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Re: Veritas Bevel-Up Jointer
Verfasst: Di 14. Okt 2008, 21:35
von TorstenKüpper
Hallo Hans,
Uns geht es bestens, vielen Dank der Nachfrage (trotzdem unsere Kinder manchmal ziemlich frech sind ;-) ).
Du hast Dir eine Hobelbank gebaut (siehe Beitrag von Klaus)? Dann musst Du uns natürlich die Bilder zeigen, das würde mich sehr interessieren.
Grüße
Torsten
Re: Veritas Bevel-Up Jointer
Verfasst: Di 14. Okt 2008, 21:38
von Hans Bos
Hallo Klaus,
Kommt. Holz liegt bereit, ist jetzt schon akklimatisiert, die meiste Metallwaren sind auch schon da. Warte jetzt auf viel ZEIT (Urlaub, schönes Wetter leitete zu gleich dringender Gartenarbeit .....).
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos
Re: Veritas Bevel-Up Jointer
Verfasst: Di 14. Okt 2008, 22:37
von Klaus Kretschmar
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In Antwort auf #122126]
Hallo Hans,
nochmals zur Flachwinkel-Raubank: du schreibst, dass du sie am liebsten mit steiler angeschliffenem Eisen verwendest. Geht da nicht der Vorteil verloren, der durch die Flachwinkel-Bauweise erzielt werden soll?
Grüsse nach Holland
Klaus
Re: Veritas Bevel-Up Jointer
Verfasst: Mi 15. Okt 2008, 16:53
von Hans Bos
Hallo Klaus,
Deine Frage ist mE eigentlich nicht einfach zu beanworten. Viele Holzwerker sind sehr zufrieden mit normalwinkel Hobel und wünschen sich gar nichts anderes. Ich habe gleich ein extra Eisen mitbestellt und es steiler angeschliffen. Meistens arbeite ich in Hartholz wo die Faserung öfters nicht recht verläuft, die Oberflächenqualität ist mir wichtig. Wie bekannt ist ein höherer Schneidwinkel dabei zum Vorteil. Wenn ich in rechtfaserigem Weichholz ohne Äste arbeite nehme ich das andere Eisen.
Wenn der Schneidwinkel (normal Spiegel zu Holz, meistens 45 Grad; bei Flachwinkel Fase zu Holz, meistens 12+25=37 Grad, nach Wünsch zu erhöhen bis 12+40=52 Grad) und der Freiwinkel gleich sind sollten beide Typen Hobel auch gleich schneiden. Was sind denn die Vorteile der LA Hobel? Ich sehe die folgende als wichtig (Andere können bestimmt andere Urteile haben):
- Bessere Auflage des Eisens weil fast bis zur Schneide unterstützt, also
weniger Neigung zum Rattern
- Weil das Eisen flächer liegt sollten Eisen und Auflage weniger auf Biegung
belastet werden. Auch das könnte vielleicht zu einer geringeren Neigung zum
Rattern führen.
- Niedrigeres Schwerpunkt leitet zu einfachere Kontrolle
- Einfache Wahl des Schneidwinkels mittels anderen Fasenanschliff (statt
Einbau eines anderen Frosches)
- Einfachere Bauweise führt zu niedrigere Preise
Lie Nielsen schreibt dazu:
Low angle planes are versatile, uncomplicated tools that will do a great job on end grain and long grain in most situations. A steeper blade bevel (up to 40°) will enhance performance in difficult woods.
Ist dieses eine richtige Erklärung?
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos
Das ist ja noch richtig ernsthaft geworden
Verfasst: Mi 15. Okt 2008, 18:03
von Pedder
Hans und Klaus,
der Vorteil des niedrigen Schnittwinkels liegt vor allem in der Hirnholzbearbeitung. Ob man das wirklich mit dem LV BUJ macht? Eher nicht, weil dieser Hobel nicht in die einfache Stoßlade passt.
Ein weiterer Vorteile der neu auf dem Markt erhältlichen BU-Hobel: Die Maulfeineinstellung. Das Maul lässt sich viel leichter regulieren als beim BD-Hobel.
Fairerweise sollte man vielleicht auch erwähnen, das das BU-Prinzip Nachteile hat.
- Oft erwähnt wird folgendes Phänomen: Da die Spiegelseite unten liegt, wird sie stärker beansprucht, als beim BD-Prinzip. Ob das wirklich eine Rolle spielt, wenn man auf der Spiegelseite eine Mikrofase anbringt?
- Und wenn man eine bogenförmige Schneide wünscht, muss man diese beim BU-Hobel viel stärker ausfallen lassen.
- Schließlich gibt es Menschen, die nicht wissen, wo sie beim BU-Hobel den Zeigefinger lassen sollen. Wer das ernst mein, soll sich ein Stück Holz an den Griff schrauben.....
