Was meinen die Amerikaner

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Ulrich Leimer
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Registriert: Fr 11. Jan 2019, 10:43

schellackgrund

Beitrag von Ulrich Leimer »

[In Antwort auf #123403]
hallo pedder, hallo forum,
es entwickelt sich ja ein interessanter blick auf einige dinge. aber nochmal zu der grundfrage. ich denke, mit einer dünnen schellackgrundierung, die ähnlich wie die leimgrundierung eigentlich nur den zweck erfüllt, in die poren zu dringen, die fasern zu umschließen, hart zu fixieren und für einen nächsten schliff steif zu halten. nach dem zwischenschliff dürfte die holzoberfläche wieder so aufnahmefähig sein, daß jeder weitere materialauftrag gut einziehen kann, auch beize z.b. diese erfahrungen habe ich auf diversen oberflächen gemacht, speziell buche zum beizen, nussbaum, mahagoni, palisander. dass schellack probleme mit wasser, speziell stehend oder dauerhafter angriff, schweiss und kondenswasser hat, sei nochmals erwähnt. durch einen waxüberzug würde hier aber gut einer ablösung vorgebeugt. die probleme, die feuchtigkeit auf einer hochglanzpolierten tischplatte z.b. ergeben, stehen hier sicher hintenan. eine abblätternde schicht schellack kann ich mir aber nicht vorstellen, hab ich noch nicht gesehen. das waren dann immer irgendwelche lackmischungen, merkt man beim schleifen am geruch. ob bei der heute möglichen vielfalt an chemie eine schellackgrundierung aufgrund der eigenschaften des lackes unsinnig ist? schon möglich. aber:schellack ist in bestimmten dosen essbar (aufdruck verpackung schokolinsen!) das kann man schließlich nicht mit jedem lack machen;-))
gruß uli



Ulrich Leimer
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verdünnung

Beitrag von Ulrich Leimer »

[In Antwort auf #123385]
hallo pedder,
ich hatte jetzt gar nicht auf die frage geantwortet. wenn die lackplättchen (ich schick dir gern welche im umschlag in dieser geringen menge) mit alk bedeckt sind, reicht. dann immer mal nachverdünnen. es ist ein supermaterial, das sich immer wieder auflösen läßt. bei wenig lösungsmittel wird es erst wie sirup, wie zucker geschmolzen (zieht fäden) und dann hart bis steinhart. kann aber mit sprit immer wieder gelöst werden. will sagen, der prozess ist durch zugabe der komponenten gut steuerbar. ich würde mit 1:2 anfangen und dann weiter verdünnen, wenn das verfliegt.
gruß uli


Pedder
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OT: Die Wahrheit und die Zensur

Beitrag von Pedder »


Hallo Philipp,

Du beschreibst das Problem sehr gut, führst es aber nicht der richtigen Lösung
zu. Wenn ich zwischen tausend Beiträgen den "wahren" heraussuchen soll, hilft
mir die Verwendung eines Kraftausdruckes nicht weiter. Soll denn der Recht
haben, der am lautesten schreit? Häufig ist das Gegenteil der Fall. Allein
deshalb ist der Verzicht auf Kraftausdrücke sinnvoll. Natürlich muss man
aufpassen, dass man auch nicht dem glaubt, der mit schön gesetzten Worten heiße
Luft verbreitet.

Die Wahrheit erkenne ich daran, dass der Verfasser eigene Erfahrungen
beschreibt. Wenn er das Vorgehen eines anderen als theoretisch undurchführbar
ansieht, kann er das ja schreiben. Mein Leben hat mich gelehrt, das vieles, was
theoretisch nicht funktionieren kann, praktisch einwandfrei läuft.*

Was das Löschen von Beiträgen angeht: Gerhard und Dieter beweisen da nach
meinem Geschmack und meiner Erfahrung in diesem Forum sehr viel
Fingerspitzengefühl. Dass - sogar kräftige - Kritik aneinander geäußert werden
darf, ohne eine Löschung des Beitrages befürchten zu müssen, kann man in
einigen Beiträgen der letzten Monate nachlesen.

Der Vorwurf der Zensur liegt daher neben der Sache und würde mich
als Moderator ärgern.

Liebe Grüße
Pedder

* Auf einem Plakat in der Fertigungshalle von Boeing kann man angeblich Folgendes lesen: "Berechnungen unserer Ingenieure haben ergeben, dass die Hummel nicht fliegen kann. Da die Hummeln das nicht wissen, fliegen sie trotzdem."



Gerhard
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Lieber Ottmar,

Beitrag von Gerhard »

[In Antwort auf #123388]
Lieber Ottmar,

ich erinnere mich noch an diese Geschichte. Gelöscht wurde dieser Thread, weil die Diskussion zwischen Dir und dem angesprochenen Kollegen etwas aus dem Ruder lief und es schon sehr persönlich wurde.

Deine Meinung und Kritik sind hier sehr willkommen und ich denke ich bin nicht der einzige, der sich auf jeden deiner Beiträge freut.

Viele Grüße,
Gerhard


Pedder
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Schellackschleifgrund

Beitrag von Pedder »


Hallo Uli,

ich habe Ray von backsaw.net mal angemorst. (Die Menschen, die Sägen zum Broterwerb herstellen, mag ich nicht um ihre Geheimnisse erleichtern.) Ray ist übrigens Australier.

Tatsächlich scheint es beim Schellackauftrag in erster Linie um eine Grundierung bzw. leichteres Schleifen zu gehen. Der erste Auftrag nach Körnung 150 wird bereits nach wenigen Minuten geschliffen.

Als Wax benutzt Ray das von Jockel angesprochene Shellawax.

Das Abblättern für die Erscheinung an einigen alten Griffen ist der falsche Ausdruck. Es sieht eher so aus, wie ein ausgetrockneter Lehmboden.

Liebe Grüße
Pedder



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