School of Woodworking - deutsches Pendant?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Pedder »


Halllo Reinhardt,

gemeint ist der dicke Konkurrent von Dieter, den wir hier traditionell nur in Umschreibungen erwähnen. ;o)

Liebe Grüße
Pedder

Jens Peter Pauly
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Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Hallo Dieter!
Was der Heiko da schreibt, das mag ja alles so sein dort, wo er lebt. In einer Großstadt wird die Gewerbeaufsicht sehr streng sein, was Parkplätze betrifft. Aber muss man solche Kurse in einer Großstadt abhalten? Auf dem Land geht das viel einfacher. Da sind die Auflagen garantiert nicht so streng. Da sorg schon der Bürgermeister für. Den solche Kurse dauern oft das ganze Wochenende und durch die Übernachtungen kommt Geld in die Gemeindekasse. Das Einfachste wäre, man mietet sich eine Scheune bei einem Bauern, der sein Gewerbe aufgegeben hat. Da ist dann garantiert platz genug. Was die Versicherung betrifft, so kann man die kosten sehr leicht begrenzen, indem man nur Kurse anbietet, in denen mit Handwerkzeug gearbeitet wird und nicht mit Maschinen.


Heiko Rech
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Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Jens Peter,

ich erlaube mir mal dir in einigen Punkten zu widersprechen:

1. Meine Kurse finden in St.Wendel im Saarland statt, das ist keine Großstadt. Meine erste Anfrage damals bezog sich auf einen ehemaligen Laden in einem Ortsteil von St.Wendel, also im Dorf. Man sagt ja so schön, wo kein Kläger, da kein Richter und wenn das Gewerbeamt nicht vorbeikommt, kein Nachbar sich beschwert ist alles in Ordnung. Aber es muss nur ein Anwohner beim Ordnungsamt anrufen und sich beschweren und der Laden kann dicht gemacht werden. Mir war damals das Risiko dahingehend zu groß.

2. Dass man, wenn man nur mit Handwerkzeugen arbeitet keine Versicherung benötigt ist Unsinn. Man kann sich auch damit schwer verletzen. Oder ein Teilnehmer stolpert etc. Es ist schnell etwas passiert. Hat man eine Versicherung, die solche Fälle abdeckt, ist man einfach auf der sicheren Seite. Aber auch da muss jeder für sich selbst entscheiden, welches Risiko man eingehen will.

3. Kurse in der Scheune halten ist auch so eine Sache. Scheune ist nicht gleich Scheune. Im ungünstigen Fall friert man sich im Winter alles ab und schwitzt sich im Sommer zu tode. Ganz davon abgesehen, dass in Scheunen meist bescheidene Lichtverhältnisse herrschen. Die Scheunen, die ich kenne haben auch keine Toiletten. Wer es Rustikal mag, gerne.

Meine Ausführungen beziehen sich alle auf eine gewerbliche Tätigkeit, also auf Kurse bei denen die Teilnehmer für die Teilnahme bezahlen. Wenn man unentgeltlich sowas macht sieht das alles ganz anders aus. Eine gewerblich betriebene Kurswerkstatt ist ein Gewerbebetrieb mit Publikumsverkehr und wird von den Ämtern eben als ein solcher Betrieb angesehen und man muss sich an bestimmte Vorgaben halten.

Gruß

Heiko

Jens Peter Pauly
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Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Hallo Heiko!

Ich glaube was, die Versicherung betrifft, da hast du mich missverstanden. Ich habe gemeint, dass man, wenn man nur Handwerkzeug benutzt weniger an die Versicherung zahlen muss, wie wenn man mit Maschinen arbeitet. Versicherungen berechnen ihre Prämien nach dem Risiko, das sie eingehen. Ich bin übrigens der Meinung, dass man auf jeden Fall eine Versicherung haben sollte, wenn man Kurse abhalten will.

Was das Gewerbeaufsichtsamt betrifft, so ist das Teil des Ordnungsamtes, das Ordnungsamt ist Teil der kommunalen Verwaltung. Das heißt auf gut Deutsch der Gemeinderat bestimmt, welche Steine er dir in den Weg legt. So ist es wenigstens in Niedersachsen, wo ich herkomme. Natürlich müssen die Ordnungsämter auch Bundesrecht umsetzen wie das Waffenrecht. Ich glaube allerdings nicht das die Umstände, unter denen man eine Veranstaltung genehmigt unter das Bundesrecht fällt. Ich werde deswegen einfach einmal meinen Vater befragen der ist hier der Chef vom Ordnungsamt.

