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Re: Schlitz und Zapfen
Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 17:21
von Johannes Müllerheim
Hallo Rolf,
wenn Du die Schlitze so machst, wie auf dem Foto gezeigt, verschenkst Du einiges an Stabilität. Besser wäre es Nutzapfen zu machen, so das oben Holz zwischen dem Außen- und dem Innen-Teil stehen bleibt. Der Zapfen wird abgesetzt, so das ein 5 -10mm Nutzapfen stehen bleibt.
Es grüßt Johannes
Re: Schlitz und Zapfen
Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 17:27
von Jürgen zur Horst
Hallo Rolf,
du schreibst, dass Du Stecheisen nutzt. Probier mal einen Lochbeitel. Das Zapfenloch wird in der Breite des Beitels gestemmt und damit bestimmt der Beitel auch die Zapfenbreite. Mit einem 12er Beitel ein 14er Loch zu stemmen wird schon fummelig. Die stabilen kräftigen Lochbeitel erlauben zügigeres kraftvolleres Arbeiten. Du kommst viel schneller in die Tiefe.
Tschüß Jürgen
Re: Schlitz und Zapfen
Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 18:46
von Andreas Winkler
Hallo Rolf,
auch ich würde Dir bei einer solchen Pfosten-Zargen Verbindung eher zu einem rein gestemmten Zapfen raten. Wie Johannes schon geschrieben hat wäre hier der Nutzapfen "ohne Nut" die weit bessere Lösung, so bleibt die Verbindung stabiler, außerdem entfällt das wacklige (weil man ja nicht durchziehen kann) Vorsägen der Schlitze.
Zapfenbrust natürlich im Winkel absetzen.
Mach dir mal wegen einem 1/4 mm Abweichung nicht allzu viele Gedanken. Viel, viel wichtiger ist das korrekte Verleimen hinterher. Ordentlich Zwingenspannung angeben, auch und vorallem senkrecht zur Achse der Zargen. Die Verbindung also mit Schmackes zusammenpressen, so daß Querholz auf Querholz sauber gepresst wird. Mit den Zwingen in der Achse der Zargen die Winkligkeit des Gestells herstellen, da spielt der 1/4 mm dann überhaupt keine Rolle mehr. Ich würde nicht alle Teile des Gestells auf einmal verleimen, sondern immer nur die gegenüberliegenden (ein Gestell aus vier Teilen also auf zwei Schritten).
Gruß, Andreas
Re: (M)eine schnelle Lösung für Zapfen
Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 21:52
von Rolf Richard
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In Antwort auf #118928]
Das hat mir dann doch keine Ruhe gelassen.........
Den letzten der 4 Füsse ausgestemmt und die Ergebnisse miteinander verglichen. Fazit: mit jedem Fuss wurde die Schlitze besser, gerader! Hier fehlts somit an Übung.
Zum Zapfen kam mir ein Einfall und mein Fundus war zum Glück passend bestückt. Der Aufbau:
- Brett (Verbinder) wird mit der Referenzfläche nach unten auf der Hobelbank festgespannt und auf den angeschnittenen Zapfen eine Messuhr aufgesetzt. Das exakte Messerbenis iszt wenig interessant, aber wenn man die Uhr auf der Zapfenoberfläche verschiebt, zeichnen sich alle Höhen unt Tiefen ab. Mit wenig zeitlichem Aufwand konnte die Fläche mit dem Stecheisen eingeebnet werden.
Verbinder rumdrehen. Jetzt erst mal messen ob die nun oben liegende Referenzfläche eben liegt. Wenn nicht ist die andere Seite nicht genau parallel zur Referenz und die Zapfenoberfläche muss genauso "schräg" ausfallen.
Hierzu zwei Bilder:


Sicher nicht sehr traditionsbewusst! Aber das ist die Bank, auf der gearbeitet wird auch nicht!
Gruss
Rolf
Man kann auch....
Verfasst: Do 13. Dez 2007, 09:51
von Friedrich Kollenrott
die Parallelität der Seiten des Zapfens zu den Ausgangsflächen herstellen, indem man den Zapfen mit dem Grundhobel nachabeitet (Hobelsohle auf der Ausgangsfläche).
Rolf, mit der Messuhr schießt Du natürlich mit Kanonen auf Spatzen, aber das wirst Du wissen.
Friedrich
Re: Ich weiss!
Verfasst: Do 13. Dez 2007, 12:40
von Rolf Richard
.....aber die stand nunmal rum! :-)
Gruss
Rolf
Re: Schlitz und Zapfen
Verfasst: Fr 14. Dez 2007, 00:43
von Marc Hohnsbehn
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In Antwort auf #118928]
Hi,Rolf
Sägen ist relativ schnell gelernt-ich bevorzuge japanische Säge !!
Stemmen ist schon langwieriger-scharfes werkzeug hilft ungemein .
Stemmloch beidseitig korrekt anreissen mit Streichmaß, dann riss einmal rundum anstechen beidseitig , nun von der Mitte nach aussen arbeiten bis zur halben Tiefe beidseitig.
Meßuhr find ich maßlos übertrieben(darf bei keiner meister wie gesellenprüfung angewendet werden-haste eh keine zeit mit rumzuspielen..grins.)
eine 130 mm breite offene Zinkenverbindung(Hartholz) in 20 Minuten sauber hinbekommen
und du bist ein wahrer Meister .also übe schön.
arbeite lieber per hand als mit Leigh-löst mehr Glücksgefühle hervor..augenzwinkernd..
Grüzi
Re: Schlitz und Zapfen
Verfasst: Fr 14. Dez 2007, 11:37
von Rolf Richard
Hallo Marc,
am Üben bin ich schon fleissig! Musste ja die vielen guten Hinweise ausprobieren! ;-)
Zapfen:
Brüstung einsägen mit einer Dozuki - der Zapfen selbst dimensionieren an der Bandsäge mittels Anschlag. Geht schnell wird (zumeist) ziemlich gerade und vor allen Dingen mittig. Die Messuhr bestätigts! Glätten der gesägten Zapfenseite mit dem Stechbeitel.
Ich denke mal, die Uhr wird eine Episode bleiben. Aber für den schnellen Überblick über die "Qualitätslage" gibts nichts Besseres.
Schlitz:
Wie schon gesagt - mit jedem Werkstück wurde es besser. Klar - scharfe Eisen sind ein Muss, aber das ist gegeben. Zum Ausstemmen bevorzuge ich momentan wegen der geraden Flanken des Eisens ein Lochbeitel und zur Nacharbeit ein normales Beitel.
Anreissen:
Der Kombinationswinkel (Starrett) ist mein Freund! Das Streichmass mag mich weniger. Also reisse ich mit dem Winkel und einem Reissmesser an.
Einen schönen 3. Advent wünscht
Rolf