Holzbearbeitung mit Handwerkzeuge in Nepal *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Heinz Roesch
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Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: sehr eindrucksvoll, Gerard!

Beitrag von Heinz Roesch »

[In Antwort auf #112581]
Friedrich,

mecker nicht, ich besuch Dich sonst mal mit einem
kleinen Anhänger voll Esche und Stückliste und warte
dann auf die Übergabe des sauber handgehobelten
Materials! :-))

Die Bilder sind hochinteressant! Unvorstellbar für uns
verwöhnte Wohlstandskinder was das für eine Knochenarbeit
sein muss. Es wird dem Jungen auch nichts anderes übrig
bleiben als präzise zu sägen, sonst wird er wohl kaum
Geld für seine Schufterei sehen.

Viele Grüße

Heinz



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
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Ja.

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #112586]
Das stimmt schon, Bernhard.

Fast jeder hier (auch ich) nutzt Maschinen, und ich will das auch nicht verdammen, wie käme ich dazu. Wenn man jetzt das nepalesische Beispiel sieht: Das ist bei aller Bewunderung für die erreichte Genauigkeit sicher keine Art von Arbeit, um die man die Menschen beneiden sollte, und möglicherweise täten die selbst auch lieber was anderes.

Nur das mit den 32 A- Steckdosen in der Hobbywerkstatt, das fiel mir schon auf. Gerechterweise muss man dann sagen: Es wurde davon abgeraten.

Friedrich



CONGER - The Irish diaspora in Munich
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Genau... *MIT BILD*

Beitrag von CONGER - The Irish diaspora in Munich »


... so Heinz!

Eine meine Leidenschaften ist zu bewundern wie die echte Artisane in die dritte Welt mit deren sehr oft bescheidene Werkzeug, wuendervolle Werkstuecke mit erstaunliche genauigkeit dar stellen... und auch zu bestaune wie die sollche Knochenarbeit wie abgebildet meistern.

-gerard-



Bernhard
Beiträge: 1088
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Re: Ja.

Beitrag von Bernhard »


Nun ja Friederich,

das hört sich jetzt moderater an. Den ersten Kommentar habe ich so interpretiert: "zeigen wir denen mal da drüben, was es alles so gibt...."

Zu der 32 A-Steckdose sage ich nur, ich habe damals versäumt Starkstrommaschinen zu kaufen und mußte einige Maschinen teuer umrüsten. Tendenziell würde ich heute alles etwas größer und stärker nehmen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Um noch einmal auf Nepal zurück zu kommen: In meinen Augen ist der Hauptunterschied die Zeit. In diesen Ländern gibt es eben einen anderen Lebensrythmus, mit allen Vor- und Nachteilen...

@ Dietrich:

das mit den Füßen spricht sicherlich für sich, aber wie viele Schreiner haben Probleme mit der Lunge (Staub), den Ohren (Lärm) und dem Rücken (einseitiges Arbeiten) in Deutschland.

Bernhard



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3208
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Ja.

Beitrag von Friedrich Kollenrott »


Bernhard, ich bin moderat, aber ich habe ein Schandmaul, und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Soll es auch nicht.

Friedrich


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

der innere ...-hund *MIT BILD*

Beitrag von Marc Waldbillig »

[In Antwort auf #112590]
Hallo,

Ja Bernhard, da geb ich dir Recht. Die exklusiv mit Handwerkzeugen gemachten Schränke sind rar heutzutage. Die körperliche Arbeit ist schwierig und langwierig. Das Lernen oder Beherrschen der Handwerkzeuge geht beim üblichen Einzelgänger nur langsam von der Hand. Ich hab letzte Woche 2 Bohlen (52 mm) und 2 Bretter (27 mm) längs auf Maß gebracht. Es war ein halbes Dutzend Schnitte à 3 m nur die Bohlen. Nach jedem Schnitt hab ich die Handsäge geschärft, einmal sogar mit Abrichten. Ich hab viel Zeit investiert und dabei auch viel gelernt. Das Sägen geht jetzt nochmals besser. Die zuletzt gesägten Stücke hab ich zuerst gehobelt. Ihr könnt's euch denken, sie waren die besten. Das Schärfen geht auch flotter und ich hab auch jetzt viel mehr Sicherheit dabei.

