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In Antwort auf #131926]
Hallo an die Handhobler,
am Samstag kam das Paket von feine Werkzeuge mit dem Kunz-Plus Nr.5 und den jap. Wassersteinen 800 und 8000er Körnung (das Wort Körnung ist bei dem Feinen schon zuviel gesagt), gleichzeitig erhielt ich das Paket mit der MK2 Führung von Bernhard, herzlichen Dank auch von dieser Stelle Bernhard!
Gestern Abend habe ich ein wenig gehobelt, ans schärfen habe ich mich noch nicht getraut, jedenfalls nicht an das Kunz Eisen, der 5er Hobel produzierte ungewohnt feine und gleichmäßige Späne auf Wildkirsche und sogar Ahorn. Nach einigem Probieren suchte ich die feinst mögliche Einstellung, leider ließ sich der Span mit der Schieblehre nicht mehr zweifelsfrei messen.
Doch die Methode die Lagen Span zu vervielfältigen um so einen meßbaren Wert zu bekommen, der durch die Anzahl Lagen geteilt wird, funktionierte.
4 Lagen Span ergaben 0,15mm d.h. gerundet betrug die Einzelspandicke 0,04mm, wie gesagt ohne vorherige Bearbeitung des Eisens. Wie ich meine schon ein guter Wert!?
Heute Abend war es soweit, Steine ins Wasser dann die Spiegelseite mit 800 und 8000 bearbeitet, danach auf 25° in die MK2 Führung und die Schneide zunächst auf dem 800er geschliffen.
Da ich die gesamte Fase mit dem Filzstift geschwärzt hatte stellte ich schnell fest das Tresselt+Schlüter wohl auf einem runden Stein schleift und abzieht, denn es blieb ein schwarzer Balken in der Mitte über die gesamte Breite stehen, der auch so schnell nicht weg zu bekommen war, aber man hobelt ja mit dem vorderen bereits bearbeiteten Teil.
Also auf den 8000er Stein, man merkt hier kaum Abnahme aber das täuscht, sehr schnell vllt. mit 30 Zügen war die Fase spiegelblank, bis auf den "Balken".
Dann habe ich den Exzenter der MK2 um eine Stufe erhöht und siehe da mit wenigen Zügen entstand eine Mikrofase.
Mit einem unter gelegten Stahllinial (wie im Video von Heiko Resch) hab ich an der Spiegelseite mit wenigen Zügen eine sehr flache und kleine Fase angezogen.
Nach dem Abwaschen, Trocknen und schwach Ölen kam das Eisen zurück in den Kunz-Plus Nr.5...
Erst mußte ich etwas nach unten drehen, ich hätte vor dem Ausbau das Eisen zurück genommen, plötzlich nahm er Material ab, aber was war das, es kamen nur "Krümel", die direkt unten am Maul liegen blieben. Ich fädelte die vermeintlichen Krümel heraus und staunte nicht schlecht, es war ein zusammen gefalteter hauchdünner Span, der wie eine Ziehharmonika aussah nachdem ich ihn auseinander gezogen hatte. Ja klar ganz durchgängig war er noch nicht.
Nach einigen Versuchen mit der Hobelmesserstellung produzierte der Hobel deutlich feinere Späne als am Vorabend.
Einen der durchgängigen Späne faltete ich 3mal so das 8 Lagen aufeinander lagen, mein Meßschieber zeigte genau 0,2mm, rechnerisch sind das 0,025mm Spandicke, ich bin hoch zufrieden:-)))
Eine neue Welt tut sich auf, nach 20 Jahren Holzbearbeitung, es wird noch gut werden:-)
Nun noch eine Bitte an Tresselt+Schlüter, genau in dieser Verarbeitung und Qualität wünscht man sich nach diesem Erlebnis weitere Kunz-Plus Modelle!
Gruß Dietrich/der demnächst einige Rali´s anbieten könnte...