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Re: Fügelade

Verfasst: Mi 19. Nov 2008, 13:28
von Robert

Hi Pedder,
einspannen zum Fügen der Schmalseite kann ich mir noch vorstellen. Vorne das Brett in die Vorderzange und hinten auf einer Auflage auflegen und an der Hobelbank mit Schraubzwinge befestigen. Aber wie gesagt, beim Abrichten der breiten Seiten hörts mit der Vorstellung eigentlich auf, ausser man hat eine Hobelbank mit 3m Länge.
Gruß
Robert



Re: Fügen langer Hölzer

Verfasst: Mi 19. Nov 2008, 16:46
von Marc Waldbillig
[In Antwort auf #122539]
Hallo Dirk,

Bei einer Brettlänge von 2,55 m wird die Stärke auch demenstprechend sein, d.h. Fabian wird wohl nicht unter 3 cm gehen. Zwei Bretter ergeben folglich 6 cm, die zu hobeln auf ganzer Breite nur möglich sind, wenn die Schnittkante des Hobels gerade ist, also keine Rundung aufweist. Dann muss man auch fähig sein, auf ganzer Länge den Span in ganzer Breite abzuheben. Mir erscheint das sehr schwierig.

Ich bevorzuge die einzelne Kante zuerst in der Länge eben zu hobeln, sprich mit leichter Hohlfuge und dann die Rechtwinkligkeit zu prüfen, zu markieren, ob ich links oder rechts abnehmen muss oder mittig.

Gruß ;-)

Marc




Re: Fügelade

Verfasst: Mi 19. Nov 2008, 21:09
von Thomas Hansen
[In Antwort auf #122551]
Hallo Pedder,

da ich leider noch keine Hobelbank besitze, bin ich ständig gezwungen, zu improvisieren:

Schmalseite: Ich habe einen 2 m. langen Arbeitstisch, der völlig eben ist. darauf schraube ich 2 entsprechend große Holzklötze aus der Restekiste jeweils ans Ende der Arbeitsplatte. Mit je einer Schraubzwinge kann ich dann das Brett hochkannt festspannen. Funktioniert sogar mit Bretter in 3 m Länge.

Flache Seite: Hier schraube ich Leisten, die etwas dünner als das zu hobelnde Brett sind in U-Form an ein Ende des Tisches dahinein lege ich dann das Brett, das jetzt an der anderen Seite immer noch übersteht. So kann ich abgesehen von dem Überstehenden Stück schon mal gut hobeln. Für das letzte Stück rücke ich die Werkbank dann von der Wand weg (an der Seite mit den U), entferne das untere Stück des Us, so dass immer noch seitliche Führung da ist und schiebe das Brett gegen die Wand. Jetzt liegt das bisher nicht gehobelte Stück auf dem Tisch.

Klingt ein wenig umständlich, aber wenn man mehrerer gleich große Teile hat, sind diese aufgeschraubten Leisten sehr praktisch, auch für kleinere Teile. Bei der Befestigung der Leisten kann man häufig auch, bei entsprechender Länge und mit ein bischen puzzlen mit zusätzlichen Stücken fast nur mit Zwingen auskommen, so dass sich die Menge der Löcher in vernünftigen Grenzen hält.

Ich denke, dass müsste sich irgendwie auch mit Bankhaken und vielleicht einigen Leisten mit daran im richtigen Abstand befestigten Bankhaken-großen "Dingern" an einer Hobelbank praktizieren lassen. Obwohl ich bisher immer eine Lösung gefunden habe, bin ich natürlich froh, wenn ich irgendwann eine Hobelbank mein eigen nennen kann.

Gruß
Thomas



Danke für die vielen Anregungen

Verfasst: Do 20. Nov 2008, 09:53
von Fabian Greschok
[In Antwort auf #122554]
Hallo,
vielen Dank für eure Kommentare.
Der rechte Winkel ist tatsächlich meine größte Schwierigkeit. Da geht es mir wie Dir Rolf. Das ständige Kontrollieren empfinde ich zwar als ein wenig nervig aber ich komme wohl nicht drum herum wenn das Ergebnis ordentlich sein soll.
Die Teile sollen etwas 4 cm dick werden, da ist die Möglichkeit des nebeneinander einspannens wohl nicht mehr gegeben.
Pedder, Du fragtest nach der Möglichkeit des Einspannens. Ich hoffe mit Vorderzange und Bankknecht, den ich auch noch bauen mus :), komme ich hin.
Die Flächen würde ich auch mit der Rauhbank abrichten. Da es sich um die Seitenteile des Regals handelt, ist die Dicke nicht so entscheidend und das "auf Dicke hobeln" werde ich mir wohl schenken. Das Regal soll auch nicht so tief werden (ca. 15-20 cm) damit vor den Büchern nicht mehr so viel Platz zum "schnell mal abstellen" diverser Kleinigkeiten bleibt.

Vielleicht schaffe ich es den Bauprozess zu dokumentieren.

Gruß aus Hannover
Fabian




Re: Danke für die vielen Anregungen

Verfasst: Do 20. Nov 2008, 12:34
von Pedder

Hallo Fabian,

Du planst wahrscheinlich, 5-6cm starke Bohlen aufzutrennen, oder? Dann wird Deine Leiste also etwa 2-2,5cm *5-6cm. Solche Leisten geben unter dem Druck des Hobels spürbar nach, wenn sie nicht unterstützt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein einzelner Bankknecht ausreicht.

Das Regal soll auch nicht so tief werden (ca. 15-20 cm) damit vor den Büchern nicht mehr so viel Platz zum "schnell mal abstellen" diverser Kleinigkeiten bleibt.


