Video: Werkzeugherstellung in Sheffield *LINK*
Re: Video: Werkzeugherstellung in Sheffield
Danke für den Film und auch die unterschiedliche Betrachtung zu dem Thema.
Vor gar nicht so langer Zeit hatte ich das Glück Gransfors Brucks in Mittelschweden zu besuchen - die können sich die Hände geben ...
Aber, die schwere Spaltaxt ist einfach nur toll und von der Freundlichkeit der Aufnahme incl. Einzelführung (ich habe ne Axt von 80 gekauft) kann man nur träumen. Ich habe da noch Bilder von - Interesse ??? ;^>
Viele Grüße aus der Kurpfalz, der Helle
Übrigens mein Lieblingsfilm ist der aus den Staaten, wo sie Kisten erstellen. Mit Dampfgenerator - der Holzlaster hat kein Dach - damit er in den Schuppen fahren kann. Vor allem das Elektrische ist sensationell. Findet den noch einer - Biiittteee - der passt hierher ...
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Re: CNC
Hallo Friedrich,
Es gelingt mir, zwischen meiner genussorientierten Freizeitbeschäftigung und den Zuständen in einem metallverarbeitenden Betrieb, der sich dem Markt stellen muss, zu unterscheiden.
Nicht nur Metall, bei Holz ist das auch nicht viel anders. Das schreibst Du ja auch selbst:
Müsste ich vom Möbelbau leben (ich brauche es nicht weil man mir eine Pension zahlt) dann würde ich selbstverständlich mit Maschinen arbeiten (müssen). Darum habe ich mir auch nie gewünscht, von Beruf Tischler zu sein.
Nur wenige Tischlereien können und konnten es sich erlauben, ausschließlich Möbel zu bauen. Die schnöde Bautischlerei nahm und nimmt bei vielen Betrieben einen breiten Raum ein, wobei bspw. eine außergewöhnliche Treppe ja auch schon mal fast als Möbel durchgehen kann. Es ist ein fundamentaler Unterschied zwischen "Holzwerken als genussorientierte Freizeitbeschäftigung" und "Holzwerken als Broterwerb". Ein Bekannter hat früher lange Jahre als Zimmerer gearbeitet. Da war damals noch viel Handarbeit im Spiel, aber "genussorientiert" war Zapfenlochstemmen im Akkord (Akkordvorgabe 7 Minuten pro Zapfenloch, er konnte es schneller) für ihn ganz im Gegensatz zu Deinem Möbelbau in der Freizeit nun nicht. Mein Bekannter baut auch heute noch manchmal mit dicken Balken, er besitzt und benutzt einen Kettenstemmer. Die Freiheit, Erwerbsarbeit Genuss sein zu lassen, ist den allermeisten leider nicht gegeben.
Und was die von Dir erwähnte Präzision und Wiederholbarkeit von CNC bei Metall angeht, so gilt das bei Holz als Werkstoff ja auch. Sicher ist es möglich, ein Isolierfglasfenster mit Dreifachverglasung (IV78 oder IV92) ohne (CNC) Maschinen nur mit Handwerkzeugen zu fertigen, Profilhobeln und Nuthobeln an Fensterhölzern im Akkord ist aber auch kaum genussorientierte Beschäftigung. ;-)
Grüße
Wolfgang
Re: CNC
Hallo Wolfgang,
hier hat in den letzten 8 Jahren keiner behauptet, dass professionelle Holzbearbeiter keine
Maschinen einsetzen sollen. Und auch Hobbyisten macht keiner irgendwelche Vorschriften.
Das ist hier nur schlicht off topic. CNC Diskussionen gern, aber bitte auf der lauten Seite.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Video: Werkzeugherstellung in Sheffield
[In Antwort auf #142567]
Hallo,
das handwerkliche Niveau scheint bei Lie Nielsen ähnlich zu sein
Inside the Toolworks: #51R Shoot Board Plane Start to Finish.
https://www.youtube.com/watch?v=uNIc1mjQqlE
Gruß
Peter
Hallo,
das handwerkliche Niveau scheint bei Lie Nielsen ähnlich zu sein
Inside the Toolworks: #51R Shoot Board Plane Start to Finish.
https://www.youtube.com/watch?v=uNIc1mjQqlE
Gruß
Peter
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- Registriert: Mi 16. Jul 2014, 17:42
erschreckend...
was da Arbeitsschutzmäßig abgeht...
kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwelchen normalen Standards entspricht, oder täusch ich mich da so?
keinerlei Schutzkleidung, beim Transport des Topfes Stufen hochrennen, das kann doch nicht gut sein ...
