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In Antwort auf #146321]
Hallo Holzwerker,
erstmal vielen Dank fürs loben und die konstruktiven Verbesserungsvorschläge. Selbige werde ich bei diesem Tisch sicherlich nicht mehr umsetzen, denn dazu müsste ich ihn nochmals zerlegen, werde eure Vorschläge aber bei künftigen Projekten mit einfließen lassen.
@Klaus: Als der Tisch (endlich) fertig war, und ich ihn das erste Mal an seinem Platz stehen sah, bin ich etwas erschrocken, da ich das Untergestell im Vergleich zur Platte für unterdimensioniert hielt und Bedenken wegen der Stabilität hatte. Glücklicherweise lag ich damit vollkommen falsch und der Tisch hat schon einige Bewährungsproben (8 Personen + Verpflegung) hinter sich. Zwischenzeitlich ist auch die Kirsche schon etwas nachgedunkelt und wird von Tag zu Tag schöner. Und was die Fehler angeht, die stecken teilweise im Detail wie Holzverbindungen, Materialfehler, Bearbeitungsmängel (eines Laien) aber glücklicherweise meistens nicht sichtbar. ABER: Ich weiß, dass es sie gibt und ich bin mein allergrößter und härtester Kritiker.
@Gregi: Viel Dank. Ja, Beinfreiheit ist so eine Sache bei Tischen. Ich habe auch schon manchen Fluch losgelassen, wenn ich mir beim Hinsetzen an einen (klassischen) Tisch ein Knie angeschlagen habe. Von daher ist diese Bockkonstruktion eine geniale Sache.
@Thomas: Das Design (Shakerstil) ist ja auch schon einige Jahrzehnte alt und bestens bewährt. Ich mag diesen Stil, der auf jedweden unnötigen Zierrat verzichtet und trotzdem wunderschön und absolut zeitlos ist.
Das Hobeln der Tischplatte war für mich das allergrößte Problem bei diesem Projekt und hat mich zeitweise an den Rand der Verzweiflung getrieben. Bei dieser Größe musste die Platte zum Bearbeiten auf Böcken gelagert werden und ich habe immer wieder mit den wildesten Konstruktionen versucht, die ganze Chose halbwegs stabil zu fixieren, um Arbeiten zu können. Auch ich habe mit erhöhtem Schnittwinkel gehobelt und trotzdem Ausrisse produziert. Schleifen wollte ich aber absolut nicht (macht mir viel zu viel Staub), deshalb habe ich versucht die Ausrisse mit der Ziehklinge zu beseitigen (sehr mühsam!).
@Christoph: Bei der Holzauswahl habe ich mir bei diesem Projekt viel Mühe gegeben, den Schwaben in mir unterdrückt (sparen!) und nicht so sehr auf den Materialverbrauch sondern eher auf die Optik geachtet. Nichts desto trotz habe ich den einen oder anderen Holzfehler übersehen und mit eingebaut. Aber man lernt ja mit jedem Projekt dazu.
Die Größe der Tischplatte 2130 x 920 mm, Tischhöhe 780 mm.
@Johannes: Die Diagonalstreben sind genauso gemacht, wie auf dem Originalplan der Shaker und orientieren sich an der Stärke/Dicke des Längsträgers (30 mm). Ich habe lediglich mit Hilfe eines 1:1 Models aus Abfallholz an Winkel/Länge der Streben experimentiert und für mich eine Lösung gefunden, die einen Kompromiss zwischen Optik und Beinfreiheit darstellt. Wie hättest Du die Taillierung vorgenommen? In der Höhe der Streben (also senkrecht zur Taillierung der Beine) oder in der Breite der Streben (also parallel zur Taillierung der Beine) oder dachtest Du vielleicht daran, die Streben an den Beinen breiter zu machen und dann auf die Breite des Längsträgers auslaufen zu lassen? Auf jeden Fall ein Vorschlag, den ich im Hinterkopf behalten werde.
@Uwe: Vielen Dank. Übung macht den Meister heißt es ja, und ich übe schon eine ganze zeitlang. Aber vom Meister bin ich noch kilometerweit entfernt. Mir gehts beim Holzwerken in erster Linie darum, auszuspannen, abzuschalten, eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu haben und wenn dann dabei noch was Brauchbares dabei entsteht, umso besser.
Zu den Diagonalstreben siehe meine Antwort an Johannes.
Falls Dich Shaker-Bücher interessieren kann ich Dir gerne eine Liste von denen zukommen lassen, die in meiner Holzwerkenbibliothek stehen.
@ Markus: Zu den Diagonalstreben siehe meine Antwort an Johannes. Evt. hätte man auf die Diagonalstreben sogar verzichten können, da am Längsträger ja Aussteifungsklötze angeleimt sind. Aber ich wollte auf Nummer sicher gehen und ich persönlich empfinde sie sogar als optische Bereicherung. Die Beinfreiheit wird auch nur minimal eingeschränkt (da habe ich eine zeitlang mit einem 1:1 Model rumexperimentiert um das rauszufinden).
Die Rundungen wurden mit etwas Zugabe mittels Stichsäge ausgesägt und mit Schabhobeln (flache und runde Sohle) in ihre endgültige Form gebracht.
Die Löcher (14 mm Durchmesser) habe ich mit der Bohrwinde gemacht.
Viele Grüße
Bernd