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Verlaufen
Verfasst: Di 16. Nov 2010, 12:19
von Pedder
Hallo Dirk und Philipp,
ein stärkeres Band wird nicht helfen. Leichte Wölbungen habe ich auch in Brettern, die mit einer guten Bandsäge aufgetrennt wurden.
Nach meinem Eindruck entstehen solche Wölbungen bei zu starkem Vorschub. Vielleicht doch zu zweit sägen und wirklich nur die Säge schneiden lassen und nicht reindrücken? und immer die Säge schön freischneiden lassen.
Und immer mal die Sägerichtung ändern?
Liebe Grüße
Pedder
Re: Verlaufen
Verfasst: Di 16. Nov 2010, 13:52
von Philipp
@Pedder: ein stärkeres Band wird nicht helfen. Leichte Wölbungen habe ich auch in Brettern, die mit einer guten Bandsäge aufgetrennt wurden.
Nach meinem Eindruck entstehen solche Wölbungen bei zu starkem Vorschub. Vielleicht doch zu zweit sägen und wirklich nur die Säge schneiden lassen und nicht reindrücken? und immer die Säge schön freischneiden lassen.
Und immer mal die Sägerichtung ändern?
Hallo Pedder,
wenn man beim Auftrennen von Bohlen mittels einer guten Bandsäge Wölbungen erhält, ist die BS oder das BS-Blatt vielleicht doch nicht so gut? Große Auftrennschnitte können auch sehr genau gehen, wie man u.U. an der Sägefurniertechnik sehen kann.
s. auch die kürzliche Diskussion jenseits des Ärmelkanals zu
http://www.borsonresaw.com/Ich habe gestern äußerst vorsichtig und mit möglichst geringem Druck gesägt, dabei auch die Sägerichtung mehrfach gewechselt.
Ich konnte aber feststellen, daß ich den Sägeschnitt auslenken konnte, obwohl das Blatt mit 5 cm ja recht breit, aber halt auch ziemlich biegsam ist. Bei einem steiferen Blatt stelle ich mir das schwieriger vor.
Aber mal sehen, was die nächsten Versuche so bringen, denn nur Versuch macht kluch ;-).
Viele Grüße, Philipp (heute abend wieder an der Säge, hechel, hechel...)
Re: Verlaufen
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 14:56
von Pedder
Hallo Philipp,
das ist ein intersanter Link. Wenn man den unbefangen ließt, weiß man auch, worauf es ankommt und worauf nicht.
Dort wird ein für Bandsägen sehr dünnes Blatt mit extrem geringer Schränkung genommen und das Blatt wird beim Austritt aus dem Holz gekühlt und vor dem Eintritt geölt. Außerdem wird es extrem gespannt. Und die Führungen sind speziell und sehr exact. Nein, so eine Säge war nicht im Einatz, als die Wölbungen entstanden.
Die Diskussion würde ich gern lesen, wo finde ich die?
Liebe Grüße
Pedder
Re: Verlaufen
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 15:24
von Philipp
Hallo Pedder,
die Diskussion hatte wohl eher das Ziel die Leistungsfähigkeit von Bandsägen zu erörtern (How good is your bandsaw?):
http://www.ukworkshop.co.uk/forums/how-good-is-your-bandsaw-t45967.htmlBei einer Bandsäge ist es sicherlich einfacher, ein dünnes und dennoch sehr stark gespanntes Blatt zu verwenden, als bei einer Spannsäge, wo das Sägeblat nur durch Stifte gehalten wird. Daß ein so dünnes Sägeblatt dann gerne an den Stiftlöchern ausreißt, hatte ich andernorts schon mal beschrieben. Es wäre sicherlich ein Fortschritt, Versuche mit einem dünnen, breiten und ausrißgesichertem (z.B. durch Aufschweißen von Doppeln) Sägeblatt die Auftrennversuche fortzusetzen (als hätten wir nichts besseres zu tun, ehrlich...;-)!
Ansonsten führt der Weg über das sehr dünne Sägeblatt wohl nicht sehr weit. Gestern habe ich weiter aufgetrennt, wieder mit dem 0,5 mm-Blatt mit 2,5 tpi und mit dem auf Längsschnitt umgefeilten Original-Gestellsägenblatt (ca. 0,7 mm stark). Letzteres war zwar etwas langsamer (müßte aber auch mal wieder neu geschärft werden) und die Schnittkerbe war breiter, jedoch war der Schnitt gerader als mit dem dünnen, grobgezahnten Blatt, das im Holz wieder verlaufen ist. Dann ist mit einer schmalen Sägekerbe nämlich nicht geholfen ("Japansägenparadoxon" :-) ).
Die Versuche gehen weiter, am Ende wartet das Gelobte Land!
Viele Grüße, Philipp
Re: Verlaufen
Verfasst: Mi 17. Nov 2010, 17:22
von Pedder
Hallo Philipp,
hier mal ein Bild einer historischen Rahmensäge. Die ist stark dimensioniert und hat auch eine Blatthalterung, die Spannung verträgt. Ich denke so muss das aussehen: vollflächige Überdeckung des Blattes und Sicherung mit mindestens zwei Schrauben je Seite. Da reißt kein Loch (wenn das denn bei 0,5mm überhaupt realistisch ist.)