- Mario Zimmermann
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- Registriert: Mo 1. Feb 2016, 12:17
- Kontaktdaten:
Steam Powered Box Factory
[In Antwort auf #142580]
Hallo Helle,
den finde ich auch einfach nur fantastisch. Hier ist er: Steam Powered Box Factory: https://www.youtube.com/watch?v=_mKSKZau9qs
Schön ist auch der Hund, der völlig unbeeindruckt durch die Werkstatt trottet :-)
Viele Grüße,
Mario
Hallo Helle,
den finde ich auch einfach nur fantastisch. Hier ist er: Steam Powered Box Factory: https://www.youtube.com/watch?v=_mKSKZau9qs
Schön ist auch der Hund, der völlig unbeeindruckt durch die Werkstatt trottet :-)
Viele Grüße,
Mario
Re: Steam Powered Box Factory
Hallo Mario - genau das ist er - einfach nur toll ...
Die kurze Sequenz bei 8 min Laufzeit widme ich allen "Stromern" - bei mir geht auch nicht alles nach Richtlinie - aber das ist oberhart ...
Gruß, der Helle
-
- Beiträge: 675
- Registriert: Sa 8. Aug 2015, 22:44
Re: CNC
[In Antwort auf #142579]
Hallo,
ich stelle mir gerade die Frage warum die Firmen bisher keine CNC Maschinen angeschafft haben. Auf Idee wird auch sicherlich schon der ein oder andere Inhaber gekommen sein.
Wahrscheinlich ist das Investitionsrisiko zu groß. Effizienter zu produzieren geht ja meist auch mit einem größerem Output einher. Hobel sind keine Verbrauchsgegenstände, der jährliche Absatz dürfte überschaubar sein. Zu mal der Markt mittlerweile fast ausschließlich nur noch aus ambitionierten Heimwerkern besteht. Und Personen die für einen Hobel von Clifton, Lie Nielsen oder Lee Valley deutlich über 200 $ auf den Tisch legen dürften auch nicht so viele sein.
Da werden die Firmen wohl bei den althergebrachten Produktionsmethoden verharren und versuchen damit etwas Geld zu verdienen.
Das Marketing macht aus den antiquierten Methoden dann tolle Filme, nennt es Premium oder Qualität und zeigt das Handwerk bei der Herstellung um dem ganzen mehr Flair zu geben :-)
Zugegeben, bei mir wirkt das schon, denn ich habe deutlich mehr Metall- wie Holzhobel in meinem Fundus. Da mich die Werbung eher erreicht wie die Kundenansprache der Holzhobelhersteller - welchen Kundenansprache haben die eigentlich?
Vielleicht haben die Hersteller so eine Nische gefunden mit der man ein Auskommen sichern kann. Ich wäre froh wenn das noch eine Weile so bleibt, denn hier und da tätigt man doch mal wieder einen Lustkauf. Der neue, kleine Clifton Einhandhobel sieht schon toll aus, wenn ich nur nicht schon so viele hätte...
Grüße
Christoph
Hallo,
ich stelle mir gerade die Frage warum die Firmen bisher keine CNC Maschinen angeschafft haben. Auf Idee wird auch sicherlich schon der ein oder andere Inhaber gekommen sein.
Wahrscheinlich ist das Investitionsrisiko zu groß. Effizienter zu produzieren geht ja meist auch mit einem größerem Output einher. Hobel sind keine Verbrauchsgegenstände, der jährliche Absatz dürfte überschaubar sein. Zu mal der Markt mittlerweile fast ausschließlich nur noch aus ambitionierten Heimwerkern besteht. Und Personen die für einen Hobel von Clifton, Lie Nielsen oder Lee Valley deutlich über 200 $ auf den Tisch legen dürften auch nicht so viele sein.
Da werden die Firmen wohl bei den althergebrachten Produktionsmethoden verharren und versuchen damit etwas Geld zu verdienen.
Das Marketing macht aus den antiquierten Methoden dann tolle Filme, nennt es Premium oder Qualität und zeigt das Handwerk bei der Herstellung um dem ganzen mehr Flair zu geben :-)
Zugegeben, bei mir wirkt das schon, denn ich habe deutlich mehr Metall- wie Holzhobel in meinem Fundus. Da mich die Werbung eher erreicht wie die Kundenansprache der Holzhobelhersteller - welchen Kundenansprache haben die eigentlich?
