Falzhobel
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Re: Falzhobel - Erster Bericht
Hallo,
Zweieinhalb Stunden später :-) Der freundliche UPS-Mann kam um drei.
Das ist das erste Mal, dass ich einen Hobel vor einem ersten Test abgezogen hab. Das Eisen fiel zuerst einem 4000er, dann einem 1000er, einem 4000er und schlussendlich einem 8000er Wasserstein zum Opfer. Den 4000er hab ich zuerst versucht, da alle meine LNs diesen gleich gut vertrugen. Der Ulmia aber nicht. War aber kein Problem, nach einer knappen Stunde waren Spiegelseite und Fase plan und blank, ebenso war eine Mikrofase dran.
Beim Einsetzen des Eisens erkannte ich, dass das Eisen nicht plan im Bett auflag. Die Griffmulde stand etwas über. Um eventuelles Rattern zu vermeiden, hab ich den Überstand schnell abgefeilt.
Übrigens hat dieses Eisen einen 71°-Winkel an der rechten, offenen Seite, so wie Ferdinand das auch beschrieben hat.
Den Vorschneider hab ich nicht gebraucht, also wurde der eingefahren.
Dann das erste Brett; es war wie eine Offenbarung: Der Hobel läuft ruhig, schneidet präzise, verläuft gar nicht und ist die pure Freude. Einziges Manko: Der Breitenanschlag aus Metall erhitzt sich sehr schnell und zwar so stark, dass man nicht mehr mit den Fingerchen dran will. Die Einstellung ist auch etwas gewöhnungsbedürftig. Das Fummeln mit dem Schraubenzieher sollte passé sein. Ich werd die Schrauben bei Gelegenheit ersetzen, so dass man den Anschlag per Hand fixieren kann.
Gruß, Marc, der heut Abend noch fälzen wird.
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Re: Falzhobel
Hallo, Marc!
Nichts für ungut, auch wenn das Laufgeräusch einer Oberfräse keinen akustischen Genuss darstellt, an einer guten Oberfräse kracht üblicherweise nichts.
Jeder soll auf seine Façon selig werden, somit wünsche ich dir viel Freude mit deinem Falzhobel!
Nichtsdestotrotz halte ich die fundamental-oppositionelle Haltung, die Maschinen und E-Werkzeugen gegenüber gelegentlich an den Tag gelegt wird, für kontraproduktiv - selbst im Handwerkzeugforum. Als Scherz war deine Bemerkung wohl nicht gedacht?!
Christian
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Re: Falzhobel
Hallo Christian,
Ja doch, war nicht bösartig gemeint, sollte eher Richtung Scherz gehen. Hat bei dir wohl nicht in diese Kerbe getroffen. Mit krachend meinte ich Krach, gleichgesetzt mit Lärm, also doch lautes Geräusch. Hätt ich es allerdings als geräuschvoll beschrieben, dann wär's gar kein Scherz mehr gewesen, sondern ne bierernste Sache.
Bevor ich den Hobel bestellt hab, wollt ich die Oberfräse nehmen für diese Arbeit. Ich hätte sogleich loslegen können und wir hätten hier nicht über Falzhobel diskutiert. Trotzdem, dass ich gerne mit Handwerkzeugen arbeite, nehm ich auch hie und da noch E-Zeug (Scherz am Rande) in die Hand. Mich stört allerdings zunehmend die hohe Lärmbelästigung.
Ich geb dir Recht, jeder soll auf seine Weise glücklich werden. Allerdings soll man das hier auch nicht zu ernst nehmen, es geht hier ja um Freizeit, womit man ja doch immerhin und nichtsdestotrotz Vergnügen verknüpfen könnte oder sogar sollte.
Wenn ich behaupte, die OF sei ein krachendes Ding, dann möcht ich damit nur meine ganz persönliche Einstellung dazu äußern. Ich möchte dabei nicht jemandem auf den Schlips oder sonst irgendein kostbares Kleidungsstück treten.
Ich glaub auch nicht, dass es hier zwei "fundamental-oppositionnelle" Lager gibt. Liest man im Nachbarforum, so trifft man sehr häufig auf dieselben Namen, wie hier in diesem Forum. Ich nehm mal an, dass die Mehrheit den Zugang zum Hobby über Maschinen gemacht hat oder wenigstens eine Weile darauf gearbeitet hat. Also!
