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Re: Gewicht

Verfasst: Sa 7. Sep 2013, 22:04
von Tom B.

Schönen guten Abend,

sorry Rolf & Christoph - hatte ich tatsächlich verwechselt.

Ist auch eine sehr schöne Bank geworden bei Dir! Beruhigt mich zu sehen, dass nicht nur mir Fehler beim Bauen passieren :-)

Herzliche Grüße

Tom


Re: Gewicht

Verfasst: So 8. Sep 2013, 15:07
von Rolf Richard

Tom,

da lief wirklich nicht alles glatt. Erst hats beim Auftrennen der Buchenbohlen die Kreissäge geschrottet, dann bei anderer Arbeit die eine Bizepssehne abgetrennt. Zwangspause!

Auch mit dem Holz gabs Kampf. Es war das zweites Holzprojekt, das erste war die Treppe, die man auf einigen Bildern sieht. Und mit dem Hobeln gings auch noch nicht so gut. Trotz aller Widrigkeiten ist es schön, heute auf der Bank zu arbeiten und Du wirst sicher auch Deine Freude dran haben, wenn Dein Projekt komplettiert ist.

Gruss

Rolf




Gratulation

Verfasst: So 8. Sep 2013, 19:30
von Erich Kronlechner (Austria)
[In Antwort auf #135469]
Super Arbeit Respekt !!!




Das Gestell, die Zangen einige Fragen

Verfasst: Do 12. Sep 2013, 10:15
von Pedder
[In Antwort auf #135469]
Hallo Tom,

bei aller Schönheit der Platte (die ist toll!) reizt mich vor allem das Gestell,
weil man einen Schrank unterbringen kann. Hast Du schon dran gehobelt? Ist es stabil so?

Warum hast Du die Hinterzange von LN genommen?

Mich wundert auch, dass Du die Hakenleiste (ist ja eigentlich ein Balken)
schon vor der Montage der Vorderzange fest verleimt hat.
Das Bohren wäre doch leichter bei loser Leiste, oder?

Und nur ganz am Rande: was machst Du dann mit der Ulmia?
Zweitbak für die groben Sachen?

Liebe Grüße
Pedder



Re: Das Gestell, die Zangen einige Fragen

Verfasst: Do 12. Sep 2013, 14:59
von Tom_70

Hallo Pedder,

viele sehr gute Fragen! Ich versuche mal, sie zu beantworten:

1. Gestell
„richtig“ gehobelt habe ich leider noch nicht – ich hab ja noch keine Spannmöglichkeit. Von daher kann ich Dir – leider – noch keine praktischen Erfahrungen berichten.

Was aber schon mal – sehr gut – ging, war, dass ich ein Brett an einer Kante links habe anschlagen lassen (mit Zwinge festgemachtes Brett) und da ein paar Hobelzüge gemacht habe.

Ergebnis:
- Die Platte ist ruhig geblieben (bisher ist sie noch nicht mit dem Gestell z. B. über Schrauben verbunden sondern nur aufgelegt).
- Das Gestell war völlig unbeeindruckt; kein Verwinden feststellbar

Aber Du hast Recht. Auch meine größten Bedenken waren, dass sich das Gestell wegen der fehlenden Querverstrebung unten/vorne verwindet. Ich habe deshalb auch lange mit mir gerungen, das „Risiko“ einzugehen, unten/vorne keine breite Verstrebung anzubringen (wie hinten/unten). Ich habe mich dann dazu entschieden, eine Behelfslösung zu wählen. Sollte es widererwartend doch nicht gehen, kann ich das Gestell auch wieder auseinander nehmen und – doch noch – vorne/unten eine breite Verbindung einfügen.

Konstruktiv habe ich allerdings versucht, die zu erwartenden Verwindungskräfte (oder wie auch immer man sowas nennen möchte) so gut es geht, aufzufangen:
- Unten/hinten eine sehr breite Strebe (verzapft + Schraube mit Gewindequerbolzen)
- oben/vorne eine relativ schmale Strebe (verzapft + Schraube mit Gewindequerbolzen)
- oben/hinten eine relativ schmale Strebe (verzapft + Schraube mit Gewindequerbolzen)
- zwischen die beiden oberen Streben eine rd. 4 cm dicke Eichenplatte (ehem. Ikea Küchenarbeitsplatte) eingebracht (Nut & Feder Verbindung; stramm). Die Platte stammt aus der „Vorgängerbank“ (d.h. sie lag schlicht auf 2 Böcken).
Ich hoffe, durch die dadurch erhöhte „Reibung“ & die doch recht fest anziehbaren Schrauben (sie sitzen ja nicht nur im Hirnholz, wo man sie nicht so fest anziehen könnte) dem Verwinden Einhalt gebieten kann.