Was die Scheune betrifft. Meine Eltern besitzen in der Eifel einen alten Bauernhof. Dort habe ich mir die Scheune umgebaut zu einer Werkstatt. Ich kenne die Lichtverhältnisse. Ohne ein wenig Arbeit ist dort nichts zu machen. Allerdings lässt sich die Scheune recht gut beheizen. Ich habe keine Schwierigkeiten, die Scheune im Winter warm zu bekommen, trotz der großen Einfach Verglasten Fenster, die ich übrigens selbst gebaut habe, um Kosten zu sparen und weil es einfach keine Fenster auf dem Markt gibt die Stilmäßig zu dem alten Gemäuer gepasst haben.

Übrigens auch in der Eifel ist es kein Problem eine Genehmigung für das abhalten von Kursen zu bekommen. Ich gehe davon aus, dass der eine oder andere Punkt, bei der Vergabe der Genehmigung Ermessenssache des Ordnungsamtes ist. Der Bürgermeister ist da sehr wohl ausschlaggebend. Wenn man so etwas anfängt dann muss man von Oben kommen und erst mit dem Bürgermeister sprechen. Wenn dem die Sache gefällt dann ist es auch nicht schwer eine Genehmigung zu bekommen. Ich weiß nicht wie es bei euch ist. Aber hier kennt man den Bürgermeister persönlich. Ich habe mit ihm sogar die Schulbank gedrückt.


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Thomas Kaes
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Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Thomas Kaes »


Grundgesetz Artikel 3 Absatz 1:
(1) „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“

Aber hier kennt man den Bürgermeister persönlich. Ich habe mit ihm sogar die Schulbank gedrückt.


Auslegung:
(1a) "Manche sind gleicher"

Gruss
Thomas



Jens Peter Pauly
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Registriert: Fr 17. Jan 2014, 07:30

Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Jens Peter Pauly »


Hallo Thomas!
Ein guter Kontakt zum Bürgermeister einer Gemeinde hat nichts mit Bevorzugung zu tun. Jede Gemeinde hat Pläne wie die Zukunft aussehen soll. Wenn man diese nicht kennt weil sie noch nicht Öffentlich sind,kann es passieren das einem das Gewerbeaufsichtsamt massiv Auflagen verpasst die nur unter sehr hohen Kosten erfüllt werden können. So etwas nennt man Politik. Der Bürgermeister kennt die Pläne der Gemeinde aber bestimmt. Der wird dir dann sagen was Sache ist. Er wird dir auch sagen können wo du deine Pläne am einfachsten verwirklichen kannst.

Nun zu einer anderen Sache!
Ich muss mich leider berichtigen was meine Aussage betrifft das Gewerbeaufsichtsamt wäre eine Kommunale Behörde. Nach einem Gespräch mit meinem Vater der Chef beim Ordnungsamt ist stimmt das so nicht. Ich blicke halt nicht so durch den behördlichen Filz, ich bin nur ein einfacher Tischler. Mit der Vorliebe für die Arbeit mit einfachen Handwerkzeug. Mein ganz spezielles Interesse gilt dem Bau von Profilhobeln aus Holz. Ich werde später davon berichten! Über PMs zu diesem Thema würde ich mich seht freuen. So weiß ich, was hier von Interesse ist.

