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Re: Heavy Metal?

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 11:24
von reinhold

hallo Pedder,

der Low Angle Jack wäre mir als Allrounder auch zu schwer. Und der 5er Juuma wiegt gleich viel und hat dazu den Nachteil, dass die Maulweite umständlich zu verstellen ist.
Mein Allrounder ist der Flachwinkel-Putzhobel (Low-Angle Smooth Plane) von Veritas. Er hat den Vorteil eines leicht und einfach verstellbaren Hobelmauls, sodass auch dicke Späne kein Problem sind. Und ich habe drei Eisen mit unterschiedlichem Anschliff. Mit 2000 g ist eher auf der leichten Seite,wiegt nur ungefähr 2/3 des 5er Juuma.

gruss!
reinhold




Rechenfehler

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 11:52
von reinhold

Kopfrechnen schwach:
nicht 2/3 sondern 3/4 !

tut mir leid.
reinhold




Warum der Spannhebel?

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 13:01
von Philipp

Schöner Test, schöne Bilder, vielen Dank!

Was mir einfach nicht einleuchten will, ist, warum die o.g. Hersteller, also auch die der Nobelhobel, die Klappe mit dem - in meinen Augen - lästigen Spannhebel anstatt mit einer Schraube versehen. Bei meinen beiden Stanleys (# 7 und # 8) sowie bei meinem Anant # 4 1/2 ist dieser Fixiermechanismus eine ganz große Schwachstelle und ein enormees Hindernis bei der exakten Spandickeneinstellung. Beim Spannen des Hebels schleppt dieser nämlich die Klappe immer ein wenig lateral mit noch oben und zieht dabei das Hobeleisen mit. Bei mir ist somit jedes Einstellen des Eisens ein Produkt ds Zufalls.
Viel einfacher wäre in meinen Augen eine Schraube, deren Anpreßdruck sich gut dosieren läßt und die nach der exkaten Eiseneinstellung einfach endgültig festgedreht wird. Einen Holzhobel mit Keil kann ich wesentlich genauer und schneller auf einen hauchdünnen Spann einstellen als Bailey-Hobel.
Ich würde nur ungern viel Geld in einen Nobehobel investieren wollen, der diesen unpraktischen Spannhebel besitzt (dennoch liebe ich meinen Stanley # 8, den ich von einem Forumsmitglied erwerben durfte ;-) ).

Grüße, Philipp




Re: Warum der Spannhebel?

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 13:41
von Dieter Schmid

Hallo Philipp,

die alten Record hatten eine solche Schraube. Die fand ich auch besser, weil sich der Anpreßdruck, wie Du schon sagst, besser dosieren läßt und man z. B. für die Eisenverstellung viel bequemer auf halbe Anpreßkraft stellen konnte. Ich hatte für die Juuma-Hobel bislang nicht die Option einer Schraube für die Klappe, es wird aber daran gearbeitet.

Gruß
Dieter




Re: Warum der Spannhebel?

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 14:24
von Philipp

@Dieter: die alten Record hatten eine solche Schraube. Die fand ich auch besser, weil sich der Anpreßdruck, wie Du schon sagst, besser dosieren läßt und man z. B. für die Eisenverstellung viel bequemer auf halbe Anpreßkraft stellen konnte. Ich hatte für die Juuma-Hobel bislang nicht die Option einer Schraube für die Klappe, es wird aber daran gearbeitet.


Hallo Dieter,

danke für Deinen Beitrag. Es freut mich zum einen, daß ich mit meiner Einschätzung anscheinend nicht völlig allein dastehe, und zum anderen, daß Du als Händler versuchst, bei Deinem Lieferanten auf sinnvolle Änderungen hinzuwirken.

Zwar kenne ich die Kostenkalkulationen eines Hobelherstellers nicht, würde aber vermuten, daß eine Klappe mit halbwegs gut gearbeitetem Spannhebelmechanismus nicht viel billiger in der Herstellung sein dürfte als eine simple Rändelschraube in der Klappe. Gut, der Spannhebel sieht eleganter aus, aber form follows function.

Dann bin ich ja mal gespannt, was sich in der Zukunft bei den Juuma-Hobeln so tut.

Viele Grüße, Philipp




Re: Hobeltest 2010 (lang, viele Bilder)

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 14:57
von Gerhard
[In Antwort auf #128224]
Hallo,

ich habe irgendwie verschalfen daß der Beitrag schon online ist.

Ich muß sagen daß mich der Juuma wirklich überrascht hat. Ich denke da war ich beim Test auch nicht alleine. Meine ersten Hobel waren ein ECE Putzhobel und ein Anant #4. Da war ich kurz davor die ganze Idee des Hobelns als nicht praktikabel zu verwerfen. Zurückgehalten hat mich da nur der Gedanke daß Generationen von Vorfahren nicht ganz falsch geliegen haben können. Bei meinem ersten Veritas ging mir dann ein Licht auf.

Beim Juuma ist das anders. Der Hobel funktioniert "out of the Box".
Und nach knapp 20 Minuten die wir für das Planen der Spiegelseite und Schärfen des Eisens investiert haben war der Hobel sehr gut zu benutzen.