Wichtig war mir, Flexibilität zu haben. Ich möchte mit den Füßen vorne noch im Sitzen drunter kommen können. Aber gleichzeitig meine Werkzeugkisten drunter aufbewahren können. Eine untere Querverstrebung würde da enorm stören. Evtl. – das ergibt sich mit der Zeit – mach ich mir da auch noch einen kleinen Unterschrank drunter. Wenn, dann aber eigentlich nur, wegen der Optik. Masse hat die Bank schon genug 

2. LN – Hinterzange
Das war auch ein Punkt, an dem ich – lange – mit mir gerungen habe; das Ding ist doch recht teuer…
Ich muß zugeben, ich bin, was LN angeht, ziemlich von denen „eingelullt“…  Ich bin schlicht begeistert von der Qualität & Güte, die die fertigen. Das hatte bisher alles Hand & Fuß, was ich von denen gekauft habe. Ja, sie sind teuer. Stimmt. Gutes Werkzeug kostet aber Geld…

Dieter hat ja auch eine sehr schöne Hinterzange im Angebot. Die kam auch in Frage. Von den Eckdaten unterscheiden sie sich nicht wirklich. Bei der LN hat mir aber gefallen, dass sie nachjustiert werden kann. Am Ende war’s dann – wie so oft – eine Bauchentscheidung. Wohl auch, um „im System“ zu bleiben. Der Vernunftgedanke war da – mit Sicherheit – nicht unbedingt das ausschlaggebende Momentum…

Bei der Vorderzange hatte ich mich recht schnell auf diejenige von LN festgelegt. Ich wollte zwingend eine mit Kettenantrieb. Da kenne ich nur noch die von Veritas. Bei der gefällt mir schlicht der Kettendeckel nicht. Hinzu kommt, dass ich von den Veritas Hobeln nicht in dem Maße „überzeugt“ bin, wie von denjenigen von LN. Obgleich Veritas sehr gutes Werkzeug macht. Am ehesten trifft’s wahrscheinlich, wenn ich sage, dass mir bei LN die Kombination vom klassischen Design, gepaart mit überragender Qualität überzeugt. Bei den Hobeleisen z. B. halten die LN Eisen um den Faktor 0,3 bis 0,5 mal länger die Schärfe als diejenigen von Veritas. Die Spiegelseiten sind bei LN nahezu perfekt plan, bei Veritas braucht’s doch noch Nacharbeit. Das kann man denke ich ewig diskutieren. Wohl ähnlich wie „Mercedes“, „BMW“ oder „Audi“… 

3. Alte Ulmia
Das wird sich entwickeln. Stand jetzt plane ich tatsächlich, sie zu behalten und eher für die „dreckigen“ Sachen zu nutzen. Zusätzliche Ablagefläche brauche ich aber allemal z. B. für Halbfertiges. Da würde aber natürlich auch ein schlichter Tisch reichen. So können die Kinder aber auch noch gleichzeitig mit mir in der Werkstatt arbeiten. Finde ich ganz nett.

4. Hakenleiste
Ein sehr interessanter Ansatz, die Löcher vor dem Verleimen anzubringen! Schade, dass ich die Idee nicht auch schon vorher hatte. Hätte ich glatt übernommen. In den bisherigen Beschreibungen war die Hakenleiste auch schon Verleimt. Die Einbauanleitung für die Vorderzange von LN geht auch schon einer bereits angebrachten Hakenleiste aus. Die Maße, die dort vorgegeben werden sind recht „genau“, d.h. für evtl. notwendige Korrekturen, die sich beim Verleimen (zumindest bei mir ) immer ergeben, wäre dann keine Möglichkeit mehr.

Aber Du hast Recht. So muß ich – sehr mühsam, da über Kopf – noch ein wenig von der Hakenleiste wegstemmen und die Schrauben anbringen. In der Einbauanleitung legen sie die Platte zwar um. Da das Ding aber – höllisch – schwer ist, ich sie alleine nicht gehoben bekomme und meine Frau streikt, werde ich das jetzt doch recht mühsam auf dem Rücken liegend machen. Eine Möglichkeit ist noch, dass mir noch ein Freund hilft, wenn er grad mal da ist. Das wird sich schon noch ergeben.