Ich war nah dran mir eine entsprechend stark dimensionierte HKS zu besorgen. Ich hatte schon Gespräche laufen mit meinem Metabohändler, jaja, hm. Ich hab's dann doch nicht getan, weil ich unterm Strich viel gewonnen hab. Die Zeit, die dabei draufging, ist kein Verlust sondern als Gewinn zu verbuchen.

Das einzige E-Werkzeug, das an diese Bibliothek kommt, ist die Tischbohrmaschine.

Gruß mit Bild, als die Bohle noch Bohle war,

Marc



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: der innere ...-hund

Beitrag von Bernhard »


Hallo Marc,

auch wenn Du nicht im Neandertal wohnst, bist Du der einzige Holzwerker den ich persönlich kenne, der wirklich ohne E-Geräte auskommt (die TB vergessen wir mal....). Dafür hast Du meinen allerhöchsten Respekt. Du gehst gerade den Weg, der von Harry im SMC so schön beschrieben wird und lernst alles von der Pike auf. Das ist ein langer Weg mit vielen schönen Erfahrungen. Man wird am Ende immer sicherer und ist erstaunt, wie schnell man so ein Brett fertig hat. Allerdings hat man auch entsprechende Tiefen im Holzwerkerleben. Ich finde es schön, daß Du den Weg so konsequent gehst und kann nachvollziehen, daß Du die Zeit als Gewinn betrachtest.

Ich erinnere mich noch genau an mein erstes Brett, das ich gefügt habe. Ich kam nicht von der Stelle. Dann noch das Schärfen. Heute geht es fast von alleine und über das Schärfen schmunzele ich mittlerweile. Allerdings ganz so ohne E-Werkzeug? Nee, das geht bei mir nicht....

Wenn ich Deine Bibliothek demnächst fertig betrachten darf, kann ich sicher sein, da war kein E-Hobel und keine E-Säge dran.

bis bald
Bernhard


Marc Waldbillig
Beiträge: 1247
Registriert: So 6. Okt 2013, 21:41

Re: der innere ...-hund

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Bernhard,

Meine Konsequenz ist ein wackliger Gang auf Stelzen. Stell dir einen Anfänger vor! Man will immer wieder auf den Boden zurück. Seltsam aber ich konnte mich in letzter Zeit vor dem Fallen bewahren. Komischerweise kommen mir die stärksten Zweifel gleich nach getaner Arbeit. Wenn sich das Ganze dann gesetzt hat, gibt's 'nen kräftigen Ruck und das gewonnene Vertrauen kommt mit in die Werkzeugkiste.

Es ist schön und hilfreich, immer noch die Option zu haben auf E-Werkzeug zurückzugreifen. Das heftige Aber folgt sogleich: Nenn es Zufriedenheit oder Handwerkerstolz, das Handwerken ist ungleich bedeutender für die Seele. Vielleicht weil ich beim Maschineneinsatz den Verdacht habe, die Arbeit nicht selbst zu verrichten, sondern sie quasi zu delegieren und nur die Führung zu übernehmen.

Neanderthaler kann ich mich nicht nennen, das klingt so absolut. Zumal ich vorhab, mir eine Drechselbank mit Stromkabel zuzulegen.

Gruß,

Marc



helmut hess
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Re: Holzbearbeitung mit Handwerkzeuge in Nepal *MIT BILD*

Beitrag von helmut hess »

[In Antwort auf #112575]
hallo allerseits,

da ziehe ich den hut...
bleibt zu hoffen, dass ueber die 32A aus der wand nicht alle alten handwerkstechniken in europa in vergessenheit geraten. die beitraege, die hier kommen beweisen ja, dass es doch leute gibt, aus spass und nicht aus mangel an 32A mit korperlichem einsatz ihre werke schaffen.
ich betrachte das saegen per hand auch als meditativen ausgleich...

fuer die laengsschnitte habe ich mehrere stunden benoetigt.
wenn ich davon leben muesste, waere ich wahrscheinlich schon lange verhungert.

aber diese sage, auf den bildern aus nepal, die wuerde ich schon gerne mal durchziehen. hat nicht von euch einer so ein teil und braucht sie nicht, wegen der 32A???

habe von der saegerei noch einige andere bilder dazu beim kleinen holzwurm abgelegt.

gruss
helmut



Andreas Winkler
Beiträge: 1137
Registriert: Di 30. Nov 2021, 19:21

Holzwerken mit Handwerkzeugen in Vietnam *MIT BILD*

Beitrag von Andreas Winkler »

[In Antwort auf #112575]
Auch eine interessante Seite !

Gruß, Andreas



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