Wenn es nur 15-20cm tief werden soll, warum willst Du dann Leimholz herstellen? Dein Rohmaterial dürfte doch breit genug sein. Wenn Du schon zu starke Bohlen gekauft hast, würde ich eher überlegen, die vom Händler der Länge nach aufsägen zu lassen.

Das folgende bitte nicht persönlich nehmen, es findet sich nur zufällig an dieser Stelle:

Leimholz (also das mit 3-5cm breiten Lamellen) ist für mich die erste Stufe zum Holzwerkstoff; das endet dann in der der MDF-Platte. Es ist nach meinem Wissen auch erst aufgekommen, als die Maschinen Einzug in die Tischlereien hielten. Und auch dann noch nicht sofort. Leimholz ohne Not mit Handwerkzeugen herzustellen, halte ich für anachronistisch. Natürlich wurden immer schon Längsverbindungen zusammengefügt. Aber nicht mehr als notwendig. In alten Möbeln, die ich aufgearbeitet habe, waren Bretter mit einer Breite von 30cm und mehr verbaut. Das finde ich sehr viel ruhiger. (Bei Ahorn sicherlich nur ein untergeordnetes Argument.)

Liebe Grüße
Pedder




Re: Danke für die vielen Anregungen

Verfasst: Do 20. Nov 2008, 17:44
von Jürgen zur Horst

Hallo Pedder,

ich glaube Du hast den Hinweis zur Lamellenbreite schon an anderer mal kundgetan. Irgendwie kam in diesem Zusammenhand auch noch der Tipp auf, dass Lamellen früher keinswegs immer paralell waren. Man kann aus der Bohle durchaus konisch zulaufende Stücke sägen und fügen. So kann man u.U. die Bohle besser ausnutzen.

Wir war bis durch die Diskussion erst bewusst geworden wie sehr die Industriemöbel unsere Vorgehensweise prägen.

Tschüß Jürgen



verleimt/massiv was verzieht sich mehr?

Verfasst: Fr 21. Nov 2008, 22:00
von Fabian Greschok

Guten Abend Pedder,

entschuldige, dass es bei meinen Antworten immer mal etwas länger dauert, aber meine Kinder fordern halt ihren Tribut.
Aber zum Thema. Der Gedanke,der dem Leimholz zugrunde liegt, ist die Befürchtung, dass sich ein massives Seitenteil schneller verzieht als ein verleimtes. Liege ich da falsch? Das Regal ist für das Wohnzimmer bestimmt. Durch den Kaminofen kommt es da schion mal zu beträchtlichen Schwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ist es da nicht nötig zu stabilisieren? oder gäbe es einen anderen Weg das Arbeiten des Holzes zu minimieren?
Grundsätzlich versuche ich auch den Naturstoff Holz so natürlich wie möglich zu belassen ( macht ja auch weniger Arbeit :).

Gruss
Fabian




Re: verleimt/massiv was verzieht sich mehr?

Verfasst: Fr 21. Nov 2008, 22:45
von Pedder

Hallo Fabian,

Ich weiß nicht ob nur das Herstellen von Leimholz die Gefahr des Verzuges verringert. Das wäre doch nur dann der Fall, wenn sich die Richtung der Jahresringe verändern würde. Du also aus Seitenbrettern durch auftrennen und verleimen stehende Jahresringe machst. Dazu können Dir die Profis sicher mehr erzählen.

Völlig unabhängig würde ich versuchen, das Verziehen durch geeignete Konstruktion aufzufangen. Eingegratete Regalbretter kommen mir da in den Sinn oder durchgehende verkeilte Zapfen. Wenn das Regal zerlegbar sein soll, wird es sicher schwieriger.

Liebe Grüße
Pedder




Re: Fügelade

Verfasst: Sa 22. Nov 2008, 02:15
von Marc Hohnsbehn
[In Antwort auf #122551]
Hi,
in die vorderzange der Hobelbank fest einspannen, in die Hinterzange spannst du ein Klotz unter ;wegen des flatterns spannste ne zwinge an im bereich der hinterzange
Gruß



Re: verleimt/massiv was verzieht sich mehr?

Verfasst: Sa 22. Nov 2008, 13:35
von Friedrich Kollenrott
[In Antwort auf #122628]
Hallo Fabian,

jedes breite Brett wölbt sich bei Wechsel der Umgebungsfeuchtigkeit, nur das Kernbrett (das also den Markkanal in der Mitte des Stammes beeinhaltet) nicht oder fast nicht. Wenn ein Brett einseitig (beispielsweise durch Ofenwärme) ausgedörrt oder befeuchtet wird, dann verzieht sich jedes.

Wenn man Massivholz einsetzen will (und das wollen wir) hat man drei Möglichkeiten, das Verwölben zu begrenzen:
1. Bretter mit sehenden Jahresringen (Kernbretter)verwenden
2. Ein Brett aus Streifen so zusammenzuleimen, dass der Verzug der einzelnen Streifen sich gegenseitig weitgehend kompensiert (Leimholz).
3. Das Brett mit schierer Gewalt plan halten durch eine entsprechend stabile Umkonstruktion. Das geht bei Rahmen und Füllungen (weil die Rahmen viel dicker sind als die Füllungen), bei dickeren Brettern beispielsweise durch eingegratete dicke Leisten, bei einem Regal könnte man auch, wie Pedder schreibt, die Böden eingraten. Aber auch bei Brettern mit eingegrateten Stabilisierungen sollte der Verzug von vornherein klein sein (beispielsweise durch entsprechend ausgesuchte Bretter), sonst reisst das Holz.

Ich würde Dir da als Literatur den zu Recht bekannten "Spannagel" empfehlen: Fritz Spannagel, der Möbelbau, 1954. Reprint: Verlag Th. Schäfer, Hannover. ISBN 3-88746-062-6. Ein tolles Buch.

Friedrich