Seite 2 von 4
Re: Alles vom Edelsten! HA! *MIT BILD*
Verfasst: Di 21. Feb 2006, 20:00
von Marc Waldbillig
[
In Antwort auf #110962]
Hallo Friedrich,
Sollte da ein falscher Eindruck entstanden sein? Ich hoffe doch nicht, deshalb hier vollständigerweise der Rest der Mannschaft, sozusagen die Reserve der Arbeitspferde, die allerdings nur selten zum Einsatz kommen, siehe dazu den Staub, den sie angesetzt haben. Die armen Dinger warten auf einen Platz im Schrank. Versprochen hab ich allen einen, aber fies wie ich nun mal bin, werden einige enttäuscht werden.
Sag mir mal lieber, was für ein Hobel da links in deinem Bild hängt. Metallhobel, heller Holzgriff. Der intrigiert mich, weil ich ihn nicht erkennen kann.
Welcher ist denn dein liebster Putzhobel, der alte Stanley oder der flache LV? Dumme Frage, ich weiß schon ;-)
Wie ihr seht, arbeiten und hängen ab bei mir eine Menge Hobel, die gar nicht so edel sind.
Gruß, Marc

Vorsicht- bei Hobeln werde ich geschwätzig!
Verfasst: Di 21. Feb 2006, 22:18
von Friedrich Kollenrott
Hallo Marc,
das ist nun eine gefährliche sprachliche Übertragung- der Hobel intrigiert Dich? Da würde ich erwidern: So ein intrigantes Schwein!
Aber es sei: Der Metallhobel mit dem hellen Griff links unten ist ein alter Kunz S 300, der da sein Gnadenbrot fristet. Die Griffe sind hell weil abgeschliffen. Wahrscheinlich meinst Du aber den links oben. Den kannst Du so nicht erkennen, weil er umgestaltet ist: Ein Stanley 13052 Nuthobel, also ein etwas "modernerer" Typ. Der hat eigentlich einen (kackbraunen, wirklich) Plastikgriff. Ich hab einen Holzgriff aus Rüster gemacht, jetzt sieht er erträglich aus. Funktionieren tut er gut.
Mein liebster Putzhobel? Ich war ja mal, bevor die Flachwinkler kamen, auf dem Trip "alte Bailey- Stanleys", und ich hatte unter anderem zwei 4 1/2 er. Ich bin mit denen aber nie ganz froh geworden, wahrscheinlich weil sie nicht das richtige waren für sehr hartes Holz. Den besseren habe ich verkauft, einer ist übrig geblieben und dient mit deutlich bogenförmigem Eisen als Schlichthobel, beispielsweise nach dem Schruppen. Ich putze also nur noch mit dem Flachwinkelhobel, wenn es nach der Flachwinkel- Raubank (die geputzte Qualität liefern kann) noch erforderlich ist.
Die weiterhin häufig gebrauchten Baileys sind der #8 und der #5. Das sind beides Hobel, die nicht nur besonders ästhetisch, sondern auch außerordentlich ergonomisch sind. Putzen tu ich eigentlich nur noch mit dem Flachwinkelhobel.
Friedrich
Re: Das ist Marcs Wohnzimmer!
Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 08:14
von Michael Formanek
[
In Antwort auf #110962]
Hallo Friedrich,
ich hab eine Frage zu dem Hobel ganz rechts oben. Wie ist der vordere Knopf bei den Veritas-Hobeln fixiert? Ist der einzige bei dem oben keine Schraube zu sehen ist.
Gruß Michael
Knopf
Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 09:19
von Friedrich Kollenrott
Hallo Michael,
der Knopf hat eine Schraube, die ist aber nicht durchgesteckt sondern von unten in einer in das Holz gepressten oder geklebten (zerlegen tu ichs lieber nicht) Buchse befestigt. Diese Schraube fixiert auch die Schiebeplatte zur Maulverstellung, man dreht also am Knopf um die Schiebeplatte festzuziehen oder zu lösen.
Friedrich
Re: Knopf
Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 10:06
von Michael Formanek
Hallo Friedrich,
Danke für die Erleuterung. Hab ich mir eigentlich eh auch so vorgestellt.
Ich frag nur weil bei meinem #6 Stanley neue Griffe anstehen und es mich sehr reizen würde, den vorderen Knopf eventuell auch so zu befestigen. Naja mal sehen ...
