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Re: Stimmt!

Verfasst: Do 19. Sep 2013, 21:05
von Rolf Richard

Dogmen sollte man immer skeptisch hinterfragen. Ich habe meine Hobelbank (aus ordentlichen Kiefernpfosten aus dem Baumarkt) ohne schon eine echte Hobelbank zu haben gebaut. Das geht, wenn auch mit mehr Aufwand. Findest Du eine Schreinerei, die Dir einmal Dein Holz abrichtet und auf Dicke hobelt, hast Du schon das Gröbste hinter Dir.
Und daß diese Hobelbank nur zum Üben war, hat sich auch nach 5 Jahren nicht bewahrheitet. Laß Dich also von solchen Glaubenssätzen nicht entmutigen!

Viel Erfolg und Gruß, Philipp


Sehe ich im Prinzip genauso! Es geht auch ohne Hobelbank, aber eben wie schon gesagt mit (deutlich) mehr Aufwand. Meine erste Bank steht nun auch schon länger als 5 Jahre und es gibt keinen Grund noch eine zu bauen. Die wenigen Details, die ich heute anders machen würde, wären den Aufwand nie und nimmer wert, insbesondere da nichts wirklich hinderlich ist, was man anders machen könnte.

Gruss

Rolf


Re: Anderer Ansatz

Verfasst: Fr 20. Sep 2013, 11:30
von Christoph Meyer
[In Antwort auf #135581]
Hallo Markus,

wenn die Balken aus dem Baumarkt noch einen Kern enthalten und gerissen sind, dann würde ich die nicht nehmen.

Leimbinder in 80x80 würden gehen. Wenn du keine Möglichkeit hast die Leimbinder für die Bankplatte abzurichten und zu verleimen, dann kannst du doch daraus zumindest dein Gestell bauen. Das dürfte schon ordentlich Gewicht bringen. Alternativ könntest für die Bankplatte auf fertige Buchenarbeitsplatten zurückgreifen, die kann man auch aufdoppeln um mehr Masse zu bekommen.

Verleimtes Holz kann sich auch verziehen und Quellen und Schwinden, das muss bei der Konstruktion von größeren Flächen berücksichtigt werden. Nur weil man Holz aufschneidet und wieder verleimt werden die Eigenschaftes des Rohstoffes ja nicht geändert.
Bei der Herstellung von Leimholz versucht man nur die Effekte zu minimieren.

Hier ein Link zum Quellen und Schwinden bei Leimholz.
http://www.holzhandel.de/fachwissen-holz/qls-massnahmen.html

Zum Bau einer Hobelbank wäre eine vorhande Hobelbank natürlich sehr gut, aber es geht auch ohne, wie schon Philipp und Rolf geschrieben haben. Meine Hobelbank habe ich auch auf zwei selbstgebauten Böcken gebaubt und von Hand mit Hobeln abgerichtet, das war eine schweißtreibende Arbeit für mehrere Wochenenden.

Achja, und versuche den Ansatz von Pedder zu verfolgen, der klint gut, im Heizungsraum dürfte das Handwerken kein Spaß machen.

Grüße
Christoph


Re: Vorstellung und Frage wegen Hobelbankbau *MIT BILD*

Verfasst: Fr 20. Sep 2013, 19:13
von Markus Klatt
[In Antwort auf #135545]
Hallo zusammen,

ich weiß, das der Raum nicht optimal ist, aber im Augenblick habe ich nichts besseres. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Ich habe mich mal hingesetzt und im CAD einen Entwurf der Hobelbank gezeichnet und wollte mal wissen, was ihr dazu meint?
Die Senkrechten Pfosten wären 80x80 und die Querleisten 80x40 Eiche-Leimbinder. Das Programm meint etwas von ca. 50kG Gesamtgewicht.
Wenn ich noch 2 große Tischlerschraubstöcke vom Hausherrn dazu rechne, komme ich auf ein brauchbares Gewicht.

Gruß
Markus


Re: Vorstellung und Frage wegen Hobelbankbau *MIT BILD*

Verfasst: So 22. Sep 2013, 09:29
von Christoph Meyer

Hallo Markus,

ich würde die Verbindungen im Gestell nicht als Überblattung sondern als Schlitz und Zapfenverbindungen ausführen. Die Bankplatte solltest du gegen Werfen absichern, suche mal nach Hirnleisten. Schließlich soll die Fläche so plan wie möglich bleiben.

Die unteren Längsleisten sollten nicht mit der vollen Fläche auf dem Boden stehen. Wenn dein Kellerboden leicht uneben ist liegen die Leisten dann nicht sauber auf. Ich habe an den Ecken einfach kleine Holzstücke angeleimt, hier ein Bild um das besser zu beschreiben.



