Zinkenschablonen
Re: Zinkenschablonen - Schwalbenschwanztechnik
[In Antwort auf #146700]
Hallo Ernst,
ich glaube wir alle arbeiten oft, wenn nicht sogar sehr oft an der Vervollkommnung unserer Schwalbenschwanztechnik.
Angeregt von diversen Einflüssen, gehen wir vielen Tipps und Verfahren nach.
Ich habe auch schon Einiges in dieser Richtung ausprobiert, habe Schablonen zum Anreißen verwendet, habe frei Hand
geschnitten und bin letztendlich bei einer Variante von Paul Sellers hängengeblieben, mit der ich gut zurechtkomme.
Leider habe ich das Video hierzu nicht mehr parat, in dem er diese Methode vorstellt. Im Grunde geht er so vor, dass
er beim Sägen der Schwalben eine Leiste hinter das Werkstück spannt und beide, exakt angerissen, einsägt. Die Briten und
Amerikaner fangen ja sowieso zumeist mit den Schwalben an. Jedenfalls ist das "Opferholz" dann eine exakte Schablone und
Führung für die nächsten Schwalben. Diese haben genau die gleiche Teilung wie das Ausgangsstück. Baut man mehr als
eine Verbindung, erspart man sich für die weiteren Verbindungen gleicher Größe viel Anreissarbeit.
Mir gefällt es mittlerweile auch besser mit den Schwalben zu beginnen, als wie in der Deutschen Schule mit den Zinken, weil das
Anreißen der Zinken mit den Schwalben für mich einfacher zu bewerkstelligen ist.
Ich habe diese Methode ausprobiert und sie hat mir sehr gut gefallen. Meine selbstgebaute Zinkenlehre nutze ich nur noch,
um meine Schmiege einzustellen.
LG Micha
Hallo Ernst,
ich glaube wir alle arbeiten oft, wenn nicht sogar sehr oft an der Vervollkommnung unserer Schwalbenschwanztechnik.
Angeregt von diversen Einflüssen, gehen wir vielen Tipps und Verfahren nach.
Ich habe auch schon Einiges in dieser Richtung ausprobiert, habe Schablonen zum Anreißen verwendet, habe frei Hand
geschnitten und bin letztendlich bei einer Variante von Paul Sellers hängengeblieben, mit der ich gut zurechtkomme.
Leider habe ich das Video hierzu nicht mehr parat, in dem er diese Methode vorstellt. Im Grunde geht er so vor, dass
er beim Sägen der Schwalben eine Leiste hinter das Werkstück spannt und beide, exakt angerissen, einsägt. Die Briten und
Amerikaner fangen ja sowieso zumeist mit den Schwalben an. Jedenfalls ist das "Opferholz" dann eine exakte Schablone und
Führung für die nächsten Schwalben. Diese haben genau die gleiche Teilung wie das Ausgangsstück. Baut man mehr als
eine Verbindung, erspart man sich für die weiteren Verbindungen gleicher Größe viel Anreissarbeit.
Mir gefällt es mittlerweile auch besser mit den Schwalben zu beginnen, als wie in der Deutschen Schule mit den Zinken, weil das
Anreißen der Zinken mit den Schwalben für mich einfacher zu bewerkstelligen ist.
Ich habe diese Methode ausprobiert und sie hat mir sehr gut gefallen. Meine selbstgebaute Zinkenlehre nutze ich nur noch,
um meine Schmiege einzustellen.
LG Micha
Re: Zinkenschablonen - Schwalbenschwanztechnik
Moin Micha,
du meinst dieses Video
https://www.youtube.com/watch?v=0wkw39o_3MQhttps://www.youtube.com/watch?v=0wkw39o_3MQ
Interessante Technik.
Ich probiere gerade verschiedene Techniken aus.
Aber so eine Zinkenschablone werde ich mir wohl nicht bauen, irgendwie gefällt es mir nicht so gut für alles
irgendein Hilfsmittel erst zu bauen. Sicher kommt man nicht immer darum herum, aber wenn es auch anders geht.
Man die Methode finden, mit der man am besten zurecht kommt.
Viele Grüße
Uwe
Schwalbenschwanztech - Opferholzmethode - LINK
Hallo Ernst,
habe nach dem Video gesucht und es gefunden. Hier ist ab Minute 12 die Methode dargestellt,
die ich angedeutet habe.
https://www.youtube.com/watch?v=3XaBeexFFFU
Mir gefällt sie ausgezeichnet.
LG Micha
Schulen
[In Antwort auf #146722]
Von welcher "Deutschen Schule" sprichst Du hier? Von hierzulande kenne ich nur das Einteilen der Schwalben mittels Streckenteilung und damit das Sägen der Schwalben zuerst.
Daß diese Frage überhaupt diskutiert wird, kenne ich wiederum nur aus englischsprachigen Foren ("pins/tails first?"), was mir schon immer nur großes Erstaunen abgerungen hat.