Herzliche Grüße

Tom



Re: Das Gestell, die Zangen einige Fragen

Verfasst: Fr 13. Sep 2013, 00:02
von Tom B.

Hallo Pedder,

viele sehr gute Fragen! Ich versuche mal, sie zu beantworten:

1. Gestell
„richtig“ gehobelt habe ich leider noch nicht – ich hab ja noch keine Spannmöglichkeit. Von daher kann ich Dir – leider – noch keine praktischen Erfahrungen berichten. Das Abrichten der Platte an sich - und da ging's ziemlich zur Sache... - hat aber schon mal super funktioniert.

Was aber schon mal – sehr gut – ging, war, dass ich ein Brett an einer Kante links habe anschlagen lassen (mit Zwinge festgemachtes Brett) und da ein paar Hobelzüge gemacht habe.

Ergebnis:
- Die Platte ist ruhig geblieben (bisher ist sie noch nicht mit dem Gestell z. B. über Schrauben verbunden sondern nur aufgelegt).
- Das Gestell war völlig unbeeindruckt; kein Verwinden feststellbar

Aber Du hast Recht. Auch meine größten Bedenken waren, dass sich das Gestell wegen der fehlenden Querverstrebung unten/vorne verwindet. Ich habe deshalb auch lange mit mir gerungen, das „Risiko“ einzugehen, unten/vorne keine breite Verstrebung anzubringen (wie hinten/unten). Ich habe mich dann dazu entschieden, eine Behelfslösung zu wählen. Sollte es widererwartend doch nicht gehen, kann ich das Gestell auch wieder auseinander nehmen und – doch noch – vorne/unten eine breite Verbindung einfügen.

Konstruktiv habe ich allerdings versucht, die zu erwartenden Verwindungskräfte (oder wie auch immer man sowas nennen möchte) so gut es geht, aufzufangen:
- Unten/hinten eine sehr breite Strebe (verzapft + Schraube mit Gewindequerbolzen)
- oben/vorne eine relativ schmale Strebe (verzapft + Schraube mit Gewindequerbolzen)
- oben/hinten eine relativ schmale Strebe (verzapft + Schraube mit Gewindequerbolzen)
- zwischen die beiden oberen Streben eine rd. 4 cm dicke Eichenplatte (ehem. Ikea Küchenarbeitsplatte) eingebracht (Nut & Feder Verbindung; stramm). Die Platte stammt aus der „Vorgängerbank“ (d.h. sie lag schlicht auf 2 Böcken).
Ich hoffe, durch die dadurch erhöhte „Reibung“ & die doch recht fest anziehbaren Schrauben (sie sitzen ja nicht nur im Hirnholz, wo man sie nicht so fest anziehen könnte) dem Verwinden Einhalt gebieten kann.

Wichtig war mir, Flexibilität zu haben. Ich möchte mit den Füßen vorne noch im Sitzen drunter kommen können. Aber gleichzeitig meine Werkzeugkisten drunter aufbewahren können. Eine untere Querverstrebung würde da enorm stören. Evtl. – das ergibt sich mit der Zeit – mach ich mir da auch noch einen kleinen Unterschrank drunter. Wenn, dann aber eigentlich nur, wegen der Optik. Masse hat die Bank schon genug 

2. LN – Hinterzange
Das war auch ein Punkt, an dem ich – lange – mit mir gerungen habe; das Ding ist doch recht teuer…
Ich muß zugeben, ich bin, was LN angeht, ziemlich von denen „eingelullt“…  Ich bin schlicht begeistert von der Qualität & Güte, die die fertigen. Das hatte bisher alles Hand & Fuß, was ich von denen gekauft habe. Ja, sie sind teuer. Stimmt. Gutes Werkzeug kostet aber Geld…

Dieter hat ja auch eine sehr schöne Hinterzange im Angebot. Die kam auch in Frage. Von den Eckdaten unterscheiden sie sich nicht wirklich. Bei der LN hat mir aber gefallen, dass sie nachjustiert werden kann. Am Ende war’s dann – wie so oft – eine Bauchentscheidung. Wohl auch, um „im System“ zu bleiben. Der Vernunftgedanke war da – mit Sicherheit – nicht unbedingt das ausschlaggebende Momentum…

