Anreißnadeln am Streichmaß

[Christian Meseberg]

[In Antwort auf #113743]
Hallo Dirk und alle zusammen,

hier mal meine Versuche ein Streichmaß und Zapfenstreichmaß zu fertigen:


Es war das letzte Stück von einem 1978 gefällten Nußbaum aus unserem Garten. Leider überwiegend Splint und schon teilweise von Anobiiden befallen.

Das Zapfenstreichmaß beginnt bei minimal 6 mm. Sehr viel dünne Zapfen wird man selten brauchen. Ich werde es noch auf Einklemmen der Anreisßnadeln umstellen und dann die Nadeln ganz dicht zusammenbringen. Derzeit fehlen mir die passenden Schrauben. Das einfache Streichmaß hat ein abgreschliffenes Perforiermesser und geht sehr gut.
Bei Zapfenstreichmaß habe ich M8 Gewinde ins Holz geschnitten und einen Alu-Winkel eingelassen, um den Druck der Schraube zu verteilen. Es gefällt mir besser als die Klemmmethode mit dem Schlitz, welche ich bei Dir abgesehen hatte.
@ marc Beim Zapfenstreichmaß habe ich nach Deinem Hinweis die Arme hochkant gestellt und seitlich noch abgesetzt, wegen der Sicht auf die Nadeln. Damit kommt man in jede Ecke. Das habe ich beim einfachen Streichmaß übernommen. Die Messerscheibe steht nur wenig heraus. Da es auf Eck angebracht ist, liegt es immer satt auf.

Übrigens zufällig oben im Bild, meine Eigenbau-Schleifführung, neben dem neuen 8000er Cerax (im Hintergrund).

Danke für alle Ratschläge und Schönes Wochenende

Christian

[Dirk Boehmer]

Hallo Christian,

die Schleiffuehrung wuerde mich mal genauer interessieren...

--
Dirk

[Christian Meseberg]

Hallo Dirk,

hier ein Bild von dem Teil (sorry, leider funzt meine Kamera nicht so gut)



Ein altes Raubank-Eisen, ist ziemlich abgewetzt und nur noch wenig Lebenserwartung. Wird bei mir wegen der ADH aber noch lange halten.

Die Schleifführung läuft vor dem Stein. Nachdem ich nun zwei Steine habe, muss ich diese noch der Höhe nach so ausjustieren, so das vom Vorschliff auf dem 1000er gleich ohne Verstellen auf den 8000er gewechselt werden kann. Beim Wechselstein war das ja kein Problem.

Beste Grüße

Christian

[Thomas Schuermann]

Hallo Christian,
deine Schleifführung sieht simpel, aber sehr funktionsfähig aus. Natürlich ;-) fallen mir gleich noch ein paar Fragen ein:

- wie stellst Du den Winkel ein
- wie lange schätzt Du die Lebensdauer der Holzteile bei ständigem Wasserkontakt

Gruß Thomas

[Christian Meseberg]

Hallo Thomas,

den Winkel könnte man seitlich mit einem transparenten Winkelmesser kontrollieren. Habe ich noch nicht gemacht. Ich übernahm bisher die an den Messern vorhandenen Winkel für die Fase. Dabei kontrolliere ich nach ein paar Strichen, wie sich das Schleifbild entwickelt. Da ich nicht so häufig schärfe, macht sich diese kleine Mühe nicht so nachteilig bemerkbar. Ich hatte mir diese Schleifführung für die Raubank gebaut, die ein 60er Eisen hat und meine Steine auch nicht so breit waren bin ich zu der Lösung gekommen. Auch aus Budgetgründen wollte ich mir noch keine kommerzielle leisten.

Die Haltbarkeit dürfte durch die Feuchtigkeit kaum beeinflusst werden. Das Teil wird nach dem Schleifen wieder trocken gelagert. Davon ausgehend dürfte es mich überleben.

Es funzt prinzipiell auch für Stechbeitel. Dafür werde ich mir noch eine kleinere bauen, an der die Räder seitlich angebracht sind und auf dem Stein laufen. Damit werden auch bessere Ergebnisse zu erzielen sein, da Abweichungen zwischen Unterlage und Lauffläche vermieden werden. Ja schmaler die Schneide, um so eher können sich diese bemerkbar machen.

Beste Grüße

Christian

[Thomas Schuermann]

Hallo Christian,

vielen Dank für Deine Ausführungen.

Ich überlege schon eine ganze Weile, wie ich die lästige Balligkeit meiner Messer, Beitel beseitige, Deine Methode wäre ein Ansatz dazu.

Das mit dem seitlichen transparenten Winkelmesser ist auch eine sehr gute Idee, mir würde das ganze Gerät aus Plexiglas auch sehr gut gefallen.

Mal schauen, ob ich mals dazu komme.

Gruß Thomas

[Christian Meseberg]

Hallo Thomas,

die Methode ist keineswegs von mir. Schau mal in den Laden des Hausherrn oder das Online-Projekt Schärfen. Da sind eine Fülle guter Hinweise. Sehr gut, aber selbst noch nicht probiert, ist die Schärfhilfe von Friedrich zum "fast frei Hand Schärfen". Das werde ich auf jeden Fall mal in Angriff nehmen.

Viel Spaß bei Deinen Vorhaben.

Christian