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Re: Bettbau (mit Fotos)

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 10:44
von Christoph Nowag
[In Antwort auf #117063]
Hallo Dirk,

soweit man das auf Deinen Bildern erkennen kann, ist es ein schöne Bett geworden und mutet fast etwas spartansisch an. Gefällt mir gut.

Vielleicht habe ich ja nicht richtig aufgepaßt. Aber irgendwie ist bei Dir für mich alles so nebulös wie die eingestellten Fotos. Du baust eine sauschwere Hobelbank - nur mit Handwerkzeugen -, redest von einer Beleuchtung Deiner Werkstatt, dass ich nur staune, stellst hier als vorgezeigtes Erstlingswerk ein nicht ganz simples Bett ein, dass für einen Klienten ist, hast Probleme mit der Holzbeschaffung verbaust aber exotischste Hölzer, kennst niemanden mit einem Fotoapparat ... ich verstehe es nicht.

Hast Du schon viel Erfahrung mit der Holzbearbeitung? Wie groß ist denn Deine Werkstatt und wie ist sie ausgestattet? Was hast Du denn schon davor gemacht? Mit der Hobelbank ging es ja wohl nicht los.
Wie hast Du das Bett gebaut. Wieder alles von Hand gesägt, gehobelt usw.?

Mit etwas verwirrten Grüßen
Christoph



Grundsatzfragen zu meiner Person ;-) (lang)

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 17:09
von Dirk Vogel

Hallo Christoph ! Soso, meine Tätigkeiten kommen also als nebulös 'rüber ... Das kann ich gut verstehen, aber die Liga der Amateur-Holzwerker, so wie sie hier im Forum zusammentrifft, ist ja so bunt, daß auch ich vermutlich nicht wirklich aus dem Rahmen falle. Mal sehen ...

>Hast Du schon viel Erfahrung mit der Holzbearbeitung?

Nein, das kann ich wirklich nicht behaupten. Halbwegs ernsthaft bin ich noch nicht einmal ein Jahr dabei, mit Holz zu arbeiten.

>Wie groß ist denn Deine Werkstatt und wie ist sie ausgestattet?

Momentan arbeite ich in einem etwa 30 m2 großen Kellerraum. Darin steht meine relativ weit gediehene Werkbank, ein Schärfetisch mit einer Tormek, so gut wie kein Holz und eine Anrichte, deren Stil man mit "Gelsenkirchener Barock" bezeichnet und in der ich mein gesamtes Handwerkzeug aufbewahre. Bis auf eine Bohrmaschine und einen Staubsauger besitze ich aber kein Elektrowerkzeug.

>Was hast Du denn schon davor gemacht?

Vor dem Bett ? Naja, die Hobelbank halt, das war Arbeit genug. Wenn ich daran denke, wie ich tage- und wochenlang Hainbuche und Guatambu mit einer stumpfen Säge aus unbesäumten Brettern zurechtgeschnitten habe ... Die Werkbank ist mein erstes (Groß-)Projekt. Davor habe ich mal mit 14 im Werkunterricht ein Katapult gebaut, aber das meinst du sicher nicht mit Deiner Frage ;-)

>Wie hast Du das Bett gebaut. Wieder alles von Hand gesägt, gehobelt usw.?

Klar. Die Löcher für die langen Schrauben hat allerdings die Bohrmaschine für mich erledigt. Apropos : ich vermute mal, meine Wortwahl bezüglich des "Klienten" war ziemlich ungeschickt. Ich meinte das augenzwinkernd – es hat sich einfach ein Freund ein Bett gewünscht, insofern war dieses Projekt von mir zwar erfunden und ausgeführt, aber nicht iniziiert. Sicherlich passiert es den meisten Teilnehmern dieses Forums, mal etwas für Bekannte zu bauen ... insofern dachte ich, "Kunde" bzw. "Klient" würde automatisch richtig verstanden werden. So wie Du Dein Erstaunen formulierst, liegt der Schluß nahe, Du dachtest, ich wollte mich als Profi-Schreiner aufspielen. Nichts liegt mir ferner :-)

