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Re: Kühe, Kälber und Korrektur

Verfasst: Do 10. Dez 2009, 21:20
von Pedder

Hallo Axel,

Ich mein, S steht für Schrägung (Fleam) und die Blattstärke bekommt von Friedrich gar keinen Buchstaben (außer in der einen Abbildung), aber es ist nicht wirklich wichtig.

Liebe Grüße
Pedder



Re: Kühe, Kälber und Korrektur

Verfasst: Do 10. Dez 2009, 23:29
von Axel S

Lieber Peter!
Genau aus besagter Abbildung in Friedrichs Anleitung bezog ich das Kürzel S.
Eindeutig ist die Bezeichnung nicht - wie du richtig anmerks, da Friedrich auf der gleichen Seite unten S auch für die Schrägung verwendet (waran ich mich nicht erinnern konnte).
Danke denn ich bin über konstruktive Kritik immer dankbar.

lg
axel



Grat- nun ein Falzhobel *MIT BILD*

Verfasst: Di 22. Dez 2009, 01:36
von Axel S
[In Antwort auf #125967]
So - nun is es sich doch noch vor Weihnachten ausgegangen.
Aus dem Grathobel wurde nun ein Falzhobel. Diverse Einlagen
habe ich aus Rotbuche angefertigt. Das Eisen musste ich nicht umschleifen
(sonst hätt ich es sicher gelassen). Es ist kein Schmuckstück geworden
funktioniert aber einwandfrei (Erle) - somit steht dem Spiegelrahmenbau (Weihnachtsgeschenk) nichts mehr im Wege.

Ps: @Wolfgang und Pedder - ich hoffe ihr seit mihr nicht böse, dass ich
den Rat von euch nicht angenommen habe ;-) - aber es musste sein.

Allen liebe Grüße und ein angenehmes Weihnachtsfest
AXEL




böse??

Verfasst: Di 22. Dez 2009, 07:05
von Pedder

Hallo Axel,

wieso böse, es ist Dein Hobel und wenn er jetzt funktioniert ist doch alles gut.

Er sieht stabil aus und wird Dir hoffentlich gut Dienste leisten.

Liebe Grüße und
Frohes Fest

Pedder, der auch einen Falzhobel zu Weihnachten bekommt.




VORSICHT!

Verfasst: Di 22. Dez 2009, 08:56
von Philipp

Hallo Axel,

ist doch toll geworden! Es macht immer aufs Neue große Freude, wenn man ein altes und ausgenudeltes Werkzeug wieder zum guten und genauen Arbeiten bekommt. Ging mir mit meiner Plattbank auch so.

ABER VORSICHT: Es macht ein wenig süchtig, und schnell "verplempert" man mehr Zeit mit Werkzeugrestauration und -bau als mir dem Möbelbau ;-)

Viele Grüße
Philipp



VORSICHT! - Ja Ja die ist geboten

Verfasst: Di 22. Dez 2009, 19:16
von Axel S

Mal herzliche Gratulation auf diesem Wege zu deiner tollen Hobelbank!
Habe es noch nicht geschafft mir deine Ausführungen dazu komplett durchzulesen – aber echt Respekt!

Ja mit den alten (Holz)Werkzeugen ist es wirklich so eine Sache. Derzeit wartet die Überarbeitung eines riesigen Kurbelschleifsteins (Breite: 11 cm, Durchmesser: 45 cm, ein 10€ Kauf) samt Gestell – die Lagerung, das Abrichten und das Zentrieren hab ich schon erledigt, meine Hobelbank hab ich mit hohem Suchtfaktor auch endlich überarbeitet, und ein Nut-, ein Grund, und ein Grathobel sind auch fast fertig – ABER
wie du richtig sagst die Zeit geht auf Kosten der Werkstücke – aber es macht hat so viel Freude.
Ich hab mir aber fest vorgenommen nur mehr jene Werkzeuge herzurichten die ich für ein Projekt benötige.
Mit dem Grat/Falzhobel ist mir ein erster Schritt in diese Richtung gelungen – wenn ich da nicht schon wieder 4 Hobel (eine Kurzrauhbank von Johann Weiss & Sohn) ergattert hätte …..
Aber man lernt doch immer wieder viel dazu bei der Aufarbeitung von Werkzeugen und wie du sagst es gibt nichts Schöneres wenn sie ihre Arbeit wieder toll verrichten können und man schöne Dinge mit ihnen fertigen kann.
In diesem Sinne –auf die SUCHT!

lg
Axel




Re: Falzhobel restaurieren und Vorstellung im Foru

Verfasst: So 27. Dez 2009, 15:45
von Andreas Winkler
[In Antwort auf #125971]
Hallo Axel,

vieleicht handelt es sich bei Deinem 58°-Grathobel gar nicht um einen Grathobel. Könnte ein Hobel sein, der an einem Fenster einen sog. Kneiffalz hobelt. Vieleicht kannst Du ein Bild machen ?
Diesen und ähnliche Fälze (z.B. S-Falz, "Wolfsrachen") hat man früher auf der Bandseite von Fenstern anhobelt (angefräst).
Hatte den Vorteil, daß man durch den Kneiffalz ein "Übergreifen" (Kneifen, Zwicken) von Flügel und Stock erreicht und das Fenster zumindest in diesem Bereich dichter bekommt, als mit einem geraden Falz. Funktioniert allerdings nur auf der Bandseite, da sich das Fenster sonst logischerweise nicht mehr öffnen könnte. Gleichzeitiges Kippen und Drehen war natürlich ebenfalls nicht möglich; anno dazumal war das aber egal, da man Fensterflügel sowieso entweder nur gekippt (z.B. Oberlichter) oder nur gedreht hat. Drehkippbeschläge kammen erst später auf.

