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Doch, Schrupphobel.
Verfasst: So 14. Sep 2008, 06:46
von Andreas Winkler
Hallo Gero,
mit einem Schrupphobel bekommt man so eine Oberfläche hin.
In meiner Lehre mußten wir mal eine Theke aus Ahornholz mit einer solchen Oberfläche machen. Mit dem Schrupphobel kreuz und quer und mit unterschiedlich starken Messerzustellungen über das Holz hobeln (nur in kleinen kurzen, nicht in langen durchgehenden Zügen). Das Holz hat unser Meister vorher naß gemacht.
Gruß, Andras
Re: Nußbaumholz Farbveränderung bei Sonnenbestrahl *NM - Ohne Text*
Verfasst: So 14. Sep 2008, 17:31
von Horst Hohoff
Re: Weder Maschine noch Schrupphobel
Verfasst: Mo 15. Sep 2008, 02:39
von Ottmar
Hallo Gero & Foumsfreunde,
Wie Friedrich feststellte ist die Oberflaeche gebeilt oder wie Reinhold schrieb gedexelt.
Die Oberflaeche ist gebeilt, oder/und mit einem Dexel
http://www.feinewerkzeuge.de/grans.htm hergestellt. Ich tendiere mehr auf ein Zimmermannsbeil, in der Entstehungszeit des Museumsdorf Bad Windsheim, wurden Sichtbalken ersetzt, ein Zimmermann, welcher das Bearbeiten mit dem Beil beherrschte, stellte solche Oberflaechen her. Durch die Werkzeugform und Fuehrung wurde eine Oberflaeche erzeugt, welche wie kleine Schuesseln ( wie beschreiben ?) gleichmaessig aussah. Die Beilgroesse, war der Balkengroesse entsprechend. Das Beil war hoeher als der zu bearbeitende Balken. Ich vermute, dass eine grosse Flaeche, wie die Tischoberflaeche nicht mit einem Beil gleichmaessig zu glaetten ist, soweit nach dem Bild zu Urteilen sind einge Stellen zu sehen wo das Werkzeug einhakte. Die Stirnseite zeigt ein viel gleichmaessigeres Muster, die Schlagrichtung wurde geaendert entlang der Ober und Underkante. .
In einem Nachbardorf, meines frueheren Wohnortes, arbeitete noch in den spaeten vierzigern ein Moldenhauer, dieser benutzte Dexel verschiedener Groesse. Die Werkzeuge wurden benutzt um grosse Mengen Holz zu entfernen. War die gewuenschte Tiefe des Troges erreicht, putzte er die Innenseite mit einem gebogenen Dexel um eine gleichmaessige Flaeche zu erreichen, welche mit einem Gebogenen Ziehmesser (aehnlich Fass-schaber) geglaettet wurde.
Eine maschinelle Bearbeitung (ausser evtl. Drahtbuersten) ist nach den ungleichen Werkzeugspuren auszuschliessen.
Als Gedankenanstoss.
mfg
Ottmar
Re: wie erhält man so eine Oberfläche?
Verfasst: Mo 15. Sep 2008, 08:57
von ruedi
[
In Antwort auf #121855]
hallo zusammen,
otmar hat recht, die flaeche ist gebeilt,
ich habe soetwas mal in england in einer moebelschreinerei gesehen, wie es gemacht wird.
hier der link, auf der startseite ist schon ein tisch mit der oberflaeche zu sehen.
http://www.robertthompsons.co.uk/die moebel sind nicht ganz mein geschmack, handwerklich sind sie aber sehr gut gearbeitet. wer mal in die gegend kommt, ist echt lohnenswert das anzuschaun.
ich hoffe es ist ok den link einzustellen, ich habe mit der firma nichts zu tun. die geschichte ist aber echt interressant.
gruss
ruedi
Re: wie erhält man so eine Oberfläche?
