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Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: Sa 11. Apr 2015, 14:58
von WILHELM Heribert
Wie Rolf Richard schon schreibt, eignet sich die Bandsäge zur Herstellung eigener Furniere. Man kann z. B. sog. Starkfurniere mit einer Dicke von 5 mm herstellen, die gehobelte Seite aufleimen und die sägerauhe Seite mit dem Putzhobel oder mit einem Schleifgerät bearbeiten. Messerfurniere haben stets feine Einrisse und sind etwas schwieriger zu verarbeiten und aufgrund ihrer geringen Dicke (üblicherweise 0,5 - 1 - 1,5 mm) auch schnell durchgeschliffen. Starkfurniere lassen sich nach dem Aufleimen behandeln wie Vollholz. Der Aufwand für die eigene Herstellung von Messerfurnieren übersteigt für uns Hobby-Holzhandwerker jedes vernünftige Maß (wobei die meisten von uns gerne ab und zu unvernünftig sind). Bei Starkfurnieren sehe ich das anders, weil die Herstellung mit der Bandsäge gut funktioniert; die Breite des Furniers ist allerdings durch die maximale Höhe des Sägeschnitts begrenzt. Wer keine Bandsäge hat und unbedingt auch Starkfurnier verarbeiten will, kann Starkfurnier wie die dünnen Messerfurniere im Handel beziehen.
Gruss
Heribert
Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: Sa 11. Apr 2015, 19:41
von Thomas Kaes
Ich hatte auch schon die Idee erst Bohlen (70mm) zu trocknen und dann Furniere davon zu schneiden,
Problem ist halt das auf dem Sägebett immer 27mm liegen bleiben! Also auch nicht wirklich sparsam....
Hat dazu jmd. eine Idee?
Ein Bekannter, dessen Blockbandsäge Haltekrallen hat, die auch nach unten ziehen können,
hat einfach unter die wertvollen Hölzer ein Blindholz in entsprechender Stärke aufgeleimt und dann aufgeschnitten.
Gruss
Thomas
Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: Sa 11. Apr 2015, 20:37
von Thomas Kaes
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In Antwort auf #140930]
Ich glaube nicht, das eine Finiermaschine eine ausreichende Funierstärke erzeugt bekommt.
Preislich sind die gebraucht garnicht so unvorstellbar (siehe maschinensucher.de),
das richtige schärfen der Hobelmesser scheint aber das übliche Problem zu sein.
Gruss
Thomas
Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: Sa 11. Apr 2015, 20:49
von Pedder
Hallo Thomas,
sprichst Du von dem Video, das ich verlinkt habe? Das zeigt kein Finiermaschine,
sondern einen "Veneer Slicer", also einen Furnier Scheibenschneider oder so.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: Sa 11. Apr 2015, 23:36
von Markus Heinbach
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In Antwort auf #140924]
Hallo Wolfgang
Hier wird der Vorgang erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=9ln-_c24OWE(der interessante Teil beginnt etwa bei 3 Minuten.)
und
http://www.hanshahn.de/htm_de/qualitaetsfurniere.htm#
(Unten auf der Seite ist ein Link zur PDF Datei.)
Schönen Abend,
Markus Heinbach
Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: So 12. Apr 2015, 08:32
von Thomas Kaes
Ich glaube, ich habe (warum auch immer) gestern das falsche Video erwischt.
Du hast natürlich recht.
Gruss
Thomas
Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: So 12. Apr 2015, 09:42
von Georg Pfab
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In Antwort auf #140941]
Hallo,
ich habe solch eine Finiermaschine noch rumstehen. Die habe ich mir mal als Ergänzung für schmale Werkstücke zu meiner Langbandschleifmaschine angeschafft. Mit dieser Maschine kann man kein Furnier herstellen. Dazu ist die abnehmbare Spanstärke viel zu gering, -vergleichbar mit der eines Handhobels.
Ich persönlich finde die Herstellung von (Stark-) Furnier mit einem Dünnschnittgatter am interessantesten. Mit diesem Furnier kommt man der Massivholzbearbeitung am nächsten, schont Ressourcen und erhält trotzdem Ganz neue Möglichkeiten die mit einem Messer oder Schälfurnier nicht mögliche sind.
Gruß Georg
Re: Großhobel für Furniergewinnung
Verfasst: Mo 13. Apr 2015, 05:53
von Andreas Winkler
Hallo,
habe weiter oben erwähntes Buch herausgesucht, der japanische Furnierhobel heißt dort "kyogi-kanna" und wird mit "Verpackungsmaterial-Hobel" übersetzt.
Ist dort nur als Skizze vorhanden - ein großer Hobel in einer Art Tisch verbaut, Größenangabe des Tisches bzw. Hobelkastens im Text 3 m x 1 m, Messer nach oben.
Das zu hobelnde Holz wird auf einen langen Arm gespannt, der Arm ist drehbar und in gewissem Abstand zum Hobel an einem Gestell verbunden. Mit einer Drehbewegung des Armes samt Holz über den Hobel erzeugt man das Furnier.
Weiter unten im Begleittext erwähnt der Autor eine Hobelmaschine ähnlicher Art, die in Japan seit etwa 1970 gebaut wird und nach ähnlichem System funktioniert. Der Beschreibung nach könnte es sich dabei um Finiermaschinen handeln.
Denke, die von Pedder verlinkte Maschine funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie eine Finiermaschine, nur daß mehr Spanabnahme möglich ist.
Gruß, Andreas