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Re: Welche Hobel für den Anfang ?
Verfasst: Di 4. Nov 2008, 17:34
von Johannes M
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In Antwort auf #122365]
Hallo Ralf,
ich halte die gegeben Empfehlungen für gut und richtig. Trotzdem möchte ich einen Alternativ-Vorschlag machen. Wenn Du Dich mit dem Werkzeug schärfen noch nicht auskennst, wäre für den Anfang auch ein Rali 220 geeignet der hat Wechselklingen. Dann kannst schon mal mit Holzarbeiten starten und mußt nicht als erstes das schärfen üben. Allerdings hat dieser Hobel auch seine Grenzen und kann die sonst empfohlenen Hobel nicht ersetzten, aber ergänzen.
Es grüßt Johannes
Re: Welche Hobel für den Anfang ?
Verfasst: Di 4. Nov 2008, 20:03
von Rainer Lux
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In Antwort auf #122365]
Hallo Ralf,
wenn du hier im Forum nach Beiträgen suchst wirst du merken, dass viele bereit sind Werkzeug bei sich ausprobieren lassen. Wo wohnst du denn? Wenn du das postest finden sich vielleicht Leute in deiner Nähe.
Ich hab mit 'nem Einhandhobel angefangen, dann 'nen Putzhobel gekauft und erst dann den Jack, den Simshobel und die Rauhbank (alles Veritas). Dazwischen gebrauchte Schrupp- und Schlichthobel von Ulmia und eine Rauhbank vom Flohmarkt (und einiges sinnloses).
Ich würd heute als erstes den Low Angle Jack von Veritas mit 'nem zusätzlichen 38er Eisen nehmen. Dazu 'nen Schrupp- und 'nen Schlichthobel vom (elektronischen oder reellen) Flohmarkt. Wenn du da ältere Ulmias erwischt (hab ich teils wirklich günstig bekommen) und etwas Geduld in die Eisen investieren kannst dann kommst du wirklich schon weit.
Wie viele schon geschrieben haben: Auch Steine für das Schärfen einplanen und Friedrichs Anleitung anschauen. Ich hab es vor 'nem Jahr auch nicht geglaubt - aber heute schärfe ich praktisch nur noch freihand - ähnlich, wie er's beschreibt und komme gut damit klar.
Liebe Grüße aus der Oberpfalz,
Rainer Lux
Re: Welche Hobel für den Anfang ?
Verfasst: Di 4. Nov 2008, 22:26
von manfred
Hallo zusammen
Hallo Ralf,
ich will hier nicht den Schlauen machen möchte aber folgende Erfahrung mitteilen.
durch das Forum bin ich angereizt worden Handwerkzeug zu benutzen.
Die Hobel wollten aber nicht mit mir arbeiten !!--)) (war halt zu dumm????)
Per Zufall kam ich zu einem Japanischen Hobel. Dadurch das diese gezogen werden, kam ich besser zurecht damit.
... und der Spass begann ....
der nächste Vorteil ist wenn du keine Hobelbank hast, kannst du nach japanischer Art dir ein Brett mit "Blocker" (das Ding hat auch einen Namen aber ich weiss ihn nicht!!) machen was mit ner Zwinge auf nen Tisch befestigt wird helfen. Die "Schwungkraft" ist nicht die gleiche als mit den Europäischen Hobel.
Einen solchen Hobel bekommst du auch beim Hausherrn in fast jeder Preislage und auch wie Waldemar sagte mit Wechselklingen. Die haben den Vorteil wie eine Rasierklinge.
Also wie gesagt, es soll keine Lehre sein, es ist nur meine Erfahrung !
ich wünsch dir viel Spass und wie schon gesagt "lass dich nicht anstecken, du wirst den Virus nicht mehr los auch nicht mit Antibiotika"
Gruss Manfred
Re: Welche Hobel für den Anfang ?
Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 10:08
von Philipp
Hallo Ralf,
klar, am Spruch, wer billig kauft, kauft zweimal, ist schon was dran, aber nur solange, wie "billig" mit "schlecht" gleichgesetzt werden kann. Und das ist nicht immer und grundsätzlich der Fall.
Gerade im Bereich von Holzhobeln kannst du sehr oft für nur wenig Geld gute gebrauchte Sachen kaufen. Ich habe mir peu à peu mindestens 5 Rauhbänke zugelegt, von denen ich noch 4 habe. Ich habe lieber drei gleiche Hobel mit verschiedenen Eiseneinstellungen für das Geld, für das ich sonst nur einen halben dieser überbewerteten Luxusteile bekomme (nun gut, ein, zwei, drei, naja, vielleicht sind es ja auch 6 dieser Luxusteile habe ich auch im Schrank, aber das sind - außer dem Flachbetthobel von Veritas - nur Spezialhobel, wo ich die Metall- der Holzausführung vorziehe).
Überleg' Dir also ruhig auch mal den Kauf von Gebrauchten, z.B. Ulmia- oder Steinerhobeln, falls nötig dazu ein neues Eisen vom Hausherren und losgeht's für deutlich weniger Geld.
Willst Du aus sägerauhen Brettern Dein eigenes Leimholz herstellen, dann investiere noch jeweils 5-10 Euro für einen gebrauchten Schrupp- und Schlichthobel ('nen Schrupper kannste auch von mir haben).
