ist aber so.

Zum einen : eine Verklebung von Holztreppenstufen auf Steinstufen wird ganz sicher irgendwann lose. Holz arbeitet sowieso ständig, zieht sich zusammen und dehnt sich wieder. Unter der Trittbelastung verzieht es sich geringfügig bei jedem Schritt und federt wieder zurück, während die Steinunterlage fest bleibt. Das hält auf Dauer kein Kleber aus.

Zum andern : die Setzstufe hat keinerlei tragende Funktion - sie bildet nur einen optischen Abschluss der Stufen nach hinten. Wird sie belastet, wie Du es vorhast, dann ist Knarren vorprogrammiert. Die Setzstufe hat übrigens liegende Maserung, d.h. sie arbeitet in der Höhe ! Bei alten Holztreppen ist sie daher in einer Nut gleitend geführt. Im extremen Fall könnte sie bei Deiner Konstruktion die Trittstufe von der Verklebung abheben.

Das Aufdoppeln der Trittstufe ist m.E. möglich, wenn der verwendete Klebstoff sorgfältig ausgewählt wird. Er muss eine hohe Elastizität aufweisen, weil die Trittstufe bei jedem Begehen durchgebogen wird (siehe oben).

Der Überhang der Treppenstufe vor die Setzstufe ist wichtig für das bequeme Begehen. Leider verschiebt sich dadurch aber der Angriffspunkt der Belastung von der Unterlage weg und die Stufe wird vorne zum Kragarm, weil ja seitlich keine Unterstützung da ist. Einputzen der Stufe in die Wand hilft nicht - das reisst als erstes.

Hast Du das ganze mal höhenmässig 1:1 aufgezeichnet ? Es reicht den unteren und den oberen Fussboden mit jeweils 2 anliegenden Stufen im Schnitt zu zeichnen und zu vermassen. Du merkst dann schnell, ob Stolperstufen entstehen. 1 cm Höhenunterschied gilt schon als Ursache , wenn jemand herunterfällt, und kann eine Haftung des Treppenbauers, das bist Du !, auslösen.

Gruss
reinhold


Re: Stufen raus oder bleiben sie?

Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 19:51
von Uwe Behle

Hallo Reinhold,

danke für Deine Überlegungen. Ich teile Deine Vorbehalte in gewisser Hinsicht. Ich bin mir allerdings keineswegs sicher, ob es nicht trotzdem funktioniert. Im Netz finden sich viele Hinweise über Klebstoffe und Verarbeitungsmethoden, die genau für so eine Anwendung gedacht sind. Bei Sika z.B. gibt es ein paar extreme Test-Beispiele mit Buche massiv und SikaBond. So ein PU-Parkettkleber sollte eigentlich halten, da er flexibel ist.

Was die Stufenhöhe angeht hast Du völlig recht. Ich muß versuchen eine möglichst gleichmäßige Stufenhöhe zu erreichen, damit keine Stolperfallen entstehen. Meine ersten Berechnungen ergeben auch, daß die Situation hinterher besser werden wird als sie es jetzt ist.

Wegen der Gefahr des Knarrens werde ich wohl die Setzstufen auch in eine Nut setzen und "Luft" nach oben lassen.

Gruß,

Uwe


Gedübelte Befestigung der Trittstufen

Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 23:12
von Stefan Hintzen
[In Antwort auf #16774]
Hallo Uwe,

leider kann ich Dir nicht sonderlich gut helfen, weil mein Hinweis eher vage sein wird. Habe mal von einem System gelesen, bei welchem die Stufen mit der Hilfe von Metalldübel-Schraubankern befestigt werden. Die Anker werden mittels Schablone in die Betonstufen plaziert. Anschließend werden die Löcher in die Betonstufen gebohrt, gespiegelt natürlich auch in die hölzernen Setzstufen und am Ende werden die Holzsetzstufen eingeklickt. Soll jedenfalls bombig halten. Stand mal in einer Fachzeitschrift. Ob ich ´den Artikel noch einmal finde ? Wenn es Dir hilft, dann kann ich mal suchen, aber nicht mehr an diesem Wochenende, unsere Kleine wird getauft.

Frohes Treppenrenovieren

Steff