Bei der Vorderzange hatte ich mich recht schnell auf diejenige von LN festgelegt. Ich wollte zwingend eine mit Kettenantrieb. Da kenne ich nur noch die von Veritas. Bei der gefällt mir schlicht der Kettendeckel nicht. Hinzu kommt, dass ich von den Veritas Hobeln nicht in dem Maße „überzeugt“ bin, wie von denjenigen von LN. Obgleich Veritas sehr gutes Werkzeug macht. Am ehesten trifft’s wahrscheinlich, wenn ich sage, dass mir bei LN die Kombination vom klassischen Design, gepaart mit überragender Qualität überzeugt. Bei den Hobeleisen z. B. halten die LN Eisen um den Faktor 0,3 bis 0,5 mal länger die Schärfe als diejenigen von Veritas. Die Spiegelseiten sind bei LN nahezu perfekt plan, bei Veritas braucht’s doch noch Nacharbeit. Das kann man denke ich ewig diskutieren. Wohl ähnlich wie „Mercedes“, „BMW“ oder „Audi“… 

3. Alte Ulmia
Das wird sich entwickeln. Stand jetzt plane ich tatsächlich, sie zu behalten und eher für die „dreckigen“ Sachen zu nutzen. Zusätzliche Ablagefläche brauche ich aber allemal z. B. für Halbfertiges. Da würde aber natürlich auch ein schlichter Tisch reichen. So können die Kinder aber auch noch gleichzeitig mit mir in der Werkstatt arbeiten. Finde ich ganz nett.

4. Hakenleiste
Ein sehr interessanter Ansatz, die Löcher vor dem Verleimen anzubringen! Schade, dass ich die Idee nicht auch schon vorher hatte. Hätte ich glatt übernommen. In den bisherigen Beschreibungen war die Hakenleiste auch schon Verleimt. Die Einbauanleitung für die Vorderzange von LN geht auch schon einer bereits angebrachten Hakenleiste aus. Die Maße, die dort vorgegeben werden sind recht „genau“, d.h. für evtl. notwendige Korrekturen, die sich beim Verleimen (zumindest bei mir ) immer ergeben, wäre dann keine Möglichkeit mehr.

Aber Du hast Recht. So muß ich – sehr mühsam, da über Kopf – noch ein wenig von der Hakenleiste wegstemmen und die Schrauben anbringen. In der Einbauanleitung legen sie die Platte zwar um. Da das Ding aber – höllisch – schwer ist, ich sie alleine nicht gehoben bekomme und meine Frau streikt, werde ich das jetzt doch recht mühsam auf dem Rücken liegend machen. Eine Möglichkeit ist noch, dass mir noch ein Freund hilft, wenn er grad mal da ist. Das wird sich schon noch ergeben.

Herzliche Grüße

Tom


Re: Eine Hobelbank entsteht - sehr viele Bilder

Verfasst: Fr 13. Sep 2013, 21:40
von Johannes M
[In Antwort auf #135468]
Hallo Tom,

da hast Du ja ein ganz schön dickes Projekt gestemmt (Respekt). Allerdings habe ich so meine Zeifel ob die Konstuktion so ganz richtig ist, und zwar die Hirnleisten. Du hast sie in der Mitte fixiert, so das sie nach vorne und hinten arbeiten können. Meines Wissens fixiert man sie normalerweise vorne, so das sie an der vorderen Kante bündig an der Kante bleiben. Ich vermute, daß es bei der Hinterzange Probleme geben kann. Eventuell kannst Du das ja noch ändern.

Es grüßt Johannes


Re: Eine Hobelbank entsteht - sehr viele Bilder

Verfasst: Sa 14. Sep 2013, 07:00
von Tom B.

Schönen guten Morgen Johannes,

Danke für das Lob & die Anregung.
Ja, Du hast Recht, dass die Hirnleisten arbeiten können müssen. Deswegen habe ich sie über die Breite auch nicht verleimt sondern mittig nur mit einer recht massiven Schraube gesichert. Auf der linken Seite (Vorderzange) habe ich die Bankhakenleiste über die gesamte Länge gehen lassen - um so einen Versatz, der beim arbeiten der linken Hirnleiste entsteht, nicht auf der Spannfläche der Vorderzange zu haben (das gefällt mir bei der Ulmia nicht so gut). Diese (linke) Hirnleiste ist vorne mit der Bankhakenleiste verleimt.