Eine meiner Lieblingsgattungen ist übrigens die Kurzrauhbank, meist mit ca. 45-50 cm Länge und 48-mm-Eisen. Ein äußerst vielseitiges Teil und auch für'n Appel un'n Ei zu kriegen, wenn man ein bißchen guckt (und das, was die Metallfraktion als Rauhbank bezeichnet, ist doch meist auch nur eine Kurzrauhbank, mal abgesehen von der No. 8 ;-) ).
Frohes Schaffen, denk', wie schon erwähnt, an die Hobelbank - und nimm' für Deine Arbeiten immmer das beste und schönste Holz, das Du hast. Hier zu sparen ist Garantie für den Frust!
Viele Grüße
Philipp
Das habe ich vergessen...
Verfasst: Mi 5. Nov 2008, 12:16
von Marc Waldbillig
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In Antwort auf #122379]
Hallo Ralf,
Solltest du von sägerauer Bretterware ausgehen, so leiste dir gleich ein zweites Eisen. Das wirst du schön rund schleifen - etwa 1,8mm an den Enden der Schneidkante hochgezogen. Du sparst dir den doch überbewerteten und energieintensiven Schrupphobel. Der #5 hat viel mehr Eigenmasse und wird die Schrupparbeit lieber selbst machen.
Gruß ;-)
Marc
Re: Das habe ich vergessen...
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 00:32
von Johannes Peschek
Hallo Marc!
Also das finde ich jetzt doch faszinierend: diese Angabe in Zehntelmillimetern, und das in Verbindung mit "etwa". Wie rundet man in der Praxis "etwa 1,8 mm"??? Wie kommt man auf 1,8, wo doch zwei oder drei ebenso gut sein könnten? - Ich bin ratlos ...
Re: Welche Hobel für den Anfang ?
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 09:09
von S.Ralf
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In Antwort auf #122394]
Hallo,
vielen vielen Dank für die wirklich hilfreichen Antworten und die herzliche Aufnahme hier :-)
In fast jedem der Beiträge konnte ich nützliches für mich entdecken.
Die Idee mit den Wechselklingen finde ich eigentlich nicht schlecht,
jedoch werde ich wohl auf die Dauer eh nicht ums selber schärfen herum kommen.
Auch die Stemmeisen müssen ja mal geschärft werden.
Friedrichs Anleitung zum schärfen ist ja der Hammer. Fast schon eine Wissenschaftliche Abhandlung.Ich hoffe das ich alles einigermaßen verstanden habe und klar komme.
Schärfsteine werde ich jedenfalls mit bestellen und mein erstes Eisen gleich ruinieren *lach*
Nein im Ernst.
Vielleicht geht es für den Anfang auch mit der Veritas Schärfhilfe bis ich mal Gefühl für die Sache habe ?
Zur Hobelbank: Ich hab´s zwar in meinem Profil auch hinterlegt schreibe es aber hier auch gerne noch einmal.
Die Hobelbank ist bestellt und wird voraussichtlich im Dezember hier bei mir sein.
Bis jetzt hab ich kleinere Bastelarbeiten auf einer selbstgebauten provisorischen Werkbank erledigt. Dieses Provisorium hielt 10 Jahre *grins*
Auf die Hobelbank und die ersten kleinen Werkstücke freu ich mich wie S..
Ich hoffe ich darf Euch bis dahin noch mit einer Menge Fragen bombardieren.
Gruß Ralf
Das Stöckchen...
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 10:03
von Marc Waldbillig
Das ich dir jetzt unabsichtlich hingehalten habe - und es tut mir leid, Johannes, rührt daher, dass ich mein Eisen von einem #6 LN in Zoll maß und der Wert zwischen 2/32 und 3/32 Zoll liegt, was Pi mal Daumen 1,8 mm sind. Die Zehntelmillimeter sind nicht wichtig, 2 mm würden auch gehen, 2,5 auch, wobei ich für Hartholz einen stärkeren Bogen anschleifen würde als für Weichholz.
Am besten man orientiert sich am Anfang an Maßen, die schon jemand ausprobiert hat und schleift seine Eisen dann im Laufe der Zeit nach eigenem Gusto und Erfahrungen. So mache ich es halt. Ich habe bei 2/32 Zoll angefangen und runde das Eisen bei jedem Schärfvorgang einen Tick weiter, bis ich gänzlich zufrieden bin.
Gruß ;-)
Marc
Re: Welche Hobel für den Anfang ?
Verfasst: Do 6. Nov 2008, 10:46
von Marcus Nohr
Hallo Ralf,
spar Dir die Schleifführung und investiere lieber in gute Steine. Und vergiss weder den Schruppstein (ich bin von meinem 120er Shapton begeistert) noch die Abrichtklinker.
Das freihändige Schärfen ist einfach zu erlernen, und wenn Du dir die von Friedrich empfohlenen Verlängerungen baust, noch mal deutlich einfacher.
Fang am besten mit einem Beitel (12-20mm) an. Der schleift sich recht schnell (wenns mal mehrere Versuche braucht) und hat ausreichend Auflagefläche um das Gefühl zu kriegen.
Viele Grüße
Marcus
P.S. ein Tipp für die Ausrichtlehren: Einfach per Stahllineal und Cuttermesser aus Geodreiecken (die weicheren, die starren sind dafür zu spröde) schneiden.
Schnell, preiswert und genau genug.