4,45 m Längsschnitt

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

apropos Schlagschnur!

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Servus Christian, Hallo die Anderen,

@ Christian: Versteh doch, dieses Forum ist das Reservat für die Neandertaler, hier dürfen wir noch, bis man bei uns Öl oder irgendwas anderes Wertvolles entdeckt, dann wird uns auch dieser unser letzter Raum für unsere geliebten Riten weggenommen...

Aber im Ernst: Es war mal wieder von der Schlagschnur die Rede. Ich hab noch nie mit einem solchen Ding gearbeitet, und ich verlasse mich nicht gern auf Odate.

Zu Odate ein Satz zwischendurch: Ich find ihn und sein Buch (Die Werkzeuge....)sehr eindrucksvoll, aber am eindrucksvollsten die Schilderung der für uns unmenschlichen Härte des Umganges mit dem Lehrling. Der Mann ist in meinen Augen gebrochen, der kann gar nicht etwas anderes vertreten als die Meister ihn gelehrt haben, man lese mal beispielsweise die mühsamen Aussagen zur 2. Fase am Hobeleisen! Aber das Thema will ich jetzt nicht durchziehen.

Zurück zur Schlagschnur: Ich würde mich freuen, wenn einer, der damit arbeitet, in einem neuen thread mal seine Arbeitsweise und Erfahrungen beschreibet. Oder gibt es sowas schon?

Friedrich



Andreas Winkler
Beiträge: 1137
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Re: apropos Schlagschnur!

Beitrag von Andreas Winkler »


Hallo Friedrich,

habe die Schlagschnur zum ersten mal als 15jähriger kennengelernt, als ich beim Einlatten eines Hausdaches helfen mußte. Ein wunderbares Werkzeug, um eine lange und vorallem gerade Linie herzubekommen. Jeder Dachdecker hat es in seinem Werkzeugeimer.
Natürlich auch zum Markieren eines Besäum- oder Auftrennschnittes zu verwenden.
Die Schlagschnur ist in meinen Augen bei einer Werkstücklänge > ca. 2 m einem Richtscheit überlegen, da dieses bei alleiniger Handhabung doch ganz gerne mal verutscht.
Außerdem kann man sicher sein, daß eine gespannte Schnur garantiert nicht krumm ist, was bei einem Richtscheit schon mal passieren kann.

Was gibt es zur Handhabung zu sagen – eigentlich nicht viel.
Man befestigt den Haken, der am einen Ende der Schnur ist, am Riß am Ende des Werkstücks und läßt die Schnur leicht gespannt abrollen. Dann hält man die Schur über den Riß am Anfang des Werkstücks und beginnt, sie gut zu spannen. Dann nimmt man die gespannte Schnur mit der anderen Hand möglichst senkrecht über der zu erwartenden Markierung hoch und läßt sie „schnalzen“. Fertig.
Bei größeren Längen ist es besser wenn man zu zweit ist und von zwei Seiten schnalzen läßt.

Gruß, Andreas



Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: 4,45 m Längsschnitt

Beitrag von Christof Hartge »

[In Antwort auf #112723]
Hallo Wolfgang,
ganz soweit auf der Skala der Seligkeit bin ich noch nicht, dass ich das Sägen und Hobeln ausschließlich um seiner selbst willen betreiben wollte. Ich brauch die aufgetrennten Latten schon.

Viele Grüße, Christof.


Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

mehr ist das nicht?

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


dann probier ich das mal aus. Vielen Dank, Andreas!

Friedrich


Dieter Löw

Re: mehr ist das nicht?

Beitrag von Dieter Löw »


Hallo,

vielleicht sollte man noch hinzufügen, daß die Schlagschnur vorher mit Ruß, z.B. einer verbrannten Zeitung, eingefärbt werden muß, damit auch wirklich eine 'geschlagene' Linie zu sehen ist. Alter Malertrick, um einen Mauersockel genau horizontal abzugrenzen.

Gruß an alle, und ein schönes Wochenende!

Dieter


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: mehr ist das nicht?

Beitrag von Bernhard »


So hatte ich das auch in Erinnerung Dieter,
Ruß oder Kreide, habe ich vor Urzeiten mal in alten hohen Räumen machen müssen. Dort hatte man einfach nicht bis ganz oben tapeziert.

Gruß
Bernhard


Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

...oder in Deckenfarbe gestrichen,

Beitrag von Bernhard »


allerdings habe ich nie verstanden, warum nicht bis oben tapeziert wurde.

Bernhard


Dirk Baltzer
Beiträge: 131
Registriert: Sa 9. Feb 2013, 15:05
Wohnort: 61476 Kronberg

Re: 4,45 m Längsschnitt

Beitrag von Dirk Baltzer »

[In Antwort auf #112723]
Hallo Christof,
da ich selbst mit Längsaufsägen befasst bin möchte ich fragen.
Ginge diese Arbeit auch für ein Holz z.B. mit den Massen: 200 x 40 x 4 ? Astlöcher inclusive.
Bis zu welcher Brettbreite ist die Disston Deiner Meinung in der Lage, ohne Verlauf Bretter aufzuschneiden?
Dirk



Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: 4,45 m Längsschnitt

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Dirk,

das wird funktionieren, denke ich. Bei schlimmen Ästen (Fichte!) kann es eine Hilfe sein für den Astabschnitt schnell zur Querschnittsäge zu wechseln.

Mit der maximalen Brettstärke habe ich noch nicht experimentiert. Aber Zapfen an 12 X 12 er Balken ging problemlos. Ich vermute, dass die Schwierigkeiten so bei 18-20 cm anfangen.

Viele Grüße, Christof.


Antworten