Rechts siehts anders aus. Derzeit ist sie nicht verleimt. Zur Hinterzange ist noch ca. 1 - 2 mm Luft, um auch nach vorne arbeiten zu können. Diese "Fuge" (finde ich) ist iO. Sollte die rechte Hirnleiste (nach vorne) mehr als das arbeiten, könnte ich sie noch an der Platte vorne verleimen. Da hast Du Recht. Ich möchte das aber gerne noch abwarten. Wenn's geht, würde ich mir das gerne sparen. Nicht, weil ich sonst wieder alles auseinander nehmen müßte (das geht schon...) sondern weil ich gerne die Flexibilität haben möchte, künftig auch die Hirnleisten wieder abzubekommen. Mit Leim wird's dann um einiges schwieriger. Rechts kann die Hirnleiste ja auch noch nach hinten arbeiten und mit ein wenig "Glück" verschiebt sich das Ganze nach hinten (und nicht nach vorne) wenn von vorne Widerstand von der Hinterzange kommt. Das "weiß" ich aber nicht....

Dir ein schönes Wochenende.

Herzliche Grüße

Tom


Re: Eine Hobelbank entsteht - sehr viele Bilder

Verfasst: Sa 14. Sep 2013, 09:04
von Christoph Meyer

Hallo Tom,

die Schraube an der Hirnleiste hat doch nur die Funktion die Hirnleiste auf der Feder zu halten. Normal sind die Hirnleisten mit der Vorderkante fixiert und bilden eine Art Rahmen um die Platte, die Platte arbeitet dann nur nach hinten. Um die Kante vorne zu fixieren könntest du die Feder und Hirnleiste auf den ersten cm verleimen und die Bohrung für die Schraube in der Hirnleiste zum Langloch weiten.

Grüße
Christoph


Re: Eine Hobelbank entsteht - sehr viele Bilder

Verfasst: So 15. Sep 2013, 08:54
von Andreas Winkler

Hallo Tom,

eine sehr beeinruckende Hobelbank baust Du Dir! Und auch sehr schön dokumentiert, danke dafür.
Ich denke, das ist das, was man wirklich mal als massiv bezeichnen kann.

Zur Befestigung der Hirnleisten - vom Prinzip her ist die Befestigung der Hirnleisten in der Mitte bei "normalen" Bänken gut und funktionsfähig. Allerdings haben "normale" Bänke auch eine lange nicht so breite Bankplatte (von Haus auf und auch wegen der Beilade). Du beschreibst, daß es bei Dir 80 cm wären, und das ist schon eine Ansage. Quellen und Schwinden fallen bei 80 cm natürlich deutlich mehr ins Gewicht, als bei 40 oder nur 30 oder gar noch weniger cm.

Wie sich die Länge der Hirnleiste auf die Gängigkeit der Hinterzange auswirkt, hängt von der Holzfeuchte beim Einbauzustand und von der Umgebungsfeuchte im Jahresverlauf ab.
Die "Kunst" (naja, wohl bei jedem mehr das Glück - auch beim allergrößten Meister) ist es, die Feuchteverhältnisse für das Material so zu treffen, daß sie im Einbauzustand so sind, daß man für die Länge der Hirnleiste das unter normalen Verhältnissen maximale Schwindmaß der Platte erwischt (äh, also gemeint ist die im Jahresverlauf geringstmögliche Plattenbreite). Ob und wieviel man der Länge der Hirnleiste dann noch als Reserve aberkennt, bleibt den optischen Ansprüchen überlassen.
So wäre gewährleistet, daß für die Betätigung der Hinterzange keine Beeinträchtigung entsteht.
Das unter normalen Werkstattverältnissen (und nicht unter denen eines Labors) exakt zu treffen, hängt von vielen Faktoren ab und wäre wirklich Zufall, zumindest in meinen Augen.

Eine Möglichkeit wäre, es einfach draufankommen zu lassen und im gegebenen Fall die Hirnleiste nocheinmal auszubauen und ihr dann eine oder mehr Sägeblattstärken zu "gönnen" (müßte mit Deiner Kreissäge ja ohne Umschlag und Nacharbeit möglich sein).
Die andere Möglichkeit wäre die von Christoph und Johannes angesprochene, nämlich die Platte nahe an der Hinterzange zu fixieren. Ich würde das aber nicht mittels Leim machen, sondern eine zusätzliche Schraube eindrehen (muß ja keine ganz Dicke und Auffällige sein). Je nachdem, wieviel "Luft" Du in den Bohrungen für die bereits eingebaute Schraube und im Zapfenloch der Hirnleiste hast, müßten diese dann ggf. nochmal etwas vergrößert werden. Zumindest theoretisch und in Abhängigkeit von den Feuchteverhältnissen.

Wünsche weiter gutes Gelingen!

Gruß, Andreas