Was ich eher kontraproduktiv finde, ist die Mentalität, die ich dann auch hier antreffe, dass man seine Wortwahl allzu gut überlegen muss, ehe man zur Tastatur greift. Sonst kann es vorkommen, dass man sehr schnell korrigiert, verbessert, belehrt oder sonst irgendwie gerade gerückt wird. Sollte man nicht eher bei der Kommunikation cooler werden und leben lassen?
Gruß, Marc, der eine gute OF von Bosch sein eigen nennt.
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Re: Falzhobel
Hallo, Marc,
da deine Bemerkung sichtlich doch als Scherz gedacht war, was ich ursprünglich nicht so verstanden hatte, erübrigt sich mein letzter Beitrag soz. rückwirkend. Grundsätzlich stört es mich überhaupt nicht, wenn da und dort ein wenig gelästert wird, im Gegenteil, dies verleiht den Beiträgen Würze.
Allerdings kann ich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass hie und da E-Werkzeuge oder Maschinen kategorisch abgelehnt werden. Damit will ich mich auf keinen Fall ausdrücklich auf dich beziehen, sondern allgemein auf eine hin und wieder angeschlagene Tonart.
Wenn du - oder wer auch immer - ausschließlich mit Handwerkzeugen arbeitest (arbeitet) - egal aus welchem Grund, dann respektiere ich das. Nur der Fundamentalopposition (gegenüber E-Werkzeugen, Maschinen, modernen Holzwerkstoffen und Beschlägen), die ich von Zeit zu Zeit zu orten glaube - in deinem Fall offenkundig fälschlicherweise, versuche ich nach Möglichkeit vorzubauen.
Deiner Einschätzung zu Kommunikation & Wortwahl kann ich mich in jeder Hinsicht anschließen. Mit der von dir angesprochenen Problematik habe ich auch schon meine Erfahrungen sammeln dürfen. Wenn man einander nicht persönlich kennt, fällt es eben schwer, gewisse Bemerkungen zu interpretieren. Ein Problem dabei ist sicherlich, dass man den Gesichtsausdruck seines virtuellen Gegenübers beim Kontakt via Forum nicht sehen kann. Das ist meiner Meinung die Geburtsstätte vieler Missverständnisse.
Eine etwas aufgelockerte Atmosphäre und ein noch informellerer Umgang würden mich persönlich nicht stören. Angesichts dessen, dass ich für den einen oder anderen Beitrag allerdings selbst schon eine "rote Karte" kassiert habe, bin ich möglicherweise ein wenig übersensibilisiert.
Viel Freude mit Fräse und Hobel!
Christian
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Meine Oberfräse ist ausgemustert!
[In Antwort auf #109059]
Hallo Christian,
ich habe in den letzten Jahren ausgemustert: Oberfräse, Schwingschleifer, Stichsäge, Elektrohandhobel, Bandschleifer, Handkreissäge. Ich will mir diese lärmenden und staubenden Dinger, die noch nicht einmal eine mir zusagende Werkstückqualität liefern, nicht mehr antun. Ich arbeite mit Holz in meiner Freizeit, ich darf kontraproduktiv sein in dem Sinne, dass ich nicht der Produktivität hinterherlaufe sondern es so mache, wie ich es gern mache. Deswegen bin ich auch hier im Forum.
Bin ich deswegen "fundamental- oppositionell"? Glaub ich nicht. Meinst Du doch auch nicht ernst, oder?
Mir ist im Übrigen völlig klar: Ich bin in gewisser Weise privilegiert gegenüber denen, die ihren Lebensunterhalt mit der Schreinerei verdienen müssen. Die sind auf ihre Produktivität angewiesen. Ich nicht.
Also, wir sollten uns hier gegenseitig keine Zensuren aussprechen was unsere Neigungen und Abneigungen angeht. Alle hier sind nach üblichen Maßstäben ein bißchen schräg, das ist ja das Schöne daran. Ich lass Dir Deine Maschinen, Du mir meine Abneigung gegen sie. Ja?