Eine kleine Anmerkung zu den "krummen" Sohlen der neuen Hobeln. Haarlineale machen grundsätzlich unglücklich. Und keinr der Hobel im Test hatte "einen Bauch" in der Sohle (dann "schaukelt" die Sohle beim Abrichten). Wer möchte kann also gut nacharbeiten. Was Marc auch bei seinen LN getan hat.

Der definitv "schönste Hobel" im Test war für mich eindeutig der Clifton. Jumma und LN geben sich da nicht viel. Der Kunz ist etwas gewöhnungsbedürftig. Neben den drei Bedrock Modellen sieht er ungewohnt aus. Eher technisch als ansprechend.

Wo die LN den Juuma überlegen waren (meiner Meinung nach) war die Griffform. Die Juuma Griffe sind etwas klein. Der Zeigefinger muß nach vorne. Die Griffe sind auch etwas anders platziert. Wer "on the fly" die Schnitttiefe einstellen will kommt bei Juuma nicht an die Einstellschraube.

Fazit: In einer Welt in der Geld keine Rolle spielt würde ich mir den Clifton kaufen. Wenn Geld eine Rolle spielt definitiv den Juuma. Im Lieferzustand benutzbare Hobel im Bedrock Stil sind zu diesem Preis ziemlich einzigartig. Der Kunz wirkt irgendwie als würde er nicht so richtig in die Famiele passen. Nicht funktional sondern in Bezug auf liebgewonnene Gewohnheiten wie ein Eisenhobel zu sein hat: Bailey oder Bedrock.

Allerdings...
Ich hatte zwischendrin den 62´er Flachwinkler in der Hand um das Testbrett abzurichten. Irgendwie ist mir da wieder eingefallen daß ich ja eigentlich bekennender Flachwinkelfan bin.

Das waren dann auch noch von mir ein paar Anmerkungen in aller Kürze.
Wissenschaftlichem Anspruch hat der Test sicher nicht genügt. Sicher aber dem Anspruch an einen schönen Nachmittag.

Viele Grüße,
Gerhard




Nachtrag bezüglich Meßschraube..

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 15:02
von Gerhard
[In Antwort auf #128224]
Nochwas zur Meßschraube. So eine Tellermeßschraube zeigt natürlich mehr an als eine normale Meßschraube aus der Metallverarbeitung. Ich denke mal daß wir da bequem die Werte halbiert hätten da die Späne auf der kleinen Fläche komprimiert werden.

Auch so war es schwierig die dünnen Späne glatt unter die Meßschraube zu bekommen. Und wie Heiko schon schreibt: Es hat erstmal keine praktische Relevanz.

Viele Grüße,
Gerhard



"Liebgewonnene Gewohnheiten"

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 15:29
von Philipp

@ Gerhard: in Bezug auf liebgewonnene Gewohnheiten wie ein Eisenhobel zu sein hat: Bailey oder Bedrock.
.

Hallo Gerhard,

welche Gewohnheiten meinst Du denn? Und wer hat sie wann liebgewonnen?

Das Bailey-Prinzip hat doch so viele Nachteile, daß man diese nur mit äußerster Anstrengung liebgewinnen kann:

- Klappe mit Spannhebel (s. oben)
- schlecht zu verstellendes Hobelmaul (wozu ein Hobelmaul überhaupt verstellbar sein muß, ist mir eh schleierhaft. Es scheint das Prinzip "if you can't make it accurate make it adjustable." (hier bewußt in englischer Sprache wiedergegeben ;-) Man möchte noch ein "somehow" einfügen...) zu gelten.
- fummelige und schlecht zu bedienende Eisenfeineinstellung, je nach Hersteller mit beträchtlichem Leerlauf.
- kontraintuitive Eisenlateralverstellung.

Zwar habe ich den Kunz noch nicht in Händen gehabt, von der Beschreibung her jedoch scheint mir, als ob man endlich die "liebgewordenen Gewohnheiten" (sprich: die überholten und technisch wenig ansprechenden Lösungen) verworfen hätte und einen neuen, vielversprechenderen Weg eingeschlagen hätte. Das Verwerfen von "liebgewonnenen" Gewohnheiten mag zwar anfangs schwer fallen, am Ende kann es sich aber wie ein Befreiungsschlag anfühlen.

Viele Grüße, Philipp




relativ

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 15:31
von Pedder

Hallo Gerhard,

schon bei Friedrichs Bericht zur Hobelmeisterschaft 2009 mussten wir lernen, dass die Werte von Bügelschrauben und Schieblehren nicht so exakt sind - im Bezug auf die absoluten Werte. Aber für einen Vergleich sind sie schon ganz gut geeignet denke ich.

Liebe Grüße
Pedder




Heavy Metal oder Heavy Wood ? *MIT BILD*

Verfasst: Mi 1. Dez 2010, 15:34
von Marc Zimmer
[In Antwort auf #128234]
Hallo Forum

Dies wäre vielleicht eine Alternative zwischen Holz- und Eisenhobeln.

Es handelt sich um einen Stanley Transitional # 28 Fore plane mit 18'' Länge und 2'' Messer.
Gebaut zwischen 1870 und 1943.

Sehr angenehm zum Hobeln, gleitet sehr gut.

Christopher Schwartz benutzt in als Fore Plane im Video Coarse-Medium-Fine.

Als Smoother finde ich Metall-Hobel präziser

Gruß
Marc Z