Liebe Grüße
Pedder
Re: Das ist ja noch richtig ernsthaft geworden
Verfasst: Mi 15. Okt 2008, 21:19
von TorstenKüpper
Hallo Pedder,
mit der Mikrofase auf der Spiegelseite bekomme ich das Messer viel schneller scharf und man muss sich auch nicht mehr um die große Spiegelfläche kümmern. Aus diesem Grund schleife ich (nachdem ich mir D.C. und Friedrichs Anleitungen zu Gemüte geführt hatte) eine Mikrofase auf der Spiegelseite. Ich habe mich da für den "Ruler Trick" entschieden.
An der bogenförmigen Schneide schleift man natürlich lange, insbesondere, wenn man wie ich dafür nur einen 1000er Stein zur Verfügung hat ;-). Aber ohne diese funktioniert es nicht.
Grüße
Torsten
Re: Veritas Bevel-Up Jointer
Verfasst: Mi 15. Okt 2008, 23:41
von Klaus Kretschmar
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In Antwort auf #122135]
Hallo Hans, Pedder u. Torsten,
da war ich gedanklich wohl auf dem falschen Dampfer. Ich ging nämlich davon aus, dass der flache Schneidenwinkel gerade bei schwierigem Holz vorteilhaft sei. Aber auch Veritas (wie Lie Nielsen) empfiehlt bei schwierigem Holz, den Schneidenwinkel auf bis zu 50 Grad (!) zu erhöhen. Veritas bietet ein 50-Grad-Eisen sogar als Zubehör an. Das ergibt den Gesamtwinkel von immerhin 62 Grad!
Ihr habt mir jedenfalls weiter geholfen. Nun überlege ich mir, ein zweites Eisen anzuschaffen wobei ich aber eher daran denke, dieses auf 40 Grad zu schleifen.
Grüsse Klaus
Re: Das ist ja noch richtig ernsthaft geworden
Verfasst: Do 16. Okt 2008, 12:37
von Pedder
Hallo Torsten,
gut, das entspricht meinen Überlegungen.
Erfahrungen habe ich nicht so viel, dass es aussagekräftig wäre.
Ich habe diesen Punkt aufgenommen, weil er auf amerikanischen Foren
immer wieder angesprochen wird.
Allerdings gibt es dort keine so eindeutigen Mehrheit für die Fase
auf der Spiegelseite. Wahrscheinlich muss Friedrichs Anleitung doch
erst übersetzt (und für den dortigen Leserkreis gekürzt) werden.
Liebe Grüße
Pedder
Er ist da!!!
Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 21:04
von Klaus Kretschmar
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In Antwort auf #122112]
Hallo Holzwerker,
heute kam mein Veritas BUJ wohlbehalten an. Die Freude war gross - auch weil er sich wirklich in hervorragendem Zustand befand. Einzig das Eisen war nicht so geschärft, wie ich mir das vorstelle. Das war aber schnell korrigiert. Hab ihn bei der Gelegenheit gleich einer "Konservierung" unterzogen (Sohle gewachst, blanke Teile mit Ballistol behandelt u. Messingteile aufpoliert u. gewachst). Dann gings ans Probehobeln. Was für ein Erlebnis! Es ist nicht so, dass ich sonst nur Schrotthobel habe. Neben zwei alten und einem neueren Bailey sowie einigen Ulmias hab ich auch einen Kanna, der für mich seither das Optimum war. Aber nur bis heute!
Der BUJ arbeitet mit geradezu chirurgischer Präzision. Es ist die wahre Freude. Ungerührt geht er über Äste und macht auch keine Zicken, wenns mal gegen die Faser geht. Hirnholz nimmt er so gelassen, wie ichs bisher nicht kannte. Ein Traum! Bei feiner Einstellung (Spandicke 0,02 mm) und Mauleistellung ca 0,5 mm gabs keinerlei Ausrisse, als es gegen die Faser ging, obwohl das Eisen mit 25° geschärft ist. Allerdings hab ichs bisher noch nicht mit Hartholz probiert. Der Hobel geht derart gut, dass ich spontan beschlossen hab, beim nächsten Projekt mal zu versuchen, auf Hobelmaschinen zu verzichten. Ob das klappt, weiss ich allerdings wirklich noch nicht. Jedenfalls freu ich mich schon drauf (ich glaub, ich bin jetzt schon BUJ-infiziert!).
Voller Begeisterung
Klaus
GRATULIERE !!!
Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 21:17
von Hans Bos
Klaus,
Du wirst sicher viel Freude von diesem Teil haben.
Schöne Grüsse aus Holland,
Hans Bos