Friedrich
Hallo Christian,
ich habe in den letzten Jahren ausgemustert: Oberfräse, Schwingschleifer, Stichsäge, Elektrohandhobel, Bandschleifer, Handkreissäge. Ich will mir diese lärmenden und staubenden Dinger, die noch nicht einmal eine mir zusagende Werkstückqualität liefern, nicht mehr antun. Ich arbeite mit Holz in meiner Freizeit, ich darf kontraproduktiv sein in dem Sinne, dass ich nicht der Produktivität hinterherlaufe sondern es so mache, wie ich es gern mache. Deswegen bin ich auch hier im Forum.
Bin ich deswegen "fundamental- oppositionell"? Glaub ich nicht. Meinst Du doch auch nicht ernst, oder?
Mir ist im Übrigen völlig klar: Ich bin in gewisser Weise privilegiert gegenüber denen, die ihren Lebensunterhalt mit der Schreinerei verdienen müssen. Die sind auf ihre Produktivität angewiesen. Ich nicht.
Also, wir sollten uns hier gegenseitig keine Zensuren aussprechen was unsere Neigungen und Abneigungen angeht. Alle hier sind nach üblichen Maßstäben ein bißchen schräg, das ist ja das Schöne daran. Ich lass Dir Deine Maschinen, Du mir meine Abneigung gegen sie. Ja?
Friedrich
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Neuer Vorschneider an Grathobel
[In Antwort auf #109050]
Hallo Marc,
was klappt an besagtem Vorritzer bei Deinem ECE-Grathobel nicht ? Habe vor einiger Zeit einen abgefalzten Doppelhobel mit einem solchen Vorritzer nachgerüstet, um ausrißfrei quer zu Faser fälzen zu können.
Hat am Anfang etwas gedauert bis es funktioniert hat. Und zwar lag´s bei mir daran, daß ich den Vorritzer in der Tiefe nicht genügend versenkt hatte - er stand anfangs etwas über die "Falzfläche" am Hobel heraus. Muß aber unbedingt bündig liegen ! Desweiteren war hatte ich den Ritzer (der wirklich nur ritzen und nicht schneiden soll) zu aggresiv eingestellt.
Nach einigen Korrekturen hat´s dann aber doch hingehauen.
Bei mir funktioniert der Vorritzer nicht schlechter als ein "herkömmlicher".
Gruß, Andreas
Hallo Marc,
was klappt an besagtem Vorritzer bei Deinem ECE-Grathobel nicht ? Habe vor einiger Zeit einen abgefalzten Doppelhobel mit einem solchen Vorritzer nachgerüstet, um ausrißfrei quer zu Faser fälzen zu können.
Hat am Anfang etwas gedauert bis es funktioniert hat. Und zwar lag´s bei mir daran, daß ich den Vorritzer in der Tiefe nicht genügend versenkt hatte - er stand anfangs etwas über die "Falzfläche" am Hobel heraus. Muß aber unbedingt bündig liegen ! Desweiteren war hatte ich den Ritzer (der wirklich nur ritzen und nicht schneiden soll) zu aggresiv eingestellt.
Nach einigen Korrekturen hat´s dann aber doch hingehauen.
Bei mir funktioniert der Vorritzer nicht schlechter als ein "herkömmlicher".
Gruß, Andreas
Re: Meine Oberfräse ist ausgemustert!
Hallo Friedrich, Christian und Marc,
keinesfalls möchte ich aus einem evtl. vorhandenem Kratzer eine Wunde machen und eine Diskussion, Handwerkzeuge gegen Maschinen, eröffnen!
Wie es hier schon erwähnt wurde, habe ich die Holzbearbeitung zuerst nur mit Maschinen betrieben, bin aber mit steigendem Schwierigkeitsgrad meiner Projekte immer mehr auch auf Handwerkzeuge gekommen. Mittlerweilen gibt es Arbeitsgänge die kann ich mir ohne gutes Handwerkzeug nicht mehr vorstellen, einige Techniken habe ich mit Hilfe dieses Forums bewusst eingesetzt, um mehr mit Handwerkzeugen zu arbeiten.
Dennoch wird es weiter viele Aufgaben geben die ich nur mit Maschinen bewältigen werde.
Weil auch ein ereichtes Ziel, schön ist.
Weil auch Maschinen schöne Werkzeuge sein können, große Freude bereiten, ähnlich wie Handwerkzeuge in den Händen Unkundiger wertlos sind.