Anstatt mich mit Schablonen aufzuhalten, würde ich auch empfehlen, von vornherein das Freihandzinken zu üben. Ist doch nicht so schwer.
Gruß, Philipp
Die Briten und
Amerikaner fangen ja sowieso zumeist mit den Schwalben an. [...]
Mir gefällt es mittlerweile auch besser mit den Schwalben zu beginnen, als wie in der Deutschen Schule mit den Zinken, weil das
Anreißen der Zinken mit den Schwalben für mich einfacher zu bewerkstelligen ist.
Von welcher "Deutschen Schule" sprichst Du hier? Von hierzulande kenne ich nur das Einteilen der Schwalben mittels Streckenteilung und damit das Sägen der Schwalben zuerst.
Daß diese Frage überhaupt diskutiert wird, kenne ich wiederum nur aus englischsprachigen Foren ("pins/tails first?"), was mir schon immer nur großes Erstaunen abgerungen hat.
Anstatt mich mit Schablonen aufzuhalten, würde ich auch empfehlen, von vornherein das Freihandzinken zu üben. Ist doch nicht so schwer.
Gruß, Philipp
Re: Schulen - LINK
Hallo Philipp,
ich schreibe von der Deutschen Schule, ob sie so heißt, weiß ich nicht, aber das wurde den Tischlern in der Ausbildung beigebracht.
Hier ist das Verfahren beschrieben und du kannst sehen, dass zuerst die Zinken hergestellt werden.
http://www.schreiner-seiten.de/verbindungen/v_zinkung-offen.php
LG Micha
-
- Beiträge: 251
- Registriert: Di 4. Jun 2013, 22:44
Spieglein, Spieglein an der Säge....
Anstelle von Schablonen benutze ich mein Sägeblatt als Spiegel, auf den ich schräg von der Seite schaue: Damit kann man in zwei Achsen prüfen, ob die Säge rechtwinklig sitzt. Das funktioniert prima - am kurzen Ende muss man etwas mehr aufpassen, aber das geht auch. Auf Holzwerken.de gibt es einen Film, der das zeigt.
Und wenn man das oft genug gemacht hat, entwickelt sich automatisch ein Gefühl für die Haltung der Säge und man kommt irgendwann ganz ohne diese Hilfen aus.
Probiers mal!
Gruss,
Thomas
-
- Beiträge: 49
- Registriert: Do 19. Jan 2017, 22:48
Re: Zinkenschablonen - Schwalbenschwanztechnik
[In Antwort auf #146722]
Hallo Micha,
ich kann mich dem, bis auf Schwalben zuerst, nur anschließen. Ich denke, dass Zinken früher eher nicht angerissen wurden, sondern freihand gesägt wurden. Ich hatte mal irgendeinen Artikel von Frank Klausz gelesen, in dem er beschreibt wie man komplett freihändig zinkt. Ich hatte das dann eine Weile geübt, um auch zu sehen wie schnell eine Zinken verbindung eigentlich zu machen ist. Er schreibt dann in dem Artikel auch, dass eine Zinkenverbindung gar nicht so exakt sein sollte, weil sie schöner ist, wenn sie etwas ungleichmäßig ist.
Wenn man freihändig zinkt, finde ich es besser die Schwalben erst nachher zu sägen, weil kleine Änderungen im Winkel sozusagen automatisch ausgeglichen werden. Warum es so gelehrt wird ist vermutlich auch, dass man Gehrungs und Halbverdeckte Zinken auf die gleiche Art machen kann und man sich nicht umstellen muss. Nachteil bei Schwalben zuerst finde ich auch, dass der Riß nur im Hirnholz ist und deshalb nicht ganz so gut sichtbar wie im Längsholz ist. Aber das ist Geschmacksache.
Nachteil ist bei der Methode ist halt, dass es einfach auch mal schief gehen kann. Meist schafft man es auch nicht so in Übung zu bleiben, dass man sich sicher sein kann, das Ganze ohne Überraschungen hinzukriegen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn man es schafft ohne großes Messen einfach aus dem Gefühl heraus zu arbeiten und damit gute Ergebnisse zu erzielen. Ich denke wir neigen heute zu sehr dazu viel zu exakt zu arbeiten und uns zuviele Gedanken zu machen.
Viele Grüße Paul
Hallo Micha,
ich kann mich dem, bis auf Schwalben zuerst, nur anschließen. Ich denke, dass Zinken früher eher nicht angerissen wurden, sondern freihand gesägt wurden. Ich hatte mal irgendeinen Artikel von Frank Klausz gelesen, in dem er beschreibt wie man komplett freihändig zinkt. Ich hatte das dann eine Weile geübt, um auch zu sehen wie schnell eine Zinken verbindung eigentlich zu machen ist. Er schreibt dann in dem Artikel auch, dass eine Zinkenverbindung gar nicht so exakt sein sollte, weil sie schöner ist, wenn sie etwas ungleichmäßig ist.