Gruß Michael
Re: Hobelplauderei *MIT BILD*
Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 21:44
von Marc Waldbillig
[
In Antwort auf #110979]
Hallo liebe Leute,
Hallo Friedrich,
Vielen Dank erstmal für die Erläuterung. Ich hab mir dann auch ein Bild vom Nuthobel gegoogelt. Du hast Recht, hm, er sieht schon etwas modern aus.
Da ich weiß, dass du und auch andere hier den LN Bestoßhobel habt, wollt ich euch auf ein - wie ich finde - wertvolles Zubehör aufmerksam machen. Seit ein paar Wochen gibt's bei LN einen zusätzlichen Griff - Hotdog. Gestern und heut Abend hab ich ihn endlich angeschraubt, weil ich Brettchen bestoßen musste. Es war eine echte Erleichterung. Der Unterschied: meine Hand verkrampft sich nicht mehr und - ihr werdet es kaum glauben - die Späne werden schöner, weil durchgängig.
Zurück zu den Putzhobeln Friedrich. Du sagst, mit den #4 1/2 warst du nicht so froh. Und es ist bekannt, dass die Spiers und Norris Putzhobel einen guten Ruf genießen, einen besseren als die #4 1/2. Damals gab's aber noch keine LN und die Spiers & co wurden bestimmt mit Stanleys verglichen. Ich frag mich jetzt, wie die Infills zu den LNs stehen. Ich war nämlich immer der Meinung, die Bedrocks von Stanley, zumal der #4 1/2 würde im gleichen Teich schwimmen wie der LN, höchstens mit leichten Abstrichen, etwa bei der Dicke des Eisens. Könnte as also sein, dass ein Spiers einem LN nicht überlegen, sondern nur ebenbürtig wäre oder ... Da dies nur eine Plauderei ist, interessiert mich der Vergleich der technischen Daten nur am Rande, vielmehr würde es mich freuen, wenn jemand einen subjektiven Eindruck vermitteln könnte.
Gruß, Marc, der nur langsam am Werkzeugschrank weiterkommt.

Hotdog!
Verfasst: Mi 22. Feb 2006, 22:58
von Friedrich Kollenrott
Hallo Marc,
das wusste ich nicht, dass LN sowas anbietet. Beim Stanley #9, der ja das Vorbild war, gab es das auch. Wenn ich das so sehe- ich glaub, das mach ich mir selbst aus Holz, dürfte doch kein Problem sein. Wenn Du mir einen Tip geben könntest, wie das Ding befestigt ist, wäre ich dankbar.
Zum 4 1/2: Ich hatte nie einen Bedrock, nur Baileys. Und die sind gerade auf Hartholz doch wohl deutlich begrenzter in ihren Möglichkeiten. Ich habe erlebt, dass die dünnen Eisen sich geradezu einhaken in das Holz und dann unangenehm rattern. Ich kriegte das mit meinen Stanleys auch nicht weg und hab mir deswegen den ersten Flachwinkel- Bankhobel (es war der LN 7 1/2) gekauft, der löste das Problem.
Im einem amerikanischen Forum hab ich mal gelesen, die Baileys seien doch vor allem Hobel für Weichholz, das sei der typische Werkstoff zu ihrer Zeit gewesen. Da kann schon was dran sein.
Aber zum Vergleich der verschiedenen Systeme: Es gibt einen äußerst interessanten Artikel von Clark & Williams zur Frage ob Spanbrecher oder nicht:
www.planemaker.com/articles/dblirn.htmlDer spricht mir schon aus der Seele, ich empfinde die Dinger auch immer als so fummlig und finde es ohne viel schöner und logischer. Ich finde auch die guten Eigenschaften der Flachwinkelhobel durchaus logisch nachvollziehbar- gegenüber den Hobeln mit steiler gebettetem Eisen ist die Tendenz, dass das Eisen durch die Schnittkraft ins Holz hineingebogen wird und rattert, sicher viel kleiner.
Einen Infill habe ich noch nie aus der Nähe gesehen, geschweige denn benutzt. Ob die wirklich so gut sind? Das Besondere ist doch die Kombination von Masse und gedämpfter Eisenauflage. So, als ob Du bei Deinen LN eine Schicht vom Frosch abfräst und eine Holzzwischenlage aufklebst. Ob das was brächte?