Mit meiner inneren Einstellung zu dem Thema, und ich bin sicher es geht vielen hier so, kann es gar keinen Streit darüber geben.
Gruß Dietrich
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Re: Meine Oberfräse ist ausgemustert!
[In Antwort auf #109064]
Hallo, Friedrich,
vorweg, natürlich respektiere ich deine Vorliebe für Handwerkzeuge.
Und ich kann sehr gut verstehen, dass jemand aus Genuss oder Spaß an der Freude gerne zum Handhobel und zur Handsäge greift.
Gegenstand der Diskussion soll nicht ein Vergleich Maschinen vs. E-Werkzeuge sein. Mich bewegt vielmehr, wie die ablehnende Haltung von den einzelnen Teilnehmern begründet wird, da dieser Aspekt - in meinen Augen - nur selten zur Sprache kommt.
Der Ausdruck "Fundamentalopposition" ist vielleicht nicht ganz glücklich gewählt. Mir geht es nicht darum, zwischen "produktiv" und "unproduktiv" zu unterscheiden. Ebenso wenig ist es meine Intention, die Arbeitsweise oder Präferenzen für Werkzeug und Material zu werten. Die oppositionelle Haltung assoziiere ich mit etwas anderem:
Was ich nur sehr schwer nachvollziehen kann, sind beispielsweise Wertungen wie Spanplatte ist der scheußlichste aller Werkstoffe. Auch entzieht sich mir der Zugang zu deiner ablehnenden Haltung Akkuschraubern gegenüber; nicht etwa, weil ich dir unbedingt so ein Werkzeug einreden will, sondern weil ich schlichtweg nicht verstehe, wieso man sich prinzipiell davon distanziert.
Wenn jemand sagt Ich kaufe keinen Akkuschrauber, weil ich lieber klassische Holzverbindungen bevorzuge (oder weil ich nur so selten schraube, dass sich die Anschaffung nicht lohnen würde etc.), dann bin ich zwar immer noch der Meinung, dass es einige Anwendungen gibt, bei denen sich ein Akkuschrauber als nützlich erweisen kann, aber es gelingt mir, diese Einstellung nachzuvollziehen.
Ähnlich verhält es sich mit Spanplatten. Wer dieses Material nicht gerne verarbeitet - wieso auch immer - der soll es eben nicht verwenden. Nur warum meist ein kollektiver Aufschrei durch das Forum geht, wenn Spannplatten auch nur erwähnt werden, ist mir weitgehend unerklärlich.
Könntest du bitte ein paar konkrete Beispiele nennen, inwiefern dich die Werkstückqualität bei der Verwendung von E-Werkzeugen nicht überzeugt hat!
Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass es kein pauschales Besser oder Schlechter gibt. Bei einer Anwendung bewährt sich das E-Werkzeug, bei der anderen das Handwerkzeug. Und häufig stehen einem ohnehin mehrere Wege, die alle etwas für sich haben, zum Erreichen des vorgegebenen Ziels offen.
Hoffentlich konnte ich mit diesem Beitrag ein wenig erläutern, was ich ursprünglich ansprechen wollte.
Christian
Hallo, Friedrich,
vorweg, natürlich respektiere ich deine Vorliebe für Handwerkzeuge.
Und ich kann sehr gut verstehen, dass jemand aus Genuss oder Spaß an der Freude gerne zum Handhobel und zur Handsäge greift.
Gegenstand der Diskussion soll nicht ein Vergleich Maschinen vs. E-Werkzeuge sein. Mich bewegt vielmehr, wie die ablehnende Haltung von den einzelnen Teilnehmern begründet wird, da dieser Aspekt - in meinen Augen - nur selten zur Sprache kommt.
Der Ausdruck "Fundamentalopposition" ist vielleicht nicht ganz glücklich gewählt. Mir geht es nicht darum, zwischen "produktiv" und "unproduktiv" zu unterscheiden. Ebenso wenig ist es meine Intention, die Arbeitsweise oder Präferenzen für Werkzeug und Material zu werten. Die oppositionelle Haltung assoziiere ich mit etwas anderem:
Was ich nur sehr schwer nachvollziehen kann, sind beispielsweise Wertungen wie Spanplatte ist der scheußlichste aller Werkstoffe. Auch entzieht sich mir der Zugang zu deiner ablehnenden Haltung Akkuschraubern gegenüber; nicht etwa, weil ich dir unbedingt so ein Werkzeug einreden will, sondern weil ich schlichtweg nicht verstehe, wieso man sich prinzipiell davon distanziert.