Viele Grüße
Christoph


Re: Vorstellung und Frage wegen Hobelbankbau

Verfasst: So 22. Sep 2013, 18:56
von Markus Klatt

Hallo Christoph,

danke für den Tip und das Foto. Ich werde das Gestell so machen, wie du gesagt hast.

Nur wegen der Bankplatte bin ich etwas verwirrt. Ich habe etwas nach Fotos von Hobelbänken gesucht und bei den Amis findet man fast nur Bänke ohne Hirnholzleiste! Das sind teilweise ziemlich große! Wie halten die ihre Platten gerade? Ich habe schon gesehen, das Leute Quer durch die Platte Gewindestangen gemacht haben. Hilft das wirklich, oder gewinnt nicht doch das Holz? Beim Hausherrn ist auch eine von dieser Art auf der Seite mit den Hobelbänken. (Der Luxemburger)

Gruß
Markus


Re: Vorstellung und Frage wegen Hobelbankbau

Verfasst: So 22. Sep 2013, 22:45
von Christoph Meyer

Nur wegen der Bankplatte bin ich etwas verwirrt. Ich habe etwas nach Fotos von Hobelbänken gesucht und bei den Amis findet man fast nur Bänke ohne Hirnholzleiste! Das sind teilweise ziemlich große! Wie halten die ihre Platten gerade? Ich habe schon gesehen, das Leute Quer durch die Platte Gewindestangen gemacht haben. Hilft das wirklich, oder gewinnt nicht doch das Holz? Beim Hausherrn ist auch eine von dieser Art auf der Seite mit den Hobelbänken. (Der Luxemburger)


Hallo Markus,

du meinst die Rubo Bank die Chris Schwarz überall vorstellt? Die gefällt mir nicht, das Gestell ist in die Platte verzapft, das Quellen und Schwinden der Platte wird damit direkt auf das Gestell übertragen, das halte ich persönlich für einen Konstruktionsfehler. Ansonsten kann ich wenig dazu sagen, da ich die selbst noch nicht gesehen habe.

Gewindestangen quer durch die Platte können nur dazu dienen die Platte zusammenzuhalten. Die Platte werden die auf keinen Fall plan halten. Es dürfte auch sehr schwer werden so lange Bohrungen gerade durch die Platte zu bekommen.

Hirnholzleisten helfen konstruktiv auf jeden Fall die Platte am Werfen zu hindern. Alle professionellen Hobelbänke die man hier kaufen kann haben Hirnholzleisten. Auch wenn es altmodisch klingt, die Altvorderen haben das so entwickelt, die Art der Konstruktion hat sich bewährt. Daher habe ich die auch an meiner Bank eingebaut. Ich kann dir leider nicht sagen wie es sich ohne Hirnholzleisten verhält, dafür fehlt es mir an Erfahrung.

Viele Grüße
Christoph


Re: Vorstellung und Frage wegen Hobelbankbau *LINK*

Verfasst: Di 24. Sep 2013, 15:50
von Rolf Richard

Hallo Christoph,

danke für den Tip und das Foto. Ich werde das Gestell so machen, wie du gesagt hast.

Nur wegen der Bankplatte bin ich etwas verwirrt. Ich habe etwas nach Fotos von Hobelbänken gesucht und bei den Amis findet man fast nur Bänke ohne Hirnholzleiste! Das sind teilweise ziemlich große! Wie halten die ihre Platten gerade? Ich habe schon gesehen, das Leute Quer durch die Platte Gewindestangen gemacht haben. Hilft das wirklich, oder gewinnt nicht doch das Holz? Beim Hausherrn ist auch eine von dieser Art auf der Seite mit den Hobelbänken. (Der Luxemburger)

Gruß
Markus


Hallo Markus!

Christophs Bemerkungen zum Gestell unterstreiche ich 100%, gehe aber bei Aufstand auf dem Boden eventuell noch einen Schritt weiter. Wenn die Unebenheit ganz schlimm ist, kann man mit Maschinenstellfüssen arbeiten. Die gleichen nicht nur aus, sondern sichern auch sehr gut gegen das Wegrutschen.

Amerikanische Bänke mit Hirnleisten kenne ich zuhauf. Die sind mit Sicherheit die häufigste Variante. Von der Gewindestangenmethode kann man sich ganz sicher keine Ebenhaltung der Platte erhoffen. Wie soll das eine Gewindestange leisten? Habe das eben mal probiert - eine 1 Meter lange 12er Stange biege ich händisch relativ leicht um sicher 2 cm und das Holz bringt wesentlich grössere Kräfte auf. Was die Stangen können ist zu verhindern, dass die Platte wegen einer unzureichenden Verleimung aufgeht. Das sind dann praktisch dauerhaft angebrachte Zwingen.

