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Super
Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 20:27
von Andreas S.
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In Antwort auf #128603]
Hallo Klaus,
beide Varianten finde ich in jeder Hinsicht wirklich beeindruckend.
Wobei ich mir vorstellen kann, dass die Bilder der Olive mit einem kontrastierenden Hintergrund nochmal anders wirken.
Eine Frage zum Finish:
Womit hast Du die Olive oberflächenbehandelt?
Gruß Andreas
Re: Super
Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 20:35
von Klaus Kretschmar
Hallo Andreas,
die Oberflächen habe ich in 2 Stufen bearbeitet. Zuerst wurde Granat-Schellack 2x nass eingeschliffen. Damit bekommt Olive diesen goldenen Schimmer. Nass schliff ich es, um sicher zu gehen, dass die Oberfläche wirklich geschlossen ist. Danach wurde es 3x mit Tru-Oil eingelassen, jeweils mit Zwischen"schliff" mit Stahlwolle 0000.
Die Walnuss kontrastiert zum Messing mehr und wirkt auf den 1. Blick vielleicht besser. Die Olive ist etwas zurückhaltender was den Kontrast anbelangt aber -für meine Augen- unschlagbar, was die marmorierte Maserung anbelangt. Derart marmoriertes Holz habe ich selten gesehen. Letztlich ist es aber Geschmacksache, klar.
Viele Grüsse
Klaus
Re: Super
Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 20:59
von Andreas S.
Hallo Klaus,
herzlichen Dank für die schnelle und ausführlich Antwort.
Ich könnte mich - wenn ich müsste - nur schwer zwischen beiden Varianten entscheiden. Mein Hinweis bezog sich auch mehr auf die Bilder.
Durch den hellbraunen Hintergrund und die damit auch eher in bräunliche gehende Reflektion in den Wangen wirken die Olivenbilder weniger kontrastierende. Das heißt nicht, dass das Holz weniger schön ist. Mich würde ein Bild vor einem dunkleren oder einem weißen Hintergrund interessieren.
Die von Dir verwendete Olive ist ein Wahnsinns-Holz.
Ich sitze seit Weihnachten an einem kleinen Schmuckkästchen aus Olive und warte momentan auf die Brusso-Scharniere aus den USA, bevor es weitergehen kann. Daher betrachte ich Deine Olive natürlich ganz besonders neidisch.
Die von Dir beschriebene Oberflächenbehandlung klingt ziemlich aufwändig - und für mich sicher nicht erreichbar in einem "Zweitlings-Werk".
Tolle Arbeit Dein Infill, es macht sicher tierisch Freude und sicher und berechtigter Weise auch stolz. Viel Freude damit und daran.
Gruß Andreas
Re: Super
Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 21:11
von Klaus Kretschmar
Hi Andreas,
die Oberflächenbehandlung war überhaupt nicht anspruchsvoll! Die Schellack-Behandlung ist ein Klacks. Der Schellack wird in diesem Fall ja nicht als Finish genutzt sondern mehr als Klebstoff, um den Schleifstaub in den Poren zu binden. Mit dem Pinsel auftragen und sofort mit K 180 schleifen, das wars. Und das Tru-Oil? Ich kenne kaum ein schneller und einfacher zu verarbeitendes Finish. Dünn mit einem Pad oder Tuch auftragen, 2 Std. trocknen lassen, mit feinster Stahlwolle abreiben und wiederholen. Nach dem letzten Gang auch mit Stahlwolle abreiben und dann von Hand oder maschinell polieren. Das ist schon alles.
Der Vorteil des Tru-Oils besteht darin, dass es eine dauerhafte und widerstandsfähige Oberfläche verschafft, die zwar glänzt, aber nicht wie Lack. Vielmehr sieht es aus, als ob das Holz selbst glänzt. Und es fasst sich wie Holz an, nicht wie Lack. Ich kann es nur empfehlen.
Viele Grüsse
Klaus
Re: Infill Hobel Ron Brese
Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 21:39
von Gerhard
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In Antwort auf #128603]
Is der schön!
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Klaus, das ist der absolute Wahnsinn!
Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 22:44
von Klaus Kretschmar
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In Antwort auf #128623]
Hallo Marc,
vielen Dank! Der Bausatz ist sehr passgenau und daher relativ leicht zu bearbeiten. An Metallbearbeitung verbleiben eigentlich nur 2 Dinge, die haben es aber in sich. Beide Messingseiten des Kits sind im Bereich des Hobelbettes nicht endgültig geformt. Auf den Bildern des Kits sieht man den schwarz eingefärbten Bereich und die vorgesehene Markierung. Das muss der Käufer selber feilen, um sicher zu stellen, dass die Seiten bündig zum Bett der Füllung werden. Das fand ich relativ schwierig.
Noch schwieriger fand ich allerdings den letzten Schritt, nämlich das Bündigfeilen der Schrauben. Wenn die Füllungen fertig und auch gefinisht sind, werden sie montiert. Danach müssen die überstehenden Schraubenköpfe abgefeilt werden, bis sie nur noch ein wenig überstehen. Danach müssen sie mit Hammer und Körner (mit gerundeter Spitze) eigetrieben werden. Der Rest muss bündig zu den Messingseiten gefeilt werden. Das war schwierig und beschädigte die Seiten der aufwändig gefinishten Holzfüllungen. Die mussten danach nochmal überarbeitet werden. Aber es geht wohl nicht anders, wenn die Füllungen "overstuffed" sind, d. h. bündig zu den Aussenseiten der Messingseiten sein sollen.
Insgesamt brauchte ich für die endgültige Ausführung mit Olivfüllungen gut 8 Stunden (ohne Testlauf mit Walnuss-Infills).
Viele Grüsse
Klaus
Re: Klaus, das ist der absolute Wahnsinn!
Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 22:49
von Klaus Kretschmar
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In Antwort auf #128624]
Hallo Felix,
den Hobel bringe ich nach Darmstadt mit - und noch ein paar Sägen :-).
Übrigens bekommen Pedder und ich demnächst auch eine Hegner Dekupiersäge. Mal sehen, ob das Griffemachen hierdurch einfacher wird. Für geschlossene Griffe bringt es aber ganz sicher etwas! Hierzu habe ich bei Gero ganz sicher einige Fragen an dich, gut, dass du da sein wirst.
Viele Grüsse
Klaus
Re: Infill Hobel Ron Brese
Verfasst: So 16. Jan 2011, 09:04
von Gerd Fritsche
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In Antwort auf #128603]
Hallo Klaus,
das ist ja wirklich eine schöne Arbeit und die Olive sieht super aus. Hast du das Holz geölt?
Gruss Gerd.
Re: Infill Hobel Ron Brese
Verfasst: So 16. Jan 2011, 10:08
von Klaus Kretschmar
Hallo Gerd,
auch dir vielen Dank. Wie oben ausgeführt, wurden die Holzteile mit Tru-Oil gefinisht. Du hast ein Fläschchen davon :-)
Übrigens: Die Härterstoffe im Tru-Oil reagieren nicht mit Luft, sie reagieren mit Licht. Es ist daher unbedingt notwendig, das Mittel dunkel zu lagern. Andernfalls bildet sich nach kurzer Zeit eine ständig dicker werdende Haut. Die Qualität wird dadurch sehr vermindert, weil das Tru-Oil dann immer länger zum Aushärten braucht.
Herzliche Grüsse
Klaus
Re: Infill Hobel Ron Brese
Verfasst: So 16. Jan 2011, 13:18
von Dirk Boehmer
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In Antwort auf #128603]
Hallo Klaus,
wirklich eine absolut gelungene Arbeit. Die Maserung der Olive
ist wunderschön. Trotzdem gefällt wir die Nussbaumvariante
besser, da das dunkle Holz zum hellen Messing einen Kontrast
bildet. Diese würde ich auch in der Werkstatt eher einsetzen,
den Hobel aus Olive dann ins Wohnzimmer stellen. Zum arbeiten
zu schade. In Darmstadt werde ich ihn mir gern genauer anschauen...
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Dirk