Wenn man freihändig zinkt, finde ich es besser die Schwalben erst nachher zu sägen, weil kleine Änderungen im Winkel sozusagen automatisch ausgeglichen werden. Warum es so gelehrt wird ist vermutlich auch, dass man Gehrungs und Halbverdeckte Zinken auf die gleiche Art machen kann und man sich nicht umstellen muss. Nachteil bei Schwalben zuerst finde ich auch, dass der Riß nur im Hirnholz ist und deshalb nicht ganz so gut sichtbar wie im Längsholz ist. Aber das ist Geschmacksache.
Nachteil ist bei der Methode ist halt, dass es einfach auch mal schief gehen kann. Meist schafft man es auch nicht so in Übung zu bleiben, dass man sich sicher sein kann, das Ganze ohne Überraschungen hinzukriegen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn man es schafft ohne großes Messen einfach aus dem Gefühl heraus zu arbeiten und damit gute Ergebnisse zu erzielen. Ich denke wir neigen heute zu sehr dazu viel zu exakt zu arbeiten und uns zuviele Gedanken zu machen.
Viele Grüße Paul
Re: Zinkenschablonen - Schwalbenschwanztechnik
Hallo Paul,
ich sehe Vieles genauso. Wenn kleine Abweichungen zu erkennen sind, finde ich die Produkte meist interessanter, außer es handelt sich um handwerklichen Pfusch.
Auch kann ich mir nur schwerlich vorstellen, daß Schwabenschwanzverbindungen von den Tischlern so hergestellt wurden, wie es gelehrt wurde. Als ich vor Jahren
meinen Werkzeugschrank gebaut und meine ersten Verbindungen dieser Art hergestellt hatte, hatte ich schon gestaunt, wie zeitaufwändig der beschriebene Anreißvorgang
ist. Wenn man sich diese Verbindungen an Möbeln ansieht, ist da oft, ich sage es mal so, viel Schulwissen verschütt' gegangen. Und das bestimmt aus gutem Grund, denn
wann sollten die Aufträge fertig werden?
Ich würde mich auch nie zu einer Wertung dahingehend hinreißen lassen, ob Schwalben oder Zinken zuerst, die bessere Methode ist. Es ist die Macht der Ge-
wohnheit und der Übung, die Präferenzen entstehen lässt.
Das Gute an der Opferholzmethode von Sellers ist, dass du viel Anreißarbeit, zumindest bei den Schwalben sparst und ob angerissen oder frei Hand gesägt, ein wenig
Symetrie kann nicht schaden. Nachteilig bei der angloamerikanischen Methode ist beim Anreißen der Zinken schon, dass es ins Hirnholz geht und du wirklich Mühe hast, die Risse zu erkennen.
Bei der Deutschen Methode ist mir dann das Anreißen der Schwalben mit aufgesetzten Zinken zu fummlig. Das es funktioniert steht aber außer Frage.
Unterm Strich sehe ich es genauso, dass wir viel zu viel zu Schablonen greifen wollen, obwohl es nicht unbedingt nötig ist. Bei dem Werkzeugkasten, den ich hier unlängst vorgestellt habe,
entstanden die Schwalben auch komplett frei Hand und schlecht geworden sind sie wirklich nicht.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen schönes Sägen und Stemmen.
LG Micha
-
- Beiträge: 1743
- Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23
Re: Zinkenschablonen - Schwalbenschwanztechnik
Guuden,
mein Altgeselle, Lehrabschluß 1926, riß nur kurz die Teilung und die Schnitttiefe an.
Dann wurden die Zinken ohne Schrägenriss eigeschnitten und ausgestemmt.
Auf das Schwalbenteil gestellt und angerissen. Eischneiden, ausstemmen,
Leim dran und zusammengebaut.
Nichts mit rumprobieren und und und...
Klar, er hatte wirklich Übung, aber wenn man dabei mal zugesehen hat
ist man auch gleich doppelt so schnell als wie Zuvor.
g.H.! J.
Re: Zinkenschablonen - Schwalbenschwanztechnik
Moin Michael,
Unterm Strich sehe ich es genauso, dass wir viel zu viel zu Schablonen greifen wollen, obwohl es nicht unbedingt nötig ist. Bei dem Werkzeugkasten, den ich hier unlängst vorgestellt habe,
entstanden die Schwalben auch komplett frei Hand und schlecht geworden sind sie wirklich nicht.
Dem kann ich voll und ganz zustimmen. Deswegen gehe ich auch den Weg ohne Schablone. Das ist vielleicht für mich am Anfang nicht ganz einfach, aber ich glaube, das lohnt sich auf Dauer.
Viele Grüße
Uwe