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jetzt ist auch gut

Verfasst: Sa 15. Mär 2008, 21:40
von Pedder

Man, heute Abend ist bei mir aber der Wurm drin. Also die Rückensäge mit den Schnörkeln ist Nummer 598.

Gute Nacht
Pedder



Re: Wettbewerb auf Woodcentral

Verfasst: So 16. Mär 2008, 10:24
von Walter Heil

Hallo Jürgen,

über diese Vorrichtung bin ich auch gestolpert. Vielleicht übersehe ich da was, aber wenn nicht, dann verlädt hier einer sein Publikum. Dieses Ding löst kein Problem beim Brennholzsägen; wenn einer eine Säge nicht halten kann, dann ist er gut beraten, sich von dieser Art Tätigkeit fernzuhalten. Das Wichtigste beim Sägen ist, das Werkstück zu fixieren, vor allem kurz bevor das Holz durchgesägt ist, und gerade das tut diese Vorrichtung nicht. Dafür simuliert sie einen zweiten Mann auf der gegenüberliegenden Seite, der die Säge nicht gerade, sondern auf einem Kreisbogen führt, das nervt, weil der Säger je nach den geometrischen Verhältnissen (Dicke des Sägeguts), die sich im übrigen während des Sägens laufend verändern, eine komplizierte Bewegung mit seinem Sägenende machen muss. Tut er das nicht, dann schwankt der Sägedruck laufend zwischen Leerlauf und Hakeln. Gibt es bei unseren Freunden über'm Teich sowas wie den ersten April?

Gruß, Walter




Re: Im Ernst? *MIT BILD*

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 20:28
von Pedder
[In Antwort auf #120182]
Hallo Friedrich,

findest Du den Vlad Spehars Sägen auch peinlich?

Liebe Grüße
Pedder



http://spehar-toolworks.com/dovetailsaws.html *NM - Ohne Text*

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 20:29
von Pedder




Die meisten finde ich peinlich, ja.

Verfasst: Di 18. Mär 2008, 23:43
von Friedrich Kollenrott

zum Beispiel:

http://spehar-toolworks.com/dovetail/dovetailsaw8b.html

Der Rücken an einer Säge hat doch eine Funktion, und über diese Funktion macht sich der Gestalter lustig. Anders finde ich es, die Form des Griffes zu variieren, da hätt ich nicht den Ehrgeiz, aber das sind doch hübsche Spielereien.

Meine bevorzugte Säge für feine Zinken ist diese:

http://www.feinewerkzeuge.de/G303026.htm

(Davon habe ich die beiden längsten Varianten.) Nicht sonderlich aufregend, aber sehr funktionell. Ich neige zunehmend dazu, spartanische Dinge zu mögen. Man kann da so manchen Ballast abwerfen und vermisst eigentlich nichts.

Friedrich




Über Geschmack

Verfasst: Mi 19. Mär 2008, 07:37
von Pedder

könnten wir zwar streiten, es würde wahrscheinlich nicht viel rauskommen. Nicht, dass ich mir Spehars Sägen als Muster hinlegen würde. Die Tendenz, Werkzeug zu verzieren, begrüße ich aber. Werkzeug mit hohem Glitzer-Faktor verführt zum benutzen. Wobei "Glitzer" sicher individuell ist. Für mich hat ein schlichter Buchenhobel auch mehr "Glitzer" als einer aus Elfenbein.

Zur Funktion: Die gewährleistet auch Vlad Spehar. Offenbar kann man bei seiner Klebemethode die Stärke des Rückens ganz erheblich reduzieren, ohne dass die Funktion beeinträchtigt wird.

Liebe Grüße
Pedder




geklebt? Das ist interessant!

Verfasst: Mi 19. Mär 2008, 08:49
von Friedrich Kollenrott

Siehst Du , Pedder,

Das interesseirt mich nun wieder. Der klebt? Woher hast Du das?

Friedrich



doppelt und dreifach

Verfasst: Mi 19. Mär 2008, 09:10
von Pedder

Hallo Friedrich,

auf der Seite mit den peinlichen :o) Zapfensägen steht:

"Again, the blade is a three-piece construction as opposed to two-piece. I epoxy, screw and peen the back to the spring steel blade. It's simple yet effective."

Also nicht nur Kleben, sondern auch Schrauben und mit dem Hammer Treiben (für peen finde ich keine Passende Übersetzung). Spehar wendet damit die dritte Methode neben einem gebogenen und einem gefrästen Rücken an. Aus optischer und m.E. auch technischer Sicht ist die klassische Lösung, also gebogener Rücken zu bevorzugen.

Liebe Grüße
Pedder



Re: doppelt und dreifach

Verfasst: Mi 19. Mär 2008, 14:32
von Friedrich Kollenrott

Hallo Pedder,

"to peen" ist ein Hämmern zum Zwecke des Verdichtens und Nietens. Beispielsweise werden die stählernen Dovetails von Infills durch "peening" fugenlos gemacht. Aus der von Dir zitierten Beschreibung würde ich schliessen, dass ein Sandwich Messingstreifen / Stahlblatt / Messingstreifen verklebt und verschraubt wird und dass die Schrauben ähnlich wie Senkniete noch gehämmert werden.

Aber genau kriegt man das wohl nur durch Befragung des Vlad S. heraus. Mir ist übrigens der Name aufgefallen - hieß nicht Dracula in Wirklichkeit auch Vlad (Tepes)? Ich glaube, hier bin ich dem Hintergrund des Designs auf der Spur....

Zur Bewertung eines so aufgebauten Rückens: Kleben ist eigentlich nicht schlecht, ich klebe viel und gern. Aber Stahl und Messing haben krass unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten, sowas sollte immer Platz zum Wandern haben (hat es, wenn z. B. das Stahlblatt in einem Messingrücken nur eingeklemmt ist).

Also: keine gute Konstruktion, eher eine Bastellösung (gebogene oder geschlitzte Rücken sind ja nicht so ganz einfach herzustellen).

Wir werden das sicher noch mal vertiefen.

Friedrich




auf Biegen und Brechen

Verfasst: Mi 19. Mär 2008, 17:07
von Pedder

Hallo Friedrich,

vielen Dank für die Erläuterung. Das mit den unterschiedlichen Ausdehnungen ist interessant. Aber obwohl das einige semi-professionelle Sägenbauer so machen, habe ich noch nichts negatives gelesen. Vielleicht handelt es sich eher ein theoretisches Problem?

Mit Leif Hanson (Nordic) habe ich kurz darüber geschrieben, welches Material er zum Biegen seiner Sägerücken nimmt/nahm. Es handelt sich um weiches Messing, dass nicht "weichgeglüht" (englisch: to anneal) werden muss vorm Biegen. Ein Messinglieferant hatte mir mal mitgeteilt, das kaltes Biegen seines Messings nicht möglich sei, weil es reißt. Weil ich den den gebogenen Rücken (gleich ob Stahl oder Messing) für die technisch beste Lösung halte (der Falz sollte stabilisieren) verwende ich bislang alte Rücken. Das ist im Übrigen auch deutlich preiswerter, als Messing für den Rücken und Schrauben zu kaufen. ;o)

Liebe Grüße
Pedder