Tja, und die Probleme mit der Holzbeschaffung sind leider ziemlich real. Würzburg wird zwar von vielen Holzhändlern beliefert, aber es gibt keinen vor Ort. Da ich nur ein Fahrrad habe und Holzhändler leider nicht neben Hauptbahnhöfen irgendwelcher Ortschaften, sondern meist so abgelegen liegen, daß es mit öffentlichen Verkehrsmitteln wirklich ein Abenteuer (oder Albtraum) ist, in ihre Nähe zu kommen, habe ich mich in Geduld gefaßt und die Eröffnung eines Holzgroßhändlers abgewartet, der seit drei Wochen tatsächlich in Würzburg eine Filiale eröffnet hat. Zu meiner bitteren Enttäuschung handelt er aber nur mit "Plattenware". Ich habe für die nächsten Wochen eine Fahrradfahrt in die ca. 40 km entfernte Umgebung von Schweinfurt geplant, wo zwei Händler anscheinend auch Obstbäume vorrätig haben. In der hügeligen Landschaft hier wird das bestimmt eine Tagestour ;-)

Viele Grüße von Dirk




Re: Grundsatzfragen zu meiner Person ;-) (lang)

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 18:42
von Christoph Nowag

Hallo Dirk,

der Nebel hat sich gelichtet. Vielen Dank. Dass Deine Hobelbank und das Bett die ersten Projekte waren, finde ich den Hammer. Meine ersten Projekte sahen so aus: Bei Obi etwas Holz gekauft und daraus mit Stichsäge, Bohrmaschine, Handsäge und Schleifpapier Spielzeug für den sich ankündigenden Nachwuchs gebaut.

An hobeln etc. hätte ich da noch gar nicht gedacht.

Hut ab vor dem was Du machst.

Und bei diesen großen Flächen zu hobelnden Holzes kam nie auch nur die kleinste Frage hier im Forum wg irgendwelcher Probleme ... noch mal: Hut ab.

Viele Grüße
Christoph

OT: Und wg des Autos: Wenn wir mal ein größeres/kleineres Fahrzeug brauchen, als das, das wir haben, hole ich mir bei Stadtmobil ein entsprechendes Fahrzeug.




Re: Grundsatzfragen zu meiner Person ;-) (lang)

Verfasst: Mo 20. Aug 2007, 19:22
von Thomas Schuermann

Hallo Dirk,

Deine Arbeit verdient den höchsten Respekt. Ich erinnere mich auch noch gut an das Wochenende bei Dirk. Auch wenn es schon lange her ist.

Dass Du mit dem Fahrrad Dein Holz einkaufen fährst, entspricht schon fast Dirks Methode, das hinter dem Haus gefällte Lärchenholz zu verwenden.

Ich finde Deine Art und Weise sehr pragmatisch - Kompliment dafür!

Gruß Thomas

p.s. Der im Juli in Würzburg war und sich jetzt ärgert Dich nicht besucht zu haben. ( Ich hatte es nicht mehr im Kopf, dass Du in Würzburg wohnst!)




Re: Grundsatzfragen zu meiner Person ;-) (lang)

Verfasst: Di 21. Aug 2007, 06:49
von Dirk Boehmer

Hallo Dirk,

habe ich da etwas verpasst? Hast Du nicht in Freiburg gewohnt?

--
Dirk



Re: Grundsatzfragen zu meiner Person ;-) (lang)

Verfasst: Di 21. Aug 2007, 08:55
von Dennis Bark
[In Antwort auf #117159]
Hi Dirk,

an der Stelle muß ich Dir einfach einen soldirischen Gruß senden - von Radler an Radler! Ich kenne die Problematik zur Genüge und habe schon die aberwitzigsten CO2-neutralen Fahrten mit Damenrad, Bollerwagen und "Nachläufer" absolviert.
Ich komme mir immer vor wie ein Exzentriker oder gar Spinner bei den Blicken der Passanten - dabei ist es eher eine finanzielle Frage ;-))

Dennis




Weitere Antworten zu meiner Person

Verfasst: Di 21. Aug 2007, 18:37
von Dirk Vogel
[In Antwort auf #117159]
Noch ein paar Anmerkungen zu Euren Antworten ...

@ Christoph : Danke für Deine Anteilnahme :-) Mit dem Auto ist das so eine Sache, "Stadtmobil" gibt es in Würzburg nicht, und bei "Carsharing" werden eine Aufnahmegebühr + monatliche Zahlungen erwartet ... als (fast) erwerbsloser Musiker überlegt man sich so etwas halt zweimal. Ein Auto zu mieten ist in Würzburg leider auch nur bei den teuren Platzhirschen möglich, die – verglichen mit den billigen Alternativen – leider mindestens sechsmal teurer sind.

