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Re: Sachensucher

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 19:06
von Recai Riemer

Eine Art "Layout Ink Fluid" ist Markierungstinte. Aber auch Metallmarkierungsfarbe oder Layout-Farbe für Metall sind passende Suchbegriffe. Z.B. von Noris Color die Farbe '433, alkohollößlich, hochpigmentiert. Nicht nur das Schellack sowieso immer in meiner Werkstatt vorrätig ist, er ist neben den Anilinfarben auch leicht zu beschaffen. Anilinfarben für Beizen gab es zumindest früher in jedem Baumarkt, aber auch in Apotheken. Mittlerweile geben die Fuchsin auf Grund inzwischen eingetretener gesetzlicher Bestimmungen auch nicht mehr so leicht ab. Aber Kremer Pigmente ist auch eine renommierte Bezugsquelle. Vor allem sind die Anilinfarben günstig und ergiebig. Selbst im medizinischen Bereich findet man in den Beipackzetteln von medizinischen Markierungstinten z.B. folgende Zusammensetzungen:
Markierungstinte: Schellack, Eisenoxid schwarz (E 172), Propylenglycol. ... Markierungstinte: Schellack, Eisenoxid (E172) und Propylenglycol.

Es gibt aber auch die Fertigen:

http://www.rocol.com/lubricants/deutsch/metalworking/layoutink/57034.php
http://www.rocol.com/lubricants/deutsch/metalworking/layoutink/

Herzliche Grüße




Das mag ich so

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 19:07
von Pedder

an diesem Forum, nach kurzer Zeit kommt man auf die Ideallösung.

Ein Stempelkissen gehört zu den Gegenständen die nicht extra angeschafft werden müssen.

Ich werde berichten!

Liebe Grüße
Pedder



Re: Sachensucher

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 19:09
von Thomas Schuermann

Mal wieder ein Thread nach meinem Geschmack. Man lernt wieder was.

Hallo Recai!
Gut zu wissen. Wenn ich noch eine Off-topic-Frage stellen darf - Eisenoxid: sollte der nicht im Laufe der Zeit vollkommen schwarz werden. Ist zumindest bei Eisenoxidhaltiger Tinte so gewesen. Was passiert, wenn ich das auf Eiche aufpinsele - wirds schwarz - ein wenig schwarz und wie tief zieht es ein.

Danke!

Liebe Grüße
Thomas



Schellack contra Stempelkissen

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 19:23
von Pedder
[In Antwort auf #122180]
Hallo Recai,

klar wird Schellack in vielen Werkstätten schon vorhanden sein. Bei mir aber nicht. Aber wie oben beschrieben, ein Stempelkissen ist da. Wenn das nicht geht, werde ich weiter suchen

Liebe Grüße
Pedder




Re: Sachensucher

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 19:45
von Recai Riemer

In vielen Holzlasuren und -anstrichen findet sich Eisenoxid als ein Bestandteil. Bei Eiche kann Rost (auch ein Eisenoxid) an sich aber zu markanten Reaktionen führen, bei denen als Endprodukt Blausäure entsteht (giftig). Bei der oben angesprochenen Gallustinte oxidiert zweiwertiges Eisen mit Luftsauerstoff zu dreiwertigem Eisen mit schwarzer Farbprägung. Dieses ist auch die Funktonsweise von Ebenholzbeizen zur Ebenisierung von Hartholz. Es wird ein Gallapfelsud aus 50 gr Galläpfeln auf einen halben Liter Wasser hergestellt. Nach dem Erkalten werden noch in einem halben Liter Wasser gelöstes 50 gr Eisenvitriol zugesetzt. Um das möglichst tiefe Eindringen und Durchdringen des Holzes zu gewährleisten muß die Beize heiß aufgetragen werden, am Besten darin gekocht (z.B. Griffbretter im Streich- und Zupfinstrumentenbau). Die Tiefe des Eindringens in das Holz ist also eher an die Eigenschaften des Lösungsmittels gebunden, in die das Eisenoxid eingearbeitet ist.
Herzlichen Gruß




Re: Sachensucher

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 20:11
von Thomas Schuermann

Hallo Recai,
vielen Dank. Das war die verständlichste Ebonisierungserklärung, die ich je gefunden oder gelesen habe. Vielleicht komme ich mal, wenn Du erlaubst, darauf zurück. Ich habe einen Freund, der Apotheker ist, den werde ich dann auch zu Rate ziehen. Ich hab da so eine Sägenidee - für die hätte ich gerne einen ebonisierten Griff.

Schönen Abend

Gruß Thomas



Ebonisierung

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 21:21
von Marc Waldbillig

Ja hallo,

Das Thema ist interessant, zumal hier noch eine Menge Feuerdorn rumliegt. Über Ebonisierungsverfahren würde ich mich auch freuen.

Gruß ;-)

Marc



Re: Ebonisierung

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 23:59
von Thomas Schuermann

Hallo Marc,
in jedem Fall kenne ich mich mit dem Verfahren noch überhaupt nicht aus. Da bin ich lieber ehrlich. Ich hab schon versucht einiges darüber zu finden - aber ein richtig guter Erfahrungsbericht war bei meinen Recherchen bisher Fehlanzeige.

Auf Ebonisieren bin ich gestoßen, als ich für meine Kundin Biedermeier-Möbel fotografierte und sie frug, ob sie wisse, wie man so etwas macht. Ich finde den Kontrast - meistens Kirsche-Furnier zu schwarz bei diesen Möbeln ganz besonders Reizvoll.

Wie immer im Moment bei mir - es wird noch dauern. Und ich will mich nicht verzetteln. Andererseits frage ich gerne 2mal nach - das ist dann meine Neugier.

Gruß Thomas



Re: Sachensucher

Verfasst: Di 21. Okt 2008, 09:00
von Dirk Boehmer
[In Antwort auf #122167]
Hallo Pedder,

nimm dafür doch einfach Anreißfarbe. Gibt es als Stift, als Spray oder
direkt flüssig, um mit einem Lappen aufgebracht zu werden.

--
Dirk



Re: Sachensucher

Verfasst: Di 21. Okt 2008, 11:13
von Recai Riemer

Anreißfarbe - Ja, daß ist wohl das deutsche Equivalent, nachdem wir gestern gesucht haben: Anreißfarbe, Markierungsfarbe, Layoutfarbe, etc. für Layout Ink Fluid. Herzlichen Dank.