Carvin Jack Schnitzwerkzeug mit 6 Klingen
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verstehe ich nicht....
Hallo Daniel,
ich habe zwar schon lange keinen Gaißfuß mehr, aber wo soll das Problem sein? Ich nehme mal an, das gute Stück ist nicht gekröpft und außen angeschliffen......Für innen brauchst Du einen passenden Formstein. Außen schärfst Du beide Schneiden einzeln. Da das eine scharfkantige "Dachform" ergibt, innen aber ein minimaler Radius nicht zu vermeiden ist, musst Du diese scharfe Außenkante zusätzlich etwas verrunden, sonst hat die Schneide dort eine vorstehende Spitze
Aber das ist natürlich Theorie. Wenn Du willst, kannst Du mir das Ding schicken (zur Adresse bitte mailen), bekommst es scharf zurück.
Friedrich
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. . . oder doch?
Hallo Friedrich,
ich denke daß Du das Problem verstanden hast, ohne daß ich es hätte genau beschreiben können.
Ich hatte Deinen Beitrag gelesen und bin dann gleich im Keller verschwunden,
habe die Ecke gerundet und siehe, ich bekam ihn 'schärfer', bzw. er schnitt jetzt.
Die relevanten Gaißfüße sind zwei Linolschnittmesser: klein und gekröpft - eines war Dank der Kinder am Speckstein eingesetzt. Ich bin jetzt aber mit Lupe in den Keller und hab mir gründlich bei der Arbeit auf die Finger und die Schneiden geschaut.
Das Problem war tatsächlich, daß ich meinte, aus den Seitenschneiden heraus die Spitze im Winkel herzustellen. Dadurch bekam die Sptize unten einen dicken Fuß.
So konnte ich nicht flach ansetzen; und je steiler, desto doller der Schneeschieber-Effekt...
Jetzt ist aber noch eine Frage aufgetaucht.
Wie stehen die Spitzen der Schneiden zum Eck?
Vom Gefühl her habe ich sie vor gesetzt, so daß die Seiten schneiden, ehe die Spitze greift, weil, so denke ich, jetzt das Holz an der Oberfläche nicht ausreißt.
War das richtig gedacht? Bzw. wann nutzt man welche Stellung?
Danke einstweilen, Daniel
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hmmm......
Hallo Daniel,
da bin ich jetzt überfordert weil ich (wie schon geschrieben) gar keinen Gaißfuß mehr habe. Wenn Du mir einen schickst, will ich mich da gern reindenken und könnte Dir dann auch sagen wie es (meiner Meinung nach) richtig ist.
Friedrich
Re: verstehe ich nicht....
[In Antwort auf #126169]
Hallo!
In der Tat geht es beim Schärfen des Gaißfußes darum, den Dorn der beim Schärfen der beiden Schneiden an der Spitze entsteht, genau bündig mit den Schneiden abzusetzen. Der Dorn würde im Holz hängen bleiben und dieses aufreißen.
Man erreicht diese Bündigkeit indem man die gesamte Kante an welcher sich die beiden Fasen treffen, durch hin und her wiegen beim Schleifen leicht abrundet. Nach und nach tritt der Dorn zurück und die Schneide passt sich dem kleinen Innenradius an. So kann man auch die Spitze optimal schärfen. Für Maschinen gibt es einfache Schleifvorrichtungen, es geht aber auch von Hand. Beides braucht Feingefühl und, wenn maschinell geschliffen wird, einen langsam laufenden Stein!
Die eigentliche Kunst liegt also vor allem in der Fasen"spitze"!
Diese sollte zu den Schneiden optimalerweise so stehen, daß sie im Holz gut greift und in etwa gleichzeitig mit den Schneiden wirkt.
Als Faustregel gilt: Die beiden Ecken sollten einen Rechten Winkel zwischen Schneide und Klingenkante aufzeigen!!
(Ich persönlich breche die Faustregel bei geraden Gaißfüßen gerne und ziehe die Schneidenecken ein klein wenig zurück in Richtung Heft. Gebogene oder gekröpfte Eisen schleife ich mit besagtem Rechten Winkel. Achtung: Bei den gekröpften gilt hier die Tangente als Winkelbezugspunkt!)
Abgezogen wird die Innenseite mit Formstein oder Abziehleder in entsprechendem Profil. Es geht auch ein Holzklotz mit Profil, auf welchen ein Leder aufgeleimt ist.
Bei Bedarf kann ich auch mal eine meiner Schneiden fotografieren...
Gruß, Marcus.
PS.: Beim Stöbern nach dem Artikel (aus diesem die Bestätigung zur Faustregel) habe ich weit und breit nichts vom "Carving Jack" sehen können...
Hallo!
In der Tat geht es beim Schärfen des Gaißfußes darum, den Dorn der beim Schärfen der beiden Schneiden an der Spitze entsteht, genau bündig mit den Schneiden abzusetzen. Der Dorn würde im Holz hängen bleiben und dieses aufreißen.