Vielleicht haben die Hersteller so eine Nische gefunden mit der man ein Auskommen sichern kann. Ich wäre froh wenn das noch eine Weile so bleibt, denn hier und da tätigt man doch mal wieder einen Lustkauf. Der neue, kleine Clifton Einhandhobel sieht schon toll aus, wenn ich nur nicht schon so viele hätte...
Grüße
Christoph
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- Beiträge: 1749
- Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23
Re: Video: Werkzeugherstellung in Sheffield
[In Antwort auf #142584]
Guude,
ich finde es auch erschreckend, unter welchen primitiven Bedingungen teilweise
selbst in der ersten Welt gearbeitet wird.
Das alles bei Einkommen die gerade so ein Leben ermöglichen, und bei dem
ein Unfall oder eine Krankheit gleich eine ganze Familie in tiefe Not stürzen.
Tschö! J.
Guude,
ich finde es auch erschreckend, unter welchen primitiven Bedingungen teilweise
selbst in der ersten Welt gearbeitet wird.
Das alles bei Einkommen die gerade so ein Leben ermöglichen, und bei dem
ein Unfall oder eine Krankheit gleich eine ganze Familie in tiefe Not stürzen.
Tschö! J.
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Re: Das muss so sein!
[In Antwort auf #142586]
Hallo Mario,
das Unternehmen steht auf der National List of Historic Places, also sozusagen unter Denkmalschutz. Das kann nicht einfach modernisiert werden, es gleicht eher, wenn auch jünger und vielleicht weniger bekannt, Colonial Williamsburg. Auch können solche Stätten mit staatlichen Geldern nach Section 106 of the National Historic Preservation Act of 1966 gefördert bzw. am Leben gehalten werden.
ähnelt dem , was man in Grossbritannien als "Working Museum" bezeichnet. Ich gehe mal davon aus, dass sich das Unternehmen nicht wirklich im Wettbewerb behaupten muss. Vor Ort, also im gleiche Sägewerk in California gibts auch noch eine Planing Mill. Insegesamt offenbar ein voll touristisch ausgerichtetes Unternehmen. (By the way, der Ghettoblaster, der bei Minute 13:00 im Bild ist, den würden sich die Engländer verkneifen!)
Stott Park Bobbin Mill ist so ein Beispiel in GB: http://www.english-heritage.org.uk/visit/places/stott-park-bobbin-mill/ 27 Photos davon: http://hatchcanyon.eu/Navigation/Reisen/Great_Britain/Stott_Park_Bobbin_Mill/index2.php
Wie sagte mal ein Historiker: "Nur das wird historisch, was seine Zeit überlebt hat!" Er meinet damit, etwas muss so lange durchhalten, bis es museal betrachtet wird. Gesagt hat er das über Dinkelsbühl, die hatten irgendwann keine wirtschaftliche Basis mehr zum Modernisieren, deswegen wurde die Stadt historisch.
Gruss
Rolf
Hallo Mario,
das Unternehmen steht auf der National List of Historic Places, also sozusagen unter Denkmalschutz. Das kann nicht einfach modernisiert werden, es gleicht eher, wenn auch jünger und vielleicht weniger bekannt, Colonial Williamsburg. Auch können solche Stätten mit staatlichen Geldern nach Section 106 of the National Historic Preservation Act of 1966 gefördert bzw. am Leben gehalten werden.
ähnelt dem , was man in Grossbritannien als "Working Museum" bezeichnet. Ich gehe mal davon aus, dass sich das Unternehmen nicht wirklich im Wettbewerb behaupten muss. Vor Ort, also im gleiche Sägewerk in California gibts auch noch eine Planing Mill. Insegesamt offenbar ein voll touristisch ausgerichtetes Unternehmen. (By the way, der Ghettoblaster, der bei Minute 13:00 im Bild ist, den würden sich die Engländer verkneifen!)
Stott Park Bobbin Mill ist so ein Beispiel in GB: http://www.english-heritage.org.uk/visit/places/stott-park-bobbin-mill/ 27 Photos davon: http://hatchcanyon.eu/Navigation/Reisen/Great_Britain/Stott_Park_Bobbin_Mill/index2.php
Wie sagte mal ein Historiker: "Nur das wird historisch, was seine Zeit überlebt hat!" Er meinet damit, etwas muss so lange durchhalten, bis es museal betrachtet wird. Gesagt hat er das über Dinkelsbühl, die hatten irgendwann keine wirtschaftliche Basis mehr zum Modernisieren, deswegen wurde die Stadt historisch.
Gruss
Rolf