Wenn jemand sagt Ich kaufe keinen Akkuschrauber, weil ich lieber klassische Holzverbindungen bevorzuge (oder weil ich nur so selten schraube, dass sich die Anschaffung nicht lohnen würde etc.), dann bin ich zwar immer noch der Meinung, dass es einige Anwendungen gibt, bei denen sich ein Akkuschrauber als nützlich erweisen kann, aber es gelingt mir, diese Einstellung nachzuvollziehen.
Ähnlich verhält es sich mit Spanplatten. Wer dieses Material nicht gerne verarbeitet - wieso auch immer - der soll es eben nicht verwenden. Nur warum meist ein kollektiver Aufschrei durch das Forum geht, wenn Spannplatten auch nur erwähnt werden, ist mir weitgehend unerklärlich.
Könntest du bitte ein paar konkrete Beispiele nennen, inwiefern dich die Werkstückqualität bei der Verwendung von E-Werkzeugen nicht überzeugt hat!
Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass es kein pauschales Besser oder Schlechter gibt. Bei einer Anwendung bewährt sich das E-Werkzeug, bei der anderen das Handwerkzeug. Und häufig stehen einem ohnehin mehrere Wege, die alle etwas für sich haben, zum Erreichen des vorgegebenen Ziels offen.
Hoffentlich konnte ich mit diesem Beitrag ein wenig erläutern, was ich ursprünglich ansprechen wollte.
Christian
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- Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09
Wir einigen uns!
Hallo Christian,
eigentlich wollte ich gerade zu Bett, aber jetzt will ich das noch erledigen.
Ich will Dir gern erklären, was ich meine. Und natürlich nehme ich gelegentlich auch für mich in Anspruch, provozierend formulieren zu dürfen, sonst würds uns beiden ja keinen Spass mehr machen.
Aber nun ganz ernsthaft:
Natürlich kann ich nur meine persönlichen Abneigungen und Vorlieben darstellen. Wenn ich besonders darauf hinweise, dass ich keinen Akkuschrauber benutze, dann weiss ich natürlich, dass ein Bauschreiner auf Montage ohne so ein Ding aufgeschmissen wäre. Aber für Leute wie mich, der ich nur selten viele Schrauben am Stück eindrehe, wäre es in meinen Augen ein lächerliches Werkzeug, dazu teuer, immer abhängig vom Ladezustand- eben etwas, was Leute sich gern aufschwatzen lassen. Und es ärgert mich auch, wenn ich sehe, dass ein normaler unmotorisierter Schraubendreher für Viele schon fast ein komisches Ding ist.
Spanplatten? Ein mit den Werkzeugen, um die dieses Forum sich bemüht, nicht befriedigend verarbeitbarer Werkstoff, außerdem für Menschen, die Massivholz mögen, ästhetisch schwer erträglich. Wer sich auf Handwerkzeuge konzentriert, kann das Zeug nicht mögen. Außerdem Müll in dem Sinne, dass es sich nicht wie z.B. geöltes Masivholz durch schlichtes Verbrennen verantwortbar beseitigen lässt. Wieso wundert es Dich, dass die Leute in diesem Forum Spanplatten nicht mögen? Wir sind hier vorfixiert und keineswegs ideologisch neutral!
Zur Werkstückqualität bei Handwerkzeugen und Maschinenwerkzeugen:
Ich denke, man muss da fairerweise von Maschinen ausgehen, wie sie unsereins zugänglich sind. Es wäre mir schlicht unmöglich, einen großen Park extrem hochwertiger Holzbearbeitungsmaschinen aufzustellen und zu betreiben.
Also: Ich kann mit einer Oberfräse keine auch nur annähernd so saubere Nut herstellen wie mit einem Nuthobel.
Ich kann mit einem Maschinen- Handhobel (der eigentlich eine Fräse ist) überhaupt keine für Sichtflächen brauchbare Oberfläche herstellen, und auch eine Bandschleifer / Schwingschleifer- bearbeitete Fläche ist für mich viel weniger schön als die, die ein Putzhobel herstellt.
