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Re: Was tun mit diesem Hobel?

Verfasst: So 11. Dez 2016, 10:33
von Kurt Heid
[In Antwort auf #146022]
Hallo
Seit ca. 1894 gibt es diesen "Handschoner" in Amerika abgekupfert von Ott. als bessere Auflage für das Hobeleisen wenn das Eisen mit der Klappe geklemmt wird. Also eine Art "Gegendruckteil" aufgeschraubt auf den Hobelkörper. Handschoner gibt es auch in Blechform von diversen Herstellern. Ob es ein Patent oder Gebrauchsmuster gibt? könnte evtl. Wolfgang Jordan beantworten.
Gruß, Kurt


Microwelle

Verfasst: So 11. Dez 2016, 11:08
von Gerd Fritsche
[In Antwort auf #146022]
Hallo Georg,
alle Metallteile entfernen und in der Microwelle erhitzen. Das überlebt kein Holzwurm.
Viele Grüsse
Gerd.


Re: Microwelle

Verfasst: So 11. Dez 2016, 11:37
von Stefan Hintzen

....sofern man Zugang zu Vakuumapparaturen hat:
Den Hobel in einen Vakuumbehälter packen und evakuieren....den Tip habe ich von meinem alten Chef, Vakuumphysiker der ersten Stunde.
Die liebenswerten Tierchen implodieren bzw explodieren - und das Ganze funktioniert ohne Chemikalieneinsatz und ohne Hitze......


Re: Was tun mit diesem Hobel?

Verfasst: So 11. Dez 2016, 22:36
von Wolfgang Kueter
[In Antwort auf #146029]
Hallo,

ein Werkzeug, dass man ständig in den Händen hält mit Holzwurmtod behandeln? Ist das wirklich so unproblematisch?


Das hier vorgeschlagene Ethlyacetat (besser wäre die Bezeichnung Essigsäureethylester https://de.wikipedia.org/wiki/Essigs%C3%A4ureethylester ) ist unter den Lösungsmitteln eines der harmlosesten, weshalb es allenthalben bspw. als Nagellackentferner Verwendung findet. Abbauprodukte sind Essigsäure und Ethanol, beides Substanzen die verdünnt (Essig, Essigessenz, Bier, Schnaps) in jedem Supermarkt zu erwerben sind. Essigsäureethylester wird gerne zum Töten von Insekten verwendet.

Wolfgang


Gefahrstoffverordnung verzeichnet Ethylacetat

Verfasst: Mo 12. Dez 2016, 01:45
von Uwe.Adler

Hallo Wolfgang,

gefährliches Halbwissen!, mit der Aussage, dass es ein "harmloseres Lösemittel" wäre. Wenn es der Gefahrstoffverordnung unterliegt, hat es Potential, das es die Gesundheit beeinträchtigen kann und ist ein Gefahrstoff. Dann ist "harmlos" in dem Zusammenhang zu erwähnen, schlichtweg falsch! Ein Umgang mit solchen Substanzen sollte nach vorhergehender Information erfolgen und die angegebenen Kennzeichnungen auf den Verpackung sind keine Kannvorschrift! Zur Ergänzung gibt es noch die Sicherheitsdatenblätter!

Gruß

Uwe


Re: Gefahrstoffverordnung verzeichnet Ethylacetat

Verfasst: Mo 12. Dez 2016, 02:17
von Dirk Gerd

Wenn es der Gefahrstoffverordnung unterliegt, hat es Potential, das es die Gesundheit beeinträchtigen kann und ist ein Gefahrstoff.

Die Aussage stimmt so nicht ganz. Nicht jeder Stoff ist gesundheitsgefährdend, es kommt auch auf die Menge und den Aggregatszustand an. ....... jedoch ist dies ein Stoff, mit dem monatelang Klassenzimmer gefüllt werden und trotzdem hat es die Hälfte nicht verstanden ;-))
Gruß Dirk


auslüften lassen

Verfasst: Mo 12. Dez 2016, 09:57
von Ernst Spangenberger

Hallo Uwe, natürlich sollte man das Holz (nach der Begasung in der Plastiktüte) auslüften lassen. Ethylacetat verdunstet aber recht schnell.