@ Thomas ("Dass Du mit dem Fahrrad Dein Holz einkaufen fährst, entspricht schon fast Dirks Methode, das hinter dem Haus gefällte Lärchenholz zu verwenden.") : Ich würde ja liebend gern einen hinter dem Haus gefällten Baum verwenden, wenn hinter meinem Haus fällbare Bäume herumstünden ... Und die Sache mit dem Fahrrad mache ich nicht zum Spaß, glaub mir. Ich habe mir sogar schon überlegt, ob ein Abtransport von Baumstämmen mit einer Art Fahrrad-Anhänger möglich wäre, aber das ist wirklich sehr aufwendig. Da zahle ich lieber eine Liefergebühr !

@ Dirk : Leider mußte ich im März nach Würzburg umziehen, vorher – da erinnerst Du DIch ganz korrekt – habe ich in Freiburg gelebt.

@ Dennis : Danke für Dein Fahrrad-Verständnis ! So wie Du es schilderst, hast Du auch schon Holz mit dem Fahrrad transportiert. Wie genau hast Du das angestellt ?

Grüße von Dirk



Re: Weitere Antworten zu meiner Person

Verfasst: Do 23. Aug 2007, 07:33
von Dennis Bark

Ist vielleicht ein bischen OT ... obwohl ... Holztransport per Fahrrad, das ist ja quasi auch Arbeiten mit "Hand"werkzeugen ... :-)

Ich habe mir einen Bollerwagen gebaut für kürzere und flache Stücke. Längere Pakete spanne ich am Ende auf einen "Nachläufer" - das ist quasi nur ein Stück Balkondiele mit zwei großen Bockrollen dran. Das vordere Ende, bzw. auch das Griffstück an der Deichsel des Bollerwagens befestige ich immer irgendwie mit Spanngurten am Gepäckträger. Überhaupt sind Spanngurte natürlich das A und O.
Ab und zu spanne ich Latten auch einfach seitlich ans Fahrrad mit Überstand vorne und hinten. Dann fährt man durch die Gegend wie ein O-beiniger Ritter mit dieser komischen Stoßlanze, die es wohl mal auf Turnieren gab - wie gesagt, zur Belustigung der Passanten ;-)

Schöne Grüße
Dennis




fahrradgetriebener Bollerwagen

Verfasst: Do 23. Aug 2007, 13:15
von Dirk Vogel

Hallo Dennis ! Deine Beschreibung macht mich immer neugieriger. Da ich hoffentlich das einzige Forumsmitglied ohne Fotoapparat bin, ist davon auszugehen, daß Du eine Kamera hast. Könntest Du mal ein paar Fotos von Deinem Wagen und Nachläufer hier veröffentlichen ? Ich habe nämlich Schwierigkeiten, mir sowohl den beladenen Wagen also auch seine Verbindung zum Fahrrad vorzustellen.

Grüße von Dirk



Ein paar Fotos dazu...

Verfasst: Do 23. Aug 2007, 21:01
von Dennis Bark

Hallo Dirk,

ich habe leider keine Fotos von dem kompletten Gespann - wollte ich schon immer mal machen, um später darüber zu lachen, aber wie das eben immer so ist ...
Da ich den Bollerwagen auch nahezu komplett mit Handwerkszeugen hergestellt habe, kann ich es wohl wagen, noch etwas dazu zu posten.

Der Wagen von vorne. Es ist erstmal nur eine Platform auf Rädern, es schien mir so die flexibelste Lösung zu sein. Nach Bedarf könnte man eine Kiste, ein Gatter etc. (zwei Gabeln für Stammholztransport ;-))) aufsetzen.



Unter den beiden Laschen sind die beiden Teile des Holmes durch ein sog. Gerberblatt verbunden. D.h. rein theoretisch könnte man ein Kantholz beliebiger Länge ebenfalls mit Gerberblatt versehen und einsetzen und den Wagen dadurch verlängern - damals hatte ich noch große Pläne.



Ach ja und der Nachläufer. Es ist mir irgendwie peinlich, so ein Schrottteil hier zu zeigen, aber ... nunja, es dient ja der Veranschaulichung.
Das Holz wird einfach mit Spanngurten darauf befestigt und die andere Seite kommt ans Fahrrad. Manchmal muß man mit zusätzlichen Latten und ein paar Nägeln arbeiten, damit sich das Teil nicht seitlich wegdreht.



Am Fahrrad selbst zwurbele ich immer alles mit Spanngurten fest. Ich habe noch so einen ollen metallenen Einkaufskorb auf dem Gepäckträger, der bietet zahlreiche Möglichkeiten und dient zugleich als Federung, weil er so elastisch ist.

Ich hoffe das hilft Dir ein bischen.

Schöne Grüße und stramme Waden
Dennis