Die Gewerbeaufsicht ist keine kommunale Behörde, sondern staatlich. Allerdings ist sie im Ordnungsamt angesiedelt, was wieder eine kommunale Behörde ist. Wer soll da noch durchblicken. Laut aussagen meines Vaters, der hier bei uns der Chef des Ordnungsamtes ist, ist das abhalten von Kursen eine Temporäre Angelegenheit,bei der es nicht so strenge Regeln gibt, wie beispielsweise bei einer Tischlerei. Was die räumlichen Gegebenheiten betrifft, so sind die regeln allerdings gleich. Das heißt, die Sicherheit der Teilnehmer muss gewährleistet sein. Allerdings kann niemand verlangen das für alle Teilnehmer Parkplätze vorhanden sein müssen. Da käme jeder Pfarrer oder Kneipenwirt in arge Bedrängnis. Obwohl die Kirchen heute nicht mehr so gut besucht sein sollen, müsste der Pfarrer ca 200 Parkplätze ausweisen. Was die räumlichen Gegebenheiten betrifft, so muss der Brandschutz gewährleistet sein. Es müssen Toiletten vorhanden sein. Wenn mit Maschinen gearbeitet wird, dann muss jeder Teilnehmer einen Gehörschutz haben. Verbandskasten und Telefon müssen griffbereit sein. Die Notrufnummern der örtlichen Ambulanz oder Feuerwehr müssen sichtbar angebracht werden. Da sind ein paar Hundert Kleinigkeiten, die beachtet werden müssen. Aber im Grunde ist es durchaus machbar. Ein Kurs ist kein Gewerbebetrieb im Sinne der Gewerbeordnung, sondern eine Temporäre Veranstaltung wie beispielsweise die Kirche oder ein Markt der zwar einmal in der Woche abgehalten wird und auch Gewerblich ist aber eben nur Temporär, das heißt es brauchen keine Parkplätze ausgewiesen werden. Bei einem Kurs mit 6-10 Teilnehmern braucht man auch keine Parkplätze ausweisen. Das ist schließlich keine Großveranstaltung. Ich habe meinen Vater gefragt, wieso die Behörden bei Heiko so streng wahren. Die Antwort war, entweder hat man nur nach Aktenlage entschieden. Das heißt Der Sachbearbeiter hat sich das leben sehr einfach gemacht und einfach so getan als wäre das ein Gewerbebetrieb, der ständig arbeitet, oder Aus irgend einem Grund ist es nicht gewollt das an dieser stelle solche Veranstaltungen laufen. Das kann sein, weil es ein reines Wohngebiet ist oder werden soll, oder weil irgendwelche anderen mir unbekannten Gründe da gegensprechen. Eine Anfrage beim Gewerbeaufsichtsamt könnte da Klarheit schaffen. Grundsätzlich würde ich allerdings jedem raten, solche Veranstaltungen am besten irgendwo in einem Gewerbegebiet zu machen, da ist am Wochenende sowieso nichts los und Anwohner die sich beschweren können gibt es auch nicht.


Pedder
Beiträge: 5797
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Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Pedder »


Hallo zusammen,

ich habe mir lange überlegt, ob ich den Beitrag freigebe (das musste ich überhaupt nur, weil Jens-Peter nicht das angelegte Profil benutzte). Ich sehe die Gefahr, dass wir uns sehr oberflächlich mit den Voraussetzungen einer Schule beschäftigen, ohne auch nur eine planen zu wollen. Der einzige, der sowas anbietet, hat ja schon geschrieben, wieviel Aufwand es für ihn war.

Sinnvoller fände ich, sich mal damit auseinanderzusetzen, was den jeder für einen Kurs buchen würde. Und vielleicht zu welchem Preis.

Und toll wäre, wenn wir hier vorhandene Angebote zusammentragen

Liebe Grüße
Pedder

Konrad Holzkopp
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Re: School of Woodworking - deutsches Pendant?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


guude,

um diesen Problembereich zu umschiffen, will ich wg. des offensichtlich doch großen Bedarfs im Frühjahr
einen oder mehrere Praxistage anbieten.
Das oder die Themen will ich nach der Mehrheit der Teilnehmer ausrichten, die Dauer ebenfalls.
Sehr schön wäre es, wenn Andere erfahrene mich dabei unterstützen würden, so dass ich nicht den
Alleinunterhalter geben muß.
Ein prob könnte sein, dass es bei mir nur noch zwei Hobelbänke gibt, ich weiß nicht wie weit Handarbeit
an mit zubringenden MFTs möglich ist.
Da ich nicht mehr gewerblich tätig bin, wäre das Ganze eine rein private Angelegenheit, großzügige Spenden
für Sachaufwand, Beleuchtung, Kaffee.... wären natürlich willkommen.

Gut Holz! J.

Dietrich
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Erfahren...gelernt oder ungelernt? *NM - Ohne Text*

Beitrag von Dietrich »

Konrad Holzkopp
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Registriert: Do 2. Nov 2017, 12:23

Re: Erfahren...gelernt oder ungelernt?

Beitrag von Konrad Holzkopp »


guude Dietrich,

das dürftedoch wohl keine Rolle spielen. Ahnung oder nicht, dass ist hier die Frage!

Gut Holz! J.

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