woodworking.de

Hallo Walter,

Voraus moechte ich sagen dass ich kein Schreiner oder Fussbodenspezialist bin.

Bei alten Tischplatten, habe ich festgestellt, dass beim Verleimen einzelne Bretter gestuerzt verleimt wurden (Wuchsrichtung). Ich habe solche Platten gebleicht, da sahen dann einige Bretter in einer Richtung (nord/sued) dunkler aus, bei der Ansicht der Platte von sued/nord waren dies Bretter heller und die anderen dunkler. Bei poroesen Hoelzern und solchen mit starker Maserung faellt dieser Effekt staerker auf. Auch wie das Brett aus dem Stamm geschnitten wurde spielt dabe eine Rolle. Sehr deutlich ist dieser Effekt wahrnehmbar bei Fournierblaettern, welche Spiegelbildlich und gestuerzt verleimt wurden.

Wenn ich zum Beispiel an einer alten Tischplatte einen Streifen erneuern muss, sehe ich mir das neue Holz immer gegen das Licht an, dabei drehe ich die Platte um 180° und verleime dann das Brett so wie es am, wenigsten auffaellt.

Ich mache dies mehr nach Gefuehl und es ist nur schwer zu beschreiben.

Ob Wurzel oder Kronenende kann ich auch nur dann genau feststellen wenn ich das Holz aus Brettern vom gleichen Stamm geschnitten habe. Andere Bretter stelle ich so durch nebeneinanderlegen und gegen das Licht betrachten zusammen nach einheitlichen (harmonischen) Eindruck.

Ganz einfach laesst sich dieser Effekt an einem Brett mit deutlichem Maserungsbild feststellen. Das Brett in der Haelfte durchschneiden und dann nebeneinaderlegen, gegen das Licht betrachten eine Bretthaelfte 180° drehen und wieder gegen das Licht betrachten.

Ob dies fuer einen Schreiner ein so grosses oder ueberhaupt ein Problem ist weis ich nicht. Ich sehe dies von meinem Standpunkt als Restaurator aus. Am Anfang wunderte ich mich immer wie schwer es war ein Stueck Holz zu ergaenzen. Unter Beachtung des oben beschriebenen ist es viel einfacher. Z.B. An einer Tischplatte von vor 1850 bearbeite ich die Oberflaeche des Holzes mit Putzhobel und Ziehklinge, da faellt die Ergaenzung weniger auf selbst wenn geringe Farbunterschiede da sind. Ist die Ergaenzung geschliffen faellt sie in jedem Fall auf!

Ich hoff es klingt nicht zu kompliziert.

Wuensche viel Spass beim "Woodworken".

mfg

Ottmar

Hallo Ottmar,

den Effekt, so wie Du ihn beschreibst bzw. wie ich ihn verstehe oder glaube, verstanden zu haben, habe ich noch nicht beobachtet, aber die Abhängigkeit des Reflektionsverhaltens von der Lichtebene (Ebene, die aufgespannt wird von eintreffendem zu reflektierendem Strahl) zur Faserrichtung des Holzes ist mir schon bekannt und dafür habe ich auch Beispiele, wie Du an den Bildern sehen kannst.






Die unterschiedliche Helligkeit der Friese rührt nicht von unterschiedlichem Holz, das zum großen Teil sogar aus dem gleichen Brett ist (Mittelbretter, äußerer Teil, d. h. im wesentlichen stehende Jahresringe), sondern nur vom Blickwinkel des Betrachters relativ zum einfallenden Licht.

Ich nahm an, Du wüsstest, wie man einer fertigen Diele (besäumt und abgelängt) ansieht, wo das Zopf-bzw. Wurzelende ist; ich weiß es nicht, es sei denn, es gibt Äste, Deinem Beitrag konnte ich es auch nicht entnehmen.

Gruß, Walter

Sorry nicht aufgepasst, hier nochmal die beiden Bilder.