Generell würde ich auch von den Leimholzbindern abraten. Die Qualität kann sehr stark schwanken und krummgezogene Binder (der wahrscheinlich billigen Qualität) habe ich auch schon des Öfteren gesehen. Bei selbst aufgeschnittenem Holz hast Du sehr viel mehr Freiheiten. Als meine Bank entstand besass ich auch nur eine Handkreissäge und habe das Holz in der Garage aufgesägt und z.T. auch verleimt. (siehe Link)

Gruss

Rolf


Re: Anderer Ansatz

Verfasst: Mi 25. Sep 2013, 18:36
von Markus Klatt
[In Antwort auf #135567]
Hallo Pedder,

was Staubexplosionen angeht, da ist die Heizung das kleinste Problem! Solange man keine alte Schwerkraftheizung mit Kohle/Holzfeuerung hat, stört das eine moderne Heizung nicht im geringsten. Unsere hat (leider, sonst hätte ich kein Feuchtigkeitsproblem) sogar eine Frischluftansaugung von außen.
Das Hauptproblem auf diesem Gebiet sind in erster Linie die Lichtschalter und vor allem Elektrische Handmaschinen! (Bürstenfeuer) Außerdem, ein guter Neandertaler verwendet keine Elektrischen Maschinen und geht für größere Schleifarbeiten nach draußen. (Spart Putzarbeit)
Wenn du dir wegen Staubexplosionen sorgen machst, eine Frage von mir. Hast du EX-Schalter und Lampen in deiner Werkstatt? Ich vermute mal nicht, denn die sind S....teuer.

Gruß
Markus

ps. Ein (normaler) Werkstattstaubsauger ist in solchen Zonen ebenfalls verboten! Die Vorschriften sind irre, haben aber ihre Berechtigung. Die stärkste Explosion in Europa, die mir bekannt ist war mal eine Mühle bei Hamburg. (Mehlstaubexplosion)


Re: Anderer Ansatz

Verfasst: Mi 25. Sep 2013, 19:02
von Rolf Richard

ps. Ein (normaler) Werkstattstaubsauger ist in solchen Zonen ebenfalls verboten! Die Vorschriften sind irre, haben aber ihre Berechtigung. Die stärkste Explosion in Europa, die mir bekannt ist war mal eine Mühle bei Hamburg. (Mehlstaubexplosion)


Das war sicher verheerend, aber bei weitem nicht die gewaltigste Detonation: Die geschah vermutlich 1921 in Ludwigshafen. Die Explosion war noch in München zu hören und 561 Menschen starben. Man soll aber nicht Katastrophen gegeneinander aufrechnen.

Abgesehen davon glaube ich nicht, dass bei uns der Schornsteinfeger eine solche erhebliche Brandlast wie eine Holzwerkstatt im Heizungskeller zulassen würde. Das ergäbe vermutlich sein Veto. (Ist allerdings von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich)

Gruss

Rolf



Re: Vorstellung und Frage wegen Hobelbankbau *MIT BILD*

Verfasst: Mi 16. Okt 2013, 19:48
von Markus Klatt
[In Antwort auf #135545]
Hallo zusammen,

ich habe eure Tips und Kritiken in die weitere Planung übernommen.

Ich habe jetzt alle Verbindungen des Rahmens, in Schlitz und Zapfen geplant. Dazu eine Veritas Hinterzarge vom Hausherrn, auch wenn das Teil schon weh tut. Aber unsere Altvorderen werden sich bei den Teilen schon was gedacht haben. Außerdem werden es wahrscheinlich 2 Bänke werden. No. 2 (einfach, aber stabil und min. 2m lang) kommt entweder in die Garage oder in die Firma. (Zum Rohholz abrichten.)

Jetzt muss ich es nur noch einmal zum Holzhändler schaffen. Leider beißen sich seine Öffnungszeiten, mit meinem Terminplan und die Wunschliste aus der Familie wird immer länger.

Wegen des Klimas im Keller: Ich bin gerade am messen, aber zu mindestens im Arbeitszimmer habe ich das gleiche Klima wie im Heizungsraum. 21Grad und 68-69% Luftfeuchte. Mit zwei Hygrometern gemessen. Nein, wir haben keine Schimmelprobleme! Das Haus ist einfach ca. 80 Jahre alt, hat zum Glück keine Fassadendämmung und ganz leicht undichte Fenster. Dafür haben wir im Sommer jede menge Spinnen! (leichte Spinnenphobie)

Gruß
Markus