Verfasst: Mo 15. Sep 2008, 14:43
von helmut hess
[
In Antwort auf #121855]
Hi Gero,
ahnliche techniken werden beim beschlagen der aussenseiten von blockbohlen fuer den blockhausbau in schweden eingesetzt.
man braucht dazu eine spezielle beschlagaxt, sie muss auf jeden fall symetrisch (also beidseitig) ballig geschliffen sein. die schneide muss eine relativ starke rundung haben. ein gekroepftes modell schont bei dieser arbeit die knoechel.
mit der balligen schneide kann man den schnitt auch wieder aus dem holz heraus lenken. also mit der axt wie mit einem gebogenen, halbrunden hohlbeitel arbeiten.
axt rein ins holz und den schwung so lenken, dass die angel nach dem einschlag seitlich zur holzoberflaeche bewegt wird. so erhaeltst du dieses schuesselmuster.
fuer den anfang wuerde ich das mit der axt "schnitzen". sie muss aber schon, aehnlich einem rasiermesser, scharf sein, sonst wird das ein furchtbarer kraftakt. ohne handschuhe brauchst du da aber sehr schnell pflaster fuer die knoechel...
wenn du einen entsprechenden kurzen dexel findest, dessen schneide abgerundet ist, am besten mit hochgezogenen kanten. damit geht das dann wie das katzen machen...
gruss
helmut
also viel spass
Re: wie erhält man so eine Oberfläche?
Verfasst: Do 18. Sep 2008, 21:35
von joh. t.
hallo,
sorry so gleichmäßig ungleichmäßig ist maschine.
es gibt zb für den großen elektrohobel von festo extra messer um rustikale sachen zu machen.
vielleicht auch für hobelmaschinen um sowas im industriellen stil zu machen.
logosol hat sowas u.a. im angebot.
ich glaube nicht , dass sowas rationell von hand geht. vor allem so regelmäßig.
vg joh.
Re: wie erhält man so eine Oberfläche?
Verfasst: Do 18. Sep 2008, 22:40
von garfilius
Hallo joh.
bei logosol habe ich online kein Messer gefunden, das sowas hobeln würde. Die profilierten Hobelmesser bei Festo dürften doch ob der hohen Drehzahl eigentlich nur Längsmulden hobeln. Un wenn man dann nochmal quer drüber geht, hat man ein Waffelbrett. Vielleicht, wenn man die Drehzahl runterregelt...
Hat das schon mal jemand versucht?
Grüße
Gero
Re: wie erhält man so eine Oberfläche?
Verfasst: Fr 19. Sep 2008, 22:10
von Florian L.
Hallo Gero,
Die rechte Hobelmesserwelle im Link als Beispiel für die Erzeugung einer unregelmäßig gewellten Oberfläche mit dem Elektrohobel.
Grüße Florian
Dann mal ab ins Maschinenforum .....
Verfasst: Fr 19. Sep 2008, 23:18
von Friedrich Kollenrott
ich glaub ja nicht so ganz, dass man mit einem rotierenden Fräser tatsächlich die auf Florians Link gezeigte Fläche erzeugen kann (die ist virtuell und kein echtes Werkstück, scheint mir). Aber irgendwie "wie gebeilt" wird das Ergebnis schon sein.
Da wird ein beträchtlicher Aufwand getrieben um eine handgemachte Oberfläche vorzutäuschen, anstatt sie ehrlich und korrekt maschinenbearbeitet aussehen zu lassen, was doch nichts Schlechtes ist.
Nach wie vor hoffe ich, dass an der zu Anfang gezeigten Tischplatte ein Mensch mit einem Handwerkzeug tätig war. Dann gefällt sie mir (auch wenn sie in meine Wohnung nicht passen würde). Wars eine Fräse, ist es peinlich und geschmacklos.
Friedrich
Re: wie erhält man so eine Oberfläche?
Verfasst: Fr 19. Sep 2008, 23:21
von garfilius
Hallo Florian,
danke für den Link. Das Teil hatte ich bei Festool nicht gefunden. Nun muß ich nur noch einen finden, der den großen Festool-Hobel hat und 150 EUR ausgeben will ;-)
Gruß
Gero