Gesehen in der Tischlerei im Freilichtmuseum in Skansen, Stockholm.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Verlaufen
Verfasst: Do 18. Nov 2010, 11:18
von Dirk Baltzer
Hallo Philipp und Pedder,
Ich säge ebenfalls weiter an der Douglasie herum.
Die große Japansäge (nokogiri) habe ich frisch geschärft und ich ändere die Sägerichtung häufig.
Meiner Beobachtung nach darf man die Säge nicht zu sehr kippen. Wenn man ungefähr mit 90 Grad zur Längsrichtung an der Bohle sägt (was ja bei einer BS immer der Fall ist), dann sind die Chance ganz gut immer auf beiden Seiten am Riss zu sägen ohne daß es besonders schief wird.
Trotzdem fängt die Säge nach einer Weile an, sich dann langsam zu verklemmen. Wenn ich dann der großen Versuchung wiederstehe und anfange im 45 Grad Winkel weiter am Riss an beiden Seiten zu sägen, so geht die Arbeit wunderbar flott voran, aber die Katastrophe spielt sich im Inneren des Bretts ab.
Und schon nach wenigen weiteren Zentimeter geht dann gar nichts mehr.
Die abgebildete Rahmensäge sieht gut aus. Kann man so etwas irgendwo kaufen? Wahrscheinlich sogar besser als die Gestellsäge. Wenn es keine dicke Rahmensäge gibt, dann muß ich mir wohl eine Gestellsäge zulegen, allein um den Unterschied einmal zu erfahren.
Viele Grüße
Dirk
Rahmensäge
Verfasst: Do 18. Nov 2010, 23:09
von Pedder
Hallo Dirk,
von der Stange kaufen sicher nicht. Anfertigen (lassen) sollte aber kein großes Problem sein. Nur das Metallteil zum Schrauben würde mich persönlich vor Probleme stellen, weil ich keine Gewindestange an ein Lochblech schweißen kann. Aber viele können das. Wenn Du Hilfe beim Blatt brauchst, helf ich gern.
Liebe Grüße
Pedder
Re: Rahmensäge
Verfasst: So 21. Nov 2010, 11:22
von Dirk Baltzer
Pedder, vielen Dank für das Angebot.
Eine Rahmensäge - das wäre wirklich mal was. Im Moment scheint mir das allerdings zu kompliziert und ich werde morgen mal mit Berlin sprechen, und es mit einer Gestellsäge zunächst versuchen.
Derweil säge ich mit dem Japaner weiter. Ich probiere gerade einen anderen Schliff. Ich schräge den Zahnrücken etwas an. Dann greift die Säge nicht mehr so aggresiv und verläuft vielleicht auch nicht mehr so stark. Und ich habe die Säge etwas mehr geschränkt. Mal sehen, vielleicht geht jetzt gar nichts mehr aber probieren geht über studieren. Aber nach wie vor gilt: Ein Fitnessgerät für Weihnachten brauche ich nicht mehr!
Viele Dank nochmal für das freundliche Angebot.
Dirk
Re: Rahmensäge
Verfasst: Di 30. Nov 2010, 12:00
von Dirk Baltzer
So, - seit zwei Tagen probiere ich es jetzt mit der ECE Gestellsäge mit Längsschnittblatt.
Es geht schon wesentlich besser. Die Säge sägt allerdings deutlich langsamer. Aber sie verklemmt nicht. Ich habe den Eindruck, daß der Schnitt sehr viel breiter wird (einerseits durch die größere Schränkung und andererseits durch das etwas schiefe Sägen).
Und das beste ist, daß man Fehler korrigieren kann. Das Sägeblatt ist deutlich schmaler (nicht dünner) als die Temagori und damit kann ich beim Ausbrechen der Säge besser dagegensteuern.
Sobald ich "durch" bin, stelle ich ein Foto ein.
Dirk.
Re: Rahmensäge
Verfasst: Fr 3. Dez 2010, 21:41
von Dirk Baltzer
Liebe Forumsmitglieder,
seit dem ich mit der Gestellsäge arbeite, gibt es keine Ausrede mehr.
Das Brett ist aufgetrennt.

Auf dem unteren Rand des Bildes erkennt man die glatte Sägefläche, die mit der Temagori gesägt wurde. Aber schon bald war damit Schluß, weil die Säge einen Bogen gesägt hat und irgendwann nicht mehr zu führen war. Dies erkennt man auf dem Bild an der runden Einkerbung auf dem Brett.
Von der anderen Seite habe ich dann mit der Gestellsäge angefangen. Die Sägefläche ist wesentlich rauher aber brauchbar und eben.
Das Sägeblatt mußte ich während der Arbeit einmal nachschleifen. Jetzt ist es wieder fällig.
Es ist doch anstrengender als gedacht, aber man weiß danach, was man gemacht hat.
Viele Grüße, Dirk