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In Antwort auf #150305]
Hallo zusammen,
ich hatte da noch ein Stück Buchenbohle, an der habe ich mal ein bisschen rumprobiert... :-)
Aber zunächst einmal zur Geometrie der Hobel.
Bettungswinkel, Länge und Breite sind identisch.
Das Hobelmaul des Schlichthobels ist 1 mm breiter.
Das Widerlager des Schlichthobel liegt näher am Hobelbett. Logisch, da ja keine Klappe mit festgeklemmt werden muss.
Die Querschnittsgeometrie der Keile ist ebenfalls gleich, aber der Keil des Schlichthobels ist 6 mm kürzer. Das sieht man deutlich.
Dann der Hobeltest.
Ob nun der eine oder andere Hobel schwerer oder leichter geht kann ich nicht sagen, mir ist kein signifikanter Unterschied aufgefallen, solange keiner verstopfte.
Mit dem Schlichthobel konnte ich aber die sägerauhe Oberfläche gut hobeln, was mit dem Doppelhobel gar nicht ging.
Dann habe ich beim Doppelhobel die Klappe mal ungefähr so hoch gemacht, wie der Keil beim Schlichthobel ist.
Kein Unterschied, außer dass etwas mehr Raum zum verstopfen da war und dies dann ein paar Hobelzüge später eintrat.
Die Klappe liegt übrigens auf ganzer Breite voll auf, hat aber keine ausgeprägte Brechkante sondern ist recht scharfkantig. Müsste dem Verstopfen ja eher entgegen wirken.
Nachdem aber die sägerauhe Oberfläche weg war, trumpfte der Doppelhobel auf. Er machte dünner Späne (hatte ich so eingestellt, sonst geht gar nichts, wenn die Spandicke so groß wie bei dem Schlichthobel ist) und die Oberfläche wurde wunderbar seidig glatt, wie wir es alle so lieben.
So eine Oberfläche bekommt man mit dem Schlichthobel nicht hin.
Ich habe dann noch die Kante der Bohle bearbeitet, und auch da hatte jeder seine Stärken und Schwächen.
Mit dem Schlichthobel konnte ich mehr abtragen, was auf Kosten der Oberflächenqualität ging.
Verstopfen tat keiner mehr und wie ich schon schrieb, der Kraftaufwand war jetzt ebenfalls nicht signifikant unterschiedlich.
Fazit:
Der Schlichthobel und der Doppelhobel unterscheiden sich deutlich stärker als z.B. Doppelhobel und Putzhobel.
Sie haben ganz unterschiedliche Fähigkeiten und somit auch Aufgaben.
Der Doppelhobel ist aus meiner Sicht eigentlich ein länger Putzhobel, aber da bin ich mal lieber vorsichtig mit meiner Aussage.
Wahrscheinlich habe ich nur noch keine Ahnung, wo die Unterschiede genau liegen.
Der Putzhobel ist 2 cm kürzer und hat statt 46° einen Bettungswinkel von ca. 49°. Das war es aber auch schon mit meinem Wissen.
Das ist aber auch ein anderes Thema.
Hier noch ein paar Bilder
Verstopfter Doppelhobel mit und ohne Eisen


Das war drin, gehobelt auf einer sägerauhen Oberfläche

Hochgezogene Klappe

Lage der Widerlager

viele Grüße
Markus