Auf jeden Fall sollten wir die Sache mit dem Vergleichshobeln nicht aus dem Auge verlieren. Dann wüsste man (wahrscheinlich)aus eigener Anschauung, dass das Hobelkonzept untergeordnet ist, Hauptsache der Hobel ist ordentlich gefertigt, das Eisen nicht zu dünn und gut geschärft.
Ich glaub jedenfalls nicht, dass es Wunder gibt. Auch keine Wunderhobel, nicht mal Wunderinfills. Und: Du, und ich, wir verfügen für unsere Freizeitbeschäftigung über Hobel, die sicher besser sind als fast alles, womit die Leute früher ihr Brot verdienen mussten. Damit dürfte man schon mal zufrieden sein.
Derzeit werden meine Arbeitsergebnisse sicher sehr viel mehr von meinen mangelhaften Fähigkeiten begrenzt als von meinen Hobeln. Ich arbeite dran!
Fridrich
Re: Hotdog!
Verfasst: Do 23. Feb 2006, 06:15
von Marc Waldbillig
Hallo Friedrich,
Der Hotdog ist wie sein Pendant aus dem Imbisswesen längs bis zur Mitte aufgeschnitten, besser gesagt geschlitzt. So wird er dann über die Flanke gestülpt und mit einer Imbusschraube von innen fixiert.
Hätte man bei den Baileys dickere Eisen, so würde man das Rattern schon eindämmen können. Die LNs haben das und deshalb kenn ich das Problem nicht. Ich kenn es eher von den Flachwinkelhobeln. Man bestößt ein Brettende mit dem Blockhobel. Dann sieht man noch eine Kleinigkeit auf der Brettfläche, hat den Blockhobel in der Hand und automatisch will man's sauber machen. Dabei fährt das Eisen dermaßen tief ins Holz, dass es sich einfrisst. Das Eisen satnd zu weit raus, der flache Winkel in dem empfindlichen Hartholz und schon kann man reparieren.
Den Artikel von C & W kannte ich schon, ist interessant. Ich würd gerne mal einen Hobel von denen ausprobieren, leider haben sie nie auf meine Anfragen geantwortet.
Gruß, Marc
Re: Hotdog!
Verfasst: Do 23. Feb 2006, 13:48
von arnd
Hallo Bestoßhobler,
ich habe mit den 9ner LN jetzt einmal in die andere Richtung hobeln müssen und wollte den Seitenknopf nicht extra auf die andere Seite schrauben und habe den Hobel daher gezogen statt geschoben. Dies ging sehr gut. Die Finger können den Hobel gut in der Messervertiefung greifen. Habt ihr dies auch schon einmal ausprobiert?
Viele Grüße
Arnd
Re: Eisen bleiben eingestellt wie sie sind
Verfasst: Do 23. Feb 2006, 13:51
von Edi Kottmair
[
In Antwort auf #110976]
Hallo Friedrich,
auch auf die Gefahr hin, dass es jemanden langweilt, habe ich doch noch eine Frage zu Deinen Flachwinkelhobeln. Mit 40° Keilwinkel + 12° kommst Du auf einen Schnittwinkel von 52°. Die üblichen Putzhobel haben 49°-50°. Was ich immer noch nicht verstehe: warum soll das Hobelergebnis bei 12°+40° besser sein als z.B. bei 25°+25° oder 20°+30°. Es ist klar, dass eine 40°-Schneide länger hält als eine mit 25° und es ist auch klar, dass bei bei Deiner Kombination die Fase oben ist und kein Spanbrecher vorhanden ist, aber es leuchtet mir nicht ein, dass das Hobelergebnis besser sein soll als z.B beim Veritas "Normalwinkel" Putzhobel. Es geht mir bei der Frage nicht um Holz- oder Metallhobel. Mich interessiert viel mehr, warum der 12° Winkel wichtig sein soll, wenn dann der Schnittwinkel 52° beträgt.
Ich habe auch diesen Veritas low angle Putzhobel, aber mit dem Normaleisen, nicht auf 40° geschliffen. Im Vergleich zum Ulmia Putzhobel kann ich bei mir keine Vorteile erkennen. Mit beiden erhalte ich problemlos 0,05 mm Späne und glatte Flächen.
Viele Grüße von
Edi