Gruß, Andreas




Grathobel - für Kneiffalz u. Vorstellung im Forum *MIT BILD*

Verfasst: So 27. Dez 2009, 19:05
von Axel S

Hallo Andreas,
interessanter Ansatz. Komplett im Bilde bin ich noch nicht wie der Kneiffalz
aussieht. Ich werd mal in meinem alten Schreinerbuch nachsehen.
Aber hier mal ein paar Bilder des Hobels.

Aber nun zum guten Stück:
Hobelkörper:
Er hat keine Firmenprägung/Stempel. An der Oberseite zwei "Ziernuten"? (Foto)
Die Schrauben der Wand sind eingelassen und haben einen Vierkantkopf.
Die Muttern dazu scheinen aus Messing zu sein. Ich kenne diese sowie die Ziernut? und die Art der Wandschrauben von Johann Weiss & Sohn Hobel.
Interessant finde ich die Beilagscheiben der Wandschrauben (Foto). Ob sie original sind? Ich habe solche noch nie an Hobel gesehen. Vielleicht kann dazu und zum Hersteller des Hobels ein Forumsteilnehmer genaueres sagen.

Eisen:
Das Eisen (4,1mm) sowie der Vorschneider (3,2mm!) haben ebenfalls keine Firmenprägung.

Generell ist der Hobel in einem guten Zustand. Der Grat ist nicht sehr "ausgenudelt". An der Wand wurde eine schmale Leiste angenagelt. Das Eisen weist auf der Spiegelseite komische, regelmäßige, y - förmige Marken auf (Walzmarken?)??? Ob es dadurch optimal zu schärfen ist glaub ich fast nicht.

Derzeit hab ich für den Hobel keinen (Projekt-)Bedarf und daher ruht die Instandsetzung.

Bin schon gespannt, ob die Fotos deine Vermutung untermauern.

Liebe Grüße und Danke
AXEL




Re: Grathobel - für Kneiffalz u. Vorstellung im Fo

Verfasst: So 27. Dez 2009, 23:29
von Wolfgang Jordan

Hallo Axel,

hier ist eine Abbildung eines Kneiffalzes und ähnlicher Fälze:

http://books.google.de/books?id=U-x5F2_IlyAC&pg=PA83&dq=Kneiffalz&as_brr=3&cd=1#v=onepage&q=Kneiffalz&f=false

Und hier ein Hobel, mit dem ein solcher Falz hergestellt wird:

http://www.holzwerken.de/museum/profilhobel/nusshobel1.phtml

Bei Deinem Hobel handelt es sich aber ziemlich sicher um einen Grathobel. Für einen Grat- und gegen einen Falzhobel spricht auch der Vorschneider, den man nur quer zur Maserung braucht. Allerdings ist der Winkel ungewöhnlich groß für einen Grathobel.

Was den Hersteller angeht, bin ich noch nicht recht überzeugt. Der Anschlag und der Vorschneider sieht zwar nach Johann Weiss aus. Die Stellschrauben für den Anschlag sind aber offensichtlich aus Metall, und das finde ich sehr ungewöhnlich. Weiss hat meines Wissens nur Holzschrauben verwendet. Kann es sein, daß es sich bei Deinem Hobel um einen Eigenbau handelt? Das würde auch die merkwürdigen Unterlegscheiben erklären. Die sind nämlich selbst angefertigt aus einer österreichischen 2-Heller-Münze:

http://xaok.org/kaypro/2Heller1904.jpg

Gruß, Wolfgang




Re: Grathobel - für Kneiffalz u. Vorstellung im Fo

Verfasst: Mo 28. Dez 2009, 06:47
von Andreas Winkler

Hallo Axel, hallo Wolfgang,

nein, um einen Hobel zum Herstellen eines Kneiffalzes handelt es sich nicht. Das schließt schon der vorhandene Vorschneider aus. Den bräuchte man bei einem solchen Hobel nicht, da die Rahmenteile nur längs der Faser gehobelt werden.

Wolfgang hat einen solchen Hobel schon dankenswerterweise gezeigt, man sieht leicht, daß er anders aussieht als Deiner.
Einen Kneiffalz (oder auch Klemmfalz) sieht man auch in nachfolgendem Buch auf Seite 146 in der Abbildung 278.

http://books.google.de/books?id=GT3m18d_P0QC&printsec=frontcover&dq=das+schreinerbuch&cd=1#v=onepage&q=&f=false

Dein Hobel ist tatsächlich etwas seltsam.
Es könnte sich vieleicht um einen Zahnleistenhobel handeln. Zahnleisten waren die Vorgänger unserer Lochreihen. Wie diese haben Zahnleisten ein Verstellen in von Schrankböden in der Höhe und somit eine Unterteilung des Innenlebens eines Schrankes ermöglicht.
In einem von Wolfgangs Katalogen sieht man so ein Teil :

http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/steiner1_14.jpg

Gegen einen Zahnleistenhobel würde die Ausführung des Anschlags sprechen, da man mit diesem nur zwei oder drei Aussparungen in die Zahnleiste hobeln könnte.
Tatsächlich seltsam.

Daß es sich um einen Grathobel handelt, kann ich mir fast nicht vorstellen. Ein Winkel von ca. 60° an einer an Hirnholz angehobelten Gratfeder legt viel kurzes Längsholz frei. Dadurch würden die Enden der Gratfeder wahrscheinlich schon beim Einschlagen in die Gratnut abbrechen.

Viele Grüße, Andreas