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In Antwort auf #114019]
Hallo Gerhard,
zuvor habe ich mit allem (Un-)möglichen gearbeitet. Anfangs war mir auch das Angebot des Hausherrn umbekannt, so dass sich Verschiedenstes ansammelte.
- Es begann mit so einem merkwürdigen Satz weichem und harten Arkansan und Öl von Kirschen. Die Steine sind unbrauchbar, besonders der harte ist so klein, dass man nicht wirklich darauf arbeiten kann. Ich kannte nichts Besseres.
- Dann eine Diamantplatte von Multi aus der Schweiz. Mit 150 x 52 mm auch nicht üppig. Ein deutlicher Gewinn gegenüber den ersten Steinen, aber nichts zum Honen und auch nichts zum schnellen Ausschleifen von gröberen Dingen.
- drei grobe Noname - Diamantplatten vom regionalen Maschinenhändler.
- einen Kombistein 2000/6000 von Apex. Mit 150 x 50 mm auch zu klein. Die 6000er-Seite war mein erster Honstein und ab jetzt konnte man von Schärfe reden.
Bis hierher habe ich mit Öl gearbeitet.
- Dann in einem Anfall von Wahnsinn eine 30 x 30 cm grosse polierte Steinfliese vom örtlichen Baumaterialhändler besorgt und Drittelbögen Korund-Schleifpapier draufgeklebt. 320 - 600 - 1000. Gehont wurde weiter mit dem Apex. Das ging wesentlich schneller als mit Diamant und Apex alleine; die Schärfe war ähnlich.
- Ende Oktober hab ich den Apex durch den 8000er Cerax ersetzt und ein wahres Wunder an Schärfe erfahren.
- Jetzt kam der 1000er Cerax hinzu und wird für normale Fälle als einziger Stein zum Schärfen verwendet, danach auf dem 8000er poliert.
Vergleiche:
Diamant: anfangs aggressiv, später nachlassend, die Billigvariante mehr und schneller als der teure Stein aus der Schweiz. Der ist immer noch gut, aber auch deutlich langsamer als der 1000er Cerax. Dafür gibts weniger Schmiere. Die Steine sind unter fliessendem Wasser sehr leicht zu reinigen.
Sandpapier: keine schlechte Lösung, schnell bei groben Dingen, billig. Nutzt sich natürlich ab, muss aufgeklebt werden, was nicht immer einfach ist. Kleberreste zu entfernen ist eine ziemliche Arbeit. Trotzdem eine Alternative, die durchaus überlegenswert ist. Für das ganz grobe Schleifen werde ich sie beibehalten.
Apex-Stein: kann mit Öl verwendet werden. Die 2000er-Seite ist wenig überzeugend, viel zu wenig Abschliff. Die 6000er ist wesentlich angenehmer, allerdings deutlich langsamer als der 8000er Cerax und bei Weitem nicht so polierend. Ob die Körnungen überhaupt vergleichbar sind, wage ich zu bezweifeln.
Nachteil des APEX: Er ist zwar hart, zeigt aber sehr schnelles Zusetzen der Oberfläche und muss daher immer wieder auf Diamant abgerichtet werden, sonst rutscht das Eisen wirkungslos darüber weg. Der Stein ist jetzt nahezu arbeitslos.
Gestern Abend habe ich das Eisen meines Stanley 6 1/2 mit den Cerax-Steinen bearbeitet. Das Ergebnis ist überzeugend. Bei Buche lässt sich Hirnholz mit erstaunlich wenig Kraftaufwand und wunderbar glatt bearbeiten.
Gruss
Rolf