Eine mit einem wirklich scharfen Hobel bestoßene Hirnholzfläche soll man so erst mal maschinell hinkriegen (hängt von der Holzart ab,ich weiss).
Eine gute, saubere Schwalbenschwanzverbindung mache ich von Hand ohne Probleme. Wie groß und teuer müsste die Maschine sein, die das ebenso gut kann? Eine "Heimwerkermaschine" kann es nicht. Und eine wirklich genau passende und winklige Zapfenverbindung z. B. für Tischbeine? Manuell kein Problem. Welcher maschinelle Aufwand ist für eine vergleichbare Qualität erforderlich?
Die Genauigkeit meiner Kity- Kreissäge? Da lacht sich meine Raubank krumm (hoffentlich nicht).
Eine Leimfuge in der Qualität, wie ich sie von Hand mit der Raubank mache, schafft eine handelsübliche Maschinenabrichte nicht.
Es ist eben auch eine verblüffende Erkenntnis (hätt ich früher auch nicht geglaubt) wie genau man mit Handwerkzeugen arbeiten kann. Prinzipiell ist eine sehr hohe Qualität maschinell natürlich in weiten Bereichen auch möglich, das weiß ich. Aber dieser Maschinenpark ist mir nicht zugänglich (abgesehen davon, dass es mir keinen Spass machen würde).
Christian, im Grunde sind wir doch nicht weit auseinander. Natürlich kann man zu schönen Ergebnissen mit und ohne Maschinen kommen, und beides hat seine Berechtigung. Du muss eben sehen: Dieses Forum ist kein so ganz unparteiischer Ort, was Handwerkzeuge und Maschinen angeht.
Du musst Dir jetzt nicht vorstellen, ich sei ein Maschinenstürmer. Ich habe sein 40 Jahren ein Maschinenbaudiplom und weiss schon, was Maschinen können. Ich habe aber mehr Freude daran, meine Holzwerkfreizeit mit sehr wenig Maschinen zu gestalten. Das hat natürlich Konsequenzen: Manches, was mit Maschinen geht, ist eben manuell gar nicht vernünftig möglich, beispielsweise Profile an geschweiften Brettkanten. Das gibt es dann eben an meinen Möbeln nicht. Bohren tu ich übrigens nach wie vor ausschließlich maschinell, da sind Maschinen wirklich prädestiniert. Und ich schneide auch mit der Kreissäge auf, alles hat Grenzen.
Ich denke, wir sind damit wohl an einem Punkt ausreichenden gegenseitigen Verständnisses angekommen.
Ich wünsche eine gute Nacht!
Friedrich
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Re: Neuer Vorschneider an Grathobel
[In Antwort auf #109065]
Hallo Andreas,
Zuerst war der neue Vorschneider eine Überraschung, auch für Dieter. Der nostalgische Look war hin. Das hat dann vielleicht dazu beigetragen, dass ich nicht so warm mit dem Hobel wurde.
Der Vorschneider klappte zurück beim Hobeln, also hab ich ihn 2mal vorsichtig weiter angezogen. Beim dritten Nachziehen löste sich die Rampamuffe und der Vorschneider kam zu tief liegen. Schlussendlich hab ich die Rampamuffe mit Epoxidharz eingeklebt. Bis dato hält's, hab mir aber einen amerikanischen Grathobel zugelegt, der Gratleiste und -nut hobeln kann. Ich werde ihn demnächst ausprobieren.
Gruß, Marc
Hallo Andreas,
Zuerst war der neue Vorschneider eine Überraschung, auch für Dieter. Der nostalgische Look war hin. Das hat dann vielleicht dazu beigetragen, dass ich nicht so warm mit dem Hobel wurde.
Der Vorschneider klappte zurück beim Hobeln, also hab ich ihn 2mal vorsichtig weiter angezogen. Beim dritten Nachziehen löste sich die Rampamuffe und der Vorschneider kam zu tief liegen. Schlussendlich hab ich die Rampamuffe mit Epoxidharz eingeklebt. Bis dato hält's, hab mir aber einen amerikanischen Grathobel zugelegt, der Gratleiste und -nut hobeln kann. Ich werde ihn demnächst ausprobieren.
Gruß, Marc