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Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Mi 1. Apr 2009, 21:42
von Andreas N.
[...]sollte von der Sägekante genau die gleiche Dicke haben wie eine Seite.
HÄ? Das verstehe ich nicht.
Ich nehm mal an, der Schlitz soll in der Mitte des MS Teils sein. Die Seiten sollen so dick, wie der Rücken, des Rücken, stark sein?
Soll das MS denn ein Quadrat oder Rechteck, im Querschnitt, haben?
Und warum nicht umgekantet? Das ergibt doch, im Biegebereich, eine Kaltverfestigung, die, an der Stelle, doch vorteilhaft ist.
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Do 2. Apr 2009, 09:27
von Heid Kurt Günter
Hallo Andreas
Wenn Blech gekantet bleibt die Dicke gleich, das meinte ich mit gleichen Maßen.
Rechteckform für den Rücken. Beim Blechbiegen werden die Ausenfasern gestreckt die Innenfasern gepresst. Nimm eine Haselnussrute oder Weide und biege es und Du siehst was ich meine.
Je härter das Messing desto spröder. Fertigungstechnisch dürfen Bleche nur bis zu einem bestimmten Radius gekantet werden um das reisen zu verhindern. Dazu gibt es Biegetabellen.
Das führt aber in diesem Forum zu weit!
Gruß Kurt
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Sa 4. Apr 2009, 10:02
von Pedder
Hallo Kurt Günter,
diese Biegetabellen finde ich interessant. Wo finde ich sowas? Sicher ist, dass für Sägerücken seit 200 Jahren Material mit einer Stärke von 2,5-3,2mm gebogen wurde. Gehen muss es also. Aber man braucht dafür irgendeine Art Presse oder sehr viel Gefühl mit Hammer und Amboss.
An Alle: via E-Mail habe ich den Tipp bekommen, MS 58 zu nehmen. as werde ich beherzigen!
Liebe Grüße
Pedder
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Sa 4. Apr 2009, 13:57
von Andreas N.
Nun doch biegen?
MS58?
Das ist wohl so eine handels Bezeichnung. 58% der Legierung wird wohl der Mittelwert des Kupfergehalts sein. Aber was ist sonst noch drinn?
Da gibt es sehr unterschiedliche Legierungen, die da passen würden (da heute ja nicht nur Zink enthalten ist).
Obwohl, wenn das analog zu der veralteten St37 (oder mit anderen Zahlen) Bezeichnung, für Stahl, mit einer Zugfestigkeit von 370 N/mm³ ist.
Sagt das nochweniger über die Zusammensetzung.
Etwas verwirrter
Andreas
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Sa 4. Apr 2009, 14:43
von Klaus Kretschmar
Hallo Andreas,
Ms 58 ist die gebräuchliche Bezeichnung für Messing gem. DIN-Bezeichnung 2.0401 (CuZn39, Pb3). Der Werkstoff ist sehr gut spanbar, jedoch schlecht kalt umformbar. Ms 63 (DIN-Bez. 2.0321, CuZn 37) ist schlechter spanbar, dafür sehr gut kalt umformbar. Ergo: gefräste Sägerücken aus Ms 58, gebogene aus Ms 63.
Grüsse
Klaus
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Sa 4. Apr 2009, 17:39
von Heid Kurt Günter
Hallo
So wie Klaus schon schreibt ist es richtig. Die Fertigungsart beeinflusst meine Werkstoffwahl.
Die Biegetabellen sind bei den Biege-Maschinen-Kantbank als Bedienungsanleitung vorhanden. In Metalltabellenbüchern auch z.B. Friedrich oder Europa TB. Das in Baumärkten verkaufte Messing ist nicht geeignet , meine Erfahrung.
Gruß Kurt
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Sa 4. Apr 2009, 19:04
von Heid Kurt Günter
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In Antwort auf #124212]
Hallo Pedder
Nach einigenRecherchen in meiner Fachbibliothek habe ich In den Werkstofftabellen von Wellinger.... drei Werkstofftypen für die Sägerücken gefunden.
CuZn 30 Nr. 2.265, 2.0261 und CuZn33 Nr. 2.0280
a. gut kaltferformbar, zum Tiefziehen,drücken, nieten bördeln: gut auf Stahl plattierbar. Also ideal für Sägerücken.
Lieferanten: Wer Liefert was?
Nicht im Baumarkt.
Hoffe das hilft jetzt allen.
Gruß Kurt
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Sa 4. Apr 2009, 19:07
von Andreas N.
Dan war mein erster Gedanke - "Die Anhängezahl ist der Cu Gehalt" ja richtig (und das nichts, über weitere Bestandteile, damit beschriben wird).
Ich habe zwei Rückensägen, mit Stahlrücken, und bin damit zufrieden.-).
Gruß
Andreas N.
Re: welches Messing für Sägerücken?
Verfasst: Sa 4. Apr 2009, 20:38
von Pedder
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In Antwort auf #124266]
Hallo Andreas,
nein, selber biegen werde ich nicht. Aber wenn jemand will, ich teste alles, was in meinem Briefkasten ankommt! :o)
Liebe Grüße
Pedder
Treiben statt biegen?
Verfasst: Mi 8. Apr 2009, 10:07
von reinhold
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In Antwort auf #124267]
hallo Klaus,
ich habe gestern beim Heimfahren vom Stuttgarter Feierabendbier (war übrigens eine prima Veranstaltung !!!) nochmals über diese Sägerückengeschichte nachgedacht.
Abkanten geht wahrscheinlich nicht, weil hier das Blech über die gesamte Breite gleichzeitig gebogen wird.
Wie wäre es mit "treiben"? Also unter Verwendung von Matritzen das Blech schrittweise in Form treiben, wobei als Werkzeug entsprechend geformte Rollen eingesetzt werden.
Bei den Sägerücken würden die Bleche in der Matritze liegen und die Rolle der Länge nach darüberlaufen und schrittweise das Blech erst drücken, dann falten.
Viele Blechteile werden industriell so hergestellt. Der Vorteil ist, dass die Beanspruchung des Materials im "Knick" nicht so gross ist.
Nur mal als Anregung.
Gruss
reinhold