Man erreicht diese Bündigkeit indem man die gesamte Kante an welcher sich die beiden Fasen treffen, durch hin und her wiegen beim Schleifen leicht abrundet. Nach und nach tritt der Dorn zurück und die Schneide passt sich dem kleinen Innenradius an. So kann man auch die Spitze optimal schärfen. Für Maschinen gibt es einfache Schleifvorrichtungen, es geht aber auch von Hand. Beides braucht Feingefühl und, wenn maschinell geschliffen wird, einen langsam laufenden Stein!
Die eigentliche Kunst liegt also vor allem in der Fasen"spitze"!
Diese sollte zu den Schneiden optimalerweise so stehen, daß sie im Holz gut greift und in etwa gleichzeitig mit den Schneiden wirkt.
Als Faustregel gilt: Die beiden Ecken sollten einen Rechten Winkel zwischen Schneide und Klingenkante aufzeigen!!
(Ich persönlich breche die Faustregel bei geraden Gaißfüßen gerne und ziehe die Schneidenecken ein klein wenig zurück in Richtung Heft. Gebogene oder gekröpfte Eisen schleife ich mit besagtem Rechten Winkel. Achtung: Bei den gekröpften gilt hier die Tangente als Winkelbezugspunkt!)
Abgezogen wird die Innenseite mit Formstein oder Abziehleder in entsprechendem Profil. Es geht auch ein Holzklotz mit Profil, auf welchen ein Leder aufgeleimt ist.
Bei Bedarf kann ich auch mal eine meiner Schneiden fotografieren...
Gruß, Marcus.
PS.: Beim Stöbern nach dem Artikel (aus diesem die Bestätigung zur Faustregel) habe ich weit und breit nichts vom "Carving Jack" sehen können...
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Re: Danke für das Angebot....
- hallo Friedrich,
ich erlaube mir bei Gelegenheit drauf zurückzukommen,
ich habe bis jetzt mit aller Hilfe hier erste zufriedenstellende Schnittergebnisse erzeugt - ich werde also auf dem eingeschlagenen Weg weiter üben- aber wenn alle Stricke reißen, dann...
und dafür danke,
Daniel
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Danke für die ausführlichen....
Hallo Markus,
Danke für die ausführlichen Worte,
auch Dein Beitrag hat geholfen, den Gaißfuß besser zu verstehen,
und so habe ich auch erste erfolgversprechende Ergebnisse erzielt.
Aus Deinem Beitrag bleibt mir die Frage, wie Du auf ein Holzprofil Leder klebst,
wo Du doch einen sehr spitzen Winkel brauchst?
Bzw. ich brauche einen sehr spitzen Winkel für das Linolschnittmesser: klein und gekröpft...
Bisher nutze ich auf dem Profilholz schon benutzes, abgeriebenes 400er Schleifpapier.
Danke derweil, Daniel
Re: Danke für die ausführlichen....
Hallo Daniel!
Meine späte Rückmeldung durch Zeitknappheit bedingt...
Ich schärfe meine Messer mittlerweile mit der Schleifmaschine des schwedischen Herstellers an welchem seitlich Profillederscheiben mitlaufen.
Vorher hab ich, muss ich eingestehen, das feine Polieren bei so "schwierigen" Eisen wie einem gekröpftem(!) Gaißfuß(!) an der Innenseite gerne mal ausgelassen. Wichtiger ist hier, meiner Meinung nach, schon beim Messerkauf darauf zu achten, daß das Eisen fein ausgeschmiedet ist und eine schön glatte Spiegelseite aufzeigt. Hier reicht dann oft ein Polieren der Fase...
Abziehleder leime ich mit Wasserfestem Leim, die rauhe Zeite nach oben, mit passender Zulage. Ist es fertig verleimt wird es Anfangs und dann von Zeit zu Zeit mit feiner Schleifpaste versehen. "Aktiviert" wird die Schleifpaste wenn sie eingetrocknet ist mit einem Wasserzerstäuber.
Wie gesagt, ich hab mir so was noch nie für gekröpfte Eisen gebaut sondern nur für gerade Ball-, Hohl- und Hobeleisen sowie Bockfüße und Beitel. Ich denk aber daß sich auch dafür eine Lösung finden könnte...
Das Abziehleder dient, meiner Meinung nach, nur zum feinen Poliern der Schneide auf Fas- und ggf. Spiegelseite. Das Abnehmen des Grates nach dem Anschleifen der Fase führe ich zuvor mit feinen Wasser- oder Ölsteinen aus.
Gruß, Marcus.
P.S.: Eben jene besagte glatte Spiegelseite ist nach dem was ich auf Fotos erkennen konnte bein "Carving Jack" vielleicht auch nicht ganz gegeben...