Re: Gefahrstoffverordnung verzeichnet Ethylacetat

Verfasst: Mo 12. Dez 2016, 13:57
von Uwe.Adler

und trotzdem ist der hergestellte Zusammenhang mit harmlos oder harmloser nicht gerechtfertigt. Harmlos > Schadet nicht und ist nicht gefährlich.

Klar, das die MAK Werte mit berücksichtigt werden müssen und auch die Arbeitsplatzgegebenheiten eine Rolle spielt. Es muß nicht direkt eine Gefährdungsbeurteilung erfolgen, bzw. die TRGS oder sonstige Verordnungen bei der Hobbyarbeit zu Grunde liegen, aber grundsätzlich sollte eine vorsichtige Handhabung angewendet werden und dazu gehört eine vorhergehende Information, auch bei Mindermengen und der grundsätzlichen Einstufung in der Gefahrstoffverordnung! Das verbinde ich nicht mit harmlos!

Unsere Gesundheit ist einzigartig, erhaltens- und schützenswert.

Herzlichen Gruß

Uwe



Re: Was tun mit diesem Hobel?

Verfasst: Mo 12. Dez 2016, 18:53
von Georg aus'm Westen
[In Antwort auf #146034]
Liebe Holzwerker, ein dickes Danke für eure Tipps.

Da ich kein Ethylacetat rumstehen hatte, habe ich mich für die die Methode in der Mikrowelle entschieden. Also alles Metall ab, Hobel in die Küche..
Nach 30 Sekunden war der Hobel handwarm. Mmmh, also nochmal zwei Minuten.
Da zischte es auf einmal: Aus der Sohle und aus der Verleimung mit der Sohle drang dunkelbraunes Harz, der Hobel war mittlerweile auch recht heiß geworden, ich tippe auf etwa 60 Grad.
Nach dem Auskühlen ließ sich das kristallisierte Harz problemlos mit der Ziehklinge entfernen, war auch nicht wirklich viel. Ich hoffe, dass das Holz nicht zu sehr bei dieser Aktion gelitten hat. Die Sohle war minimal verzogen, dies kann aber auch schon vorher so gewesen sein, ich weiß es nicht. Fazit: Auch die Mikrowellenmethode birgt so einige Gefahren, ist wohl gerade noch mal gutgegangen, die Sohle ist jetzt abgerichtet.

Ich habe jetzt aber ein anderes Problem: Nachdem ich die Klinge frisch geschärft hatte und die Spiegelseite wieder einigermaßen glatt war, wollte ich den Sitz des Spanbrechers kontrollieren. Oje, der sitzt nur in der Mitte etwas auf, die Flanken hängen frei. Blöderweise ist kaum noch Material an der Krümmung da, wenn ich den plan schleife, sitzt der Spanbrecher platt auf der Klinge. Mit zurückgezogenem Spanbrecher hobelt das Dingen schon einigermaßen, aber das ist ja keine Lösung.
Entweder ich besorge mir einen neuen alten Spanbrecher oder frage mal nett bei Gerd Fritsche an, ob man da mit einem neuen GF-Eisen vielleicht besser beraten wäre.
Die Frage dann wäre nur: dickes Eisen oder dünnes Eisen mit Spanbrecher?


Re: Was tun mit diesem Hobel?

Verfasst: Mo 12. Dez 2016, 19:13
von Klaus Kretschmar

Hallo Georg,

der Spanbrecher ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ungehärtet und daher leicht in Form zu bringen. Es sollte genügen, ihn in der Nähe der Spitze leicht nach unten zu biegen und dann passend zum Eisen so anzufasen, dass er dicht aufliegt. Grundsätzlich kann man auch ohne Spanbrecher zu einem guten Putzhobel kommen. Das Bett sollte aber mind. 50° haben und das Maul sehr eng einstellbar sein. Das sollte mit einem (starken) GF Eisen und der Maulverstellung leicht möglich sein.

Klaus