Seite 2 von 2
Re: Lochbeitel und Nuthobeleisen
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 16:31
von Bert Wallraff
Hallo Berhard,
die Nuten sind für die Füllungen, ich glaube Philipp weiß wie man Schlitz und Zapfen macht.
Liebe Grüße Bert
Record 043 und überhaupt
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 16:42
von Philipp
[
In Antwort auf #128063]
Hallo Pedder,
das wäre in der Tat eine Lösung, denn auch in meinen Schubsladen schlummert noch ein 043, der es allerdings mit der Rechtwinkligkeit nicht sooo sehr hat und einmal überarbeitet werden muß, ehe er zum Einsatz kommen kann.
Mit geht's ja eigentlich weniger um den unglücklichen Umstand an sich, denn da ist schnell abgeholfen, wenn auch wenig elegant.
Mich wundert einfach immer wieder der Tatbestand, wie es zu solchen gedankenlosen Fehlentwicklungen kommen kann und wie sie sogar "traditionell" gefestigt werden, auch wenn niemand die Tradition des Wurschteln und Werkelns schätzen mag.
Wenn der Gebrauchswert einer Sache aus Gründen der "gewachsenen Tradition" oder des "Designs" oder weiß der Geier weshalb leidet, dann werde ich immer ein wenig ungehalten...
Viele Grüße, Philipp
Re: Lochbeitel und Nuthobeleisen
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 16:49
von Bernhard
Hallo Bert,
selbstverständlich ist Nut für die Füllung. Das ist mir aus eigener Erfahrung bekannt, aber vielen Dank für den Hinweis.
Ich möchte auch gar nicht anzweifeln, daß Philipp das nicht hinbekommt.
Meine Anmerkung zielte lediglich darauf, daß Nuten und Zapfenloch herstellen eigentlich zwei getrennte Prozesse sind, die in den wenigsten Fällen vereinbar sind. Bei Philipps kleinerem Projekt hätte jetzt vielleicht gepasst. Allerdings wage ich zu bezweifeln, daß man mit einem 8 Lochbeitel auch genau ein 8er Zapfenloch hinbekommt. Ich tippe, das Loch wird sicherlich größer.
Viele Grüße
Bernhard
Rechtwinkligkeit bei einem Nuthobel?
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 16:54
von Bernhard
Hallo Philipp,
da habe ich noch nie von einem Problem gehört. Kannst Du mir da helfen?
Viele Grüße
Bernhard
Re: Rechtwinkligkeit bei einem Nuthobel?
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 17:12
von Philipp
da habe ich noch nie von einem Problem gehört. Kannst Du mir da helfen?
Ja, wenn das Eisen nicht exakt rechtwinklig zum Anschlag eingespannt ist. Wie halt bei anderen Hobeln mit Anschlag halt auch.
Bei meinen 043 scheint es Verzug im Gußteil gegeben zu haben, wenn auch nix dramatisches.
Gruß, Philipp
Rechtwinkligkeit bei einem Nuthobel?
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 17:31
von Bernhard
Ich sehe da immer noch kein Problem. Toleranzen wirst Du bei dem 043 immer haben, da er
1.) kein Präsisionshobel ist
2.) bauartbedingt, da er verschiedene Eisen aufnehmen muß
Selbst wenn das Eisen nicht rechtwinklig zum Anschlag steht, dürfte es kein Problem sein. Du hättest eher noch den "Skew" Effekt (mir fällt gerade das deutsche Wort nicht ein).
Deiner Theorie folgend, dürfte kein 45er (oder ähnliche Hobel) ordentlich arbeiten. Oder glaubst Du diese Hobel wären alle genau rechtwinklig gearbeitet?
Viele Grüße
Bernhard
Re: Lochbeitel und Nuthobeleisen
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 21:50
von Andreas Winkler
[
In Antwort auf #128069]
Hallo Philipp,
mir geht es so, wie es Bernhard beschrieben hat - mit einem 8er-Eisen bekomme ich schwierig ein exakt auf die Tiefe 8mm breites Zapfenloch hin.
Das wäre dan ein Fall für ein Fall für ein 9mm-Nuthobeleisen (bei mir seltsamerweise eher für das, auf dem 7m/m draufsteht).
Sehe das auch so, daß bei Handwerkzeug mehr Toleranzen notwendig und auch vorhanden sind, als bei Maschinenwerkzeug.
Man nimmt das, was zusammenpaßt, ggf. paßt man das Werkstück an.
Auch in den "Anfangsjahren" der Maschinenbenutzung muß das noch so geswesen sein. Da wurden Fräser usw. noch selbst und nicht vom Schärfdienst geschliffen; Wendeplatten waren überhaupt noch nicht verbreitet.
In meiner Lehre sollte ich mal Rahmen mit eingestemmten Zapfen bauen; standardmäßig bin ich von 14mm dicken Zapfen ausgegangen, die Zapfen habe ich an der Fräse auf dieses Maß geschnitten; die passende Ketten für den Kettenstemmer waren zum Schärfen (oder die Maschine defekt?), jedenfalls mußten die Löcher an der Langlochbohrmaschine ausgefräst werden. Der 14er-Langlochbohrer war zwar scharf, aber brutal verschliffen, an ein 14er Zapfenloch war nicht zu denken. Ergebnis war, daß ich mir einen Rüffel vom Gesellen eingefangen habe, daß ich doch langsam wissen müsse, daß man erst das Zapfenloch macht und danach den Zapfen (weil das Loch varieren kann).
Auf jeden Fall sollte bei einem Zapfen mit Nut das Zapenloch so breit sein, wie die Nut.
Viele Grüße, Andreas
Metallersyndrom ;-)
Verfasst: Mi 10. Nov 2010, 22:21
von Heiko Rech
[
In Antwort auf #128053]
Hallo,
ich würde sagen: Metallersyndrom :-)
Viele Leute, besonders die mit einem beruflichen Hintergrund im Bereich Metall neigen dazu so zu denken wie du. Das ist jetzt nicht böse gemeint, Mein beruflicher Hintergrund in den letzten 12 Jahren ist die Holzindustrie, da denkt man auch eher so wie du und rennt mit der Schieblehre durch die Gegend.
Aber im Grunde genommen arbeitet der Schreiner einfach Passgenau, nicht unbedingt Maßgenau. Ob der Schrank nun 2000mm hoch ist, oder 2001mm ist in der Regel egal. Bei vielen Nuten ist es ebenso. Ob nun der Zapfen 8mm breit ist, oder 8,5 ist meist egal. Hauptsache die Passung stimmt.
Wie meine Vorschreiber schon erwähnt haben, halte ich es auch für nahezu unlösbar, mit einem 8mm Beitel ein genau 8mm Loch zu stemmen. In der Regel nimmt man das nächst schmälere Eisen und sticht dann passend nach.
Bei deiner beschriebenen Konstruktion (Nutzapfen) ist das allerdings ein wenig problematischer, da gibt die Nut alle anderen Maße vor, Aber auch hier würde ich ein 6mm Stemm bzw. Locheisen nehmen und nachstechen.
Was Nuthobel und Lochbeitel angeht, so sind das doch sehr selten gewordene Werkzeuge. Ich denke nicht, dass sich die Hersteller da noch viel Mühe geben werden irgendwas zu vereinheitlichen.
Gruß
Heiko